Cube (1997) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In Vincenzo Natalis „Cube“ müssen fünf Menschen gemeinsam eine tödliche Falle überwinden. Jeder Raum dieses unheimlichen Würfels birgt Gefahren, die dem Team alles abverlangen. Leaven, eine Mathematikerin, entdeckt Hinweise auf die Logik der Raumstruktur, die möglicherweise ihren Ausweg bedeutet. Doch neben den Fallen erweisen sich auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Gruppe als ernsthafte Herausforderung. Misstrauen und Spannungen nehmen mit jedem Schritt zu und erschweren die Zusammenarbeit.

Dauer: 87 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Vincenzo Natali
Produzenten: Mehra Meh, Betty Orr
Hauptdarsteller: Nicole DeBoer, Nicky Guadagni, David Hewlett
Nebendarsteller: Andrew Miller, Julian Richings, Wayne Robson
Genre: Horror
Studio: Lionsgate
Sprachen: Deutsch, English

Die Spannung steigert sich, als die Charaktere zunehmend ihre wahren Absichten offenbaren. Die Dynamik in der Gruppe wird auf die Probe gestellt, während das unheilvolle Würfelsystem sie in neue Prüfungen verwickelt. Jeder Raum und jede Begegnung lässt sie an ihre Grenzen stoßen. Werden sie einen gemeinsamen Weg aus diesem mechanischen Albtraum finden?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der kanadische Sci-Fi-Horrorfilm „Cube“ wurde 1997 unter der Regie von Vincenzo Natali veröffentlicht. In den Hauptrollen sind Nicole de Boer als Leaven, Maurice Dean Wint als Quentin, David Hewlett als Worth, Andrew Miller als Kazan, Nicky Guadagni als Holloway und Wayne Robson als Rennes zu sehen. Der Film wurde in Toronto auf einer Bühne mit einer Größe von nur 4,3 x 4,3 Metern gedreht. Um die Illusion eines Labyrinths zu schaffen, änderten die Filmemacher Farben und Perspektiven der Räume mithilfe verschiebbarer Paneele.

„Cube“ erreichte trotz seines bescheidenen Budgets von ca. 365.000 kanadischen Dollar einen Kultstatus. Die Produktion dauerte lediglich 21 Tage, wobei die Hälfte der Kosten durch Sachspenden abgedeckt wurde. Zwar scheiterte der Film in Kanada zunächst an den Kinokassen, doch dank einer erfolgreichen Marketingstrategie in Frankreich avancierte er dort zu einem Kassenschlager und brachte mehr als 10 Millionen Dollar ein.

In späteren Jahren erhielt „Cube“ mehrere Auszeichnungen. Beim Sitges Festival 1998 wurde er als „Bester Film“ geehrt, während das Drehbuch ebenfalls prämiert wurde. Internationale Beachtung erhielt er zudem durch eine Neuverfilmung in Japan im Jahr 2021.

Handlung vom Film „Cube“

Alderson, ein Mann, erwacht in einem rätselhaften Raum, dessen Wände und Boden mit Ausgängen zu weiteren Räumen versehen sind. Neugierig tritt er durch eine Luke in den nächsten Raum und wird sofort Opfer einer tödlichen Falle. Kurz darauf begegnen sich fünf weitere Fremde im Würfel: Quentin, Rennes, Worth, Leaven und Holloway. Quentin warnt die Gruppe vor gefährlichen Fallen, die er bereits in anderen Räumen gesehen hat. Leaven bemerkt, dass jede Luke mit drei Zahlen versehen ist. Rennes vermutet, dass Bewegungsmelder die Fallen auslösen könnten, und testet dies, indem er seine Schuhe in den nächsten Raum wirft. Trotz dieser Vorsicht wird Rennes von einer Säurefalle getötet, und die Gruppe erkennt, dass jede Falle anders ausgelöst wird.

