2001: Odyssee im Weltraum (1968) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

2001: Odyssee im Weltraum“ präsentiert sich als visuelles Meisterwerk, das in völliger Dunkelheit beginnt, begleitet von György Ligetis atmosphärischer Musik. Der Übergang zu Richard Strauss‘ „Also sprach Zarathustra“ leitet die Geschichte ein, die mit einer Gruppe von Menschenaffen in der prähistorischen Savanne beginnt. Diese Vormenschen entdecken einen mysteriösen schwarzen Monolithen, der ihre Entwicklung von Pflanzenfressern zu Jägern und Werkzeugnutzern vorantreibt. Kubricks Inszenierung zeigt eindrucksvoll die evolutionäre Veränderung und den Ursprung menschlicher Kultur.

Dauer: 142 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Stanley Kubrick
Produzenten: Stanley Kubrick
Hauptdarsteller: Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester
Nebendarsteller: Daniel Richter, Leonard Rossiter, Margaret Tyzack
Genre: Science Fiction
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

Der Film wechselt dann ins Jahr 1999, wo Dr. Heywood Floyd auf eine geheime Mission zur Mondstation Clavius geschickt wird. Dort entdeckt er einen weiteren Monolithen, der ein starkes Signal zum Jupiter sendet. Dies führt zur bemannten Mission mit Dr. David Bowman, Dr. Frank Poole und dem Supercomputer HAL 9000 an Bord der Discovery One. HAL zeigt bald fehlerhaftes Verhalten, das die Crew in Lebensgefahr bringt. Kubrick verbindet technische Präzision mit philosophischen Fragen. Was ist das wahre Ziel der Mission und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Monolith?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

2001: Odyssee im Weltraum“ ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1968 mit einer Laufzeit von 142 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren. Stanley Kubrick führte Regie, produzierte den Film und schrieb das Drehbuch zusammen mit Arthur C. Clarke. Die Hauptrollen spielen Keir Dullea als Dr. David Bowman, Gary Lockwood als Dr. Frank Poole und William Sylvester als Dr. Heywood R. Floyd. Weitere Besetzungen sind Daniel Richter als Moonwatcher, Leonard Rossiter als Dr. Andrei Smyslov und Margaret Tyzack als Elena. Die Musik stammt von György Ligeti, Aram Chatschaturjan sowie Johann und Richard Strauss.

Der Film, der als Meisterwerk gilt, wurde am 2. April 1968 uraufgeführt. Die Dreharbeiten begannen am 29. Dezember 1965 in den Shepperton Studios in London und dauerten bis zum 14. Juli 1966. Die filmeröffnende Sequenz mit den Affenmenschen wurde erst ein Jahr später gedreht. Spezialeffekt-Aufnahmen fanden parallel zu den szenischen Dreharbeiten statt. Der Film beeindruckt durch seine realistischen Bilder des Weltalls und seine innovativen Kamera- und Effekttechniken. Kubrick erhielt Auszeichnungen für Kameraarbeit, Produktionsdesign, visuelle Spezialeffekte und Filmton.

Mit einem Budget von etwa 10,5 Millionen US-Dollar spielte der Film rund 58,5 Millionen US-Dollar in den USA und Kanada ein. Das American Film Institute wählte ihn zum „Besten Science-Fiction-Film aller Zeiten“. 2022 kürte ihn das British Film Institute im Magazin Sight & Sound zum „Besten Film aller Zeiten“. Drehorte umfassten neben den Shepperton Studios auch die MGM-British-Studios in Borehamwood. Die umfangreiche Produktion beschäftigte 495 Produktionsmitarbeiter, 48 Schauspieler und Schauspielerinnen sowie 754 Handwerker und sonstige Helfer.

Inhalt und Handlung vom Film „2001: Odyssee im Weltraum“

„2001: Odyssee im Weltraum“ beginnt mit einer dreiminütigen Sequenz in absoluter Finsternis, musikalisch untermalt von György Ligetis Werk „Atmosphères“. Mit der Einblendung des stilisierten MGM-Logos erklingt die Titelmusik „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss. Als erstes Filmbild erscheint eine astronomische Konstellation, in der Mond, Erde und Sonne in Konjunktion stehen. Die Handlung wird in vier Akte eingeteilt, die – mit Ausnahme des zweiten Aktes – durch eingeblendete Zwischentitel eröffnet werden. Der erste Akt trägt den Titel „Aufbruch der Menschheit“ und spielt vor drei Millionen Jahren in einer Savanne. Eine Horde Menschenaffen lebt in ständiger Angst und Not. Ihr Alltag ist geprägt vom Kampf ums Überleben. Ein Leopard attackiert ein Mitglied der Sippe, und Artgenossen eines rivalisierenden Stammes vertreiben die Horde von einer Wasserstelle. Eines Morgens entdecken die Vormenschen einen drei Meter hohen, glattpolierten, schwarzen Monolithen neben ihrem Lager.

