7500 (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„7500“ ist ein fesselnder Action-Thriller unter der Regie von Patrick Vollrath. Der Film beginnt mit den Piloten Michael Lutzmann und Tobias Ellis, die sich auf einen Flug von Berlin nach Paris vorbereiten. An Bord des Airbus A319 befindet sich auch Tobias‘ Freundin Gökce, die als Flugbegleiterin arbeitet. Während des Flugs dringen Terroristen ins Cockpit ein und verwunden Captain Lutzmann schwer. Tobias gelingt es, einen der Terroristen zu überwältigen und die Cockpittür zu sichern. Er muss nun die Kontrolle über das Flugzeug behalten und gleichzeitig versuchen, die Situation zu entschärfen.
Dauer: | 92 Min. |
---|---|
FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2019 |
Regie: | Patrick Vollrath |
Produzenten: | Maximilian Leo, Jonas Katzenstein |
Hauptdarsteller: | Omid Memar, Murathan Muslu, Aylin Tezel |
Nebendarsteller: | Carlo Kitzlinger, Joseph Gordon-Levitt, Paul Wollin |
Genres: | Action & Abenteuer, Thriller |
Studio: | Augenschein Filmproduktion, Film AG Produktion |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die restlichen Terroristen setzen Tobias weiter unter Druck, indem sie Geiseln bedrohen. Tobias muss schwierige Entscheidungen treffen, während er ständig über die Kameraüberwachung das Geschehen vor der Cockpittür beobachtet. Die Spannung steigt, als seine Freundin Gökce als Geisel genommen wird. Tobias versucht, die Passagiere zu mobilisieren und die Terroristen zu überwältigen. Wird Tobias die Nerven behalten und die Bedrohung meistern können?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„7500“ ist ein Action-Thriller unter der Regie von Patrick Vollrath, der auch das Drehbuch zusammen mit Senad Halilbašić schrieb. Der Film feierte seine Weltpremiere am 9. August 2019 beim Locarno Film Festival und erschien am 26. Dezember 2019 in den deutschen Kinos. Die Hauptrolle des Co-Piloten Tobias Ellis spielt Joseph Gordon-Levitt. Die Besetzung umfasst zudem Omid Memar als Vedat, Aylin Tezel als Gökçe, Murathan Muslu als Kinan, Aurélie Thépaut als Nathalie und Carlo Kitzlinger als Michael Lutzmann. Die Dreharbeiten fanden von Oktober bis Dezember 2017 in den MMC Studios in Köln statt.
Der Film, mit einer Laufzeit von 92 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren, wurde von Jonas Katzenstein und Maximilian Leo produziert. Die Musik komponierte Martin Rascher, während Sebastian Thaler die Kamera führte und Hansjörg Weißbrich für den Schnitt verantwortlich war. Die Amazon Studios erwarben die globalen Rechte im Mai 2019 und präsentierten den Film auf mehreren Festivals, darunter das Filmfest Hamburg und das Film Festival Cologne.
„7500“ erhielt mehrere Nominierungen und Auszeichnungen. Beim Locarno Film Festival war er für den Variety Piazza Grande Award nominiert und beim Filmfest Hamburg für den Art Cinema Award. Omid Memar gewann den Preis für die Beste männliche Nebenrolle beim Österreichischen Filmpreis 2021, wo der Film auch für das Beste Drehbuch und die Beste Regie nominiert war. Trotz eines Budgets von 5 Millionen US-Dollar und zahlreicher Nominierungen blieb der Film bei den regulären Nominierungen für den Deutschen Filmpreis unberücksichtigt.
Handlung vom Film „7500“
Captain Michael Lutzmann und First Officer Tobias Ellis bereiten einen Flug von Berlin nach Paris vor. Tobias spricht mit der Flugbegleiterin und seiner Freundin Gökce. Nachdem Lutzmann ins Cockpit zurückkehrt, beginnen sie ihre Vorflugkontrollen. Während des Flugs bringt Nathalie, eine der Flugbegleiterinnen, den Piloten ihre Mahlzeiten, was Terroristen die Gelegenheit gibt, einen Entführungsversuch zu starten. Kinan und Vedat dringen ins Cockpit ein und greifen die Piloten an. Tobias gelingt es, Vedat abzuwehren und die Tür zu schließen, wobei Kinan im Cockpit bleibt.
Kinan verletzt Lutzmann tödlich, der noch einen Mayday-Ruf absetzen kann. Tobias überwältigt Kinan mit einem Feuerlöscher, verletzt sich dabei jedoch am Arm. Er sendet den Transpondercode 7500, der auf eine Flugzeugentführung hinweist, und leitet den Flug nach Hannover um. Kinan wird gefesselt und auf dem Notsitz fixiert. Die verbleibenden Entführer versuchen weiter, ins Cockpit einzudringen, während Tobias die Flugsicherung informiert. Trotz Drohungen der Entführer, Geiseln zu töten, darf Tobias die Cockpittür nicht öffnen. Lutzmann erliegt seinen Verletzungen, und Tobias‘ Wiederbelebungsversuche bleiben erfolglos.