Die Gruppe beginnt zu begreifen, dass sie nicht zufällig in den Würfel gelangt sind. Quentin glaubt, dass jeder Einzelne aus einem bestimmten Grund ausgewählt wurde. Leaven entwickelt die Theorie, dass Räume mit Primzahlen auf den Nummernplaketten gefährlich sind. Während ihrer Erkundung treffen sie auf Kazan, einen geistig behinderten Mann, den Holloway mitnehmen möchte. Spannungen innerhalb der Gruppe wachsen, ebenso wie das Rätsel um den Zweck des Würfels. Worth gesteht schließlich, dass er für den Bau der äußeren Hülle des Würfels beauftragt wurde, jedoch keinen Einblick in die genauen Hintergründe hatte. Er mutmaßt, dass der Würfel zufällig von einer Bürokratie erschaffen wurde und mittlerweile niemand mehr den Grund für seine Existenz kennt.

Kazans mutiger Schritt ins Unbekannte

Dank Worths Wissen über die äußeren Dimensionen des Würfels kann Leaven die Größe des Würfels auf 17.576 Räume berechnen. Außerdem glaubt sie, dass es einen Brückenraum gibt, der zum Ausgang führt. Sie erkennt, dass die Nummern auf den Platten die Koordinaten des Raumes angeben könnten. Die Gruppe begibt sich zum Rand des Würfels, doch alle Räume in dieser Zone sind tödlich. Sie schaffen es dennoch, einen dieser Räume unversehrt zu durchqueren. Während Holloway Kazan gegen Quentins Aggressionen verteidigt, schwindet die Hoffnung, einen Ausweg zu finden.

Schließlich erreichen sie die äußere Grenze, können jedoch keinen direkten Ausgang erkennen. Holloway wagt einen Versuch, mit einem Seil aus Kleidungsstücken über die Öffnung zu schwingen, doch der Würfel beginnt zu vibrieren. Quentin greift ihr Seil und lässt sie in die Tiefe stürzen, behauptet aber, sie sei abgerutscht. In einer weiteren Auseinandersetzung plant Quentin, Kazan und Worth zurückzulassen und Leaven anzugreifen. Worth greift ein, doch die Gruppe stellt fest, dass sie sich nicht im Kreis bewegen, sondern dass die Räume ihre Positionen verändern. Kazan offenbart seine Fähigkeit, Primzahlpotenzen zu berechnen, was der Gruppe hilft, die sichere Route zum Ausgang zu finden.

Schließlich erreichen sie den Brückenraum, öffnen die Luke und erblicken das Licht. Quentin kehrt jedoch zurück und verletzt Leaven tödlich. Worth greift ihn an, hält ihn an den Beinen fest und lässt ihn schließlich im verschiebenden Raum zurück, der ihn zerquetscht. Mit Leaven schwer verletzt, bleibt Worth bei ihr zurück, während Kazan den Ausgang ins Licht erreicht und hinausgeht.

Filmkritik und Rezension von „Cube“

Der Film „Cube“ von Vincenzo Natali fasziniert durch seine düstere Atmosphäre und klaustrophobische Spannung, die in jeder Szene greifbar ist. Inmitten des minimalistischen, würfelartigen Settings entfaltet sich ein Horror, der weniger auf visuelle Schockmomente, sondern auf psychologische Finesse setzt. Die gezielte Einschränkung der Kulisse lenkt den Fokus voll auf die Charaktere und ihre unberechenbare Dynamik, während der Würfel sie zu verzweifelten Entscheidungen zwingt.

Besonders die mathematische Struktur des Würfels stellt eine intellektuelle Herausforderung dar und verstärkt die Spannung. Die Charaktere müssen gemeinsam Rätsel lösen und entwickeln sich dabei spürbar. Natali nutzt diesen psychischen Druck geschickt, um die dunklen Seiten der Figuren hervorzubringen. Die klaustrophobische Enge spiegelt die psychische Belastung wider, was das Zuschauererlebnis intensiviert. Jeder Moment im Würfel lässt das Publikum mitfühlen, ohne auf plakative Effekte angewiesen zu sein.

Die thematische Tiefe von „Cube“ hebt ihn von typischen Horrorfilmen ab. Fragen nach Identität, Gesellschaft und Zweck werden subtil aufgeworfen, ohne klare Antworten zu geben. Gerade die offene, interpretierbare Erzählweise hat dem Film zu seinem Kultstatus verholfen. Nüchtern und packend zugleich, gelingt es „Cube“, eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die weit über das Ende hinaus nachhallt.

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