Bilder einer Metropole: Folkwanger Museum zeigt Pariser Impressionisten
Die erste moderne Metropole in Europa war Paris, die entsprechend auch eine lange Kunstgeschichte vorzuweisen hat. Zu dieser Historie gehört auch der Impressionismus, der in der französischen Hauptstadt seinen Anfang nahm und sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Weg bahnte. Welche Künstler dazu gehörten und welche Kunstwerke dabei entstanden, lässt sich jetzt in Essen sehen. Dort gibt es im Museum Folkwang eine Ausstellung zum Thema, die in den „Bilder die Metropole“ näher untersucht. „Die Impressionisten in Paris“ heißt die Ausstellung, die Anfang Oktober eröffnet wurde und noch bis Ende Januar 2011 laufen wird. Dabei hat man die Ausstellung zu einem echten Erlebnis gemacht, da sie wie ein Spaziergang durch Paris wirkt. Ungefähr 80 Gemälde und noch mehr Fotografien sind zu sehen, die größtenteils Leihgaben sind. Impressionen zu dieser besonderen Ausstellung gibt es auch in diesem Artikel.
Die Ausstellung „Die Impressionisten in Paris“
Sicherlich übertreibt man nicht, wenn man Paris als eine der wichtigsten Metropolen der Welt bezeichnet, die weltberühmt ist und so viele interessante künstlerische Seiten zu bieten hat. Wie sich die Hauptstadt von Frankreich dazu entwickelt hat, lässt sich auch anhand von Gemälden der „Bilder einer Metropole“ sehen und nachvollziehen, die vor allem im 19. Jahrhundert entstanden sind. Ungefähr ab 1860 entstand der sogenannte Impressionismus, dem sich viele Maler verpflichtet gefühlt haben. Die entstandenen Bilder zeigen nicht nur eine einzigartige Kunstrichtung, die auch heute noch sehr beliebt ist, sondern gibt auch im wahrsten Sinne des Wortes Eindrücke von Paris wieder.
In Essen hat deshalb eine Ausstellung eröffnet, die genau diesen Gemälden Raum bieten möchte, damit man auch ohne Reise nach Paris einen Blick auf die besonderen Werke werfen kann. Am 2. Oktober 2010 wurde die Ausstellung im Folkwanger Museum eröffnet und wird noch bis zum 30. Januar 2011 laufen. Das Museum hat dabei mit Lorenzo Piqueras, einem bekannten Museumsarchitekten, zusammengearbeitet. Die Plan Forward GmbH hat sich um die Umsetzung und Koordination gekümmert.
Bilder einer Metropole: Achtzig Gemälde als Leihgabe
Man konnte für die Ausstellung, die auch ein Projekt des Projektes RUHR 2010 ist, eine Leihgabe vom Pariser Musée d´Orsay erhalten. Das umfasste nicht nur rund achtzig Gemälde, sondern noch dazu über einhundert Fotografien. Die Kuration erfolgte durch Françoise Cachin, die Direktorin des Musée d´Orsay zur dessen Gründungszeit gewesen ist. Gemälde waren unter anderem von Jules Adler, Pierre Bonnard, Henri Edmond Cross, Albert Edelfelt, Vincent van Gogh, Edouard Manet, Claude Monet, Pierre Auguste Renoir und James Jacues Joseph Tissot zu sehen.
Die Bilder, die in einem Zeitraum von rund vier Jahrzehnten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden sind, zeigen Paris, das sich zu dieser Zeit stark im Wandel befunden hat. Es sind Plätze und die Metro zu sehen, Bahnhöfe und Boulevards und natürlich später auch der Eiffelturm, der 1889 eröffnet worden ist. Somit lässt sich nicht nur die damals neue Kunstrichtung einsehen, sondern eben auch eine Metropole, die im Wandel stand und sich so zu der heute modernen Großstadt entwickeln konnte.
Was ist der Impressionismus?
