Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika (2009) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Im Jahr 1949, während des Kalten Krieges, begibt sich Albert Schweitzer auf eine Reise von Afrika nach New York. Sein Ziel: Spendengelder für sein zweites Hospital, Lambaréné, zu sammeln, das sich der Behandlung von Leprapatienten widmet. Sein erstes Hospital ging tragischerweise im Ersten Weltkrieg verloren. In New York wird er mit Fragen über sein Hospital bombardiert und es wird öffentlich, dass er mit Albert Einstein befreundet ist, der öffentlich gegen Atomwaffen protestiert. Doch obwohl er als Kommunist beschimpft wird, bittet Einstein Schweitzer um Unterstützung im Kampf gegen Atomwaffen, und nennt dabei Schweitzers Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“.

Dauer: 109 Min.
Jahr:
Regie: Gavin Millar
Produzenten: Charles A. Seiller, Christian P. Stehr, Alexander Thies
Hauptdarsteller: Jeroen Krabbé, Barbara Hershey, Judith Godbrèche, Samuel West, Jonathan Firth
Nebendarsteller: Jeanette Hain, Hans-Werner Meyer, Eleonore Weisgerber, Jennifer Ulrich, Patrice Naiambana, Armin Rohde, Sean Cameron Michael
Genres: Drama, Historienfilme
Studio: Warner Home Video – DVD
Sprachen: Deutsch, Englisch

Zurück in Afrika, grübelt Schweitzer über Einsteins Bitte und schreibt einen Brief, in dem er sich gegen Atomwaffen ausspricht. Dieser wird von der CIA abgefangen und veröffentlicht, was dazu führt, dass auch Schweitzer als Kommunist gebrandmarkt wird. Während Spenden für das Krankenhaus abnehmen und die Behörden die Schließung fordern, stoßen eine Fotografin und ein vermeintlicher PR-Berater auf ein gefährliches Röntgengerät. Schweitzers Frau und Tochter warnen ihn vor öffentlichen Aussagen gegen Atomwaffen, doch ein tragischer Vorfall mit einheimischen Kindern und dem Röntgengerät veranlasst ihn, genau das zu tun. Obwohl er sein Hospital verlässt und es offiziell geschlossen wird, bleibt seine Botschaft der „Ehrfurcht vor dem Leben“ erhalten und wird mit dem Friedensnobelpreis 1952 gewürdigt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die Dreharbeiten zum „Film Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika„, fanden von Juni bis August 2008 in Südafrika statt. Es wurde dort in Kapstadt und Port St. Johns gedreht. Für die Szenen, in denen sich Albert Schweitzer in New York befindet, wurde in Kapstadt gedreht. Viele Einheimische aus Port St. Johns, wurden als Statisten eingesetzt. Der Film wurde im Original auf Englisch gedreht, damit er weit verbreitet werden konnte, nicht nur in Deutschland. Die Veröffentlichung, in den deutschen Kinos, fand am 24.12.2009 statt, der Film dauert 109 Minuten. Die Dreharbeiten wurden unter der Regie von Gavin Miller geführt. Gavin Miller schrieb ebenfalls das Drehbuch, zusammen mit David Howard und James Brabazon. Zu den Produzenten zählen Eliza Mellor, Alexander Thies, Bertha Spieker und Giselhar Venzke. Der Chef-Kameramann war Cinders Forshaw und dder Cutter Oli Weiss.

Im Film „Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika“ spielten unter anderem folgende Schauspieler mit:

  • Jeroen Krabbe als Albert Schweitzer
  • Barbara Hershey als Helene Schweitzer
  • Jeanete Hain als Rhena Schweitzer
  • Samuel West als Phil Figgis
  • Armin Rohde als Albert Einstein
  • Jonathan Firth als Dr. David Fuller
  • Judith Godreche als Therese Bourdin
  • Eleonore Weisberger als Krankenschwester Anna
  • Jennifer Ulrich als Krankenschwester Susi Sandler
  • Patrice Naiambana als Louis N´Gouta

Die Handlung im Film „Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika“

Albert Schweitzer reist 1949, im Kalten Krieg, von Afrika aus nach New York. Er möchte für sein Hospital Lambaréné, in dem er Lepra-Patienten behandelt, Spenden sammeln. Es ist bereits sein zweites Hospital, das Erste verlor er im Ersten Weltkrieg. Die Einheimische helfen ihm vor Ort bei dem Bau, jedoch zweifeln sie daran, dass sie es alleine schaffen könnten. In New York wird Albert Schweitzer von der Presse über sein Hospital ausgefragt und wieso man spenden sollte. Währenddessen wird öffentlich, dass er mit Albert Einstein, welcher sich gegen Atomwaffen ausspricht, befreundet ist. Albert Einstein wird als Kommunist bezeichnet, bittet Schweitzer dennoch ihn bei seinem Kampf gegen Atomwaffen zu unterstützen. Dabei erwähnt er Schweitzers Ethik, „Ehrfurcht vor dem Leben“.

