Der wilde Roboter (2024) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Der wilde Roboter“ beginnt mit einem dramatischen Sturm, der das Schicksal von ROZZUM-Einheit 7134, genannt Roz, grundlegend verändert. Allein auf einer abgelegenen Insel gestrandet, muss sich Roz an eine neue Umgebung anpassen, die von tierischen Bewohnern dominiert wird. Dabei stößt sie an ihre Grenzen, denn ihr Programm ist auf praktische Aufgaben, nicht auf soziale Interaktionen ausgelegt. Der Kontakt mit den misstrauischen Tieren gestaltet sich zunächst schwierig, doch Roz lässt nicht locker. Durch Zufall schlüpft ein kleines Gänschen in ihr Leben, was ihren Zweck und ihr Verständnis von Fürsorge auf den Kopf stellt.
Dauer: | 102 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2024 |
Regie: | Chris Sanders |
Produzenten: | Jeff Hermann |
Hauptdarsteller: | Lupita Nyong’o, Pedro Pascal, Kit Connor |
Nebendarsteller: | Stephanie Hsu, Matt Berry, Ving Rhames |
Genres: | Kinder & Familie, Zeichentrick |
Studio: | DreamWorks |
Sprachen: | Deutsch, English |
Im Laufe der Handlung wächst die Beziehung zwischen Roz und dem Gänserich Brightbill. Diese Bindung fordert Roz immer mehr heraus und weckt unbekannte Empfindungen in ihr. Doch als Gefahr durch unerwartete Besucher droht, stehen Roz und die Inselgemeinschaft vor ihrer größten Prüfung. Kann Roz in ihrer neuen Rolle bestehen und die Insel schützen, ohne sich selbst zu verlieren?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Der wilde Roboter“ ist ein 2024 erschienener Animationsfilm von Regisseur Chris Sanders, der gemeinsam mit Jeff Hermann auch die Produktion verantwortete. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Peter Brown und begeistert durch eine eindrucksvolle Vertonung: Roz, die Roboter-Protagonistin, wird von Lupita Nyong’o im Original und Judith Rakers in der deutschen Fassung gesprochen. Weitere Rollen umfassen Pedro Pascal als Fink (Axel Malzacher in der deutschen Version), Catherine O’Hara als Pinktail (Madeleine Stolze) sowie Kit Connor als Brightbill (Sebastian Fitzner). Der Film richtet sich mit einer Altersfreigabe ab sechs Jahren an ein breites Publikum.
„Der wilde Roboter“ feierte seine Premiere am 8. September 2024 beim Toronto International Film Festival und wurde kurz darauf auf weiteren bedeutenden Festivals, darunter Deauville und San Sebastian, gezeigt. Der Kinostart erfolgte in den USA Ende September 2024 und in Deutschland, Österreich und der Schweiz Anfang Oktober. Bis Anfang November erzielte der Film ein beeindruckendes Einspielergebnis von 270,5 Millionen Dollar weltweit. Bei den Filmfestivals erhielt er besondere Anerkennung, unter anderem den Greenpeace Award in San Sebastian und den Virtuoso Award für Lupita Nyong’o in Savannah.
Dank des großen Erfolgs und des positiven Kritiker-Feedbacks arbeitet DreamWorks bereits an einer Fortsetzung. Die Musik von Kris Bowers und der Schnitt von Mary Blee tragen zur immersiven Atmosphäre des Films bei und unterstützen die tiefgründige Handlung rund um den Roboter Roz, der in einer wilden Umgebung seinen Platz finden muss.
Handlung vom Film „Der wilde Roboter“
Der Animationsfilm beginnt mit einem schweren Sturm, der mehrere ROZZUM-Roboter eines Frachtschiffs von Universal Dynamics über Bord spült. Von den Robotern überlebt nur eine Einheit, ROZZUM 7134, später „Roz“ genannt, die an einem menschenleeren Inselstrand strandet und versehentlich von der örtlichen Tierwelt aktiviert wird. Roz, eine künstliche Intelligenz, versucht zunächst, ihre Hilfe anzubieten, doch die Tiere haben Angst vor ihr und weichen zurück. Sie scheitert darin, eine Verbindung herzustellen, und ein Missverständnis führt sogar dazu, dass sie ein Gänsenest zerbricht, die Mutter tötet und ein einziges Ei zurücklässt. Mitgefühl überkommt Roz, und sie beschließt, sich um das Ei zu kümmern. Mit diesem Entschluss beginnt ein emotionales Abenteuer für den Roboter, der bisher keine derartige Verantwortung kannte.
