Die Filmkritiken zu „The Beekeeper“

„The Beekeeper“ ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Regisseur David Ayer nach einem Drehbuch von Kurt Wimmer bei dem sich alles um eine Rachemission dreht, deren Auswirkungen bis ins Weiße Haus reichen. Im diesem Actionthriller spielt Jason Statham die Figur des Adam Clay, einem eher ruhigen Kerl, der sich die meiste Zeit um einige Bienenstöcke kümmert und an seine Kunden Honig verkauft.

The Beekeeper Filmkritiken

Ein altes Sprichwort lautet: „Man möchte nicht in einem Bienenstock schlafen, es sei denn, man möchte gestochen werden!“ und dieser Ausspruch wird vielen Zusehern im Verlauf des Films durchaus in den Sinn gekommen sein.

Cyberkriminalität und die Bienen

Cyberkriminelle und Bienen?

Der Film braucht etwa 20 Minuten um von Null auf Hundert zu kommen. Die Handlung startet erst in jenem Moment so richtig, als eine Gruppe von Technikfreaks einen Phishing-Betrug gegen eine alte Frau starten, die in einem abgelegenen Bauernhaus lebt.

Trailer zum Film "The Beekeeper" auf Youtube

Das Opfer, Eloise Parker (gespielt von Phylicia Rashad), begeht daraufhin Selbstmord, nachdem sie feststellt, dass alle ihre Bankkonten geplündert wurden. Unglücklicherweise für die Betrüger hatte die alte Dame ein ausgezeichnetes nachbarschaftliches Verhältnis zum besagten Imker, denn Eloise kümmerte sich in der Vergangenheit um Adam Clay und bot ihm Unterkunft in ihrer Scheune an und ermöglichte ihm einen Ort für das Aufstellen seiner Bienenstöcke zu finden.

Adam ist auf Grund dieser Vorkommnisse gezwungen, sein Honigbusiness zu unterbrechen und zieht sich schnell aus dem Ruhestand zurück. Wir erfahren in weiterer Folge, dass er ein Mitglied der Gruppierung der „Beekeeper“ ist: einer dieser geheimen Superspionage-Regierungsbehörden, denen man in diesen Actionfilmen oft begegnet und die jene Arbeit erledigen, die vom Gesetz her nicht getan werden darf.

Imker, Bienen und Cyberkriminalität – Was für eine seltsame Mischung!

Jason Statham in Beekeeper

Der übliche harte Kerl

Die verantwortlichen Köpfe hinter dem Film sind Regisseur David Ayer, der u.a. mit seinen Arbeiten an „Suicide Squad“ und „Fury“ weltweite Berühmtheit erlangte, und Drehbuchautor Kurt Wimmer. Sie verleihen unserer Hauptfigur alle nötigen Tugenden, um Rache zu üben und die Welt zu einem besseren Ort für ältere und unschuldige Menschen, die nicht inmitten der Gesellschaft stehen, zu machen.

Bei einem Schauspieler wie Statham handelt es sich nicht um das zufällige Ergebnis nach einer Drehung des Kessels beim Roulette-Spiel, denn bei ihm wissen Sie genau, wer am Ende des Tag die Nase vorn haben wird, und die Zuseher können es kaum erwarten zu sehen, wie er es dieses Mal schafft, das Böse sprichwörtlich auch diesmal wieder zu zerlegen. Seine körperliche Konstitution und seine Kampfkunstfähigkeiten sind ideal für diese Mission. Er glänzt auch hier bei einigen beeindruckenden Schießereien und bringt seinen charakteristischen „kurzen und auf den Punkt gebrachten“ Konversationsstil wieder zum Besten.

Der schon ein wenig ins Alter gekommene Jason Statham, gibt also wieder den üblichen harten Kerl, bei dem – in der Originalfassung – sein britischen Akzent abermals mit seinem typischen Knurren unterlegt ist. Und auch diesmal zeigt er uns wieder, wie man gekonnt den herumflitzenden Kugeln ausweicht, selbst bei einem Schusswechsel in Unterzahl.

Bei einer aus Rache durchgeführten Mission gehört es dazu, dass mehr als 50 Bundespolizisten und jeder, der sich einem in den Weg stellt, sein Leben lassen muss. Er will sich als Racheengel beweisen und dem schäbigen, verwöhnten Sohn des Präsidenten die Leviten lesen, der zur Beruhigung seiner Mutter flüchtet, als ihm klar wird, dass nichts den Imker davon abhalten kann, das zu Ende zu bringen, was er begonnen hat.

