Addams Family (1991) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Film „Addams Family“ von 1991, unter der Regie von Barry Sonnenfeld, bringt die schaurige Familie auf die große Leinwand. Gomez Addams hadert mit Schuldgefühlen wegen eines Streits mit seinem Bruder Fester, der die Familie vor vielen Jahren verließ. Trotz seiner Zweifel an der bevorstehenden Séance, hofft er, endlich wieder Kontakt zu Fester aufzunehmen. Der Besuch seines hochverschuldeten Buchhalters Tully Alford bringt unerwartete Entwicklungen mit sich. Tully plant mit seiner Gläubigerin Abigail Craven und ihrem Sohn Gordon, der Fester ähnelt, einen Betrug, um an das Familienvermögen zu gelangen.

Dauer: 99 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Barry Sonnenfeld
Produzenten: Scott Rudin
Hauptdarsteller: Christopher Lloyd, Christina Ricci, Anjelica Huston
Nebendarsteller: Judith Malina, Carel Struycken, Christopher Hart
Genres: Fantasy, Horror, Komödie
Studio: Paramount Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Bei der Séance erscheint tatsächlich ein vermeintlicher Fester, was die Familie zunächst erfreut. Gomez und Gordon besuchen die Familiengruft, doch Gomez beginnt bald, Gordons Identität zu hinterfragen. Währenddessen entwickelt Gordon eine Bindung zu den Addams-Kindern und fühlt sich erstmals als Teil der Familie. Die geplante Abschiedsfeier für Fester bringt jedoch unerwartete Enthüllungen mit sich. Werden die Addams die Wahrheit über Gordon herausfinden und ihr Zuhause retten können?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die Horrorkomödie „Addams Family“ erschien 1991 unter der Regie von Barry Sonnenfeld und basiert auf den Cartoons von Charles Addams. Die Hauptrollen übernahmen Anjelica Huston als Morticia Addams, Raúl Juliá als Gomez Addams, Christopher Lloyd als Fester Addams und Christina Ricci als Wednesday Addams. Weitere Darsteller sind Jimmy Workman als Pugsley Addams, Elizabeth Wilson als Abigail Craven, Dan Hedaya als Tully Alford und Dana Ivey als Margaret Alford. Die Filmmusik komponierte Marc Shaiman, während Owen Roizman für die Kameraarbeit verantwortlich war. Der Film hat eine Länge von 99 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe von FSK 12.

„Addams Family“ erhielt mehrere Auszeichnungen und Nominierungen. Ruth Myers wurde 1992 für die Kostüme für den Oscar nominiert, und Anjelica Huston erhielt eine Golden Globe-Nominierung. Der Film erhielt 1993 vier Nominierungen für den Saturn Award, unter anderem für Raúl Juliá und Christina Ricci. Zudem gab es zwei BAFTA-Nominierungen für das Make-up. Marc Shaiman gewann den Film and Television Music Award, während Jimmy Workman den Young Artist Award erhielt und Christina Ricci für denselben Preis nominiert wurde.

Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in den Hollywood Center Studios in Los Angeles statt. Ursprünglich sollte Tim Burton die Regie übernehmen, doch er lehnte ab, da er mit den Dreharbeiten zu „Batman Returns“ beschäftigt war. Barry Sonnenfeld übernahm daraufhin die Regie, obwohl dies sein erster Regiejob war. Während der Produktion kam es zu verschiedenen Verzögerungen, unter anderem wegen gesundheitlicher Probleme von Raúl Juliá und Sonnenfelds Ehefrau. Schließlich übernahm Paramount Pictures die Produktion von Orion Pictures aufgrund finanzieller Schwierigkeiten. Trotz der Herausforderungen wurde „Addams Family“ ein finanzieller Erfolg und spielte weltweit 191,5 Millionen Dollar ein.

Inhalt und Handlung vom Film „Addams Family“

Gomez Addams, das Oberhaupt der Addams-Familie, hadert immer noch mit Schuldgefühlen wegen eines Streits mit seinem Bruder Fester, der vor vielen Jahren die Familie verließ. Er vertraut sich seiner Frau Morticia und dem eiskalten Händchen, einer selbständig umherkrabbelnden Hand, an. Gomez zweifelt an der bevorstehenden Séance, die bereits zum 25. Mal versuchen soll, Kontakt zu Fester aufzunehmen. Trotz dieser Zweifel besucht ihn sein hochverschuldeter Buchhalter Tully Alford. Dieser versucht, unter dem Vorwand eines Fester-Addams-Offshore-Rentenfonds, Geld von Gomez zu bekommen, jedoch erfolglos. Nach seiner Rückkehr ins Büro erhält Tully Besuch von seiner Gläubigerin Abigail Craven und ihrem Sohn Gordon, die ihn zur Rückzahlung seiner Schulden zwingen wollen.

