Die Farbe aus dem All (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Die Farbe aus dem All“ erzählt die Geschichte der Familie Gardner, die nach Theresas Mastektomie auf die alte Farm ihres verstorbenen Vaters zieht. Ihr ruhiges Leben ändert sich dramatisch, als ein farbenfroher Meteorit in ihrem Vorgarten einschlägt. Hydrologe Ward Phillips untersucht das Phänomen und entdeckt, dass das Grundwasser eine bedrohliche Veränderung aufweist. Warnungen werden ausgesprochen, doch die Gardners beginnen, die Auswirkungen des Meteoriten auf unheimliche Weise zu spüren. Die Situation eskaliert, als Theresa beim Abendessen verstört zwei Finger verliert und die Kinder beginnen, seltsame Veränderungen in ihrer Umgebung wahrzunehmen.
Dauer: | 113 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2019 |
Regie: | Richard Stanley |
Produzenten: | Daniel Noah, Josh C. Waller, Lisa Whalen |
Hauptdarsteller: | Nicolas Cage, Joely Richardson, Elliot Knight |
Nebendarsteller: | Madeleine Arthur, Q’orianka Kilcher, Tommy Chong |
Genres: | Horror, Science Fiction |
Studio: | Koch Media |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die mysteriösen Ereignisse häufen sich: Jack wird von der Anwesenheit im Brunnen besessen, und Lavinia versucht, durch okkulte Rituale die Familie zu retten. Die Veränderung der Flora und Fauna auf der Farm wird immer bedrohlicher, und die Familie steht vor unvorstellbaren Herausforderungen. Die Farbe aus dem Meteor scheint die Realität zu verzerren und die Gardners in den Wahnsinn zu treiben. Als Ward und der Sheriff versuchen, die Situation zu retten, spitzt sich die Lage zu. Können sie dem Einfluss der außerirdischen Farbe entkommen oder wird die Farm ihr Grab?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Die Farbe aus dem All“ (Originaltitel „Color Out of Space“) ist ein Science-Fiction-Horrorfilm unter der Regie von Richard Stanley, basierend auf der Kurzgeschichte von H. P. Lovecraft. Nicolas Cage spielt Nathan Gardner, Joely Richardson verkörpert Theresa Gardner, Tommy Chong tritt als Ezra auf, Madeleine Arthur ist Lavinia Gardner, Brendan Meyer spielt Benny Gardner, Julian Hilliard ist Jack Gardner, Elliot Knight verkörpert Ward Phillips und Q’orianka Kilcher spielt Mayor Tooma. Der Film wurde am 7. September 2019 im Rahmen des Toronto International Film Festivals uraufgeführt und kam am 24. Januar 2020 in die US-Kinos. In Deutschland war der Film ab dem 5. März 2020 zu sehen.
Gedreht wurde der Film von Ende Januar bis Anfang März 2019 in Lissabon, Portugal, auf dem Gelände der Nova Medical School und in der Casa do Artista. Die Produktion übernahmen Daniel Noah, Josh C. Waller, Lisa Whalen und Elijah Wood. Scarlett Amaris und Richard Stanley verfassten das Drehbuch. Die musikalische Untermalung stammt von Colin Stetson, die Kameraarbeit übernahm Steve Annis und Brett W. Bachman war für den Schnitt verantwortlich. Der Film dauert 113 Minuten und hat eine Altersfreigabe ab 16 Jahren.
Bei den Saturn Awards 2021 wurde „Die Farbe aus dem All“ als Bester Independentfilm nominiert. Beim Fantastic Fest 2019 gewann Richard Stanley den Preis für den besten Film in der Sektion Horror Features. Zudem erhielt der Film eine Nominierung als Bester Film im Official Fantàstic Competition beim Sitges Film Festival 2019. Das Budget des Films lag zwischen 6 und 12 Millionen US-Dollar, die Einnahmen beliefen sich auf etwa 1 Million US-Dollar.
Inhalt und Handlung vom Film „Die Farbe aus dem All“
Nathan Gardner zieht mit seiner Familie auf die alte Farm seines verstorbenen Vaters, um seiner Frau Theresa nach ihrer Mastektomie zu helfen. Eines Nachts stürzt ein farbenfroher Meteorit in ihren Vorgarten, nahe dem Brunnen. Am nächsten Morgen treffen der Hydrologe Ward Phillips, die Bürgermeisterin und der Sheriff von Arkham ein, um den Meteor zu untersuchen. Nathan und Lavinia erleben seltsame Phänomene rund um den Meteor, der plötzlich verschwindet. Ward stellt fest, dass das Grundwasser eine ölige Schicht angenommen hat, und warnt die Gardners, es nicht zu trinken. Die Familie wird bald kontaminiert: Jack wird vom Brunnen besessen und beobachtet seltsame Pflanzen und Insekten.
