Der Manchurian Kandidat (2004) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Manchurian Kandidat“ wirft einen tiefen Blick auf politische Manipulation und psychologische Kontrolle. Major Bennett Marco, ein Kriegsveteran, kämpft mit seinen Erinnerungen an eine missglückte Mission im Golfkrieg. Zunehmend zweifelt er an der offiziellen Version der Ereignisse. Im Zentrum der Geschichte steht auch Raymond Shaw, der einst als Held gefeiert wurde, aber von seiner mächtigen Mutter in eine politische Kampagne gedrängt wird.

Dauer: 125 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Jonathan Demme
Produzenten: Jonathan Demme, Ilona Herzberg, Scott Rudin
Hauptdarsteller: Denzel Washington, Meryl Streep, Liev Schreiber
Nebendarsteller: Kimberly Elise, Jeffrey Wright, Ted Levine
Genre: Thriller
Studio: Viacom
Sprachen: Deutsch, English

Mit zunehmender Intensität deckt Marco Hinweise auf ein düsteres Komplott auf, das die Machtverhältnisse der USA ins Wanken bringen könnte. Rätselhafte Träume und Implantate spielen dabei eine zentrale Rolle. Doch wie weit reicht der Einfluss von Manchurian Global, und was ist das wahre Ziel der mächtigen Strippenzieher hinter den Kulissen?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Manchurian Kandidat“ (Originaltitel: The Manchurian Candidate) ist ein Politthriller aus dem Jahr 2004 unter der Regie von Jonathan Demme. In der Hauptrolle spielt Denzel Washington den Kriegsveteranen Major Bennett Marco. Liev Schreiber verkörpert Raymond Shaw, während Meryl Streep als seine manipulative Mutter Eleanor Shaw zu sehen ist. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Richard Condon und der 1962 erschienenen Verfilmung Botschafter der Angst. Die Dreharbeiten fanden zwischen September und Dezember 2003 in den USA statt.

Mit einer Laufzeit von 125 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren feierte der Film am 30. Juli 2004 in den USA Premiere, in Deutschland am 11. November desselben Jahres. Die Produktionskosten beliefen sich auf etwa 80 Millionen US-Dollar, weltweit erzielte der Thriller rund 96 Millionen US-Dollar. Trotz des kommerziellen Erfolgs blieb der Film in Deutschland mit 2,5 Millionen US-Dollar hinter den Erwartungen zurück.

Die Neuverfilmung erhielt zahlreiche Nominierungen, darunter beim Saturn Award 2005 für Liev Schreiber und Meryl Streep. Letztere wurde außerdem bei den British Academy Film Awards und den Golden Globe Awards als beste Nebendarstellerin nominiert.

Handlung vom Film „Der Manchurian Kandidat“

Major Bennett Marco, ein US-amerikanischer Veteran des Golfkriegs, befehligte 1991 eine Aufklärungseinheit, die von feindlichen Kräften in Kuwait überfallen wurde. Sergeant Raymond Shaw erhielt die Ehrenmedaille, weil er angeblich die gesamte Einheit durch die Wüste führte und so das Leben vieler rettete. Shaw, inzwischen Kongressabgeordneter, wird von seiner ehrgeizigen Mutter Eleanor Shaw unterstützt, die ihn als Vizepräsidentschaftskandidaten vorschlägt. Während Shaw distanziert bleibt, zeigt er sich seiner Mutter gegenüber doch zugänglich, obwohl er ihr die Trennung von seiner Jugendliebe Jocelyn Jordan, der Tochter von Senator Tom Jordan, immer noch übelnimmt. Al Melvin, ein ehemaliger Soldat unter Marcos Kommando, beginnt, von seltsamen Erinnerungen an die Mission zu erzählen.

Er zeigt Marco verwirrende Zeichnungen, die auf Traumata hindeuten. Auch Marco plagen zunehmend verstörende Träume, in denen er und seine Einheit von unbekannten Kräften gefangen genommen, gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen werden. Daraufhin beginnt Marco, das mysteriöse Geschehen genauer zu untersuchen. Als er nach New York reist, trifft er eine Supermarktangestellte namens Rosie, die ihn bereits zu kennen scheint. Marco entdeckt einen Fremdkörper unter seiner Haut, den er herauszuschneiden versucht, doch verliert ihn durch ein Missgeschick. Als Marco und Shaw sich treffen, greift Marco Shaw plötzlich an und versucht, einen weiteren implantierten Chip zu entfernen. Dieser Vorfall führt zu Marcos Verhaftung, doch Shaw erhebt keine Anklage.

