Das Massaker von Katyn (2010) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Der Film „Das Massaker von Katyn“ des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda erzählt eine Geschichte aus dem Jahre 1940 über die Hinrichtung von über 20.000 polnischen Offizieren. Tausende Menschen sind auf der Flucht und wer erwischt wird, kommt ins Arbeitslager.
Dauer: | 118 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2010 |
Regie: | Andrzej Wajda |
Produzenten: | Michał Kwieciński |
Hauptdarsteller: | Andrzej Chyra, Maja Ostaszewska |
Nebendarsteller: | Artur Zmijewski, Danuta Stenka |
Genres: | Historienfilme, Kriegsfilme |
Studio: | Ascot Elite Home Entertainment GmbH |
Sprachen: | Deutsch, Polnisch, Englisch |
Die junge Frau Anna ist verzweifelt auf der Suche nach ihrem Mann Andrzej. Sie findet ihn sogar, kurz vor seinem Abtransport in ein Konzentrationslager. Jedoch ist dies das letzte Mal, dass sie sich sehen. Denn Andrzej zählt zu den Polen, die in Wäldern von Katyn ermordet und danach in Massengräber verscharrt wurden. Verzweifelt kämpfen die zurückgelassenen Frauen – darunter auch Anna – um die letzten Andenken ihrer Männer.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Das Drama „Das Massaker von Katyn“ wurde im Jahre 2007 von Andrzej Wajda in Polen gedreht, der zusammen mit Przemyslaw Nowakowski und Wladyslaw Pasikowski das Drehbuch schrieb. Der Originaltitel lautet Katyń und basiert auf dem Buch „Post mortem. Erzählung von Katyn“, das von Andrzej Mularczyk geschrieben wurde. Die Filmstars Andrzej Chyra, Artur Zmijewski und Maja Ostaszewska spielen die Hauptcharaktere in Katyń. Des Weiteren waren Michal Kwieciński für die Produktion und Pawel Edelman an der Kamera beteiligt. Der Film ist ab 16 Jahre und hat eine Spielzeit von rund 118 Minuten.
„Das Massaker von Katyn“ kam am 17. September 2007 in die polnischen Kinos und wurde von zahlreichen Schulklassen besucht. Das Drama wurde sogar als Pflichtprogramm angesehen, das vor allem Angehörige von polnischen Streitkräften ansprechen sollte. Am 17. September 2009 lief der Film erstmalig in den deutschen Kinos an. Katyń wurde außerdem im Jahre 2008 als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert.
Inhalt und Handlung vom Film „Das Massaker von Katyn“
September 1939: Polen ist geteilt und in Alarmbereitschaft. Polnische Offiziere, die auf der Flucht vor deutschen Soldaten sind, treffen auf weitere Flüchtlinge, die sich vor sowjetischen Truppen in Sicherheit bringen. Über 20.000 polnische Offiziere, darunter auch Intellektuelle, werden von sowjetischen Truppen in Gefangenschaft genommen. Unter den Gefangen befindet sich auch der Offizier Andrzej.
Seine Frau Anna ist zusammen mit deren Tochter Nika ebenfalls auf der Flucht. Nach langer Suche finden sie ihn in einem Lager. Eine Überredung mitzukommen ist jedoch zwecklos, da Andrzej einen Fahneneid abgeschlossen hat und diesen nicht brechen will. Anna muss ihn deshalb zurücklassen und schafft es letztendlich mithilfe eines Offiziers, nach Krakau zurückzukehren.
In der Stadt werden mittlerweile sämtliche Uni-Professoren verhaftet und nacheinander den Konzentrationslagern übergeben. Auch Andrejs Vater befindet sich unter den Verhafteten, der jedoch wenig später im KZ Sachenhausen stirbt. Sämtliche Offiziere, die sich in sowjetischer Gefangenschaft befinden, werden ebenfalls in die Lager abtransportiert.
Im Jahre 1943 werden schließlich Listen veröffentlicht, die über das Verbrechen von Katyn aufklären sollen. Auf dieser Liste befinden sich die Namen aller Offiziere, die dem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Andrzejs Namen erscheint jedoch nicht darauf und gibt seiner Frau sowie ihrer Schwiegermutter etwas Hoffnung, dass ihr Mann doch noch lebt. Während Verzweiflung auf der einen Seite herrscht, benutzen die Nationalsozialisten das Verbrechen für Propaganda.
Das dunkle Nachspiel des Krieges in Polen
Nachdem der Krieg zu Ende ist, übernehmen polnische Kommunisten sowie die Sowjetunion selbst die Herrschaft in Polen. Das heißt mitunter, dass die Bevölkerung die Propaganda überdauern muss, in der behauptet wird, dass deutsche Truppen die polnischen Offiziere ermordet hatten. Unter den sowjetischen Truppen, die nach Krakau zurückkehrten, zählt auch Jerzy. Einst hat er ebenfalls als Offizier gedient und war sogar im selben Regiment wie Andrzej. Jerzy lässt Anna wissen, dass ihr Mann doch verstorben ist.
Einige Zeit vergeht und Anna erhält die Tagebuchaufzeichnungen ihres Mannes. Diese bewahrheiten sich und zeigen auf, dass die Offizieren nicht von den Deutschen, sondern von sowjetischer Seite ermordet wurden. Gegen Ende des Filmes wird die Hinrichtung der Offiziere gezeigt. Der Großteil von ihnen wird mit Schüssen in den Hinterkopf getötet.
Auch werden kurze Ausschnitte des Generals gezeigt, der in einem Keller gedemütigt und letztendlich exekutiert wird. Die Leichen werden danach in Massengräber geworfen und das Zuschütten der Gräber läutet das Ende des Films ein.
Filmkritik und Rezension von „Das Massaker von Katyn“
„Das Massaker von Katyn“ sollte eigentlich ein Nationalepos sein und über die polnische Geschichte erzählen, jedoch bleiben im Großen und Ganzen nur die letzten Schlussminuten so richtig im Gedächtnis. Der Film beginnt relativ dunkel, wobei das Ganze mit Krzysztof Pendereckis Soundtrack unterstrichen wird. Größtenteils konzentriert sich der Film auf das Leben der Frauen und Kinder der Inhaftierten. Emotional glaubwürdig, aber andernfalls erzählt er nichts Neues oder was nicht bereits in anderen Filmen gezeigt wurde.
Die Leistung der Schauspieler ist gut und hätten vermutlich in anderen Drehbüchern noch stärkere Auftritte hingelegt. Jedoch ist die Figurenzeichnung relativ offensichtlich: Die Guten sehen bedrückt aus, die Bösen natürlich böse.
Die Inszenierung als Historienfilm wirkt sich relativ unvorteilhaft aus, aufgrund der tragischen Geschehnisse, die sich dahinter verbergen. Trotzdem schafft es der Regisseur sehr gut, die sowjetischen und deutschen Propagandawerke Katyń sehr eindrucksvoll gegenüber zu stellen. Vor allem die letzten Minuten des Filmes brennen sich ins Gedächtnis und wirken nahezu erschütternd auf die Psyche. Dem Regisseur geht es daher nicht um Versöhnung, sondern um die Wahrheit ans Licht zu bringen.