Deutscher Tonfilm – Vor 90 Jahren fing alles an
Deutscher Tonfilm – die Entwicklung und Entstehung der Tonfilme. Was heute ganz normal ist, war nicht immer der Fall. Die Rede ist vom Ton beim Film, vor allem was die Sprache angeht. Und so markiert die Wende vom Stumm- zum Tonfilm einen besonderen Punkt in der Filmgeschichte, die auch vor allem in Deutschland gut zu beobachten war. Deutscher Tonfilm ist aus technischer Sicht sehr interessant, aber er konnte auch schnell Erfolge feiern und den Weg für die nachfolgenden Jahrzehnte prägen. Viele der frühen Tonfilme gelten heute als Klassiker, die auch nach vielen Jahren noch immer nichts von ihrem Charme verloren haben.
Wenn sich auch die Technik immer weiter verbessert hat, so ist es doch das Ende der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, das so stilprägend für das heutige Kino gewesen ist. Auch wenn der Ton und das Bild immer höhere Qualität aufweisen, so hat sich im Kern doch wenig getan. Noch immer geht es darum, eine gute Geschichte in tolle Bilder zu fassen, mit denen das Publikum begeistert werden kann. Der Blick auf deutsche Tonfilme ist auch somit immer ein Blick auf den deutschen Film und die Kunst des Films insgesamt.
Was ist der deutsche Tonfilm?
Wenn über deutsche Tonfilm geredet wird, dann sind damit tatsächlich einfach nur Filme gemeint, die neben dem eigentlichen Film auch eine Tonspur haben und aus Deutschland stammen. Letztendlich also auch moderne Filme. Allerdings wird oftmals mit diesem Begriff auch eine Abgrenzung zum Stummfilm vorgenommen. Spätestens ab den 1930er Jahren hatte der Tonfilm den Stummfilm abgelöst. Insofern werden mit deutscher Tonfilm auch oft Werke dieser frühen Jahre bezeichnet, als die Tonspur beim Film noch eine Besonderheit darstellte.
Zwar konnten Kinobesucher auch schon vor der Einführung des Tonfilms durchaus Töne und Musik im Kino hören, doch stammten die meist von Klavieren, Kino-Orgeln oder kleinen Orchestern. Tonfilm bedeutet aber, dass beim Dreh des Films direkt auch eine Tonspur mit aufgenommen wird, die Stimmen, Töne und Musik erfasst, und die dann auch beim Abspielen des Films zu hören ist. Innerhalb weniger Jahre schaffte der Tonfilm den Durchbruch in Deutschland, was natürlich auch zeigte, wie beliebt die Kombination aus Ton und Film war und auch heute noch ist.
Deutscher Tonfilm – die Entstehung und Geschichte
Der Stummfilm war zwar stumm, aber sicherlich nicht tonlos. Als Ende des 19. Jahrhunderts der Film erfunden bzw. immer ausgereifter wurde, gab es noch keine direkte Verbindung von Film- und Tonaufnahmen. Dennoch erkannten die frühen Filmemacher schon, dass der Ton eine wichtige Rolle spielt und so gab es in den Kinos und Vorführräumen verschiedene Arten, wie Töne, Klänge und vor allem Musik erstellt worden sind. Es gab Kammermusik Ensembles, also typische Streicherbesetzungen, ebenso Klaviere und sogar die sogenannte Kino-Orgel. Neben den Filmen wurden passende Musik gespielt oder interessante Töne erzeugt. Eine Praxis, die rund dreißig Jahre gang und gäbe werden sollte.
Die Anfänge deutscher Tonfilme
Natürlich gab es zu Zeiten des Films auch schon Tonaufnahmen. Das Problem bestand aber zum einen darin, die Stimmen und Töne beim Drehen aufzunehmen und vor allem auch darin, Ton und Film synchron laufen zu lassen. Erstmals öffentlich änderte sich das am 6. Oktober 1927. An diesem Tag gab es die Premiere des Films “The Jazz Singer” in New York. Der Film wurde als erster “sprechende Film” vermarktet und begann auch direkt zu liefern. Am Anfang des Films spricht Al Jolson, ein berühmter Varieté-Künstler die Worte “You ain´t heard nothin yet!”. Möglich wurde das durch das Vitaphone-System, welches von Western Electric und Warner Bros. entwickelt wurde. Dieses System verband die Filmprojektoren mit Schallplatten. Das System wurde aber nur wenige Jahre genutzt.
