Familienbetrieb, Generationen, Vertrauen, (2002) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Ein Friseursalon im Süden Chicagos ist Schauplatz für die KomödieBarbershop„. Die Hauptfigur der des Films, Calvin (Ich Cube), erbt den von seinem Großvater gegründeten Laden. Allerdings würde Calvin viel lieber ein Aufnahmestudio in seinem Keller haben. Er hat null Interesse in die Fußstapfen seiner Vorväter zu treten und den Laden weiterzuführen und somit die Tradition aufrecht zu erhalten.

Dauer: 102 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Tim Story
Produzenten: Mark Brown, Robert Teitel, George Tillman Jr.
Hauptdarsteller: Ice Cube, Anthony Anderson, Cedric The Entertainer, DeRay Davis
Nebendarsteller: Eve, Jason George, Jazsmin Lewis, Keith David
Genre: Komödie
Studio: MGM
Sprachen: Deutsch, English

Nachdem er den Laden an einen Kredithai verkauft, begreift er, dass der Barbershop für die Nachbarschaft viel mehr bedeutet als nur ein Platz zum Haare schneiden. Als er einsieht, wie viel dieser Platz den Angestellte, Kunden und der ganzen Gemeinde bedeutet, versucht er, die Mittel aufzutreiben, um den Familienbetrieb zu retten.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Film „Barbershop“ kam im September 2002 in die Kinos und hatte ein Budget von 12 Millionen US Dollar. In der Hauptrolle strahlte der schon damals populäre Ice Cube neben der Rapperin Eve (Terri) und Cedric the Entertainer (Eddie). Die Liste der Schauspieler liest sich wie die, der Who is Who der damaligen Hip-Hop Szene: Nicki Minaj, Queen Latifah, Tyga, Common. Jennifer, Calvins schwangere Ehefrau wird von Jazmin Lewis gespielt. Keith David spielt den Antagonisten Lester, Troy Garity (der Sohn von Jane Fonda) in der Rolle von Isaac, der Weiße, der nicht mehr afroamerikanisch sein könnte.

Der Film prämierte auf dem Urbanworld Film Festival. Direktor war kein geringerer als Tim Story und produziert wurde er von George Tillman Junior und Robert Teitel unter ihrer Produktionsfirma, Soul Food. Der damals noch unbekannte Michael Ealy (Sieben Leben). Das Studio MGM brachte mit „Barbershop 2“ und „Barbershop 3 – The Next Cut“ noch zwei Fortsetzungen zu dem Erfolgshit, die jedoch nicht an den Kassenschlager anknüpfen konnten.

Inhalt und Handlung vom Film „Barbershop“

Barbershop ist eine warme, lustige Satire auf die afroamerikanische Mittelschicht. Der Film zeigt einen Wintertag im Leben von Calvin Palmer. Der eher ungewollte Erbe des Familienbetriebes im Süden von Chicago, ist mehr daran interessiert, Musik zu produzieren, als den Laden seines Vaters und Großvaters zu übernehmen. Hinzu kommt seine finanziell brisante Lage und eine schwangere Ehefrau. Er entschließt sich, an den habgierigen Kredithai aus seinem Viertel zu verkaufen. Der exzentrische Schurke hatte bereits in der Vergangenheit versucht, das Geschäft zu übernehmen. Er überzeugt Calvin, dass er den Laden im Sinne seiner Vorväter weiterführen wird, verschweigt ihm aber den Plan für ein Klubhaus. Neben dem Hauptplot spielen sich noch diverse andere Dramen in und um den kleinen Laden ab. So setzen die Wehen von Calvins Frau, Jennifer, mitten im Friseursalon ein. Zwei Diebe schleifen einen gestohlenen Geldautomaten die Hintertreppe hoch. Das alles sorgt trotz des eigentlichen Dilemmas für Stoff für die Lachmuskeln und verleiht dem Hauptplot eine gewisse Leichtigkeit.

Neben viel Raum für Lacher und Situationskomik, hat der Film aber auch einen ernsten Ansatzpunkt. Der Barbershop ist nicht nur ein Ort für neue Haarschnitt. Vielmehr dient er als Treffpunkt eines ganzen Viertels. Die Beteiligten kennen sich ihr ganzes Leben lang, sind zusammen groß geworden und haben so manchen Schicksalsschlag gemeinsam überstanden. Die Angestellten im Laden sind eine kleine Familie und der Friseurstuhl ist für viele ein Beichtstuhl. Hier werden Geschichten ausgetauscht, getratscht, Freundschaften gepflegt und Bunde fürs Leben geschlossen. Leider kann sich der Laden gerade mal so über Wasser halten und wirft keinen Profit ab. Das porträtiert die prekäre Lage von vielen, kleinen Nachbarschaftsläden.

Calvins Sinnkrise

Die Sinnkrise von Calvin ist es auch, die zwar am Rande und subtil, aber dennoch die eigentliche Thematik anspricht. Barbershops haben in Amerika etwa den gleichen Stellenwert in der afroamerikanischen Gesellschaft, wie bei uns Tante-Emma-Läden. Friedliche Orte an denen Kunden mit Namen begrüßt werden und sich ausgetauscht wird. Diese Oasen, besonders in Problemvierteln, werden immer seltener und damit auch immer wertvoller. Das begreift am Ende auch Calvin.

Er versucht nun das Geld zurückzugeben. Die Schurken akzeptieren keinen Rückzieher und versuchen nun Calvin das Geld regelrecht aufzwingen. Die Szene, in der ihm versucht wird, das Geld zu zuwerfen, birgt enorm viel Komik in sich. Man stelle sich einen Bösewicht vor, der ausnahmsweise versucht, Geld an den Mann zu bringen, anstellen es einzufordern. Die Hauptfigur versteht zu guter Letzt, warum sein Vater so an dem Laden gehangen hat. Er sieht, dass es im Leben nicht nur um Profitgewinn, sondern auch um ethische und moralische Werte wie Freundschaft und Vertrauen geht.

Filmkritik und Rezension von „Barbershop“

Die Komödie „Barbershop“ hat einen ernsten Kern. Es geht um Nachbarschaftswerte und den Zusammenhalt einer Gemeinde. Dennoch ist die Geschichte vom kleinen Friseurladen voll mit komischen Momenten. Die Besetzung und die exzentrischen Charaktere sorgen für Spannung und Unterhaltung. Eddi, der alte Friseur, der nie Kunden zu haben scheint, kennt seine Pappenheimer und sorgt mit bissigen, lustigen Sprüchen für Lacher. Außerdem ist er die Stimme des Gewissens, welche den jungen Calvin mit Weisheiten versorgt.

Der Film ist eine gelungene Parodie auf das Leben einer kleinen Gemeinde in einem Problemviertel Amerikas. Auch wenn die Charaktere überzogen dargestellt sind, haben sie viel Charme und erzählen die Geschichte vom Kampf der mittelständigen Unternehmen.

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