Theresa schneidet sich beim Abendessen zwei Finger ab. Nathan bringt sie ins Krankenhaus, während Benny die Alpakas auf der Farm zurück in ihre Ställe bringt, aber erst spät zurückkehrt und behauptet, die Zeit sei für ihn schnell vergangen. Lavinia versucht mehrfach, Nathan zu kontaktieren, doch sie können sich nicht hören. Nach ihrer Rückkehr reagiert Nathan wütend auf Benny und Lavinia. Die Ernte verdorrt, und die Familie gerät in eine Krise. Lavinia führt ein Ritual mit dem Necronomicon durch und opfert ihr Blut, um die Familie zu retten, was sie verstümmelt. Theresa hört Jack und Benny schreien und eilt zu ihnen in die Ställe, während die „Farbe“ draußen erscheint.
Die unheimliche Verwandlung der Gardners
Ein Blitz der Farbe trifft Theresa und Jack, wodurch sie zu einer abscheulichen Masse verschmelzen. Nathan und die Kinder bringen sie in den Dachboden, um sie vor Sonnenlicht zu schützen. Benny enthüllt, dass die Alpakas ebenfalls mutiert und verschmolzen sind, woraufhin Nathan sie erschießt. Nathan versucht, auch Theresa und Jack zu erlösen, bringt es jedoch nicht über sich. Lavinia und Benny versuchen, die Farm zu verlassen, aber das Pferd flieht. Benny hört den Hund im Brunnen und wird beim Klettern von der Farbe verschlungen.
Der nun völlig wahnsinnige Nathan sperrt Lavinia mit Theresa und Jack in den Dachboden, die sich in Monster verwandelt haben und sie angreifen. Ward und der Sheriff kommen zur Farm, um Lavinia zu retten. Nathan tötet das Monster, erkennt jedoch nicht mehr seine Familie. Die Farbe tritt aus dem Brunnen hervor und Nathan versucht, sie zu erschießen, wird jedoch vom Sheriff erschossen. Ward rettet Lavinia, aber sie wird von der Farbe besessen und explodiert in einem Trichter in den Himmel.
Ward erhält eine Vision des Ursprungs der Farbe, eines psychedelischen Exoplaneten mit tentakelartigen Wesen, bevor Lavinia zerfällt. Raum und Zeit zerfallen, und Ward wird von einer mörderischen Erscheinung Nathans verfolgt. Er versteckt sich im Weinkeller, bis die Farbe das Anwesen zerstört. Er überlebt als einziger und klettert aus der nun farblosen Aschelandschaft. Im Epilog steht der ältere Ward auf dem fertigen Damm, der das frühere Anwesen überdeckt. Nur wenige erinnern sich an das Ereignis, aber Ward trinkt nie wieder Wasser. Er glaubt, dass die Farbe eine Botschaft aus jenseitigen Bereichen war. Während er geht, fliegt ein von der Farbe mutiertes Insekt vorbei.
Filmkritik und Rezension von „Die Farbe aus dem All“
Richard Stanleys „Die Farbe aus dem All“ zeigt sich als ambitioniertes Comeback des Regisseurs, jedoch bleibt das Endprodukt hinter den Erwartungen zurück. Basierend auf H.P. Lovecrafts Werk, gelingt es Stanley zwar, eine düstere Atmosphäre zu schaffen, aber die Umsetzung wirkt oft unfokussiert. Nicolas Cage in der Hauptrolle liefert eine solide, wenn auch vorhersehbare Leistung. Sein übertriebener Stil, bekannt aus „Mandy“, findet hier erneut Anwendung, was für einige Fans erfreulich sein mag, jedoch verliert der Film dadurch an Tiefe. Die ästhetischen Aufnahmen und der eindringliche Elektro-Score von Colin Stetson können das nicht vollständig kompensieren.
Madeleine Arthur als Lavinia bringt eine interessante Mischung aus Trotz und Unsicherheit mit, doch die restlichen Charaktere bleiben blass. Der Versuch, moderne Elemente wie das Necronomicon und okkulte Rituale einzubauen, wirkt gezwungen und trägt wenig zur Handlung bei. Die humorvollen Momente mit den Alpakas und Tommy Chongs Hippie-Charakter sorgen zwar für gelegentliche Erleichterung, doch diese wirken oft deplatziert und mindern die Intensität des Horrors. Auch die Kameraarbeit von Steve Annis kann die inkonsistente Erzählweise nicht retten, trotz einiger gelungener Einstellungen.
Die Spezialeffekte sind bei einem Budget von zwölf Millionen Dollar durchaus ansehnlich, aber nicht immer überzeugend. CGI und traditionelle Methoden werden geschickt kombiniert, doch einige Szenen verlangen zu viel Vorstellungskraft vom Publikum. Dies mag als künstlerische Entscheidung durchgehen, wirkt jedoch oft wie ein Versuch, Budgetbeschränkungen zu kaschieren. Trotz einiger gelungener Schockmomente und einer interessanten Prämisse bleibt „Die Farbe aus dem All“ hinter seinen Möglichkeiten zurück. Der Film hat zwar Potenzial zum Kultstatus, doch die unausgegorene Mischung aus Horror, Humor und psychedelischem Wahnsinn lässt ihn letztlich unbefriedigend wirken.