Das Lichtton-Verfahren aus Deutschland
Die Vitaphone-Technik funktionierte einige Jahre, wurde aber bald vom Lichtton-Verfahren abgelöst, das noch feinere Abspielmöglichkeiten bot. Auch wenn das Verfahren erst Ende der zwanziger Jahre auf dem Markt erschien, ist es doch eigentlich älter. Es beruht auf der Arbeit der drei Techniker Joseph Masolle, Hans Vogt und Joseph Engl aus Deutschland. Schon Anfang der zwanziger Jahre gab es funktionierende Geräte, bei denen ein Lichtstrahl dazu genutzt wurde, den Rand der Tonspur abzutasten und so mit dem laufenden Film zu synchronisieren. 1923 sicherte sich die Tri-Ergon AG das Patent und es kam 1925 zu einer Kooperation mit der Ufa.
Der Film “Das Mädchen mit den Schwefelhölzern” sollte im Dezember 1925 Premiere feiern, doch versagte die Technik und die Vorstellung fiel ins Wasser. Diese Vorstellung sollte sich einige Jahre negativ auf die Entwicklung deutscher Tonfilme auswirken. Die Ufa stieg aus dem Projekt aus und die Jahre vergingen. Als dann aber das Nadelton-Verfahren mit dem Vitaphone zeigte, wie gefragt der Tonfilm ist, wurde der Lichtton noch einmal aufgegriffen.
Die Ton-Bild-Syndikat AG wird gegründet
Ende August 1928 kam es zur Gründung der Ton-Bild-Syndikat AG – kurz Tobis. Vorgänger war die Tri-Ergon Musik AG und Tobis war auch unter Druck entstanden, der von der Deutschen Tonfilm AG ausging. Die Idee war, einen Standard für die Tonfilmtechnik in Europa zu etablieren, um so der Konkurrenz aus den USA etwas entgegenhalten zu können. Vertreter der Elektroindustrie sollten dabei genauso mitmachen wie Patenthalter für Filmtechnik. Es wurde früh erkannt, dass der Sprechfilm sehr beliebt werden würde und jetzt ging es darum, die Absatzmärkte abzustecken. Tobis schloss zudem noch einen Vertrag mit der Klangfilm GmbH ab, um den Markt aufzuteilen. Die großen Konkurrenten auf dem deutschen Markt waren jetzt Tobis und Ufa.
1929 sollte der endgültige Durchbruch deutscher Tonfilme gelingen. Einige Filme erschienen, wobei Tobis nicht nur Filme produzierte, sondern eben auch die Technik lieferte. “Ein Tag Film” wurde gefolgt von “Ich küsse Ihre Hand, Madame”, in dem ein Lied von Richard Tauber gesungen wird. Später erschien “Melodie der Welt”, der bereits vierzig Minuten andauerte. Als erster Spielfilm für einen ganzen Abend gilt aber “Das Land ohne Frauen”, der am 30. September 1929 seine Premiere feiern konnte.
Deutscher Tonfilm – Internationaler Erfolg und Aufteilung
Schnell wurde deutlich, dass der Erfolg des Tonfilms nicht mehr aufzuhalten sein würde, auch wenn das nicht jeder so sehen wollte. Beispielsweise war Charlie Chaplin dem Tonfilm gegenüber kritisch eingestellt und befürchtete unter anderem, dass dadurch die Kunst der Pantomime verloren gehen könnte. Doch die Kritiker waren in der Unterzahl und so sorgten Filme wie “Der Schuß im Tonfilmatelier”, “Der Blaue Engel” oder auch “Die singende Stadt” dafür, dass der Tonfilm in Deutschland zur Normalität wurde und immer mehr Kinos entstanden.
