Citizen Kane (1941) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Citizen Kane„, ein filmisches Meisterwerk von Orson Welles, beginnt mit dem Tod des Protagonisten Charles Foster Kane. Mit seinem letzten Atemzug flüstert Kane das rätselhafte Wort „Rosebud“. Ein neugieriger Reporter namens Thompson wird beauftragt, die Bedeutung dieses letzten Wortes zu entschlüsseln. Durch seine Nachforschungen wird Kanes Leben in Rückblenden dargestellt. Wir erfahren von seinen bescheidenen Anfängen, seinem Aufstieg zum mächtigen Medienmogul und den vielen Menschen, die sein Leben prägten.

Dauer: 119 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Orson Welles
Produzenten: Orson Welles
Hauptdarsteller: Dorothy Comingore, Agnes Moorehead, Ray Collins
Nebendarsteller: Orson Welles, Joseph Cotten, Ruth Warrick
Genre: Drama
Studio: Studiocanal Germany
Sprachen: Deutsch, English

Kane, der stets im Rampenlicht stand, hatte ein Leben voller Widersprüche und Konflikte. Sein Streben nach Kontrolle und Anerkennung führte zu persönlichen Opfern und letztlich zu seiner Einsamkeit. Doch trotz aller Enthüllungen bleibt eine Frage offen: Was steckt wirklich hinter dem letzten Wort „Rosebud“?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Citizen Kane„, ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1941, wurde von Orson Welles inszeniert. Welles führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch am Drehbuch mit, produzierte den Film und spielte die Hauptrolle des Charles Foster Kane. Weitere Hauptdarsteller sind Joseph Cotten als Jedediah Leland, Dorothy Comingore als Susan Kane und Ruth Warrick als Emily Norton Kane. Die Filmmusik komponierte Bernard Herrmann, Gregg Toland übernahm die Kameraarbeit, und der Schnitt wurde von Robert Wise durchgeführt. Der Film erhielt neun Oscar-Nominierungen und gewann den Preis für das Beste Originaldrehbuch.

Citizen Kane wurde an verschiedenen Orten in Kalifornien und New York gedreht. Zu den Drehorten gehören Busch Gardens in Pasadena, Balboa Park in San Diego und das Oheka Castle in Huntington, Long Island. Die Dreharbeiten begannen am 29. Juni 1940 und endeten am 23. Oktober 1940. Trotz positiver Kritiken bei der Premiere am 1. Mai 1941 in New York war der Film kommerziell erfolglos. Das Budget betrug etwa 700.000 Dollar, und der Film spielte bei seiner Erstveröffentlichung nicht die erwarteten Einnahmen ein.

Der Film, der eine Laufzeit von 119 Minuten hat und ab 12 Jahren freigegeben ist, gilt heute als Meilenstein der Filmgeschichte. Citizen Kane wurde für seine innovative Erzählweise und seine technischen Errungenschaften gelobt. Auf der Top-Ten-Liste der Fachzeitschrift Sight & Sound belegte er mehrere Jahrzehnte lang den ersten Platz. Zudem wurde er 1989 als einer der ersten Filme in das National Film Registry aufgenommen und mehrfach als bester US-amerikanischer Film aller Zeiten ausgezeichnet.

Handlung vom Film „Citizen Kane“

Charles Foster Kane, ein amerikanischer Zeitungsmagnat, stirbt 1941 in seinem Privatschloss Xanadu. Er hält eine Schneekugel in der Hand und flüstert sein letztes Wort: „Rosebud“. Daraufhin zeigt eine Wochenschausendung (News on the March) seine Lebensgeschichte. Kane, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, baute ein gewaltiges Medienimperium auf. Sein Leben als öffentliche Persönlichkeit wird in Rückblenden beleuchtet. Jedoch fehlt den Wochenschau-Produzenten ein prägnanter Aufhänger. Deshalb beauftragen sie den Reporter Thompson, das Geheimnis hinter Kanes letztem Wort zu enthüllen.

Thompson beginnt seine Recherche und besucht verschiedene Personen und Orte. Zuerst versucht er, Kanes zweite Ehefrau Susan Alexander zu sprechen, doch sie verweigert das Gespräch. Daraufhin durchsucht er das Archiv des verstorbenen Bankiers Thatcher, Kanes Ziehvater. Hier erfährt Thompson von Kanes Kindheit und der plötzlichen finanziellen Wende seiner Familie. Kane wurde in die Obhut von Thatcher gegeben und trennte sich nur widerwillig von seinen Eltern. Mit 25 Jahren übernahm Kane sein Vermögen und wandte sich dem Journalismus zu, wobei er die Zeitung New York Inquirer in ein Boulevardblatt verwandelte.

