66/67 – Fairplay war gestern (2009) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Der deutsche Film „66/67 – Fairplay war gestern“ ist ein Drama über Freundschaft, Loyalität und die Schwierigkeiten mit dem Erwachsen werden. Die Geschichte spielt im Jahr 2008 und handelt von fünf jungen Männdern, gewaltbereite Hooligans aus der Eintracht-Braunschweig Szene. Der Fußballclub scheint den Einstieg in die 3. Liga zu verpassen, welche damals neu eingeführt wurde. Damit würde der Club deutlich an Bedeutung verlieren.
Dauer: | 115 Min. |
---|---|
FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2009 |
Regie: | Carsten Ludwig |
Produzenten: | Alexander Bickenbach, Manuel Bickenbach, Jon Handschin |
Hauptdarsteller: | Fabian Hinrichs, Christoph Bach, Melika Foroutan |
Nebendarsteller: | Maxim Mehmet, Christian Ahlers |
Genre: | Drama |
Studio: | Ascot Elite |
Sprachen: | Deutsch |
Der Film handelt hauptsächlich über die Schwierigkeiten der Gruppe erwachsen zu werden, da sie Große Probleme haben, ihr normales Leben mit ihrer Leidenschaft für Prügeleien und Fußballspiele unter einen Hut zu bekommen. Es geht außerdem um Loyalität, Freundschaft und die Angst vor etwas Neuem.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„66/67 – Fairplay war gestern“ ist die dritte gemeinsame Regiearbeit von Jan-Christoph Glaser und Carsten Ludwig. 66/67 ist außerdem eine Produktion von Frisbeefilms und Jetfilm in Co-Produktion mit der Fernsehsendung „Das kleine Fernsehspiel“ im ZDF und dem Sender „ARTE“. Gedreht wurde 66/67 im Juli und im August 2008. Hauptsächlich wurde dabei in Braunschweig gedreht, wobei besonders viel Wert auf Originalschauplätze der dortigen Fankultur gelegt wurde, wie Beispielsweise das Eintracht-Stadion. Ansonsten wurde in Berlin, Wolfsburg und Istanbul gedreht.
Die Besetzung besteht unter anderem aus Fabian Hinrichs (Florian), Christoph Bach (Otto), Maxim Mehmet (Henning), Melika Foroutan (Özlem) und Bernhard Schütz (Bernhard / Hennings Vater). Der Film „66/67 – Fairplay war Gestern“ gewann im Jahr 2009 das Goldene Auge als bester Film im deutschsprachigen Spielfilmwettbewerb. Er wurde 2012 außerdem für den Grimme Preis nominiert.
Inhalt und Handlung vom Film „66/67 – Fairplay war gestern“
Der Film beginnt mit einer Rückblende zum Jahr 1966/67, in dem Eintracht Braunschweig die Meisterschaft gewann. Die Holligan-Clique sitzt in ihrer Kneipe „66/67“, welcher als Treffpunkt der Gruppe gilt und von Tamer betrieben wird, welcher ebenfalls ein Teil der Gruppe ist. Die Gruppe schwelgt in Erinnerungen an vergangene Tage, an denen der Club noch eine große Rolle in der deutschen Fußballwelt spielte. Die Jungs kämpfen außerdem mit ihrer Umgebung,ihren Mitmenschen und ihren alltäglichen Problemen. Ihr einziger Ausweg scheint dabei die Gewalt zu sein, was natürlich nicht lange gut geht.
Florian ist der Kopf der Gruppe, er ist sehr intelligent und ein Langzeitstudent. Seinen Status als Student hält er allerdings geheim, da er seine Hooligan-Freunde nicht verlieren möchte, in denen er eine Ersatzfamilie gefunden hat. Otto hat Probleme mit seiner Homosexualität umzugehen, weswegen er am gewaltbereitesten ist. Er versucht seine Probleme irgendwie zu kompensieren, natürlich durch rohe Gewalt. Christian dagegen ist die etwas zurückgebliebene Rolle, er scheint oft geistig beschränkt und wirkt oft als Witzfigur der Gruppe.
Tamer hat die Kneipe seines verstorbenen Vaters übernommen, das 66/67 gilt als die Stammkneipe der jungen Männer. Als letztes wäre da noch Henning, welcher neben den üblichen Prügeleien als Polizist fungiert. Er ist mit seinem Job allerdings sehr unzufrieden und versucht dies durch die Schlägereien zu kompensieren. Während Florian, Otto und Christian in dem Spielfielm als Hauptfiguren fungieren, stehen Tamer und Henning oft eher im Hintergrund.
Christian wird im Laufe des Films von seiner Freundin verlassen. Und das genau bei dem Braunschweig-Spiel, an dem er ihr einen Heiratsantrag machen wollte. Christian ist daraufhin so verletzt, dass er sich von einem Dach stürzen möchte. Er und Florian sind an dem Tag darauf mit einigen Hooligans der Hannover-Szene zu einer Schlägerei verabredet. Die Hannoveraner sagen allerdings kurzfristig ab, weswegen die beiden äußerst frustriert sind und eine Gruppe unschuldiger Fußballfans brutal zusammenschlagen und flüchten.
Florian beichtet dies danach seiner Freundin in Berlin, welche mit seinen Agressionen nicht mehr umgehen kann und ihn daraufhin verlässt. Einige Zeit später findet Henning eine Vermisstenanzeige, es handelt sich dabei um Mareille, die Ex von Christian. Henning mach Christian für das Verschwinden verantwortlich, da dieser für längere Zeit untergetaucht war und keiner mehr etwas von ihm gehört hatte. In einer Gartenlaube in dem Garten der Schwiegereltern von Christian findet Florian dann schlussendlich Mareille, welche von Christian brutal gequält und verletzt wurde.
Der Film endet, nachdem Florian und Otto erfahren, dass es Braunschweig doch noch in die 3. Liga schafft und die beiden den Klassenerhalt mit einem Drogentrip feiern.
Filmkritik und Rezension von „66/67 – Fairplay war gestern“
Die Idee des Films war wirklich gut, allerdings scheitert es etwas an der Umsetzung. Man merkt, dass die beiden Regisseure nicht wirklich Ahnung von der Welt des Fußballs oder der Hooligan-Szene haben. Die beiden Themen sind bloß dafür da, um Außereinandersetungen der Protagonisten miteinander und mit ihrer Umwelt entstehen zu lassen. Man hätte das ganze Thema rund um den Fußballsport fast weglassen können und es wäre nicht weiter tragisch gewesen.
Der Film „66/67 – Fairplay war gestern“ überzeugt allerdings trotzdem durch ihre Darsteller, welche ihre Rolle alle perfekt spielen. 66/67 lebt von Konflikten und den Gesichtern der Figuren, die dem Film erst so richtig Leben einhauchen. Wer auf Tragödien und Drama steht, für den ist der Film auf jeden Fall sehenswert. Wer sich allerdings einen guten Hooligan-Film erhofft, der wird wahrscheinlich eher enttäuscht.