Wo auf deutscher Ebene die Patente mehr oder weniger eindeutig geregelt waren, gab es international durchaus eine Menge Streit darüber. Einzigartig ist daher die Konferenz, die am 22. Juli 1930 in Paris stattfand, bei der Vertreter des Films und der Techniken aus aller Welt zusammenkamen. Es wurde der “Pariser Tonfilmfrieden” geschlossen, der bestimmte, wie die Absatzmärkte unter den Firmen verteilt werden. Die Länder Österreich, Deutschland, Niederlande, die Schweiz sowie die Staaten vom Balkan und Skandinavien gingen an die Tobis-Klangfilm-Gruppe.
Der amerikanische Markt hingegen konnte von den US-Filmmachern bedient werden. Für die restlichen Teile der Welt einigte man sich darauf, dass beide Seiten Zugriff haben sollten. Während 1929 den Durchbruch für den Tonfilm bedeutete, wurde 1930 der Grundstein für die Zukunft gelegt.
Die beliebtesten deutschen Tonfilme von 1929 bis 1979
In den nächsten Jahren und Jahrzehnten nach der Etablierung des Tonfilms sind in Deutschland zahlreiche Filme erschienen. Natürlich wurden die dreißiger und vierziger Jahre auch durch den Zweiten Weltkrieg und das NS-Regime geprägt, sodass eine freie Ausübung der Filmkunst nicht mehr möglich war. Zumindest historisch betrachtet ist diese Zeit aber dennoch interessant. Die ersten fünfzig Jahre des deutschen Tonfilms haben zahlreiche tolle Filme hervorgebracht, von denen heute viele als Klassiker gelten.
1929 bis 1939
In den Anfangsjahren muss sicherlich “Die Nacht gehört uns” von 1929 genannt werden. Hier spielt Hans Albers die Hauptrolle des Autorennfahrers Harry Bredow, an seiner Seite ist Charlotte Ander zu sehen. Regie führte Carl Froelich. Der Film galt als ein weiterer Durchbruch, mit dem die ersten Probleme deutscher Tonfilm endgültig überwunden schienen. Auch aus dieser Zeit muss “M – Eine Stadt sucht einen Mörder” genannt werden, der von Fritz Lang inszeniert worden ist. In dem Film geht es um einen Kindermörder, der in Berlin sein Unwesen treibt. Heute gilt “M” als großer Klassiker der deutschen Filmhistorie.
1930 erschien der Film “Der Blaue Engel” von Josef von Sternberg. Emil Jannings, Marlene Dietrich und Hans Albers sind in den Hauptrollen zu sehen. Es geht um den Professor Immanuel Rath, der im Hafen-Varieté “Der blaue Engel” der hübschen Sängerin Lola-Lola verfällt. Noch im selben Jahr erschien auch die englische Version des Films.
Literaturfreunde, die ihre Geschichten gerne auf der großen Leinwand sehen wollten, kamen in diesen Jahren auch in den Genuss von vielen guten Filmen. Beispielsweise in “Der Hund von Baskerville” von 1936 von Carl Lamac. Es war nicht die erste Verfilmung einer Sherlock Holmes Vorlage, verfehlte ihre Wirkung aber natürlich dennoch nicht.
1940 bis 1949
Mit dem NS-Regime waren Filme zum einen nicht mehr frei produzierbar, sondern dienten meist der Propaganda. Zum anderen sorgte der Zweite Weltkrieg dafür, dass die Filmproduktionen ohnehin seltener wurden. Dennoch gab es Filme, um auch die Bevölkerung während der schwierigen Jahre bei Laune zu halten. Einige Klassiker entstanden in dieser Zeit. Dazu gehört sicherlich auch “Der Hochtourist” aus dem Jahr 1942 von Adolpf Schlyssleder und Joe Stöckel in der Hauptrolle als Franz Xaver Lallinger. Der Film beginnt damit, dass sich Lallinger eine Auszeit gönnen möchte, was zu einer lustigen Bergtour führt.
