Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding (1999) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“ ist eine turbulente Gangsterkomödie aus dem Ruhrgebiet, die mit ihrem schrägen Humor und skurrilen Charakteren begeistert. Regisseur Peter Thorwarth bringt die ungeschönte Welt des kleinen Mannes auf die Leinwand, wo Kneipen und Videotheken zum Alltag gehören. Im Zentrum der Handlung steht Keek, ein kleinkrimineller Chaot, der sich plötzlich in einem immer größer werdenden Desaster wiederfindet. Als er das Geld seines inhaftierten Freundes Kalle verspielt, gerät er in eine Spirale aus Lügen, Betrug und Gewalt. Doch Kalle bricht aus dem Gefängnis aus und verlangt seine Beute zurück, was die Lage eskalieren lässt.
Dauer: | 104 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 1999 |
Regie: | Peter Thorwarth |
Produzenten: | Christian Becker, Thomas Häberle |
Hauptdarsteller: | Oliver Korittke, Markus Knüfken, Ralf Richter |
Nebendarsteller: | Sabine Kaack, Diether Krebs, Martin Semmelrogge |
Genre: | Komödie |
Studio: | Senator Film, Becker & Häberle |
Sprachen: | Deutsch |
Begleitet von einem einzigartigen Ensemble aus Ruhrpott-Originalen wie Schlucke, Ratte und dem skrupellosen Unternehmer Kampmann, stürzt Keek von einem Desaster ins nächste. Der Film lebt von schwarzem Humor, schnellen Dialogen und absurden Situationen, die unvorhersehbare Wendungen nehmen. Das Lokalkolorit und die derben Ruhrpott-Dialoge verleihen dem Film eine authentische Atmosphäre, die ihn unverwechselbar macht. Kann Keek sich aus dem Sumpf der Schwierigkeiten befreien, oder endet alles in einer Katastrophe?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Der Film „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding„, der 1999 erschien, ist eine deutsche Filmkomödie unter der Regie von Peter Thorwarth. Das Drehbuch verfassten Thorwarth und Stefan Holtz, während die Produktion in den Händen von Christian Becker und Thomas Häberle lag. Die Filmmusik komponierte Rainer Kühn und für die Kamera war Eckhard Jansen verantwortlich. Die Hauptrollen übernahmen Oliver Korittke als Keek, Ralf Richter als Kalle Grabowski und Markus Knüfken als Andy. Diether Krebs, Sabine Kaack und Martin Semmelrogge trugen ebenfalls zur Besetzung bei. Gedreht wurde in Städten wie Unna, Dortmund und Köln sowie am Flughafen Dortmund in Holzwickede.
Bang Boom Bang erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter das Prädikat „wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden. Peter Thorwarth wurde beim Filmfest München 1999 mit dem „Director’s Promotional Award“ geehrt, und 2000 gewann der Film den „VGF Award“ beim Bayerischen Filmpreis. Darüber hinaus gilt er seit Jahren als Kultfilm, insbesondere bei den Fußballfans von Borussia Dortmund, wo er regelmäßig bei der Aktion „Kino im Stadion“ gezeigt wird.
Das Filmdebüt von Thorwarth war sowohl künstlerisch als auch kommerziell ein Erfolg. Seit seiner Premiere wird der Film ununterbrochen im UCI-Kino in Bochum gezeigt. Der Soundtrack wurde von der Band H-Blockx maßgeblich geprägt, die mit acht Titeln zum Film beitrugen. Das Drehteam bestand größtenteils aus bekannten Kollegen von Thorwarths Hochschule, was zu einer engen Zusammenarbeit führte.
Handlung vom Film „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“
Der Film „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“ erzählt von der chaotischen Welt des Gelegenheitskriminellen Keek. Keek hat ein gewaltiges Problem: Er hat einen großen Teil der Beute eines Bankraubs, der seinem inhaftierten Freund Kalle Grabowski zusteht, bei Pferdewetten verzockt. Kalle hat Keek nach dem Überfall nicht verraten, unter der Bedingung, dass er nach seiner Entlassung 90 % der Beute erhält. Doch nun steht die Zeit gegen Keek, denn Kalle ist kurz vor seiner Entlassung, und er erwartet, dass Keek ihm das versprochene Geld sowie einen bestellten Mercedes besorgt. Um an das nötige Geld zu kommen, versucht Keek, sich mit illegalen Methoden aus der Patsche zu helfen. Hier beginnt eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen, die das Leben aller Beteiligten durcheinanderwirbelt.
Die Situation eskaliert, als Kalle im Gefängnis einen von Keek mitgebrachten Pornofilm ansieht, den sein Freund Franky gedreht hat. In diesem erkennt Kalle zu seinem Entsetzen seine eigene Ehefrau Manuela in einer eindeutigen Szene mit Franky. Kalle rastet daraufhin aus, verprügelt seinen Zellengenossen und flieht aus dem Gefängnis. Nach seiner Flucht taucht er unerwartet bei Keek auf, um seinen Mercedes abzuholen und sich an Franky zu rächen. Zusammen mit Keek sucht Kalle nach Franky, der nichts von seiner drohenden Gefahr ahnt. Auf der Straße vor Frankys Videothek, in der sich auch sein Pornostudio befindet, trifft Kalle auf Franky und überfährt ihn kaltblütig. Damit hat sich Kalle an ihm gerächt, doch die Situation für Keek wird immer prekärer. Ihm bleibt wenig Zeit, um eine Lösung für seine finanziellen Probleme zu finden.