Gordon sieht Fester sehr ähnlich, was Tully auf die Idee bringt, Gordon als Fester auszugeben, um so Zugang zum Familienvermögen der Addams zu erhalten. Sie stimmen zu und erscheinen bei der Séance. Gomez ist begeistert, seinen lange vermissten Bruder zu sehen, der von Abigail begleitet wird, die sich als jemand anderes ausgibt. Gordon erklärt, nur eine Woche zu bleiben, und am nächsten Tag besuchen er und Gomez die Gruft der Familie. Während des Ausflugs in die Gruft bemerkt Gomez, dass Gordon Fragen über Festers Vergangenheit nicht beantworten kann. In den folgenden Tagen wachsen seine Zweifel, ob Gordon wirklich Fester ist. Abigail kann diese Zweifel vorerst zerstreuen, doch Gordon freundet sich derweil mit Pugsley und Wednesday an.

Die wahre Identität von Gordon

Durch die Zuneigung von Gomez und Morticia beginnt Gordon, sich erstmals zur Familie zugehörig zu fühlen. Als die Woche endet, plant die Familie eine Abschiedsfeier für Fester, bei der auch der gesamte Familienclan eingeladen ist. Wednesday belauscht Gordon und Abigail und entdeckt ihre Betrugspläne, flieht jedoch durch einen Geheimgang. Auf der Feier erfährt Tully von den Gästen, dass Fester vor Gomez in der Erbfolge steht und das gesamte Anwesen ihm gehört. Dies nutzen die Betrüger aus und sperren die Familie aus, während sie nach Wednesday suchen.

Vor Gericht hat Gomez keine Chance, sodass die Addams ausziehen müssen. Um Geld zu verdienen, arbeitet Morticia in einem Kindergarten, das eiskalte Händchen liefert Pakete aus, und Pugsley und Wednesday verkaufen Getränke. Gomez sitzt nur vor dem Fernseher und schaut Talkshows. Derweil versuchen Tully, Abigail und Gordon, in die Gruft zu gelangen, scheitern jedoch wiederholt an den Sicherheitsmechanismen. Gordon quält sein Gewissen und er zweifelt an seinen Taten. Gomez leidet am meisten unter der erneuten Trennung und dem Verlust seines Heims. Morticia, überzeugt, dass Gordon wirklich Fester ist, sucht ihn auf und wird gefangen genommen.

Das eiskalte Händchen informiert Gomez, der sofort loszieht, um Morticia zu retten. In einem Fechtkampf besiegt er Tully, doch Abigail bedroht Morticia mit einer Pistole. Gordon, der die Situation retten will, entnimmt ein verzaubertes Buch und entfesselt einen Hurricane, der Tully und Abigail auf den Familienfriedhof schleudert. Der Blitzschlag offenbart Gordon seine wahre Identität als Fester, der durch einen Unfall im Bermuda-Dreieck sein Gedächtnis verloren hatte. Später ist alles wieder in Ordnung. Fester lebt glücklich mit seiner Familie im Addams-Anwesen, während Tullys Frau Margaret eine Beziehung mit Gomez’ Cousin Itt angefangen hat. Morticia offenbart Gomez, dass sie ein drittes Kind erwartet, und die Familie Addams freut sich auf die Zukunft.

Filmkritik und Rezension von „Addams Family“

Barry Sonnenfelds Regiedebüt „Addams Family“ überzeugt nur bedingt. Die Handlung wirkt wie eine überlange Folge der Original-Sitcom aus den 60er Jahren und bietet wenig Überraschungen. Trotz der Entscheidung, das ursprüngliche Drehbuch zu verwerfen, gelingt es Sonnenfeld nicht, dem Film genügend Tiefe zu verleihen. Die Geschichte um den verschollenen Fester und den geldgierigen Anwalt Tully, der einen Doppelgänger einschleust, bleibt flach. Der Film lebt mehr von schaurig-schönen Details und interessanten Figuren, was jedoch nicht die schwache Handlung kaschieren kann.

Die komischen Szenen, wie Wednesdays und Pugsleys blutige Schulaufführung, sorgen zwar für Lacher, tragen aber nicht zur Tiefe des Films bei. Die Darstellung der familiären Zusammenhalt ist durchaus charmant, doch die wiederholten Folterspielchen zwischen Wednesday und Pugsley verlieren schnell an Witz. Auch die leidenschaftliche Liebe zwischen Gomez und Morticia wirkt stellenweise übertrieben und klischeehaft. Der Versuch, die Familie trotz ihrer Andersartigkeit als normale, liebevolle Einheit darzustellen, bleibt oberflächlich und erreicht nicht die gewünschte emotionale Tiefe.

Der Cast bringt zweifellos Leben in die schaurige Familie, kann jedoch nicht alle Schwächen der Horror-Komödie ausgleichen. Raúl Juliá, Anjelica Huston und Christopher Lloyd liefern beeindruckende Darstellungen ab, während Christina Ricci als sadistische Wednesday glänzt. Jimmy Workman, der zufällig ins Casting rutschte, überzeugt als naiver Pugsley. Dennoch reicht die schauspielerische Leistung nicht aus, um den Film zu retten. Die Direct-to-Video-Fortsetzung zeigt, dass es auch schlechter geht, aber „Addams Family“ bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück und erreicht nicht den erwarteten Kultstatus.

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