Der Räuber (2010) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Die österreichisch-deutsche Koproduktion „Der Räuber“ (2010) erzählt anhand realer Ereignisse die Geschichte des Langstreckenläufers Johann, der ein menschenwürdiges Leben führen könnte. Johann hat eine liebevolle und fürsorgliche Freundin, besitzt einen soliden Platz zum Leben und hat ein außergewöhnliches Talent für den Langstreckenlauf, von dem er leicht hätte leben können. Aber stattdessen spezialisiert er sich auf Bankraub und wird aus keinem anderen ersichtlichen Grund ein Süchtiger einer solch ungewöhnlichen Aktivität.
Dauer: | 98 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2010 |
Regie: | Benjamin Heisenberg |
Produzenten: | Michael Kitzberger, Peter Heilrath, Nikolaus Geyrhalter, Markus Glaser, Wolfgang Widerhofer |
Hauptdarsteller: | Andreas Lust, Franziska Weisz, Markus Schleinzer, Peter Vilnai |
Genres: | Sportfilme, Thriller |
Studio: | Indigo |
Sprachen: | Deutsch |
Es ist eine dieser Lebensgeschichten, bei der man nicht umhin kommt, sich empört darüber zu wundern, wie all die vernünftigen Voraussetzungen für ein gutes Leben, so unnötigerweise weggeworfen werden, nur um ein Leben zu zerstören, dass viel besser hätte ausgehen können.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Der Räuber“ aus dem Jahr 2010 ist ein von Benjamin Heisenberg inszenierter Theaterfilm. Der Film basiert auf einem Roman des österreichischen Autors Martin Prinz und wurde vor Ort in Wien gedreht. Die Hauptfigur, Johann Rettenberger, basiert auf dem österreichischen Bankräuber und Läufer Johann Kastenberger. Der Film wurde auf den 60. Internationalen Filmfestspielen Berlin für den Goldenen Bären nominiert.
In den Hauptrollen sehen wir Andreas Lust, als Johan, den Marathonläufer und Schwerverbrecher. Neben ihm spielt Franziska Weisz, seine Freundin und Sozialarbeiterin Erika die ihm Hilfe und Unterschlupf gewährt. In der weiteren Besetzung zum Film Die Räuber finden wir Markus Schleinzer und Peter Vilnai.
Inhalt und Handlung vom Film „Der Räuber“
Johann ist ein verurteilter Schwerverbrecher und Marathonläufer, der wegen versuchten bewaffneten Raubüberfalls aus dem Gefängnis entlassen wurde. Nach seiner Freilassung begeht er sofort einen Bankraub, bewaffnet mit einer Schrotflinte und mit einer Maske verkleidet. Er zieht dann bei einer jungen Sozialarbeiterin und Freundin, Erika, ein und die beiden beginnen bald eine Beziehung. Johann gewinnt mehrere Marathonläufe mit Rekordzeiten und wird von seinem Bewährungshelfer beglückwünscht.
Nach mehreren weiteren Raubüberfällen beginnt Erika jedoch, Johann zu verdächtigen. Nachdem sie Johanns Beute unter seinem Bett gefunden hat, bittet sie ihn, zu gehen, aber nicht bevor sie ihm sagt, dass eine Veränderung möglich ist. Nach Wochen, in denen Johann seinen Bewährungshelfer nicht kontaktiert, taucht der Offizier nach einem Marathon auf, um mit Johann zu sprechen. Der Offizier zeigt sich besorgt, dass Johann nicht in Kontakt bleibt und mit ihm kooperiert. Nachdem er Johann gedrückt hat, um mit ihm zu sprechen, wird Johann wütend und knüppelt seinen Bewährungshelfer mit seiner Trophäe zu Tode.
Nach einem letzten Treffen mit Erika wird Johann von der Polizei in dem Hotelzimmer festgenommen, in dem er sein Geld behalten hatte, nachdem er von einer herzzerreißenden Erika abgeliefert worden war. Nachdem ihm ein Geständnis zur Unterschrift überreicht wurde, bricht Johann durch ein Fenster aus dem Gefängnis aus und wird von der Polizei auf einer Querfeldeinjagd zu Fuß gejagt.
Er flüchtet sich in das Haus eines alten Mannes, und während er ihn fesselt, zieht der alte Mann ein verborgenes Taschenmesser und ersticht Johann. Johann nimmt das Auto des alten Mannes und fährt, bis er einen Helikopter bemerkt, der ihm folgt. Danach wechselt er mit einigen Autofahrern bei einer Rast und weicht der Polizei so scheinbar aus. Als Johann weiter fährt, beginnt er das Bewusstsein zu verlieren und erkennt den Ernst seiner Wunde. Er kommt dem Tod näher, ruft Erika an und bittet sie, am Telefon zu bleiben. Endlich wird sein Atem langsamer, hört auf und er stirbt.
Filmkritik und Rezension von „Der Räuber“
Johann ist weder ein sympathischer Mensch noch ein durchgeknallter krimineller Psychopath, der den Betrachter in eine ungewöhnliche Zwangslage führt, in der man anfängt ihn zu verspotten. Er verletzt nie jemanden, er raubt nur Banken und läuft in der Zwischenzeit in Marathons. Mit seinem einfachen Gesicht und seiner nichtssagenden Kleidung sieht er nicht einmal so aus, als hätte er eine Fliege verletzt.
Natürlich werden die Dinge schnell schlechter und in dem ganzen Chaos gefangen ist seine Frau Erika. Sie, wie das Publikum, sind mit dem moralischen Dilemma beschäftigt, als die Ereignisse schlimmer werden. Sollte er damit durchkommen oder erwischt werden und Zeit bekommen? Johann selbst drückt nie wirklich echte Emotionen aus, so dass es wenig zu verstehen gibt, warum er tun sollte, was er tut. Der Film „Der Räuber“ selbst erhielt dennoch von den meisten Kritikern positive Bewertungen und kommt beim einheimischen Publikum gut an. Die Leistungen der Schauspieler werden mehrfach gelobt und obwohl die Story bekannt und das Ende bereits vorhersehbar ist, ist der Film ein Must-See.