Das FBI vertuscht die Wahrheit

In der Zwischenzeit untersucht Marco den Chip, den er Shaw entnommen hat, und lässt ihn von einem Experten analysieren. Dieser stellt fest, dass der Chip möglicherweise von Manchurian Global, einer mächtigen Firma mit politischen Verbindungen, stammt. Weitere Nachforschungen führen Marco zu erschreckenden Erkenntnissen über ein Experiment zur Gedankenkontrolle. Marco konfrontiert Senator Jordan mit seinen neuen Informationen, der daraufhin die Shaws aufsucht. Er fordert Raymond auf, seine Kandidatur zurückzuziehen. Eleanor Shaw, die offenbar an dem Gehirnwäscheprogramm beteiligt ist, „aktiviert“ Raymond jedoch, der daraufhin Senator Jordan tötet. Jocelyn, die versucht, Shaw aufzuhalten, wird ebenfalls getötet. Der Mord an Jordan stärkt die Position der Shaws in der Politik und bringt Raymond der Macht näher.

Marco erkennt, dass er und Shaw Opfer eines weitreichenden Komplotts sind, das von Manchurian Global inszeniert wurde. Rosie offenbart Marco schließlich, dass sie für das FBI arbeitet und ihn überwacht hat. Sie erklärt, dass das FBI ebenfalls Verdacht schöpfte, nachdem andere Mitglieder von Marcos Einheit auf mysteriöse Weise gestorben sind. Das FBI plant eine Operation, um Marco und Shaw von der Gehirnwäsche zu befreien. Als die Wahlen gewonnen sind und Shaw und Gouverneur Arthur das Weiße Haus übernehmen, gibt Eleanor den Befehl, den gewählten Präsidenten zu ermorden, damit Shaw als Präsident nachrücken kann. Doch Shaw widersetzt sich ihrem Einfluss.

Im entscheidenden Moment stellt sich Shaw zwischen Marco und den Präsidenten. Shaw signalisiert Marco, ihn und Eleanor zu töten, um das Komplott zu beenden. Marco führt den Befehl aus und tötet beide mit einem Schuss. Bevor er sich selbst das Leben nehmen kann, wird er von Rosie gestoppt. Das FBI vertuscht die Wahrheit und beschuldigt einen toten Manchurian-Global-Mitarbeiter für die Morde. In einem letzten Moment der Reflexion kehrt Marco zu dem Ort zurück, an dem er und seine Kameraden manipuliert wurden, und wirft ein Foto seiner Einheit ins Meer.

Filmkritik und Rezension von „Der Manchurian Kandidat“

Jonathan Demmes Neuverfilmung von „Der Manchurian Kandidat“ überzeugt durch einen modernen Ansatz des klassischen Politthrillers. Die dichte Atmosphäre und die subtilen Spannungselemente halten das Publikum in Atem. Denzel Washington glänzt in der Rolle des verwirrten und traumatisierten Major Marco, der zunehmend an seiner eigenen Realität zweifelt. Washingtons Darstellung verleiht der Figur Tiefe und Glaubwürdigkeit. Auch Liev Schreiber als Raymond Shaw hinterlässt bleibenden Eindruck, indem er die innere Zerrissenheit seiner Figur eindrucksvoll zur Schau stellt.

Die Handlung entfaltet sich in einem straffen Tempo, ohne den Zuschauer dabei zu überfordern. Demme gelingt es, politische Machenschaften und psychologische Manipulation geschickt zu verknüpfen. Die zentralen Themen wie Gedankenkontrolle und staatliche Verschwörungen werden packend inszeniert und werfen kritische Fragen über Macht und Einfluss in modernen Gesellschaften auf. Dabei hält der Film auch unerwartete Wendungen bereit, die das Publikum bis zum Schluss fesseln.

Visuell überzeugt der Film durch klare, präzise Bildsprache und eine stimmungsvolle Farbgebung. Besonders die düsteren Momente und die beklemmende Atmosphäre werden durch geschickt eingesetzte Kameraeinstellungen verstärkt. „Der Manchurian Kandidat“ ist ein packender Thriller, der zeitgemäße politische Themen aufgreift und mit herausragenden Darstellungen brilliert.

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