Die kommenden Tage (2010) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Der Film „Die kommenden Tage“ gehört zum Genre der Sci-Fiction Filme und stammt aus Deutschland. In naher Zukunft werden die Träume von drei erwachsenen Geschwistern Laura, Cecillia und Phillip beleuchtet, die in Deutschland leben. Der Film nimmt den Zuschauer mit, in schwierige romantische Beziehungen und die unwissentliche Beteiligung an einer Untergrundorganisation durch die wachsende weltweite Panik über die wenigen verbleibenden Ölfelder in Asien.
Dauer: | 129 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2010 |
Regie: | Lars Kraume |
Produzenten: | Jürgen Vogel, Katrin Schlösser, Lars Kraume |
Hauptdarsteller: | Daniel Bruhl, Ernst Stötzner, Jürgen Vogel |
Nebendarsteller: | Mehdi Nebbou, Bernadette Heerwagen, Susanne Lothar, Vincent Redetzki, Johanna Wokalek, August Diehl |
Genre: | Drama |
Studio: | Universal Pictures |
Sprachen: | Deutsch |
Die Zukunft bringt immer noch technologischen Fortschritt, wenn auch in kleinerem Maßstab als die ultimative KI oder in Form von Robotern. Stattdessen werden sie nur im Vorbeigehen gezeigt, was sie noch beeindruckender macht: automatisierter Verkehr, der nicht an Kreuzungen anhält, e-Zeitung und ein kleiner Garten, in dem Pfeffer unter der Küchentheke wächst. All dies steht im Gegensatz zu einer Stadt, die schnell auseinander fällt, Müll, der die Straßen überflutet, und allen Rasenflächen, die von Einwanderern und anderen Obdachlosen zum Campen genutzt werden.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Die kommenden Tage“ ist ein deutschsprachiger Film aus dem Jahr 2010, in dem einige der renommiertesten Schauspieler Deutschlands zu sehen sind. Dazu gehören Daniel Brühl, Augus Diehl, Johanna Wokalek, Jürgen Vogel (in einer sehr kleinen Rolle) und Bernadette Heerwagen, die für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde, aber im Gegensatz zu den anderen nicht wirklich relevant geblieben ist. Der Film spielt im Jahr 2020 und gibt uns die Idee des Autors und Regisseurs Lars Kraume von einer zerbrochenen Welt voll Gier, Terrorismus und einem ständigen rücksichtslosen Machtkampf.
Bernadette Heerwagen erhielt 2011 den Preis der Deutschen Filmkritiker und eine Nominierung als Beste Hauptdarstellerin für den Deutschen Filmpreis.
Inhalt und Handlung vom Film „Die kommenden Tage“
Im Jahr 2020 sehen wir Laura die sich in den südlichen Alpen aufhält, weit weg von der Zivilisation. Die EU ist bereits Geschichte und existiert nur noch in den Geschichtsbüchern. Alle Ländern stehen der Einwanderung der Afrikaner sehr negativ gegenüber. Keiner will sie in ihr Land lassen. Sie flieht mit ihrem Sohn auf dem Arm durch eine dicht befestigte Grenze.
Im nächsten Teil ist es 2012. Laura und ihre Schwester Cecilia, sowie ihr Freund Konstantin studieren. Die Zeiten sind hart und gefährlich geworden, der vierte Golfkrieg ist ausgebrochen und dreht sich um die Ölquellen im arabischen Golf. Konstantin und Cecilia nehmen an einer Demoaktion teil, die sich gegen den Krieg ausspricht. Sie werden letztlich verhaftet und lernen auf der Polizeistation Vincent kennen. Dieser teilt die gleichen Überzeugungen und er zieht bei Laura ein. Ihr jüngerer Brurder Phillip lebt noch bei ihren Eltern, diese holen die drei dann auch von der Polizeistation ab. Die zwei Schwestern hatten immer die Vermutung, dass Philip nicht ihr leiblicher Bruder ist.
In der Fußgängerzone hält ein aufgebrachter Mann eine Wutrede auf die Menschen und ihre Lebensweisen. Laura, die davon nichts hören will läuft in eine Buchhandlung. Sie trifft dort einen Ex-Kollegen ihres Vaters, Hans. Sie verbringen den Tag zusammen, gehen essen und in den kommenden Tagen zusammen wandern. Er erzählt ihr von seiner unheilbaren Erkrankung, die dazu führen könnte, dass er irgendwann erblindet.