Kinan plant Absturz
Tobias beobachtet über eine Kamera, wie ein Passagier von Daniel, einem der Entführer, als Geisel genommen wird. Daniel droht, den Geisel zu töten, falls Tobias die Tür nicht öffnet. Trotz Tobias’ Bitten auf dem Interphon, die Cockpit-Tür nicht öffnen zu können, wird der Passagier hingerichtet. Daniel bringt eine neue Geisel, diesmal Gökce, und Tobias fleht um ihr Leben. Er versucht, die Passagiere zu mobilisieren, da die Entführer nur Glasmesser und keine Schusswaffen haben. Doch Gökce wird vor Tobias‘ Augen getötet, was ihn hilflos zurücklässt.
Tobias setzt den Flug fort, doch Kinan kann sich befreien und schlägt Tobias bewusstlos. Vedat, der den Angriff der Passagiere überlebt hat, dringt ins Cockpit ein und bindet Tobias fest. Kinan übernimmt die Kontrolle des Flugzeugs und plant, es abstürzen zu lassen. Vedat bekommt jedoch Gewissensbisse und tötet Kinan aus Angst vor dem Tod. Tobias erlangt die Kontrolle zurück und setzt die Landung in Hannover fort. Vedat verlangt zwar eine neue Destination, gibt jedoch nach, als Tobias erklärt, dass das Flugzeug fast keinen Treibstoff mehr hat. Gemeinsam landen sie sicher in Hannover.
Nach der Landung evakuieren die Passagiere und die verbleibende Crew das Flugzeug, während ein Polizeiverhandler über Funk mit dem Cockpit kommuniziert. Vedat verlangt Treibstoff und wird emotional instabil. Ein Anruf seiner Mutter beruhigt ihn kurzzeitig, doch nach dem Gespräch wird er wieder aggressiv. Trotz Tobias‘ Bitten, sich zu ergeben, droht Vedat, ihn zu töten. Ein deutscher Polizeischarfschütze schießt Vedat nieder und macht ihn kampfunfähig. Die Polizei stürmt das Cockpit, während Tobias versucht, Vedat zu retten. Sie werden beide aus dem Flugzeug eskortiert, und Tobias blickt traurig auf Gökces Leiche. Im leeren Cockpit endet der Film mit dem Klingeln von Vedats Handy.
Filmkritik und Rezension von „7500“
„7500“ ist ein intensiver und nervenaufreibender Thriller, der durch die exzellente Leistung von Joseph Gordon-Levitt als Co-Pilot Tobias Ellis besticht. Regisseur Patrick Vollrath schafft es, mit minimalen Mitteln maximale Spannung zu erzeugen. Die Handlung spielt sich fast ausschließlich im Cockpit eines Airbus A319 ab, was die klaustrophobische Atmosphäre verstärkt. Die Kameraarbeit fängt diese Enge hervorragend ein, während die ständige Bedrohung durch die Terroristen die Anspannung kontinuierlich erhöht. Die realistische Darstellung der Ereignisse und die Authentizität der Charaktere tragen zur packenden Atmosphäre bei.
Besonders beeindruckend ist, wie der Film es schafft, trotz des begrenzten Raums und der wenigen Charaktere, eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Joseph Gordon-Levitt überzeugt als Tobias, der inmitten des Chaos einen kühlen Kopf bewahren muss. Omid Memar als junger, verängstigter Entführer Vedat liefert ebenfalls eine starke Leistung ab. Die Interaktionen zwischen Tobias und Vedat, die Entwicklung ihrer Beziehung und die moralischen Dilemmata, mit denen sie konfrontiert werden, verleihen dem Film Tiefe und Emotionalität. Vollraths Regie und das dichte Drehbuch lassen keine Langeweile aufkommen und halten die Spannung bis zum Schluss hoch.
Trotz kleinerer Schwächen, wie der etwas langatmigen finalen Phase, bleibt der Film „7500“ ein sehenswertes Werk. Die gezielte Nutzung von Soundeffekten und die unaufdringliche musikalische Untermalung verstärken die intensive Atmosphäre zusätzlich. „7500“ hebt sich von anderen Entführungs-Thrillern ab, indem es die menschliche Seite der Charaktere in den Vordergrund stellt und die Auswirkungen extremer Situationen aufzeigt. Insgesamt gelingt Patrick Vollrath ein bemerkenswertes Regiedebüt, das durch starke schauspielerische Leistungen und eine fesselnde Inszenierung überzeugt.