Andere Klassiker dieser Zeit sind beispielsweise “Münchhausen”, der 1942 erschienen ist. Hans Albers übernahm hier die Rolle des Barons von Münchhausen. Der Film gilt als teuerste Produktion im Dritten Reich und markierte das 25. Jubiläum der Ufa.
Ein anderer Schauspieler konnte in diesen Jahren auch einige Erfolge feiern. Das war natürlich Heinz Rühmann, der 1941 zu Otto Groschenbügel in “Quax, der Bruchpilot” wurde. Kurt Hoffmann führte die Regie. Und nur zwei Jahre später konnte Rühmann die Hauptrolle in einem weiteren Klassiker spielen. “Die Feuerzangenbowle” erschien 1943 und erzählt die Geschichte von einigen älteren Männern, die sich an Erinnerungen aus ihrer Schulzeit erfreuen. Da aber Dr. Johannes Pfeiffer, von Heinz Rühmann gespielt, nie eine Schule besuchte, sondern Privatunterricht genoss, wird er von seinen Kollegen noch einmal zum Drücken der Schulbank gedrängt.
1950 bis 1959
Nach dem Ende des Krieges und den ersten Nachkriegsjahren konnte der Filmbetrieb wieder voll anlaufen. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Klassiker, die auch heute noch gerne von Filmfans gesehen werden. Unter anderem brachte Fritz Lang “Das Tagebuch des Dr. Mabuse” heraus. Schon Anfang der dreißiger Jahre gab es von Lang eine französische Version des Films.
Ebenfalls aus dieser Zeit zu nennen ist “Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse”, der 1953 in der DDR produziert wurde und bei dem Kurt Maetzig die Regie führte. Günther Simon und Hans-Peter Minetti sind in den Hauptrollen zu sehen. Der Film konnte zahlreiche Preise gewinnen.
Erich Kästner schrieb nicht nur den Roman “Das fliegende Klassenzimmer”, sondern war auch 1954 mit am Drehbuch für den gleichnamigen Film von Kurt Hoffmann beteiligt. In den Hauptrollen sind Paul Dahlke und Heliane Bei zu sehen. In der Geschichte geht es um Schüler, die das gleichnamige Theaterstück umsetzen wollen und dafür Rat bei einem Aussteiger suchen.
Auch Heinz Rühmann konnte erneut in einem großen Film mitspielen, der heute als Klassiker gilt. 1956 spielte er Wilhelm Voigt, der zum “Hauptmann von Köpenick” wird. Helmut Käutner übernahm die Regie. Der Film war sogar für einen Oscar nominiert.
1960 bis 1969
Die sechziger Jahre standen den Jahrzehnten davor in nichts nach. Teilweise wurden die Produktionen aber immer opulenter. So beispielsweise mit “Winnetou”, der 1963 erschien und natürlich weltbekannt ist. Zu sehen sind Lex Barker und Pierre Brice als Old Shatterhand und Winnetou, in einer weiteren Rolle ist unter anderem Mario Adorf mit dabei. Der Film zog noch einige Fortsetzungen nach sich.
Spannend wurde es auch im Film “Das indische Tuch”, in dem mehrere mögliche Erben gemeinsam ein paar Tage in einem Schloss verbringen müssen, ehe das Erbe ausgezahlt werden kann. Doch ein Mörder treibt sein Unwesen. Der Film basiert auf einer Geschichte von Edgar Wallace.
Ohnehin waren die sechziger Jahre für Edgar Wallace Fans eine große Freude, denn Rialto Film sorgte für zahlreiche Verfilmungen, die auch heute noch gut angeschaut werden können. Ganz vorne mit dabei natürlich auch “Der Hexer” von 1964 mit Joachim Fuchsberger als Inspektor Higgins. Wer von der Geschichte nicht genug bekommen konnte, bekam schon 1965 mit “Neues vom Hexer” Nachschub. Dieses Mal wird die Hauptrolle von Heinz Drache als Inspektor James W. Wesby gespielt. In einer Nebenrolle tritt Klaus Kinski als Diener Edwards auf.