Als das Ei schlüpft, sieht der kleine Gänserich Brightbill Roz als seine Mutter an. Roz, unsicher in ihrer neuen Rolle als „Elternteil“, lernt durch die Hilfe von Pinktail, einer Opossum-Mutter, die Grundlagen der Fürsorge. Pinktail zeigt ihr, wie sie den kleinen Brightbill füttern, ihm das Schwimmen beibringen und ihn auf die bevorstehende Reise im Winter vorbereiten kann. Fink, ein schlauer Fuchs, unterstützt sie beim Bau einer sicheren Unterkunft. Gemeinsam mit ihren neuen tierischen Freunden erlebt Roz, was es bedeutet, für ein anderes Wesen zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen. Sie wächst emotional, lernt die Sprache der Tiere und beginnt, Freundschaften zu knüpfen, die ihren ursprünglichen Programmierungsrahmen sprengen.
Die letzte Entscheidung: Schutz der Insel
Doch diese neuen Bindungen werden auf eine harte Probe gestellt. Als Brightbill erfährt, dass Roz für den Tod seiner leiblichen Mutter verantwortlich ist, ist er zutiefst enttäuscht und verlässt sie. Roz, die sich nun leer und orientierungslos fühlt, reflektiert über ihren ursprünglichen Zweck und ihre wachsende Zuneigung zu den Tieren. In ihrer Verzweiflung reaktiviert sie ihren Transponder und sendet ein Signal an Universal Dynamics, um ihre Existenz als „defekter“ Roboter zu hinterfragen. Doch kurz vor dem endgültigen Abschied entscheidet sie sich, das Signal zu unterbrechen. Sie beschließt, ihr eigenes Schicksal selbst zu bestimmen und lässt sich auf ihre neue Rolle auf der Insel ein.
Die Handlung nimmt eine dramatische Wendung, als RECO-Roboter von Universal Dynamics eintreffen und die friedliche Existenz auf der Insel stören. Während Brightbill und die Gänse auf der Migration von den Angreifern überrascht werden, müssen die Tiere auf der Insel sich zusammenschließen, um ihre Gemeinschaft zu verteidigen. Roz und ihre Freunde setzen alles daran, die RECOs abzuwehren, doch die Bedrohung zwingt die Tiere, ihre Rivalitäten beiseitezulegen. Roz zeigt in dieser schwierigen Zeit, dass sie die Bedürfnisse der Gemeinschaft über ihre eigenen stellt, und findet neuen Halt in ihrem Leben.
Als schließlich eine Bergungsmannschaft von Universal Dynamics entsandt wird, erkennt Roz, dass die drohende Gefahr für die Insel bleibt. Gemeinsam mit Brightbill und anderen Verbündeten wehrt sie die Eindringlinge ab, doch nicht ohne große Verluste. In einem selbstlosen Moment entscheidet sie, dass die Insel sicherer ist, wenn sie sich von ihren Freunden verabschiedet und sie vor zukünftigen Angriffen bewahrt. Roz verspricht, eines Tages zurückzukehren und behält die Erinnerungen an ihre Erfahrungen als Teil ihres neuen Selbst. Später, in einem anderen Gewächshaus, trifft Brightbill sie wieder und erfährt, dass ihre Erinnerungen intakt geblieben sind.
Filmkritik und Rezension von „Der wilde Roboter“
„Der wilde Roboter“ überrascht als klug inszenierter Animationsfilm, der Abenteuer und Reflexion vereint. Regisseur Chris Sanders gelingt es, aus der Geschichte um den Roboter Roz eine tiefgehende Erzählung über Identität und Zugehörigkeit zu machen. Durch die ausdrucksstarken Animationen wirkt die wilde Natur der Insel lebendig, und die Tiere, mit denen Roz interagiert, erhalten glaubwürdige, facettenreiche Charaktere. Die eindrucksvollen Stimmen von Lupita Nyong’o und Kit Connor verstärken die emotionalen Momente und verleihen Roz und Brightbill spürbare Tiefe.
Der Film brilliert visuell, indem er kontrastreiche Landschaften und eine fein abgestimmte Farbgebung einsetzt, um die Stimmung der einzelnen Szenen zu unterstützen. Kris Bowers’ Musik ergänzt die Handlung perfekt und schafft eine dynamische Atmosphäre, die sowohl Spannung als auch Ruhe stiftet. Das langsame, aber stimmige Tempo der Geschichte lässt dem Zuschauer genug Raum, die Beziehung zwischen Roz und Brightbill in voller Tiefe wahrzunehmen.
Mit seiner Erzählung über Akzeptanz und die Suche nach einem Platz in der Welt spricht „Der wilde Roboter“ nicht nur Kinder, sondern auch ein erwachsenes Publikum an. Die geschickte Kombination aus Abenteuer und Philosophie hebt den Film heraus und macht ihn zu einem besonderen Erlebnis.