Pechsträhne im Lagerhaus: Wenn ein krimineller Plan schiefgeht
Währenddessen entwickelt sich eine weitere kriminelle Aktion, die Keek als Ausweg sieht, um an das nötige Geld für Kalle zu kommen. Werner Kampmann, der Chef von Keeks Bekannten Schlucke, plant einen Versicherungsbetrug. Kampmann hat bereits Laptops an rumänische Hehler verkauft und möchte durch einen fingierten Einbruch die Versicherungssumme kassieren. Schlucke soll in der Nacht in die Spedition einbrechen, um diesen Plan umzusetzen. Keek erfährt von dem Vorhaben und wittert seine Chance. Zusammen mit Schlucke, dem zwielichtigen Ratte, seinem Freund Andy und einer ordentlichen Portion Pech brechen sie in die Spedition ein. Doch der Plan gerät aus dem Ruder, als sie in der Lagerhalle nur leere Regale vorfinden und der Tresor im Büro lediglich Akten enthält. Andy, der von Anfang an gegen den Einbruch war, verliert die Nerven, und in der hitzigen Auseinandersetzung kommt es zu einem Unfall: Keeks Daumen wird von der Tresortür abgetrennt.
Eine Leiche, ein Schlüssel und ein Showdown
Die Situation verschlechtert sich weiter, als sie Schlucke tot im Kofferraum von Keeks Auto entdecken. Die Leiche sorgt für weitere Komplikationen, und die Freunde müssen herausfinden, wie Schlucke gestorben ist. Ratte erklärt ihnen, dass Schlucke beim Einbruch den Schlüssel zu einem Schließfach an sich genommen habe, in dem sich vermutlich das Geld von Kampmann befindet. Um den Schlüssel zu verstecken, habe Schlucke ihn hinunterschlucken wollen, sei dabei aber erstickt. Keek und Andy graben Schlucke aus, finden tatsächlich den Schlüssel und machen sich auf den Weg zum Flughafen Dortmund, wo das Schließfach liegt. Sie hoffen, dort das Schwarzgeld zu finden, das Kampmann durch seine dunklen Geschäfte angesammelt hat. Doch Kampmann und sein Sohn sind ihnen bereits auf den Fersen, und es kommt zu einem Showdown, bei dem Kalle ebenfalls auftaucht.
Am Flughafen eskaliert die Situation endgültig. Kalle schießt auf Kampmann, doch bevor er entkommen kann, wird er von Zivilfahndern, die ihn observiert hatten, erschossen. Keek und Andy öffnen schließlich das Schließfach, in dem sie das Geld vermuten, doch sie finden lediglich eine Tasche voller Erotikhefte. Kampmanns Schwarzgeld ist verschwunden, und es scheint, als wären die beiden leer ausgegangen. Der Film nimmt eine überraschende Wendung, als sich herausstellt, dass Kampmanns ehemalige Auszubildende Melanie bereits Tage zuvor das Geld aus dem Schließfach gestohlen hat. Sie hatte mit Hilfe einer Langzeit-Videoüberwachung des Zahlenschlosses herausgefunden, wie man das Schließfach öffnet. Zusammen mit ihrer Freundin Maike plant sie nun ein neues Leben auf Mallorca, während Keek und Andy ohne das erwartete Geld dastehen.
Filmkritik und Rezension von „Bang Boom Bang“
„Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“ ist eine erfrischende Gaunerkomödie, die das Lebensgefühl des Ruhrgebiets perfekt einfängt. Peter Thorwarth schafft es, die Mischung aus Lokalkolorit und schrägen Charakteren zu einer amüsanten Geschichte zu verweben. Mit einer klaren Verneigung vor Regisseuren wie Quentin Tarantino und Guy Ritchie, setzt Thorwarth gekonnt filmische Zitate ein, ohne dass der Film dabei seine eigene Identität verliert. Die Handlung ist ebenso rasant wie chaotisch und wird von skurrilen Figuren getragen, die dem Film seine besondere Würze verleihen.
Die Besetzung brilliert durch die Vielzahl an schrulligen Charakteren, die alle für sich ein eigenes Highlight darstellen. Oliver Korittke überzeugt als lethargischer Anti-Held Keek, der ungewollt in immer tiefere Schwierigkeiten gerät. Ralf Richter liefert eine grandiose Darstellung als psychopathischer Kalle, während Diether Krebs in seiner letzten Kinorolle den schmierigen Unternehmer Kampmann mimt. Jede Figur bekommt ausreichend Raum, um sich zu entfalten, was dem Film einen ständigen Unterhaltungswert verleiht. Die Ruhrpott-Dialoge sorgen zusätzlich für herrlich derbe Komik.
Thorwarth gelingt das Kunststück, trotz der vielen filmischen Anspielungen, eine eigenständige und durchgehend unterhaltsame Komödie abzuliefern. Die Mischung aus Ruhrgebietsatmosphäre, schwarzem Humor und irrwitzigen Wendungen macht Bang Boom Bang zu einem Kultfilm. Zwar bleibt die visuelle Gestaltung im Vergleich zu den amerikanischen Vorbildern etwas zurück, doch der Film überzeugt durch seine exzellente Figurenzeichnung und die Fülle an cleveren Dialogen. Ein charmanter, aber rasanter Film, der auch nach Jahren nichts von seinem Reiz verloren hat.