Der Begriff Impressionismus leitet sich vom lateinischen Wort „Impressio“ ab und bedeutet letztendlich nicht mehr als „Eindruck“ bzw. in diesem Fall eine Stilrichtung, in der es genau darum geht. Statt hoher Details leben diese Kunstwerke also eher von flüchtigen Eindrücken, was sich auch in der Maltechnik ausdrückt. Zwar gibt es die Richtung auch beispielsweise für die Literatur oder auch Musik, aber sie entstand zunächst für Bilder. Als Anfang wird oft das Jahr 1860 genannt, zumal ein Jahr später der Schriftsteller Théophile Gautier diesen Begriff für die Malweise von Charles-François Daubigny verwendete. Später wurde damit die gesamte Kunstrichtung bezeichnet.
Umschrieben wurde Impressionismus damals schon so, dass es dem Maler weniger darum geht, die Landschaft, die er malt, zu zeigen, sondern die Eindrücke, die er beim Betrachten eben dieser hat. In den folgenden Jahrzehnten entstanden dann auch viele Ausstellungen, die sich dem Impressionismus widmeten. Bekannte französische Impressionisten waren Eugene Boudin, Edgar Degas, Claude Monet oder auch Pierre-Auguste Renoir. Der Impressionismus gilt für viele als der Beginn der Moderne in der Kunst, da mehr Wert auf die Farben als die Linien gegeben worden ist.
Das Museum Folkwang in Essen
Die Ursprünge des Folkwang Museums liegen in Hagen, wo es 1902 von Karl Ernst Osthaus gegründet worden ist, der ein Kunstmäzen gewesen ist. Nachdem dieser neunzehn Jahre später verstorben war, wurde seine Sammlung nach Essen verkauft. Der Folkwang-Museumsverein, der extra dafür gegründet wurde, erwarb die Sammlung, die seitdem im Essener Museum zu finden ist. Dort sind aber auch andere Kunstrichtungen zu finden, unter anderem des Surrealismus und des Expressionismus. Zudem kann man auch Fotografien, Kunsthandwerk, Skulpturen und Graphiken sehen.
Der Name des Museums basiert auf der Edda, dem bekannten altisländischen Werk der altnordischen Mythologie. Folkwang ist der Palast von Freya und gleichzeitig auch eine Volkshalle. Gerade in den ersten Jahren noch gab es auch viele naturkundliche Ausstellungsstücke, auf die der Museumsgründer viel Wert legte und die er selbst von vielen Reisen aus der Welt mitgebracht hatte. Mit der Zeit wurde der Fokus immer mehr auf die Kunst gelegt. Zwar wanderte die Sammlung des Folkwang Museums nach Essen, doch im selben Gebäude in Hagen ist heute das Osthaus Museum zu finden.
Fazit zu „Bilder einer Metropole“
Immer mehr Menschen schwören darauf, stets naturverbunden und auf dem Lande zu leben. Dabei haben auch einige Großstädte ihren individuellen Reiz, den man nicht außer Acht lassen sollte. „Bilder einer Metropole“ war eine vor kurzem zu Ende gegangene Ausstellung, welche diese Vorzüge besonders hervorhob. Paris stand dabei im unmittelbaren Vordergrund.
Der Impressionismus ist eine sehr berühmte Kunsttechnik, nicht erst seit „Bilder einer Metropole“, die auch Laien oft sehr bekannt ist. Das liegt an ihrer Herangehensweise, die mehr auf Empfindungen und Eindrücke setzt, als die realistische Darstellung der Szenerien. Dabei sind Licht- und Farbgestaltungen sehr wichtig, während harte Linie eher die Ausnahme bilden. Der im 19. Jahrhunderte entstandene Impressionismus hat seine Wurzeln in Paris, deren Wandel zur Metropole dadurch auch eindrücklich dokumentiert worden ist. Einen Eindruck davon gibt es aktuell in der Ausstellung „Die Impressionisten in Paris“ zu sehen, die noch bis Ende Januar 2011 im Museum Folkwang in Essen zu sehen ist.