In Amerika erzählt das Ehepaar Schweitzer über den Beginn der Zeit in Afrika, hierbei erwähnt Albert Schweitzer einen Mann dem er das Leben rettete. Die Menschen dort haben jedoch einen anderen Glauben und als ihm die Frau des Mannes Dankbarkeit zeigte, wurde sie von dem örtlichen Medizinmann getötet, als Strafe für ihren Ungehorsam. Eine Fotografin, Therese Bourdin, begleitet Schweitzer durch die gesamte Zeit und bringt unbewusst einen CIA-Agent, Phil Figgis, mit in die Reihen. Er gibt sich als PR-Berater aus, welcher für mehr Spenden sorgen will. Allerdings ist sein Ziel Informationen über Schweitzer herauszufinden, welche den Verdacht, er sei Kommunist, bestätigen.

Zurück in Afrika

Wieder zurück in Afrika macht Schweitzer sich Gedanken über Einsteins Bitte und schreibt ihm einen Brief. In diesem spricht er sich gegen Atomwaffen aus. Das Schreiben wird von der CIA abgefangen und in einer Zeitung veröffentlicht. Von da an wird Schweitzer ebenfalls vorgeworfen Kommunist zu sein. Seine Frau und Tochter entscheiden sich, ihm nach Afrika zu folgen und davon zu berichten. Währenddessen werden die Spenden für das Hospital immer weniger und das Hospital wird von Unbekannten, bei der provisorischen afrikanischen Regierung gemeldet, da es angeblich nicht hygienisch genug ist. Die Behörden raten Schweitzer, das Hospital zu schließen, da sie ein neues eröffnen wollen, eins welches bessere hygienische Zustände vorweist. Die Fotografin und der angebliche PR-Berater reisen nach Afrika, um ihn dort zu unterstützen.

Das Röntgengerät

Bei einem Erkundungsspaziergang stoßen die beiden auf ein Röntgengerät, welches radioaktive Strahlung verbreitet und extra eingezäunt wurde. Albert Schweitzers Frau und seine Tochter kommen ebenfalls in Afrika an und raten ihm davon ab, sich öffentlich gegen Atomwaffen zu stellen. Ein Zwischenfall gibt Albert Schweitzer den letzten Anstoß, sich öffentlich gegen die Bomben zu stellen. Der Zaun, der um das Röntgengerät gebaut wurde, hat ein Loch, welches extra geöffnet wurde. Einheimische Kinder fanden es, nahmen Teile zum spielen und wurden so bestrahlt. Dies ist der letzte Anstoß, den er brauchte, denn er gibt sich die Schuld daran und möchte die Einheimischen schützen.

Er verlässt das Hospital, daraufhin wird das Hospital von der Regierung als geschlossen befunden. Die Einheimischen versammeln sich vor Schweitzers Haus, in der Hoffnung, er bliebe. N´Gouta bittet ihn deshalb, noch so lange zu bleiben, bis das neue Hospital fertig gestellt wird. Therese findet heraus, dass Mr Figges gegen Schweitzer arbeitet., dieser hat außerdem für seinen Bemühungen keine Anerkennung erhalten und ist weiterhin gegen Schweiter, was ihn sehr wütend stimmt. Zu guter Letzt wurde Albert Schweitzer 1952 der Friedensnobelpreis verliehen und seine Botschaft, „Ehrfurcht vor dem Leben“, lebt fort.

Fazit & Kritik zum Film „Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika“

Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika“ präsentiert die Geschichte des titelgebenden Humanisten, der durch seinen breitgefächerten Beitrag zur Medizin, Musik, Theologie und Philosophie Anerkennung erlangte. Der Film von Gavin Millar konzentriert sich vor allem auf Schweitzers Arbeit als „Urwaldarzt“ und sein Engagement gegen Atomwaffen. Trotz dieser ehrwürdigen Absichten, scheint der Film aufgrund unzureichender Dramaturgie und einer TV-ähnlichen Inszenierung nicht über das Niveau einer herkömmlichen TV-Woche hinauszukommen.

Die wesentlichen Schwachstellen des Films liegen in seiner Dramaturgie und der Charakterzeichnung. Trotz der historisch vorgegebenen Rahmenbedingungen fehlen überraschende Wendungen und interessante Charaktere, die den Zuschauer in ihren Bann ziehen könnten. Der Spannungsbogen wirkt flach und vorhersehbar, obwohl das bedrohliche Schließen des Krankenhauses und die gezielte Diskreditierung durch die CIA genügend Spannungspotential bereitstellen. Die Figuren, besonders der vermeintliche PR-Reporter Figgis und die Fotografin Thérèse Bourdin, werden nicht ausreichend entwickelt und bleiben eindimensional.

Auf der anderen Seite liefert das Schauspielensemble eine solide Leistung ab, insbesondere Jeroen Krabbé glänzt in seiner Rolle. In visueller Hinsicht lässt der Film jedoch zu wünschen übrig, mit einer Inszenierung, die eher an ein TV-Format erinnert. Nur wenige Momente, wie der eindrucksvolle Schluss, in dem die Kamera langsam aus dem Saal gleitet, in dem Schweitzer gerade seinen Friedensnobelpreis entgegengenommen hat, schaffen es, ein kinoreifes Flair zu erzeugen. Im Großen und Ganzen ist „Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika“ ein ehrenwerter Versuch, das Andenken an diesen beinahe vergessenen Humanisten aufzufrischen, jedoch wird er durch seine schwache Dramaturgie und die stereotypen Charaktere daran gehindert, über das Mittelmaß hinauszugehen.

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