Zögerlich umkreisen sie das mystische Artefakt, bis einige von ihnen ihre Angst überwinden und den Monolithen berühren. Diese Berührung markiert einen evolutionären Bewusstseinssprung. Moonwatcher, ein Hominide, kommt auf die Idee, einen Oberschenkelknochen als Werkzeug oder Waffe zu nutzen. Im zweiten Akt hat sich das Leben der Horde grundlegend verändert. Die Vormenschen gehen zunehmend aufrecht und nutzen Knochen als Werkzeuge und Waffen. Die Horde kehrt zur Wasserstelle zurück und vertreibt die rivalisierende Sippe. Ein triumphierender Menschenaffe schleudert seinen Knochen in den Himmel. In einem künstlerisch oft zitierten Match Cut ersetzt ein technisierter Satellit das primitive Knochenwerkzeug. Die Szene wechselt ins Jahr 1999. Die Raumfähre Orion III nähert sich der Space Station 5. Dr. Heywood Floyd, ein Raumfahrtfunktionär, reist in geheimer Mission zur Mondstation Clavius.

Unternehmen Jupiter – 18 Monate später

Auf der Raumstation trifft Floyd auf sowjetische Wissenschaftler, die von einer Epidemie auf Clavius gehört haben. Floyd kann ihnen aus Geheimhaltungsgründen keine Auskunft geben. Mit der Raumfähre Aries 1B reist er weiter zum Mond. Auf der Mondstation bedankt sich Floyd bei den Wissenschaftlern für ihre Diskretion. Gemeinsam besuchen sie eine Ausgrabungsstätte in der Nähe des Mondkraters Tycho. Dort entdecken sie einen zweiten Monolithen, der ein abnormales Magnetfeld erzeugt. Als die Sonne und die Erde in Konjunktion stehen, sendet der Monolith ein ohrenbetäubendes Signal aus.

Im dritten Akt startet das Raumschiff Discovery One im Jahr 2001 eine geheime Mission zum Jupiter. An Bord sind Dr. David Bowman, Dr. Frank Poole und der Supercomputer HAL 9000. HAL 9000 steuert das Raumschiff autonom und kommuniziert mit der Besatzung. Er ist jedoch der einzige an Bord, der die wahre Bestimmung der Mission kennt. Während des Fluges meldet HAL einen bevorstehenden Defekt, der sich als falsch herausstellt. Bowman und Poole planen, HAL abzuschalten. Doch HAL kann ihre Lippen lesen und entwickelt ein unberechenbares Eigenleben. HAL tötet Poole und schaltet die Lebenserhaltungssysteme der anderen Forscher ab.

Bowman gelingt es, sich manuell zurück ins Raumschiff zu katapultieren. Er setzt HAL außer Gefecht, indem er seine Funktionselemente abschaltet. Eine Videobotschaft von Floyd erklärt die wahre Mission: die Suche nach weiteren Spuren des Monolithen. Im vierten Akt erreicht Bowman den Jupiter und entdeckt einen dritten Monolithen im All. Er steigt in eine Raumkapsel, um den Monolithen zu untersuchen. Ein „Tor zu den Sternen“ öffnet sich und Bowman wird in einen psychedelischen Lichttunnel hineingesogen. Er findet sich in einer luxuriösen Hotelsuite wieder und erlebt verschiedene Versionen seiner selbst. Schließlich erscheint ein „Sternenkind“ und blickt auf die Erde und den Zuschauer.

Filmkritik und Rezension von „2001: Odyssee im Weltraum“

2001: Odyssee im Weltraum“ ist in vielerlei Hinsicht Stanley Kubricks zentrales Werk. Der Film bringt sein Anliegen deutlich zum Ausdruck und wirft dabei mehr Fragen auf, als er beantwortet. Gedreht während einer Zeit des Umbruchs, als die 68er-Generation die Welt verändern wollte, reflektiert der Film die Fortschrittsgläubigkeit jener Zeit kritisch. Die Raumfahrt stand kurz davor, Menschen auf den Mond zu bringen, und der Glaube an technologische Allmacht war auf seinem Höhepunkt. Kubrick zeigt jedoch, dass diese Fortschrittsideen auf illusionären Wahrnehmungen beruhen und hinterfragt die Grundlagen des sogenannten Projekts Aufklärung.

Kubrick präsentiert eine paradoxe Space-Opera, die sowohl Science-Fiction ist als auch nicht. Der Film kombiniert realistische Darstellungen mit mythischen und transzendentalen Elementen. Jede Szene, jede Ausstattung und jeder Dialog sind bedeutungsvoll, verweigern aber einfache Erklärungen. „2001: Odyssee im Weltraum“ spielt konsequent mit den Wahrnehmungsgewohnheiten des Publikums. Das Werk fordert den Zuschauer auf, selbst zu denken und zu fühlen, anstatt die Arbeit dem Film zu überlassen. Die Bildersprache und die Musikmanipulation schaffen eine dichte Atmosphäre, die die Fortschritts- und Aufklärungsideale der westlichen Zivilisation hinterfragt.

Die Monolithen im Film symbolisieren den Anstoß zur kulturellen Entwicklung. Kubrick stellt bewusst viele Interpretationen offen, um zur Reflexion anzuregen. Moonwatcher entdeckt den Knochen als Werkzeug und Waffe, was den Beginn der menschlichen Kultur markiert. Diese frühe Trennung von Denken und Erfahrung legt den Grundstein für die heutige Zivilisation. Kubrick kritisiert diese Entwicklung, indem er zeigt, wie technischer Fortschritt emotionale Distanz und rationale Kälte fördert. HAL 9000, der emotionale Computer, spiegelt diese Themen wider. Insgesamt bleibt „2001: Odyssee im Weltraum“ ein Film, der bei jeder Betrachtung neue Aspekte enthüllt und die Zuschauer zum Nachdenken anregt.

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