CISCEM 2016 » Die 3. Internationale Konferenz über Elektronenmikroskopie in Saarbrücken
Wissenschaft lebt in großen Teilen von der Beobachtung, was vor allem natürlich bei den Naturwissenschaften der Fall ist. Schon seit der Antike verlässt man sich dabei nicht alleine nur auf die eigenen Sinne oder ein Teleskop, sondern bedient sich auch der Technik. Gerade erst die Technik hat es auch ermöglicht, überhaupt Prozesse im Nanobereich wahrzunehmen. Dafür braucht es moderne Elektronenmikroskope, wobei sich nicht alle Typen für jedwede Beobachtung nutzen lassen. In Saarbrücken kamen daher jetzt verschiedene Wissenschaftler zusammen, unter anderem Geologen, Physiker und auch Biologen, um sich bei der 3. Internationalen Konferenz über In-situ- und korrelative Elektronenmikroskope auszutauschen. Die CISCEM 2016 Konferenz lief über zwei Tage und bot ein breites Programm mit vielen Vorträgen.
Die CISCEM 2016 in Saarbrücken
Zum dritten Mal trafen sich Wissenschaftler aus aller Welt in Saarbrücken, um über In-situ und korrelative Elektronenmikroskope zu sprechen. Auch die Konferenzen 2012 und 2014 fanden schon in Saarbrücken statt. Dafür wählte man sich die Zeit vom 11. bis zum 12. Oktober 2016. Ausgerichtet wurde die Konferenz in der Aula der Universität des Saarlandes. Dahinter steht das Leibniz-Institut für Neue Materialien. Dabei handelt es sich um ein internationales Zentrum für Materialforschung. Es gibt Zusammenarbeiten mit zahlreichen anderen Instituten in Deutschland und der Welt.
Die Arbeit des INM teilt sich in drei Bereiche auf. Dazu gehört die Nanokomposit-Technologie, außerdem noch Biogrenzflächen und Grenzflächenmaterialien. Bei der „International Conference on In Situ and Correlative Electron Microscopy“ (CISCEM) ging es aber nicht alleine nur um die Herstellung von Materialien, sondern um den Gebrauch von Elektronenmikroskopen, die natürlich allgemein für die Wissenschaft von Bedeutung sind. Es geht um die Beobachtung von Mikro- und Nanobereiche, die mit bloßem Auge nicht mehr erfasst werden können.
Das Programm der CISCEM 2016
An zwei Tagen gab es ein volles Programm auf der CISCEM 2016, dass in acht Sessions zu verschiedenen Themenbereichen aufgeteilt wurde. Einzelne Wissenschaftler übernahmen jeweils die Leitung.
Dienstag
Am Dienstag ging die Konferenz los. Zunächst wurde am Vormittag die Konferenz mit einer Rede von Niels de Jonge eröffnet. de Jonge ist Ansprechpartner am Leibniz-Institut für Neue Materialien und dort Leiter für Innovative Elektronenmikroskopie. Direkt nach seiner Rede begann die erste Session der Konferenz zum Thema “Studying reactions at the solid-gas interface with environmental electron microscopy” unter der Leitung von Layla Mehdi. Der erste Beitrag in diesem Segment wurde von Marc Georg Willinger aus Deutschland zum Thema “The Dynamics of Active Metal Catalysts Revealed by in Situ Electron Microscopy” gehalten. Bis zu einer kurzen Kaffeepause folgten drei weitere Vorträge.
Noch vor der Mittagspause folgte auch schon die zweite Session der Konferenz, die unter Leitung von Damien Alloyeau den Themenbereich “Liquid-phase and correlative electron microscopy of soft matter and biominerals” behandelte. Dieser begann mit dem Vortrag “Correlative In Situ Analysis of Magnotosome Magnetite Biomineralization” von Tanya Prozorov. Weitere Vorträge folgten von Nico Sommerdijk und Anat Akiva. Zwischen der Mittagszeit und dem Nachmittag wurde dann auch noch Session 3 behandelt. Hier ging es um “In Situ electron microscopy of electrochemical processes”, was von Kristian Molhave geleitet wurde. Der Block begann mit dem Vortrag “Liquid Cell Transmission Electron Microscopy for Imaging Electrochemical”.
Mittwoch
Bis zum Dienstagabend folgten noch Poster-Sessions. Der erste Tag wurde dann mit einem gemeinsamen Essen im Restaurant Stiefelbräu abgerundet. Doch schon am Mittwochmorgen ging es dann direkt weiter. Nach einer Eröffnungsrede von Damien Alloyeau begann Session 4 zum Themenbereich “Liquid-phase and correlative electron microscopy of cells and proteins”. Geleitet wurde dieser Teil von Niels de Jonge. Diana Pecky hielt den ersten Vortrag mit dem Thema “Role of Heterogeneity in Cancer Cells Examined through Quantitative Analysis of Single HER2 Protein Distribution and Activation Status”.
Es folgte ab der Mittagszeit die fünfte Session, die sich dem Thema “Liquid-phase electron microscopy of nanomaterials” widmete. Nico Sommerdijk übernahm die Leitung. Utkur Mirsaidov hielt den ersten Vortrag mit dem Titel “Visualizing Nanoscale Assembly in Solution using Situ TEM”. Nach der Mittagspause folgten noch bis zum Abend die letzten drei Sessions. Die behandelten die Themenblöcke “Innovations in methods for correlative microscopy”, “In Situ Measurements of materials properties” und “Corporate presentations”. Die Leitungen übernahmen Thierry Epicier, Kristian Mohlhave und Damien Alloyeau. Der letzte Vortrag des Tages war “The Advancement of In Situ TEM Technologies and Techniques” von Eric Kievit. Im Anschluss gab es die Abschiedsworte von Kristian Molhave, womit die Konferenz ein Ende fand.
Fazit zur CISCEM 2016 Konferenz über Elektronenmikroskopie
Die mikroskopische kleine Welt ist schon faszinierend genug. Doch wenn es in den Nanobereich geht, reicht die menschliche Vorstellungskraft eigentlich nicht mehr aus. Dafür braucht es entsprechende Technologie, die es in Form von In-situ und korrelativen Elektronenmikroskopen gibt. Doch es ist oft nicht einfach damit getan, nur das Mikroskop einzuschalten. Verschiedene Methoden und Technologien kommen zum Zug, was für viele Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen wichtig ist. In Saarbrücken wurde darüber nun an zwei Tagen ausgiebig bei der CISCEM 2016 gesprochen.