1970 bis 1979
Auch in den siebziger Jahren gab es noch einige Edgar Wallace Verfilmungen. So auch “Die Tote aus der Themse” von 1971 mit Uschi Glas als Danny Fergusson, erneut von Rialto Film produziert. Für Fans ein schöner Film, der noch einmal an die Klassiker des vorherigen Jahrzehnts anknüpfen konnte.
In Erinnerungen geblieben ist auch “Aguirre, der Zorn Gottes” von Werner Herzog, der den Film auch produzierte und das Drehbuch schrieb. Berühmt natürlich auch Klaus Kinski in der Hauptrolle als Don Lope de Aguirre. Die Dreharbeiten, wie man heute weiß, waren alles andere als einfach und sind fast noch legendärer als der Film selbst. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Herzog und Kinski, was dennoch nicht ihre letzte Zusammenarbeit war.
1979 erschien beispielsweise noch “Woyzeck”, ebenfalls mit Werner Herzog als Regisseur, Produzent und Drehbuchschreiber und Klaus Kinski in der Hauptrolle. Der Film ist eine Verfilmung von Georg Büchners Drama, das allerdings nur in Fragmenten besteht.
Weltberühmt ist auch der Film “Die Blechtrommel” von 1979, wobei es sich natürlich um eine Verfilmung des gleichnamigen Romans aus der Feder von Günter Grass handelt. Völker Schlöndorff führte die Regie und gewann Mario Adorf für die Hauptrolle.
Deutscher Tonfilm im Internet
Wer sich ausgebiebig über den deutschen Tonfilm informieren möchte, der war auf deutscher-tonfilm.de auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Die Seite beschäftigte sich mit den Anfängen deutscher Tonfilm und den nachfolgenden Jahrzehnten. Es gab ausgebiebige Informationen zu fast allen Filmen, die in dieser Zeit entstanden sind. Es kann direkt nach den Filmen gesucht werden, ebenso aber auch nach den Personen, die daran mitgearbeitet haben. Ob das nun Hauptdarsteller oder bloß Nebenrollen gewesen sind, ist egal, da alles aufgeführt wurde. Ebenso die Produzenten oder auch Filmunternehmen.
Im Gästebuch von deutscher-tonfilm.de konnte jeder Filmfan einen netten Gruß hinterlassen. Austausch mit anderen Fans deutscher Tonfilme ist im Forum möglich. Wer die Seite unterstützen wollte, konnte dafür auch den DVD-Shop nutzen, über den die Filme, die besprochen werden, auch bestellt werden konnte. Neuigkeiten gab es natürlich auch immer, beispielsweise neue Film Reviews oder Veröffentlichungen.
Häufigste Fragen über deutscher Tonfilm
Die Geschichte des Films ist enorm interessant und lässt sich durchaus in verschiedene Zeiten einteilen. Eine markante Stelle ist natürlich der Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm Ende der dreißiger Jahre. Alles aus dieser Zeit und davor ist historisch gesehen sehr interessant. Damals wurden die Grundsteine für Filme gelegt, die auch heute noch im Kino eine Rolle spielen.
Was war der erste Tonfilm?
Als erster Tonfilm der Geschichte gilt heute “The Jazz Singer” aus dem Jahr 1927, der von Jakie Rabinowitz handelt, einem gefeierten Star am Broadway. In dem Film gab es nicht nur Stimmen, sondern auch Musik und Gesang. Der Film stammt vom Studio Warner Brothers und wurde mit der sogenannten Vitaphone-Technik umgesetzt. Von dieser Veröffentlichung an nahm der Erfolg des Tonfilms seinen Lauf.
Wann gab es die ersten Stummfilme?
Der Film wurde im 19. Jahrhundert erfunden und das auch an verschiedenen Orten parallel. Doch als Geburtsstunde des Films als eigenständige Kunstform und damit auch der Stummfilme gilt das Jahr 1895. Damals zeigten die Brüder Skladanowsky mehrere kurze Stummfilme mit ihrem Bioskop, kurz darauf gab es auch Filme von den berühmten Brüdern Lumiere. Ein weiterer bekannter Filmemacher dieser Zeit war Georges Mélies.
