A Real Pain (2024) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

A Real Pain“ folgt den Cousins David und Benji Kaplan, die in Polen das Erbe ihrer Familie erkunden. Mit unterschiedlichem Temperament reisen sie durch das Land und besuchen historische Stätten. Während David zurückhaltend bleibt, zieht Benji mit impulsiven Aktionen Aufmerksamkeit auf sich. Ihre Gegensätze sorgen für Spannungen, die alte Konflikte aufbrechen lassen. Die gemeinsamen Erlebnisse und Begegnungen mit der Reisegruppe bringen verborgene Gefühle ans Licht. Emotionale Gespräche und unerwartete Wendungen verändern ihre Sicht aufeinander.

Dauer: 90 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Jesse Eisenberg
Produzenten: Jesse Eisenberg, Dave McCary, Ali Herting
Hauptdarsteller: Kieran Culkin, Jesse Eisenberg, Will Sharpe
Nebendarsteller: Jennifer Grey, Kurt Egyiawan, Liza Sadovy
Genres: Drama, Komödie
Studio: Topic Studios, Fruit Tree
Sprachen: Deutsch, English

Die Tour führt sie zu bedeutenden Gedenkstätten und in die Vergangenheit ihrer Familie. Während David Ordnung sucht, stellt Benji unbequeme Fragen und fordert ehrliche Antworten. Sie erleben Momente voller Nähe, aber auch schmerzhafte Konfrontationen. Die Reise zwingt sie, sich mit alten Wunden auseinanderzusetzen. Finden sie am Ende wieder zueinander oder entfernt sie diese Erfahrung weiter voneinander?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

A Real Pain“ ist ein US-amerikanisch-polnischer Spielfilm aus dem Jahr 2024, inszeniert von Jesse Eisenberg. Der Film verbindet Komödie und Drama und erzählt die Geschichte zweier Cousins, gespielt von Jesse Eisenberg als David Kaplan und Kieran Culkin als Benji Kaplan. Neben ihnen sind Will Sharpe als James, Jennifer Grey als Marcia und Kurt Egyiawan als Eloge in weiteren Rollen zu sehen. Jesse Eisenberg führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch und produzierte den Film gemeinsam mit Dave McCary, Ali Herting, Emma Stone, Jennifer Semler und Ewa Puszczyńska. Die Kameraarbeit übernahm Michał Dymek, während Robert Nassau für den Schnitt verantwortlich war. Der Film hat eine Laufzeit von 90 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben.

Die Dreharbeiten fanden zwischen Mai und Juni 2023 in New York City und an verschiedenen Drehorten in Polen statt. Eisenberg nutzte während der COVID-19-Pandemie Google Street View sowie eigene Fotos aus einer Reise nach Polen im Jahr 2008, um authentische Drehorte auszuwählen. Kameramann Michał Dymek, der in Warschau aufwuchs, unterstützte die Inszenierung mit seinem Wissen über die historischen Hintergründe der Region. Die Premiere erfolgte am 20. Januar 2024 auf dem Sundance Film Festival, gefolgt von zahlreichen Vorführungen auf internationalen Festivals. Am 1. November 2024 startete der Film in ausgewählten US-Kinos und wurde am 16. Januar 2025 in Deutschland veröffentlicht.

„A Real Pain“ erhielt über 100 Nominierungen und gewann mehr als 40 Filmpreise. Kieran Culkin wurde für seine Rolle als Benji Kaplan vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Golden Globe Award. Jesse Eisenberg erhielt Oscar- und Golden-Globe-Nominierungen für sein Drehbuch und seine Hauptrolle. Der Film wurde zudem als beste Filmkomödie bei den Critics’ Choice Movie Awards geehrt und in die Jahresbestenlisten des American Film Institute und des National Board of Review aufgenommen. Mit einem Budget von 3 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit 19,6 Millionen US-Dollar ein.

Handlung vom Film „A Real Pain“

Benji Kaplan wartet am John F. Kennedy International Airport auf seinen Cousin David. Die beiden planen eine gemeinsame Reise nach Polen, um die Wurzeln ihrer Familie zu erkunden. Ihr verstorbenes Familienoberhaupt hinterließ ihnen die finanziellen Mittel für eine jüdische Gedenktour, die sie näher an ihre Vergangenheit bringen soll. Während Benji spontan und direkt ist, zeigt sich David kontrolliert und bedacht. Diese Unterschiede führen schnell zu Spannungen zwischen ihnen. Benji wirft David vor, seine frühere Leidenschaft verloren zu haben, während David Benjis ungebremste Art als anstrengend empfindet. Trotz ihrer Konflikte begeben sie sich gemeinsam auf die Reise.

