Departed: Unter Feinden (2006) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Departed: Unter Feinden“ setzt mitten in einem System voller Misstrauen und Täuschung an. Zwei Männer beginnen unabhängig voneinander ein Doppelleben. Colin Sullivan arbeitet für die Polizei, doch dient er heimlich dem Verbrecher Frank Costello. Billy Costigan kämpft auf der anderen Seite – als verdeckter Ermittler im kriminellen Umfeld. Beide bewegen sich auf dünnem Eis, während jede falsche Entscheidung ihr Leben kosten kann.

Dauer: 152 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Martin Scorsese
Produzenten: Brad Pitt, Brad Grey, Graham King
Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson
Nebendarsteller: Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone
Genre: Thriller
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

Ihre Wege kreuzen sich indirekt, ohne voneinander zu wissen. Je länger sie ihre Rollen spielen, desto mehr geraten sie unter Druck. Vertrauen bricht, Loyalitäten verschieben sich, und die Wahrheit wird zunehmend schwerer zu erkennen. Während beide Seiten versuchen, den Maulwurf zu enttarnen, steigen Spannung und Gefahr. Inmitten der Ermittlungen stellen sich Fragen nach Moral, Identität und Gerechtigkeit. Wer schafft es, sich in diesem doppelten Spiel zu behaupten – und wer verliert alles?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Departed: Unter Feinden“ erschien 2006 unter der Regie von Martin Scorsese. Das Drehbuch stammt von William Monahan. Produziert wurde der Film von Brad Grey, Graham King, Brad Pitt und Scorsese selbst. Für die musikalische Untermalung sorgte Howard Shore, Michael Ballhaus übernahm die Kameraarbeit, und Thelma Schoonmaker war für den Schnitt zuständig. Leonardo DiCaprio spielt den Undercover-Polizisten William „Billy“ Costigan, während Matt Damon als korrupter Beamter Colin Sullivan agiert. Jack Nicholson verkörpert Gangsterboss Frank Costello. Weitere Rollen übernehmen Mark Wahlberg als Bryce Dignam, Martin Sheen als Oliver Queenan, Vera Farmiga als Psychiaterin Madolyn Madden, Ray Winstone als Arnold French sowie Anthony Anderson als Brown.

Gedreht wurde zwischen April und September 2005 in Boston, Quincy, Charlestown, White Plains und New York. Mit einem Budget von 90 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit rund 291 Millionen US-Dollar ein. Inspiriert von „Infernal Affairs“ und mit Anleihen aus dem Film Noir, unterscheidet sich „Departed“ besonders im Ende deutlich vom Original. Die Rolle von Madolyn wurde für die US-Version erweitert. Jack Nicholsons Figur basiert auf James J. Bulger, obwohl der Name an Frank Costello angelehnt ist. Der Film deutet außerdem Spannungen zwischen irischer und italienischer Mafia an.

Bei den Oscars 2007 erhielt „Departed: Unter Feinden“ vier Auszeichnungen, darunter Bester Film und Beste Regie. Mark Wahlberg war als Bester Nebendarsteller nominiert. Golden Globes, Satellite Awards und das National Board of Review würdigten ebenfalls Regie, Ensemble und Drehbuch. Der Film wurde zudem bei mehreren US-amerikanischen Filmkritikervereinigungen als bester Film des Jahres ausgezeichnet.

Handlung vom Film „Departed: Unter Feinden“

In Boston der 1980er Jahre trifft Frank Costello auf den jungen Colin Sullivan. Jahre später nutzt Costello seinen Einfluss, um Sullivan bei der Polizei als Spitzel zu positionieren. Gleichzeitig durchläuft Billy Costigan die Polizeiakademie, wird aber gezielt für eine Undercover-Mission ausgewählt. Captain Queenan und Sergeant Dignam geben ihm den Auftrag, sich in Costellos Verbrecherorganisation einzuschleusen. Um glaubwürdig zu wirken, sitzt Costigan eine Haftstrafe ab und begeht kleinere Verbrechen. Mit der Zeit gelingt es ihm, Costellos Vertrauen zu gewinnen und tief in dessen kriminelle Strukturen einzudringen.