Das Geheimnis von „Rosebud“

Nach dem Archivbesuch interviewt Thompson Kanes langjährigen Geschäftsführer Bernstein. Bernstein vermutet, Rosebud sei ein Mädchen oder etwas, das Kane verloren hat. Er erinnert sich an die Transformation des Inquirers und Kanes Grundsatzerklärung für unabhängigen und wahrheitsgetreuen Journalismus. Trotz des Erfolgs des Inquirers beginnen Differenzen zwischen Kane und seinem besten Freund Leland, besonders wegen ihrer unterschiedlichen Ansichten zum Spanisch-Amerikanischen Krieg. Kane verlobt sich mit Emily Norton und beginnt, antike Statuen zu sammeln.

Thompson trifft dann Leland, der betont, Kane habe nur an sich selbst geglaubt. Leland berichtet von Kanes privatem Leben, seiner ersten Ehe und seiner Beziehung zu Susan Alexander. Kanes politische Ambitionen scheitern aufgrund eines Skandals, den sein Gegner Jim Gettys aufdeckt. Kane heiratet Susan und versucht, ihre Karriere als Opernsängerin zu fördern, was jedoch misslingt. Nach einem Suizidversuch darf Susan ihre Gesangskarriere beenden, und sie zieht mit Kane nach Xanadu. Die Abgeschiedenheit des Palastes zerstört schließlich ihre Beziehung.

Schließlich fährt Thompson nach Xanadu, um Kanes Besitztümer zu sichten. Dort trifft er auf den Butler Raymond, der von Susans Abreise und Kanes Zorn berichtet. In einer Szene zerstört Kane Susans Zimmer und findet dabei eine Schneekugel, die ihn an seine Kindheit erinnert. Thompson vermutet, Rosebud sei etwas, das Kane nicht bekommen konnte oder wieder verloren hatte. In der Schlussszene des Films werden Kanes wertlose Besitztümer verbrannt, darunter sein Kindheitsschlitten mit der Aufschrift Rosebud.

Filmkritik und Rezension von „Citizen Kane“

Citizen Kane„, Orson Welles‘ bahnbrechendes Meisterwerk von 1941, gilt als einer der bedeutendsten Filme der Filmgeschichte. Der Film zeichnet sich durch seine innovative Kameraführung und die bahnbrechende Nutzung von Licht und Schatten aus, die von Gregg Toland meisterhaft umgesetzt wurde. Die Erzählstruktur des Films ist nicht linear und bietet eine tiefgründige Untersuchung des Lebens und der Persönlichkeit von Charles Foster Kane. Diese Technik verleiht dem Film eine emotionale Chronologie, die frei von traditionellen zeitlichen Beschränkungen ist und durch die Erinnerungen verschiedener Figuren bereichert wird.

Die Handlung des Films beginnt mit dem Tod von Kane und dem Rätsel um sein letztes Wort, „Rosebud“. Reporter Jerry Thompson untersucht Kanes Leben und interviewt mehrere Menschen, die Kane nahe standen. Durch diese Rückblenden erhalten die Zuschauer Einblicke in Kanes Aufstieg und Fall, von seinem ehrgeizigen Start als Zeitungsverleger bis hin zu seinem einsamen Ende in seinem gewaltigen Anwesen, Xanadu. Die visuelle Darstellung des Films, insbesondere die berühmte Schlussszene, in der Kanes Schlitten mit der Aufschrift „Rosebud“ verbrannt wird, bleibt eine der eindrucksvollsten in der Filmgeschichte.

Welles‘ Film beeindruckt nicht nur durch seine visuelle Brillanz, sondern auch durch seine tiefgehende Auseinandersetzung mit Themen wie Macht, Korruption und der Unfähigkeit, menschliche Beziehungen zu pflegen. Die innovative Erzählweise und die technische Perfektion machten Citizen Kane zu einem Film, der seiner Zeit weit voraus war und bis heute als Maßstab für filmisches Können gilt. Trotz anfänglicher kommerzieller Misserfolge wird der Film heute als Meisterwerk anerkannt und regelmäßig als einer der besten Filme aller Zeiten gewürdigt​.

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