Deutsche Geschichte: das Jahrtausend im Rückblick
Über Deutschland wird viel gesprochen. Sowohl im Inland, als auch im Ausland, egal welcher politischen Position man angehört. In der Welt spielt Deutschland heute eine große Rolle, man ist eine der stärksten Wirtschaftsnationen. Doch wer Deutschland näher kennenlernen möchte, kann das mitunter mit einem Besuch schaffen. Alternativ bietet sich aber auch der Blick in die Vergangenheit an, denn die deutsche Geschichte erstreckt sich weit vor das 20. Jahrhundert, auch wenn es bestimmte markante Zeitpunkte gibt, die in der Historie dominieren. Auf der Seite e-papyrus.de wird die deutsche Geschichte von ihren Anfängen bis zur modernen BRD kompakt und dennoch ausführlich dargestellt.
Germanien – die alte deutsche Geschichte
Der Begriff “Germanien” ist schon einige Tage alt und stammt vom griechischen “Germanoi”. Allerdings ist der genaue Ursprung nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass der Ursprung des Begriffs aus dem Keltischen stammt und sich von “die Schreienden” oder “die Nachbarn” ableitet. Zur römischen Kaiserzeit wurden mit dem Begriff zwei römische Provinzen bezeichnet – einmal “Germania superior” und einmal “Germania inferior”. Damit wurden Gebiete auf der linken Rheinseite bezeichnet, die von Rom besetzt waren. Die übrigens germanischen Gebiete waren als “Germania magna” oder auch “Germania libera” benannt.
Später, ungefähr im 9. Jahrhundert als sich das fränkische Reich teilte, wurde Germanien meist für den östlichen Teil genutzt oder auch den deutschen Teil des Heiligen Römischen Reiches. In heutiger Zeit wird Germanien meist mit Deutschland gleichgesetzt.
Die alte deutsche Geschichte von Germanien beschränkt sich also eher auf Gebiete und weniger auf ein festes Volk oder eine einzige feste Kultur. Um ein kollektiveres Bild zu erhalten, gilt es die Sprache in Augenschein zu nehmen, wobei die germanischen Sprachen zu den westlichen indogermanischen Sprachen gehören. Darunter unter anderem auch das Gotische. Ungefähr im 8. Jahrhundert entwickelte sich die erste althochdeutsche Sprache, die sich aus dem Westgermanischen weiterentwickelt hat.
Deutschland und das Mittelalter
Wenn vom Mittelalter gesprochen wird, sind ungefähr die Jahre zwischen 800 und 1500 gemeint. Ein wichtiges Ereignis des frühen Mittelalters war der Zerfall des karolingischen Frankreichs, dass sich danach in Westfranken- und Ostfrankenreich teilte. Später sollten sich aus diesen beiden Seiten Frankreich und Deutschland bilden. Eine eigenständige deutsche Identität gab es im Ostfrankenreich auch noch nicht, wohl aber entwickelte sich das Althochdeutsche als Sprache, was einen verbindenden Charakter hatte. Politisch waren es die Liudolfinger, die im 10. Jahrhundert an Macht in Ostfranken gewannen und die römische Kaiserwürde erhielten. So konnte sich das römisch-deutsche Reich bilden, das später als Heiliges Römisches Reich bekannt wurde.
Das Mittelalter hatte zwar das römisch-deutsche Reich, doch als geeinigtes Deutschland kann das noch nicht angesehen werden. Die Macht verteilte sich eher auf viele Landesherren, was sich auch heute noch im deutschen Föderalismus erkennen lässt. Zwischen den verschiedenen Fürstentümer gab es auch viele Konflikte, sodass auch nicht immer Einigkeit bestand. Es waren andere Faktoren als die rein geografischen, die später zu einem gesamten Staat führen sollten. Im späten Mittelalter gab es außerdem mehrere größere Reiche, zu denen die Habsburger, die Luxemburger und die Wittelsbacher gehörten.
Die Neuzeit von Deutschland
Wenn von der Neuzeit gesprochen wird, deckt das dennoch einige Jahrhunderte ab. Die Neuzeit setzt direkt nach dem Mittelalter an, beginnt somit ungefähr um 1500 und wird in Deutschland bis 1918 betrachtet. Ein markanter Punkt zur damaligen Zeit war die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492, mit dem das Zeitalter der weltweiten Kolonien begann. Gleichwohl hat der Buchdruck für große Veränderungen gesorgt, unter anderem auch für die Reformation. In der Folge begann die Renaissance und der Humanismus breitete sich aus.
Auch die Neuzeit war politisch von vielen Unruhen und Kriegen bestimmt. Unter anderem dem Krieg zwischen dem Heiligen Römischen Reich und Frankreich in Italien, was sich über Jahrzehnte zog. Die Neuzeit begann auch damit, dass das Osmanische Reich sich bis Wien ausdehnen konnte. Diese außenpolitischen Probleme sorgten dafür, dass Karl V. innenpolitisch zu Zugeständnisses bereit sein musste. Das wirkte sich auch auf Fragen der Reformation aus. Wesentlichen Anteil daran hatten die 95 Thesen von Martin Luther. Der Buchdruck sorgte dafür, dass sie sich schon 1517 rasch verbreiten konnten.