Wie entstand der Film?
Dass es lichtempfindliche Materialien gibt, wurde schon im 18. Jahrhundert entdeckt, woraus sich dann später die Fotografie entwickelt hat. Daraus wurden schon Geräte entwickelt, die schnell Bilder nacheinander zeigten, um so die Eindruck der Bewegung zu simulieren. Für die Entwicklung des Films war es wichtig, dass Bilder keine lange Belichtungszeit brauchten. Je kürzer diese Dauer wurde, desto mehr Aufnahmen konnten hintereinander gemacht werden, was dem Film schon sehr nahekam. Als ein Durchbruch gilt die Serienfotografie eines Pferdes von Eadweard Muybridge aus dem Jahr 1872.
Wer hat die Film Musik erfunden?
Einen Erfinder der Filmmusik gibt es in diesem Sinne nicht. Doch schon ab 1895 wurden bei der Vorführung von Stummfilmen Livemusiker engagiert, die parallel zum Film auf dem Klavier spielten. Das war also der Beginn der Filmmusik. Spätere eigene Kompositionen für den Film beruhten auch auf klassischer Musik oder waren nah verwandt mit der Schauspielmusik. Mit dem Aufkommen deutscher Tonfilme wurden erst recht eigene Kompositionen erschaffen, sodass das Genre der Filmmusik mit dem Beginn des Tonfilms um 1929 herum einhergeht.
Wie alt ist der älteste Film?
Als ältester Film der Filmgeschichte gilt das Werk “Roundhay Garden Scene”. Tatsächlich handelt es sich dabei auch nur um einen kurzen Film, in der Menschen in einem Garten zu sehen sind. Davon sind heute nur noch zwei Sekunden Material erhalten. Gedreht und geschnitten wurde dieser Film von Louis Le Prince im Jahr 1888.
Welche Funktion hat Musik im Film?
Welche Funktion die Musik in einem Film hat, hängt auch maßgeblich vom Regisseur ab, der die Intention vorgeben kann. Grundsätzlich gibt es zwei Ideen, wie Filmmusik in einem Film wirken kann. Sie kann die Szenen und Gefühle musikalisch unterstützen oder aber auch konträr dazu wirken. Das ermöglicht verschiedene Stilmittel. Beispielsweise kündigt unheimliche Musik etwas an, was in einer fröhlichen Szene noch gar nicht zu sehen ist. In den Anfangsjahren des Stummfilms gab es zudem auch Musikbegleitung, um die störenden Geräusche der Projektoren zu übertönen.
Wer hat den ersten Film gemacht?
Die Entwicklung von der Fotografie zum Film entstand in mehreren Etappen. So gab es einen Film von einem galoppierendem Pferd von Eadweard Muybridge aus dem Jahr 1872, was aber noch als Serienfotografie gilt. Der erste Film hingegen ist aus dem Jahr 1888, allerdings sind davon nur noch wenige Sekunden vorhanden. “Roundhay Garden Scene” stammt von dem Franzosen Louis Le Prince.
Fazit zur Entwicklung des Tonfilm in Deutschland
Die Entwicklung des Tonfilms hängt sehr eng mit Deutschland zusammen, wo das Lichtton-Verfahren entwickelt wurde, was sich später weltweit verbreitete. Zwar stammt der erste Tonfilm nicht aus Deutschland, doch schon früh wurde auch hier ein deutscher Tonfilm produziert. Leider sorgten die Kriegswirren des 20. Jahrhunderts dafür, dass nur noch wenige Filme in dieser Zeit entstanden, doch selbst da stand die Filmwirtschaft nicht ganz still. Der deutsche Tonfilm markiert einen wichtigen Punkt in der Geschichte der Medien und zeigt, dass Kino schon damals ein wichtiges Kulturgut gewesen ist.