Während Costigan immer stärker in Costellos Kreise gezogen wird, leidet er psychisch unter der andauernden Belastung. Trotzdem setzt er seine Arbeit fort. Sullivan hingegen beginnt eine Beziehung mit der Polizeipsychiaterin Madolyn Madden. Auch Costigan trifft bei Pflichtsitzungen auf Madolyn, was zu einer heimlichen Affäre führt. Beide Seiten beginnen bald zu ahnen, dass ein Maulwurf in ihren Reihen agiert. Costigan erfährt schließlich, dass Costello ein geschützter FBI-Informant ist. Diese Erkenntnis verändert die Lage grundlegend und lässt Costigan an seiner Mission zweifeln.

Dignams Rache

Costigan beobachtet eines Nachts, wie Costello in einem Kino Sullivan wichtige Informationen übergibt. Obwohl er ihn nicht identifizieren kann, verdichten sich seine Verdachtsmomente. Er bittet Queenan darum, die Mission zu beenden. Doch Sullivan bringt die Gang auf die Spur des Treffens, was Queenans Tod zur Folge hat. Costigan flieht nur knapp, während Dignam nach einem Angriff auf Sullivan suspendiert wird. Ein verletzter Gangster erkennt Costigan als Spitzel, stirbt jedoch kurz darauf. Sullivan entdeckt nun, dass sein Boss ein Informant ist.

Daraufhin wendet sich Sullivan gegen Costello. Er organisiert einen Einsatz, bei dem viele Gangmitglieder sterben. Im Feuergefecht erschießt Sullivan seinen verletzten Boss. Danach löscht er Costigans Daten aus dem Polizeisystem. Costigan erkennt jedoch Sullivan als Verräter, nachdem er einen Beweis auf dessen Schreibtisch sieht. Er übergibt Madden belastende Unterlagen, sollte ihm etwas zustoßen. Madden entdeckt schließlich ein Tonband mit Gesprächen zwischen Sullivan und Costello, hört es an und verlässt Sullivan.

Costigan verabredet sich mit Sullivan und nimmt ihn fest. Doch auf dem Weg aus dem Gebäude wird er von einem weiteren Spitzel aus Costellos Reihen erschossen. Auch Trooper Brown stirbt in der Auseinandersetzung. Sullivan beseitigt den letzten Zeugen, indem er den Verräter selbst erschießt. Bei Costigans Beerdigung erkennt Sullivan Madolyns Trauer. Später wartet Dignam in Sullivans Wohnung und erschießt ihn kommentarlos. Damit endet ein komplexes Spiel aus Lügen, Täuschung und Loyalität.

Filmkritik und Rezension von „Departed: Unter Feinden“

Martin Scorsese schafft mit „Departed: Unter Feinden“ ein packendes Thriller-Drama voller Spannung. Die Handlung entwickelt sich konsequent über zwei verdeckte Leben, die sich auf gefährliche Weise kreuzen. Leonardo DiCaprio spielt den zerrissenen Ermittler glaubhaft und mit viel Intensität. Matt Damon verkörpert seinen Gegenspieler mit kontrollierter Kälte. Ihre Konfrontation erzeugt eine bedrückende Dynamik, die sich durch den gesamten Film zieht.

Jede Szene wirkt durchdacht, getragen von einem präzisen Schnitt und dichten Bildern. Jack Nicholsons Darstellung bringt Wucht, bewegt sich aber stellenweise am Rand der Überzeichnung. Howard Shores Musik untermalt die Handlung wirkungsvoll, ohne aufdringlich zu wirken. Die parallele Erzählstruktur bleibt nachvollziehbar, fordert aber Aufmerksamkeit. Gerade durch die ruhigen Momente entsteht ein Spannungsfeld, das bis zum Schluss anhält.

Der Film überzeugt mit stimmiger Inszenierung, starken Dialogen und scharf gezeichneten Konflikten. Besonders die Frage nach Loyalität und Identität steht immer wieder im Raum. Verdeckte Motive und verdeckte Rollen stoßen an moralische Grenzen. Trotz kleiner Schwächen bleibt das Gesamtbild stimmig und kraftvoll.

X