Bienen und der Beekeeper

Es geht hier um Bienen, falls es vergessen wurde!

Irgendwann bekam der Film zuerst seinen Titel, und dann beschloss der Regisseur, ihn rund um das Thema Bienen aufzubauen. Es ist eine Schande, dass diese fleißigen und nützlichen Insekten keinen einzigen Kinomoment auf dem Bildschirm bekommen haben.

Stattdessen verfolgen die Konversationen im Film einen anderen Ansatz und erinnern punktuell daran, dass Bienen im Mittelpunkt dieses Streifens stehen. Aus Gesprächsteilen wie beispielsweise „Wer zum Teufel bist du, Winnie-The-Pooh?“ kommen wir nicht umhin, uns zu fragen, wie viele weitere dieser Sätze ausreichen würden, um die ganze Bienen-Thematik auf den Punkt zu bringen.

Handlung und Umsetzung von Beekeeper

Schlechte Handlung und Umsetzung der einzelnen Charaktere

Der Film versucht, einige der Charaktere, die darin vorkommen, bewusst hervorzuheben, aber am Ende wirken sie dennoch ein wenig flach und unbedeutend.

Zuallererst stolpern wir in diesem Film über die Beziehung zwischen Eloise und Clay, die uns völlig im Dunkeln stehen lässt. Zweitens hat Eloise eine FBI-Agententochter, Verona Parker (Emmy Raver-Lampman), die erst dann auftaucht, als sich eine Tragödie ereignet, und überraschenderweise keine Ahnung hat, wer Adam Clay ist.

Man würde auch erwarten, dass Verona genauso wütend und betrübt über den frühen Tod ihrer Mutter ist wie Adam. Die Geschichte nimmt sie und ihren Freund und Partner Matt Wiley (Bobby Naderi) mit auf eine komödiantische Flucht, die für sie wie einen ganz normalen Arbeitstag aussieht. Eine Trauer über den Verlust ist nirgends zu bemerken.

Unter Ayers Regie und im Drehbuch diskutieren FBI-Spezialagenten über die Bestäubung der Pflanzen durch die Arbeit der Bienen und ein ehemaliger CIA-Direktor spricht mehrmals über Honig. Auch die Schlusssequenzen geben diesem Film keine besonders interessante Wendung, die diesen außergewöhnlich oder auch nur annähernd unvergesslich machen würde. Die Filmlänge von 1 Stunde und 46 Minuten hebt sich auch nicht von den meisten anderen Selbstjustiz-Actionfilm ab.

Schlussendlich entkommt Clay nur knapp selbst einem traurigen Schicksal, nachdem er das Netzwerk der Cyberkriminellen lahmgelegt und die bösen Jungs und deren System bestraft hat. Insgesamt hätte der Film mit Jason Stathams Leinwandpräsenz mit Sicherheit besser abschneiden können, aber „The Beekeeper“ hat uns anderes gelehrt.

Wie viel mehr Bienen können Sie vertragen?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film darauf angewiesen ist, dass seine Charaktere dem eher simplen Drehbuch etwas mehr Leben einhauchen und dass eine Reihe von Actionszenen im Filmverlauf verstreut sind, nur um auf die gewünschte Laufzeit zu kommen.

Es gibt keine wirkliche Handlungsentwicklung, die verfolgt werden muss, und alle anderen Charaktere sind nur deshalb in diesem Streifen vorhanden, um den Film in Gang zu bringen. Das Produktionsteam hat nicht einmal die Mühe gemacht, eine tristen Kulisse, die für einen ernsthaften Actionfilm typisch ist, mit einer Prise Authentizität zu versehen.

Stattdessen wurde eine helle Farbpalette gewählt, sodass die Szenen unbeschwerter auf die Kinobesucher wirken als die manchmal blutige Action. Wir sind nicht hier, um zu urteilen (oder?), aber wenn Sie nach dem Besuch des Kinos Ihrer Wahl mit „The Beekeeper“ unzufrieden sind, haben Sie sich möglicherweise zu viel von den beteiligten Akteuren erwartet.

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