Prägend im nächsten Jahrhundert war der Dreißigjährige Krieg, der allerdings nicht der letzte sein sollte. Dieser Krieg sorgte aber dafür, dass das Staatswesen gedeihen konnte und sich eine allgemeine Wirtschafts- und Sozialpolitik entwickelte, die in Deutschland allerdings zunächst zu einem Absolutismus führte. Unter Friedrich Wilhelm stieg Preußen zu einer bedeutenden Macht auf, während sich Friedrich III. dann in Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, umbenannte. In der Folge gab es Spannungen zwischen den deutschen Staaten Österreich und Preußen. Zu einem Bündnis kam es später im Krieg gegen Frankreich.
Das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen
1806 kam das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen, nachdem Kaiser Franz II. in Folge der napoleonischen Kriege die Kaiserkrone ablegte. Napoleon eroberte große Teile der deutschen Staaten, musste sich jedoch 1815 den Alliierten geschlagen geben. Anschließend wurde Europa neu geordnet und es entstand eine Sicherheit durch die Heilige Allianz zwischen Österreich, Preußen und Russland. Zu dieser Zeit wurde auch der Deutsche Bund ausgerufen, zu dem 35 souveräne Fürsten gehörten. Auch die Könige von Großbritannien, Dänemark und der Niederlande gehörten dazu. Als Beschlussorgan wurde der Deutsche Bundestag abgehalten, der in Frankfurt am Main stattfand.
Es folgten einigende Jahre, die allerdings auch mit vielen Unterdrückungen und Unruhen einhergingen. Das sorgte 1848 für Revolutionen, die spürbare Besserungen für die Bevölkerung brachten. Unter anderem Versammlungs- und Pressefreiheit. Es folgten Gespräche zum deutschen Reich und es kam die kleindeutsche Lösung ohne Österreich zum Zug. Es wurde schließlich ein Bundesstaat gegründet, allerdings trat die Verfassung aufgrund von Unruhen nie in Kraft. Im Jahr 1871 sorgte die Reichsverfassung für eine Stärkung des Monarchischen. Das deutsche Kaiserreich war schließlich auch am Ersten Weltkrieg beteiligt, der vieles ändern sollte.
Deutschland: das Dritte Reich
Der Erste Weltkrieg führte zur Weimarer Republik, in deren Zeit schon Nationalsozialisten das Dritte Reich ausrufen wollten, was dann unglücklicherweise in den dreißiger Jahren auch gelang. Der Begriff kommt zwar aus der christlich-theologischen Tradition, vornehmlich war aber das Dritte Reich eben das nach dem Heiligen Römischen Reich und dem Kaiserreich. Die Weimarer Republik wurde anschließend zum Zwischenreich degradiert. Die folgenden Jahre sind wohlbekannt, nicht nur durch den deutschen Tonfilm. Erst übernahmen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland, was schon zu vielen Opfern führte. Die Jugendverfolgung begann systematisch und ab 1939 auch der Krieg, der sich alsbald zum Zweiten Weltkrieg ausdehnte. Der Krieg und das Reich endeten zeitgleich 1945. Rückblickend auf die tausend Jahre davor war die Zeit zwar nur ein tendenziell kurzes Kapitel, dafür aber umso verheerender.
Deutsche Geschichte der BRD und DDR ab 1949
Die schweren Ereignisse des 20. Jahrhunderts hatten die Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 zur Folge. Die Bundesrepublik war und ist auch heute noch ein föderaler Bundesstaat, dem heute 16 Bundesländer angehören. Kurz nach dem Krieg jedoch stand das Land noch unter allierter Besatzung. Im Süden vor allem unter der Besatzung der USA, im Nordwesten unter englischer, im Südosten unter französischer und im Osten unter sowjetischer Besatzung. Dieser Umstand führte dazu, dass 1949 auch die Deutsche Demokratische Republik gegründet wurde, die bis 1990 zur Wiedervereinigung bestehen sollte. In der DDR gab es eine Planwirtschaft, in der BRD eine soziale Marktwirtschaft.
Die Bundesrepublik integrierte sich immer stärker in Westeuropa, während die DDR zum Warschauer Pakt gehörte. Das führte zu Spannung, die auch den Mauerbau nach sich zogen. Deutschland war somit ein Schmelzpunkt im Kalten Krieg, in dem sich westliche und östliche Mächte gegenüberstanden. Am 3. Oktober 1990 konnte jedoch die deutsche Wiedervereinigung gefeiert werden, womit auch der Kalte Krieg endete und das Deutschland entstand, wie es auch heute noch besteht.
Deutsche Geschichte – das Fazit
Wenn von deutscher Geschichte die Rede ist, ist damit durchaus nicht immer ganz klar, wann diese Geschichte eigentlich beginnt. Für manche wenige ist es die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, für andere hängt der Beginn mit der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 zusammen. Tatsächlich reicht die Geschichte von Deutschland aber viel weiter zurück und schon in der Antike gab es wichtige Vorläufer und Kulturen, die spätestens seit dem Mittelalter zu einer deutschen Idee führten.
Dennoch zeigt sich, dass die deutsche Geschichte auch die des Föderalismus ist, da es immer viele kleine Staaten, Länder und Fürstentümer gab, die auch innerhalb großer Bünde agierten. Noch heute zeigt sich das anhand der sechzehn Bundesländer. Wer also frei von Ideologien daran geht, die deutsche Geschichte zu studieren, wie es unter e-papyrus.de getan werden kann, geht auf eine spannende Entdeckungsreise, die viele interessante Aspekte mit sich bringt.