American Hardcore (2006) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Im DokumentarfilmAmerican Hardcore“ geht es um den amerikanischen Hardcore Punk Rock in den 80er Jahren. Er konzentriert sich dabei nicht nur auf die musikalischen Hintergründe dieser Ära, sondern befasst sich ebenfalls mit der Jugendbewegung, die mit allem einherging. Die sozialen Aspekte jener Zeit, in denen wütende weiße Männer in der Reagan Zeit ihren Unmut äußerten, nehmen einen wichtigen Teil in diesem Werk ein.

Dauer: 100 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Paul Rachmann
Produzenten: Steven Blush, Paul Rachmann
Hauptdarsteller: Ian MacKaye, Henry Rollins, Dave Smalley
Nebendarsteller: Phil Anselmo, Moby
Genre: Dokumentation
Studio: Sony Pictures Home Entertainment
Sprachen: Englisch, Deutsch

Der Film zeigt chronologisch und gradlinig den Verlauf dieser Musikrichtung und Bewegung quer durch Amerika. Beginnend von der Westküste Anfang der 80er Jahre bis hin zum Schluss 1986, wo alles im Landesinnern endete.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

American Hardcore“ ist ein US-amerikanischer Dokumentarfilm und stammt aus dem Jahr 2006. Er wurde vom Regisseur Paul Rachmann gedreht. Rachmann und Autor Steven Blush kannten sich bereits seit den 80er Jahren. Beide Männer waren damals in der lokalen Hardcore-Szene aktiv. Schon damals filmte Rachmann Material, das er ebenfalls in „American Hardcore“ verwendete. In seinem Dokumentarfilm lässt er viele Protagonisten der früheren Hardcore-Szene zu Wort kommen. Unter anderem Henry Rollins (S.O.A., Black Flagg), Phil Anselmo (Sänger von Pantera), Jimmy Gestapo (Murphy´s Law), Dave Malley (DYS, Dag Nasty), Ian MacKaye (Teen Idles, Minor Threat, Fugazi) und Moby, der zur damaligen Zeit bei der Band Vatican Commandos spielte.

Paul Rachmann zeichnete sich allerdings nicht nur für die Regie des Filmes aus. Er übernahm auch die Kamera, den Schnitt und produzierte den Film zusammen mit Steven Blush.

Inhalt und Handlung vom Film „American Hardcore“

Am Ende der 70er Jahre war der Punk bereits ein alter Hut und nicht mehr aktuell in der Musikwelt. Aus den Trümmern dieser musikalischen Welt formierte sich die Hardcore-Bewegung. Diese neue Musikrichtung gab der damaligen Jugend eine Form sich auszudrücken, um gegen die Herrschaft vom damaligen Präsidenten Ronald Reagan zu demonstrieren. Die konservative Regentschaft Reagans brauchte eine anti-kommerzielle Gegenbewegung.

In dieser Zeit gründeten sich Bands, wie die Dead Kennedys, Bad Brains, Minor Threat, Black Flagg, Circle Jerks oder auch SS Decontrol. „American Hardcore“ dokumentiert die Zeit dieser musikalischen Bewegung, ausgehend von Los Angeles, von 1980 bis 1986. Im Wechseln zwischen Interviews mit Bandmitgliedern und Bildmaterial dieser Ära zeigt der Film, wie engmaschig Musik und Politik miteinander verknüpft sind. Er dokumentiert die friedliche, aber auch die gewaltbereite Bereitschaft, sich gegen die damaligen politischen Werte aufzulehnen. In seltenen Live-Aufnahmen beleuchtet der Film diese Subkultur der damaligen Zeit.

Filmkritik und Rezension von „American Hardcore“

Der Film „American Hardcore“ zeigt in seiner Gradlinigkeit den Werdegang dieser interessanten Musikkultur. Die Verbindung zwischen den Interviews und dem Live-Material von früheren Konzerten funktioniert gut und ist stimmig in Szene gesetzt. Dennoch bedient sich Regisseur Rachmann einem simplen Strickmuster für seine Inszenierung. Die Wiederholung dieses Musters könnte interessierte Zuschauer auf Dauer langweilen. Menschen, die sich aber mit der Materie Hardcore Punk bereits auseinandergesetzt haben, könnte diese Eintönigkeit aber geringer stören. Diesem Publikum bietet dieser Dokumentarfilm nämlich einen guten Einblick in die damaligen Begebenheiten dieser Zeit und liefert dazu spannendes Live-Material.

Handwerklich liefert der Film einfache Kost. Szenenübergänge wirken etwas abrupt und holprig. Auch gen Ende vermisst man eine gewisse Stringenz. Der Schluss des Dokumentarfilms liefert keine schlüssige Erklärung oder eine Theorie, weshalb die Bewegung am Ende der 80er so jäh endete. Als Fazit kann man sagen, dass der Film für Musikliebhaber und -interessierte sicherlich einen guten Einblick gewährt und somit zu unterhalten weiß. Für Zuschauer, die ohne Vorwissen diesen Film anschauen, könnte die Machart, Inszenierung und Dramaturgie, allerdings ein Grund sein, nicht viel mit dem Film anfangen zu können.

Die gängigen Filmplattformen, wie filmstarts.de, IMDb oder Moviepilot bescheinigen dem Film eine durchschnittliche Qualität. Auch hier werden die handwerklichen Fähigkeiten als limitiert deklariert und das Fazit deckt sich mit den zuvor beschriebenen Erläuterungen. Ein Film gemacht für interessierte in der Materie steckende Zuschauer. Wer sich das erste Mal mit der Geschichte des Hardcore Punks beschäftigt, wird es schwer haben dem Film, bis zum Ende folgen zu können. Aber trotz allem kann man einen Blick in den Film riskieren. Musik und Filme sind schließlich eine persönliche Geschmacksfrage.

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