Nach ihrer Ankunft in Warschau treffen sie auf ihre Reisegruppe. Neben dem Tourleiter James sind Mark und Diane, ein älteres Ehepaar, sowie Marcia und Eloge Teil der Gruppe. Die Tour beginnt mit Besuchen historischer Gedenkstätten. Während David distanziert bleibt und Fotos macht, versucht Benji, die Gruppe in eine spontane Nachstellung des Warschauer Aufstands einzubeziehen. Sein Verhalten sorgt für gemischte Reaktionen. Am zweiten Tag fahren sie nach Lublin, doch Benji hadert mit dem Luxus der ersten Klasse. Wegen eines Streits verpassen sie ihren Halt, finden aber schließlich zurück zur Gruppe.

Die Rückkehr zum Ursprung

In Lublin besuchen sie jüdische Kulturstätten. Benji zeigt sich emotional und kritisiert James für dessen sachliche Tourführung. Sein Verhalten spaltet die Gruppe. Während einige sein Engagement schätzen, fühlt sich David zunehmend unwohl. Beim Abendessen eskaliert die Situation, und Benji wird mit den Konsequenzen seines Handelns konfrontiert. Nachdem er wütend den Tisch verlässt, spricht David offen über ihre angespannte Beziehung. Er gibt zu, Bewunderung, aber auch Neid und Frustration gegenüber Benji zu empfinden. Zudem enthüllt er, dass Benji vor sechs Monaten einen Suizidversuch unternommen hat, was ihn tief erschüttert.

Der letzte Tag in der Gruppe führt sie zum Majdanek-Konzentrationslager. James bedankt sich bei Benji für seine Ehrlichkeit, die seine Sichtweise als Tourleiter verändert hat. In der Nacht rauchen die Cousins auf einem Hoteldach und sprechen über ihre Differenzen. Benji fragt David, warum er ihn meidet, woraufhin dieser eingesteht, dass ihn die Angst um Benjis Leben belastet. Ihre emotionale Aussprache verdeutlicht, wie tief ihre Verbindung trotz aller Differenzen reicht. Am nächsten Morgen erreichen sie das frühere Zuhause ihrer Großmutter. Sie gedenken ihr mit Gedenksteinen, müssen diese jedoch entfernen, da sie als Stolperfallen gelten.

Zurück in den USA verabschieden sie sich am Flughafen. David lädt Benji zum Essen ein und bietet an, ihn nach Penn Station zu fahren. Benji lehnt ab, was David dazu bringt, ihn zu ohrfeigen. Doch das bringt sie nur näher zusammen. Sie beteuern ihre Zuneigung und gehen schließlich getrennte Wege. David kehrt zu seiner Familie zurück und legt eine Gedenkstein auf seine Türschwelle. Benji bleibt am Flughafen zurück und beobachtet nachdenklich die Reisenden.

Filmkritik und Rezension von „A Real Pain“

Jesse Eisenbergs Film „A Real Pain“ erzählt die Geschichte zweier ungleicher Cousins, die ihre jüdischen Wurzeln in Polen erkunden. Eisenberg selbst verkörpert den neurotischen David, während Kieran Culkin den freigeistigen Benji spielt. Ihre dynamische Chemie verleiht dem Film Authentizität. Die Reise führt sie zu historischen Stätten, wobei persönliche Konflikte und familiäre Traumata im Vordergrund stehen. Eisenberg gelingt es, Humor und Ernsthaftigkeit geschickt zu verbinden. Die Balance zwischen Komik und Tiefgang macht den Film sehenswert.

Die Darstellung der Holocaust-Gedenkstätten erfolgt respektvoll und eindringlich. Der Film widmet sich nicht nur der historische Tragödie, sondern zeigt auch die individuellen Schmerzen der Charaktere auf. Culkins Performance als Benji sticht besonders hervor. Er verleiht seiner Figur Tiefe und Verletzlichkeit. Sein Spiel wurde von Kritikern gelobt und als oscarwürdig bezeichnet. Die emotionale Reise der Protagonisten wird durch die authentische Darstellung intensiviert. Die Nebenfiguren ergänzen die Handlung sinnvoll und bieten zusätzliche Perspektiven.

Trotz der ernsten Thematik verliert der Film nie seine Leichtigkeit. Eisenbergs Drehbuch überzeugt durch scharfsinnige Dialoge und situativen Humor. Die Regie führt die Zuschauer durch eine Achterbahn der Gefühle. Einige Kritiker bemängelten jedoch tonale Inkonsistenzen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte. Die Kombination aus starken schauspielerischen Leistungen und einem durchdachten Drehbuch macht „A Real Pain“ zu einem bemerkenswerten Werk. Der Film regt zum Nachdenken an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

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