Der denkwürdige Fall des Mr Poe
„Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ ist eine Verfilmung des historischen Romans „The Pale Blue Eye“. Autor Louis Bayard schrieb ihn 2003. Mister Poe soll den jungen Schriftsteller Edgar Allen Poe darstellen, und steht nicht im Mittelpunkt der Geschichte. Es handelt sich um einen Mystery-Film aus dem Jahre 2022.
Bereits Ende Oktober wurde ein offizieller Teaser von Netflix veröffentlicht. Die Premiere erfolgte am 14. Dezember 2022 in Los Angeles, im DGA Theater. Eine Woche später kam der Film in die deutschen Kinos und im folgenden Monat nahm Netflix „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ ins Programm auf.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Über eine Länge von 128 Minuten flackert die Geschichte von „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ über den Bildschirm. Regisseur Scott Cooper besitzt eine Affinität für Kriminalgeschichten und Spannungsfilme. Er selbst schrieb, auf der Grundlage des Romans von Louis Bayard, das Drehbuch, was mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren an die Öffentlichkeit geht. Die Dreharbeiten starteten Ende November bis Ende Februar 2022 und fanden in Pittsburgh und am Westminster College in New Wilmington statt.
Als Kameramann fungiert der Japaner Masanobu Takayanagi, dessen Szenen von Dylan Tichenor geschnitten werden, genau wie bei „Antlers“. Howard Shore komponierte die Filmmusik, der besonders für seine Musik an Horror- und Fantasy-Filme bekannt ist. Das Soundtrack-Album verfügt über 18 Musikstücke.
Harry Melling zeigt sich als Edgar Allan Poe, und ob Sie Poe als Hauptfigur ansehen, ist Ihnen überlassen. Seine Aufgabe ist es, dem Film eine schwarzhumorige Note zu geben. Christian Bale zeigt sich als Augustus Landor und Gillian Anderson als Julia Marquis. Mithilfe von Lucy Boynton erhält Lea Marquis ein Gesicht. In den weiteren Nebenrollen sehen Sie: Charlotte Gainsbourg, Toby Jones, Harry Lawtey, Simon McBurney, Timothy Spall, Robert Duvall, Hadley Robinson, Charlie Tahan und Gideon Glick.
Handlung & Story vom Film „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“
Wir schreiben das Jahr 1830: Amerika steht zwischen einem Bürgerkrieg und der Unabhängigkeit. Zufällig wird an einem Wintermorgen, an der Militärakademie in West Point, der erhängte Kadett Fry aufgefunden. Die Militärakademie liegt weit außerhalb einer städtischen Umgebung. Nach dem ersten Schock wird der Leichnam aufgebahrt. Doch leider scheint es, als hätte Kadett Fry nicht viele Freunde, denn seine Leiche wird während der Aufbahrung im Krankenzimmer geschändet. Unbekannte entfernen sein Herz. Deswegen beauftragen die Leiter der Akademie die Polizei. Ganz speziell rufen sie den pensionierten, verwitweten New Yorker Augustus Landor.
Er möge den Fall untersuchen, denn Player und sein leitender Offizier Hitchcock befürchten einen Skandal. So wäre der gute Ruf der Akademie gefährdet. Der grantige Detektiv erhält in den Ermittlungen weitgehend freie Hand. Ziel ist es, dass schnell alles aufgeklärt sein soll. Es dauert nicht lange, bis Landors Untersuchungen ergeben, dass Fry sich nicht selbst erhängt hat. Der Selbstmord wird zum Mord erklärt. Enttäuschender Weise beabsichtigen die Kadetten der Akademie nicht mit ihm zusammenzuarbeiten, worauf Landor sich Hilfe holt.
Ein düsteres Rätsel
Für die weiteren Ermittlungen macht Landor Edgar Allan Poe zum Assistenten. Gemeinsam wollen sie das düstere Geheimnis an der West Point lüften. Poe hegt offenbar großes Interesse an dem Fall. Der junge Mann bezeichnet sich selbst als Poeten. Er verfügt über eine gute Beobachtungsgabe und einen scharfen Verstand. Handelt es sich um die Arbeit eines Verrückten? Warum wurde das Herz entfernt? Was hat er mit dem Herz vor? Ist es Rache oder Teil eines satanischen Rituals? Ist es ein Verbrechen aus Leidenschaft?
Er kann wirklich jede Hilfe gut gebrauchen, denn nach kurzer Zeit taucht noch eine weitere Leiche auf. Sie wird ebenfalls geschändet. So geht bei den Kadetten die Angst um. Kann jeder der nächste Tote sein? Liegt ein Grund für die Ermordung vor? Die Untersuchungen zeigen, dass der Fall weite Kreise zieht, und Landor konzentriert sich auf die Familie des Akademie-Arztes Dr. Daniel Marquis. Es erscheint, dass seine Gattin Julia sehr nervös ist, während Sohn Artemus auffällig um das Wohl von Schwester Lea bemüht ist. Mithilfe seines alten Freundes Jean-Pepe verfolgt Landor bald die Spur einer okkulten Sekte.
Fazit & Kritiken zum Film „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“
„Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ ist gut besetzt und bietet hervorragende und atmosphärische Bilder. Der Regisseur Scott Cooper zeigte bereits mit „Antlers“, dass er Filme mit düsterer Atmosphäre draufhat. Die Szenen wirken authentisch, weil sie häufig nicht perfekt ausgeleuchtet sind und im Kerzenschein spielen.
Der Anfang der Geschichte ist spannend, allerdings keine originelle Ausgangssituation. Leider zieht sich der Film nach der ersten Spannung in die Länge. Etwas weniger Laufzeit wäre bestimmt vorteilhaft gewesen. Oftmals bringen die vielen Gespräche die Handlung zum Stocken. So nimmt die Story erst zum Ende wieder an Fahrt auf. Die Auflösung ist okay, aber simpel.
Ein großer Fehler entstand dabei, Edgar Allan Poe selbst auftreten zu lassen. Es handelt sich nicht um eine Biografie, wie anfänglich vermutet wird. Über Poes bewegtes Leben ist einiges bekannt, doch Cooper hält sich nicht an der historischen Gestalt fest. Die Romanverfilmung überzeugt mit dichter Schaueratmosphäre, doch denkwürdig ist an der Verfilmung nichts.