Baader (2002) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Baader“ aus dem Jahr 2002, unter der Regie von Christopher Roth, beschreibt den Aufstieg von Andreas Baader. Ursprünglich ein Kleinkrimineller, entwickelt sich Baader zum berüchtigten Anführer der Roten Armee Fraktion (RAF). Zusammen mit Gudrun Ensslin und anderen Mitgliedern wie Ulrike Meinhof, plant die Gruppe, den Staat zu destabilisieren und extreme gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.

Dauer: 110 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Christopher Roth
Produzenten: Stephan Fruth, Mark Gläser, Christopher Roth
Hauptdarsteller: Frank Giering, Laura Tonke, Vadim Glowna
Nebendarsteller: Birge Schade, Bastian Trost, Jana Pallaske
Genres: Krimi, Thriller
Studio: 72 Film, Leading Edge Producciones
Sprachen: Deutsch, English

Der Film zeigt die Aktionen der Roten Armee Fraktion die das Deutschland der 1970er Jahre erschüttern. Frank Giering porträtiert Baader als zentralen Anführer, dessen Entschlossenheit und Gewaltbereitschaft die Bewegung prägen. Die Mischung aus historischen Fakten und fiktionalen Elementen verdeutlicht die ideologischen Motive. Gleichzeitig zeigt der Film die Reaktionen der deutschen Polizei und den ständigen Druck, unter dem die Terroristen leben. Wird es Baader und seiner Gruppe gelingen, ihre revolutionären Ziele zu erreichen?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Film „Baader“ aus dem Jahr 2002 ist ein deutscher Thriller-Krimi unter der Regie von Christopher Roth. Das Drehbuch schrieben Christopher Roth und Moritz von Uslar. Der Film hat eine Laufzeit von 110 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben. Die Produktion übernahmen Stephan Fruth, Mark Gläser und Christopher Roth, während Bob Last die Musik beisteuerte. Die Kameraarbeit leisteten Jutta Pohlmann und Bella Halben, und der Schnitt erfolgte durch Barbara Gies und Christopher Roth.

In den Hauptrollen sind Frank Giering als Andreas Baader, Laura Tonke als Gudrun Ensslin und Vadim Glowna als Kurt Krone zu sehen. Birge Schade spielt Ulrike Meinhof, Bastian Trost übernimmt die Rolle von Jan-Carl Raspe, Jana Pallaske verkörpert Karin und Michael Sideris spielt Kurt Wagner.

Der Film wurde im Wettbewerbsprogramm der 52. Berlinale gezeigt und gewann den Alfred-Bauer-Preis für neue Perspektiven der Filmkunst. Die Dreharbeiten fanden in Almería, Andalucía, Spanien, statt. Der Film wurde für den Goldenen Bären auf der Berlinale nominiert und erzielte ein Einspielergebnis von 81.000 Dollar.

Inhalt und Handlung vom Film „Baader“

Der Film „Baader“ aus dem Jahr 2002 erzählt die Geschichte von Andreas Baader und seiner Rolle in der Rote Armee Fraktion (RAF). Die Handlung beginnt im Jahr 1967, als Baader bereits als talentierter Autoknacker bekannt ist. Zusammen mit seiner Partnerin Gudrun Ensslin legt er Brände in zwei Frankfurter Kaufhäusern. Diese Taten sind eine Reaktion auf einen tödlichen Brand in einem Brüsseler Kaufhaus. Die RAF fragt provokant, wann ähnliche Brände in Deutschland geschehen werden, um die Gleichgültigkeit gegenüber dem Vietnamkrieg zu thematisieren.

Für die Brandstiftung wird Baader zu drei Jahren Haft und einer Schadensersatzzahlung von 675.000 DM verurteilt. Doch anstatt seine Strafe abzuleisten, stellt er einen Revisionsantrag und wird vorläufig entlassen. Nach seiner Freilassung flieht Baader mit Ensslin nach Paris, kehrt jedoch später nach Deutschland zurück, wo er erneut verhaftet wird. Seine dramatische Befreiung aus dem Staatsgefängnis, unterstützt von Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin, ermöglicht ihm, zusammen mit seinen Genossen nach Jordanien zu fliehen, um eine militärische Ausbildung zu absolvieren.

Die Gründung der RAF

Am 14. Mai 1970 wird die RAF offiziell gegründet, und Baader lebt fortan im Untergrund, finanziert durch Überfälle und Autodiebstähle. Im Film wird er vom fiktiven BKA-Chef Kurt Krone verfolgt und für zahlreiche Sprengstoffanschläge und Banküberfälle verantwortlich gemacht. Diese Ereignisse enden filmreif und weichen von der historischen Realität ab. Baaders Leben und seine Taten werden in einem dramatischen Finale dargestellt, das die Konsequenzen seines radikalen Kampfes gegen den Staat verdeutlicht.

Filmkritik und Rezension von „Baader“

Baader“ aus dem Jahr 2002 unter der Regie von Christopher Roth bietet eine dramatische Darstellung des Lebens von Andreas Baader, einem der Anführer der Roten Armee Fraktion (RAF). Die Darsteller liefern starke Leistungen ab. Kritiker loben die authentische Darstellung der radikalen Aktionen, bemängeln jedoch die teils mythische Überhöhung von Baader und die Vernachlässigung wichtiger historischer Details​.

Der Film zeigt Baader als charismatischen, aber auch rücksichtslosen Anführer, der bereit ist, Gewalt anzuwenden, um seine Ziele zu erreichen. Einige bemängeln, dass die komplexe politische Landschaft der 1970er Jahre nur oberflächlich dargestellt wird. Die Spannung wird durch die zahlreichen Konfrontationen zwischen Baader und den Sicherheitskräften erzeugt, doch die narrative Struktur weist Lücken auf, die das Verständnis erschweren können. Die Vermischung von Fakten und Fiktion führt dazu, dass der Film eher als stilisierter Thriller denn als genaues biografisches Werk wahrgenommen wird​.

Visuell beeindruckt der Film mit seiner düsteren und authentischen Darstellung der Zeit, doch die Kritik an der filmischen Umsetzung bleibt bestehen. Der Einsatz von Wackelkamera und körniger Bildqualität unterstreicht die bedrückende Atmosphäre, kann jedoch für einige Zuschauer irritierend sein. Insgesamt gelingt es dem Film, die explosive und chaotische Natur der RAF zu vermitteln, jedoch bleibt er hinter den Erwartungen zurück, eine tiefere und differenziertere Analyse der Ereignisse zu liefern. Trotz seiner Schwächen bietet „Baader“ einen spannenden Einblick in eine turbulente Epoche der deutschen Geschichte​.

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