Der Vorname (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In der turbulenten deutschen Komödie „Der Vorname“ von Sönke Wortmann wird ein gemütliches Abendessen bei Stephan (Christoph Maria Herbst) und seiner Frau Elisabeth (Caroline Peters) zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Der Anlass der Zusammenkunft ist eine Feier für das ungeborene Kind von Thomas (Florian David Fitz) und Anna (Janina Uhse), die zudem den engen Familienfreund René (Justus von Dohnányi) eingeladen haben. Durch die Enthüllung der Namenswahl für das Baby geraten die Ereignisse jedoch außer Kontrolle, was zu einer hitzigen Diskussion führt, in der tief verborgene Geheimnisse ans Tageslicht kommen.
Sönke Wortmann inszeniert das Stück „Le Prénom“ von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière in dieser unterhaltsamen Adaption, die auf dem Drehbuch von Claudius Pläging basiert. Mit einer talentierten Besetzung, darunter Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz und Caroline Peters, entfaltet der Film auf humorvolle Weise die Schwierigkeiten menschlicher Beziehungen und zeigt, wie schnell ein vermeintlich harmloses Thema zu eskalierenden Konflikten führen kann.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Der Vorname“ ist ein 2019 erschienener Film unter der Regie von Sönke Wortmann. Mit einer Laufzeit von 91 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 6, besticht der Film durch sein talentiertes Ensemble, darunter Christoph Maria Herbst als Stephan Berger, Florian David Fitz als Thomas Böttcher, Caroline Peters als Elisabeth Berger-Böttcher, Justus von Dohnányi als René König und Janina Uhse als Anna Böttcher. Des Weiteren sind Iris Berben als Dorothea Böttcher und Serkan Kaya als Pizzabote zu sehen.
Das Drehbuch wurde von Claudius Pläging und Alexander Dydyna verfasst. Tom Spieß und Marc Conrad produzierten den Film. Helmut Zerlett steuerte die Musik bei, während Jo Heim für die Kameraarbeit verantwortlich war. Den Schnitt übernahm Martin Wolf.
Im Jahr 2021 wurde die Fortsetzung des Films, „Der Nachname“, angekündigt. Sönke Wortmann führte erneut Regie, und Claudius Pläging lieferte das Drehbuch. Die Dreharbeiten fanden auf den Kanarischen Inseln statt. Alle Hauptdarsteller kehrten in ihren Rollen zurück. Der Film feierte am 20. Oktober 2022 seine Premiere in den deutschen Kinos.
Inhalt und Handlung vom Film „Der Vorname“
Der Immobilienmakler Thomas wird von seiner Schwester Elisabeth, Deutschlehrerin, und ihrem Ehemann Stephan, Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, zum Abendessen eingeladen. Auch René, Orchestermusiker und Pflegebruder der Geschwister, ist anwesend. Thomas erwartet bald ein Kind und rückt dadurch ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Als die Frage nach dem Namen seines zukünftigen Sohnes aufkommt, fordert Thomas die anderen auf, diesen zu erraten. Trotz Hilfestellung bleibt die Antwort verborgen, bis Thomas sie selbst preisgibt: Adolf. Die Anwesenden halten das für einen Scherz, und ein hitziger Streit entbrennt, bei dem Stephan als Wortführer auftritt. Nur René erfährt vorerst, dass Thomas tatsächlich scherzt.
Die Gemüter beruhigen sich, bevor Thomas‘ Frau Anna, angehende Schauspielerin, hinzukommt. Ein Missverständnis führt zu erneutem Streit, als Stephan gegen Anna stichelt, ohne den geplanten Vornamen zu nennen. Sie glaubt, er meint den wahren Namen, Paul. Stephan weiß jedoch immer noch nicht, dass Thomas geblufft hat, und der Streit eskaliert, bis Anna sich gegen die Kritik wehrt.
Die Königin
Nach diesem Eklat geraten die beiden Streithähne erneut aneinander, indem sie sich gegenseitig „entlarven“: Stephan als geizig und Thomas als egoman. Schließlich finden sie in dem konfliktscheuen René ein gemeinsames Opfer, als Stephan enthüllt, wie Thomas ihn in seiner Abwesenheit nennt: „Königin“. René weist das von sich und offenbart, dass er heimlich mit Dorothea, seiner Pflegemutter und leiblichen Mutter von Elisabeth und Thomas, zusammen ist.
Dies führt zu allgemeinem Entsetzen und Thomas schlägt René nieder. Elisabeth verarztet ihn, während sie ihm Vorwürfe macht, dass er sie nicht eingeweiht hat. Anschließend teilt sie sämtliche Enthüllungen ihrer Mutter am Telefon mit. Als Stephan von ihr verlangt, sich bei ihrer Mutter zu entschuldigen, hält sie ihm in einer Wutrede vor, wie er ihre Bedürfnisse ignoriert hat, und geht wütend zu Bett. Die Versammlung löst sich auf.
Drei Monate später bringt ein freudiger Anlass, Annas Entbindung, die Gruppe wieder zusammen. Thomas verkündet, dass es ein Mädchen ist und zögert kurz, bevor er nach ihrem Namen gefragt wird. Mit einem Lächeln von Thomas endet der Film.
Filmkritik und Rezension von „Der Vorname“
Sönke Wortmann gelingt es, seine Figuren in „Der Vorname“ effektiv und mit einem Hauch von Satire einzuführen. Alle Charaktere wirken leicht überzeichnet, jedoch nicht zu stark. Christoph Maria Herbst überzeugt als biestiger Literaturprofessor, wobei seine Darstellung gleichzeitig sehr humorvoll ist. Das Muster aus kleinen Gemeinheiten und trockenen Pointen trägt den Film über weite Strecken.
Dank der präzisen, scharfen und witzigen Dialoge von Claudius Pläging nimmt die Handlung an Fahrt auf. Nach und nach offenbaren sich Abgründe, während die Charaktere aus ihrer zivilisatorischen Deckung kommen. Die pikante Ausgangsfrage rückt dabei in den Hintergrund und dient lediglich als Auslöser.
Mit hohem Tempo verteilt Wortmann Seitenhiebe auf die verschiedenen Figuren und spitzt das Gezanke später zu einem Duell zwischen „Geizkragen vs. Egomane“ zu. Im letzten Akt verliert der Film jedoch an Genauigkeit, insbesondere bei der Rückblick-Episode um das Schicksal des toten Familienhundes und der Liebesgeschichte von René.
Die schauspielerische Leistung des Ensembles ist exzellent. Christoph Maria Herbst verleiht seinem Charakter eine gewisse Sympathie, während Florian David Fitz als aalglatter Makler mit Oberlippenbart überzeugt. Caroline Peters und Justus von Dohnányi treten als ausgleichende Elemente auf, und Janina Uhse glänzt als toughe Anna mit Eigensinn, Charme und Cleverness.
Insgesamt bietet „Der Vorname“ giftige Spitzen gegen die selbstzufriedene Wohlfühl-Gesellschaft und ein verbales Massaker mit viel Tempo und Witz. Lediglich gegen Ende verliert der Film etwas an Schwung.