9 1/2 Wochen (1986) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„9 1/2 Wochen“ ist ein amerikanischer Erotikfilm, früheren Datums. 1986 wurde mit der Verfilmung weltweit rund 100 Millionen US-Dollar eingespielt. Knappe zehn Jahre später taucht die Fortsetzung auf der deutschen Leinwand auf. Leider konnten nur drei Nominierungen zum Negativpreis der Goldenen Himbeeren eingefahren werden. Die deutsche Film- und Medienbewertung in Wiesbaden verlieh das Prädikat „wertvoll“.
Dauer: | 112 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 1986 |
Regie: | Adrian Lyne |
Produzenten: | Mark Damon, Sidney Kimmel, Zalman King, Antony Rufus-Isaacs |
Hauptdarsteller: | Mickey Rourke, Kim Basinger |
Nebendarsteller: | Margaret Whitton, Karen Young, David Margulies |
Genre: | Erotik |
Studio: | 20th Century Fox |
Sprachen: | Deutsch, English |
Im Mittelpunkt stehen die Galeristin Elizabeth und der reiche Börsenmakler John. Nach dem Kennenlernen dauert es nicht lange, bis sich eine romantische Affäre anbahnt. Allerdings nur aus der Sicht der Dame, denn nach und nach begreift die Blondine, was der Märchenprinz wirklich mit ihr vorhat.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Der Film „9 1/2 Wochen“ kam erstmalig 1986 in die Kinos. Der verantwortliche Regisseur ist Adrian Lyne. Sein Drehbuch schrieben Sarah Kernochan, Patricia Louisianna Knop und Zalman King. Allerdings basiert die Geschichte der 112 Minuten auf dem Buch von Elizabeth McNeill mit dem Titel „Neun Wochen und drei Tage – Erinnerungen an eine Liebeserfahrung“.
In der Produktion arbeiteten Mark Damon, Zalman King, Sidney Kimmel und Antony Rufus-Isaacs und erreichten eine Altersfreigabe ab dem 16. Lebensjahr. Kameramann Peter Biziou filmte Mickey Rourke und Kim Basinger in den Hauptrollen von John und Elizabeth. Später schnitten Caroline Biggerstaff, Tom Rolf, Ed Hansen und Mark Winitsky die einzelnen Szenen zusammen. Die musikalische Begleitung stammt von Jack Nitzsche. Der amerikanische Pianist, Komponist und Arrangeur verstarb bereits am 25. August 2000 in Los Angeles. Weitere Besetzung: Margaret Whitton als Molly, David Margulies als Harvey und Christine Baranski als Thea. Dazu kommen Karen Young, William De Acutis, Dwight Weist, Roderick Cook und Victor Truro.
Inhalt und Handlung vom Film „9 1/2 Wochen“
John der reiche Börsenmakler ist ganz zufrieden mit seinem Leben. In New York, im Viertel China Town, begegnet er zufällig der Kunstgaleristin Elizabeth. Die Galeristin Elizabeth arbeitet in SoHo und liebt ihre Arbeit. Bei dem ersten Zusammentreffen flirten die zwei schon gewaltig. Kurze Zeit später kommt es zum Treffen im Greenwich Village. Ganz spontan lässt John sich dazu hinreißen der Dame ein sündhaft teures Designertuch zu schenken.
Sie lernen sich immer weiter kennen. Elizabeth ist von der neuen romantischen Beziehung fasziniert und sieht in John den Märchenprinzen. Immer wieder erscheint es, als ob John ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. Das Paar lässt sich auf eine sexuelle Beziehung ein. Wobei unterschiedliche Stellungen ausprobiert werden. Der Charmeur verbindet ihr die Augen. Langsam öffnet er die Bluse und lässt Wasser von einigen Eiswürfeln herabtropfen. Als das Wasser in den Nabel rinnt, findet Elizabeth das sehr erregend und überhaupt nicht irritierend. Nach und nach kommen immer neue und anregende Spielarten hinzu.
Verlangen ohne Emotion: Elizabeths zunehmende Erniedrigung in der Beziehung
Ein kleiner Ausrutscher ist schnell verziehen. John schmeißt in der Nacht ein Riesenrad auf dem Jahrmarkt in Gang und als sie vor Angst anfängt zu schreien, stellt er es am höchsten Punkt ab. Während des Sexes füttert John seine Dame mit unterschiedlichen Sachen. Mal süß, mal salzig und zur Abwechslung auch scharf. Doch alles bleibt im Rahmen. An einigen Zusammentreffen rutscht der Sex ab, bis hin zum Sex mit sadomasochistischen Praktiken. Federführend dabei ist der Mann in der Beziehung. Er testet immer wieder neue Grenzen aus und reizt bis ans Ende. Ziel ist es, die Grenzen ihres Vertrauens auszuloten. Leider möchte der dominante John sich aber nicht auf eine emotionale Beziehung einlassen.
Schließlich verlangt er, dass sie auf Knien Geldscheine aufsammelt. Er wirft sie auf den Boden und sie soll sie nackt aufnehmen. Es ist eine Demütigung für Elizabeth und sie sträubt sich dagegen. Als Ergebnis schlägt John sie mit seinem Gürtel. Noch sagt sie nicht viel dazu.
Eines Tages schlägt John vor, dass Elizabeth, mit verbundenen Augen, von einem gekauften Mann verwöhnt werden soll. Er selbst möchte dabei zu sehen. Dies empfindet sie als nicht zulässig. Dieses Spiel geht über ihre Grenzen. Allerdings führen diese unterschiedlichen Spiele dazu, dass John sich langsam Elizabeth emotional öffnet. Für sie ist es aber zu spät. Elizabeth zieht die Notbremse und macht einen Schlussstrich unter ihre Beziehung mit John. Über die ganze Zeit war sie sehr stark seelischen Belastungen ausgesetzt, was sie nicht weiter tragen möchte. Ist es ein Ende in der erniedrigenden Beziehung?
Die Beziehung dauerte rund neuneinhalb Wochen. Zurückbleibt John, der Liebhaber, mit vielen Zweifeln.
Filmkritik und Rezension von „9 1/2 Wochen“
„9 1/2 Wochen“ fehlt der psychologische Tiefgang, welcher in der Romanvorlage vorhanden ist. Es scheint, als ob es dem Regisseur nicht darum ging der Vorlage genau zu entsprechen. Sein Ziel ist es, einen außergewöhnlich erotischen Film zu gestalten. Mit viel Einfallsreichtum und kunstvoll fotografierten Szenen.
Die Hauptrollen wurden perfekt an Kim Basinger und Mickey Rourke vergeben. Es besteht eine gute Chemie zwischen den Darstellern. Allerdings riskiert auch dieser Film mit explizit sexuellen Bildern, die Grenze bis hin zur Lächerlichkeit zu überschreiten. Positiv geäußert haben sich einige Stimmen, dass eine selbstbewusste Frau gezeigt wird, die sich entscheidet, was sie möchte und was nicht. Wie erwähnt ist der Film nicht mehr ganz aktuellen Datums, sodass er an manchen Stellen im Jahre 2020 albern wirkt. Tatsächlich passiert nicht viel in der Geschichte, weswegen sich die Dauer des Films zieht. Aber im Vergleich zu „Fifty Shades“ kann „9 ½ Wochen“ fast eine gute Nachricht sein. Die Story ist ähnlich dünn, aber der Sex-Appeal ist besser.