Geheime Organisation und familiäre Turbulenzen
Vincent, der eine radikale Ansicht vertritt, führt Cecilia und Konstantin zu einem geheimen Treffen der „schwarzen Stürme“, einer Organisation die offen über Anschläge spricht. Jedes Mitglied muss hier offen für Gewalt sein. Konstantin ist von dieser Art des Verhandelns begeistert und tritt bei. Alle Mitglieder müssen ihre Leben wie gewohnt fortsetzen, es ist wichtig nicht aufzufallen. Cecilia leitet ein Restaurant in Berlin und Konstantin wird Unternehmensberater. Hans und die schwangere Laura ziehen unterdessen zusammen. Obwohl er lieber in den Bergen leben will, abseits von der Stadt und dem Stress bleiben die beiden auf Wunsch Lauras in der Stadt wohnen.
Später geben die Eltern der drei bekannt, dass sie sich scheiden lassen werden. Ein Vaterschaftstest beweist, dass Phillip der leibliche Bruder der beiden Schwestern ist. Phillip gibt hier auch bekannt, dass er sich der Bundeswehr anschließen wird.
Als die beiden sich kirchlich Trauen lassen wollen, hat Laura Wehen und Blutungen. Im Krankenhaus wird bekannt das sie das Kind verloren hat. Sie kann zwar Kinder bekommen, aufgrund einer unheilbaren genetischen Veranlagung aber nicht von Hans. Daraufhin sagen die beiden die Hochzeit ab.
Laura, Konstantin und die schwarzen Stürme
Die nächste Szene spielt sich im Jahr 2016 ab. Laura studiert noch, als aufgrund eines Hackerangriffs überall der Strom ausfällt. Die Organisation der schwarzen Stürme ist dafür verantwortlich und verursachen weltweite Schäden. Konstantin, Laura und Cecilia nehmen wieder Kontakt zueinander auf und planen einen Anschlag auf einen berühmten Restaurantgast mit Salmonellen. Bei dem nächsten Treffen der schwarzen Stürme wird ein Anschlag geplant. Ein möglichst junges Opfer soll bei einer Demonstration erschossen werden und Cecilia wird ausgewählt mit dieser Aufgabe. Um die Zivilisation abzuschaffen müssten harte Maßnahmen getroffen werden. In den Augen von Konstantin sind das Lahmlegen des Stroms oder Salmonellenvergiftungen noch viel zu harmlos.
Laura und Konstantin gehen dann einkaufen, finden die Supermärkte aber praktisch leer vor. Zuhause kochen die beiden etwas und sie verführt ihn. Als Polizisten verkleidet treten die beiden bei einer Demonstration ein paar Demonstranten gegenüber. Als es zu einer Rangelei kommt, erschießt sie eine junge Frau und die beiden fliehen.
Laura erfährt bei einem erneuten Arztbesuch, dass sie schwanger ist. Der Gendefekt habe diesmal keine Auswirkungen auf ihre Schwangerschaft und sie lässt den ihn behandeln. Phillip erzählt ihr, dass er ein weiteres Mal in den Krieg ziehen wird. Er überredet sie, ihm in ein Hotel zu folgen wo sie Mitarbeiter des MAD auffinden. Diese klären Sie über Konstantins Doppelleben auf. Laura will Cecilia dazu bringen eine Aussage zu machen aber diese weigert sich. Laura erzählt Konstantin später von ihrer Schwangerschaft, allerdings will sie keinen weiteren Kontakt zu ihm, vorerst.
Lauras turbulente Reise durch Krieg und Vergebung
Bevor Phillip in den Krieg fährt, veranstaltet sein Vater eine Abschiedsparty bei der Cecilia sich betrinkt. Sie beschuldigt Laura ihr Konstantin ausgespannt zu haben.
Cecilia, die eine Bombe in ihrer Wohnung hat, deponiert diese in ihrem Restaurant. Laura die sich für die Auseinandersetzung entschuldigen will, kommt zum falschen Zeitpunkt ins Restaurant, kann aber noch rechtzeitig von Cecilia gerettet werden.
Nachdem Laura ihr Baby bekommen hat, fährt sie mit ihrer Mutter in ihre Heimat. Diese liegt mittlerweile in einem abgesperrten Grenzgebiet. Cecilia, die mittlerweile wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Organisation schwarzer Sturm verhaftet und verurteilt wurde, sieht Laura bei einem Besuch das letzte Mal. Wir sind wieder zurück im Jahr 2020 und sehen Laura die Grenze mit ihrem Baby überschreiten. Sie ist auf dem Weg zu Hans, der in einer Hütte mit einem ehemaligen afrikanischen Soldaten namens Albert wohnt. Hans ist zwar abweisend zu Laura, kümmert sich aber gut um sie, später näher sich die beiden sogar wieder an.
Filmkritik und Rezension von „Die kommenden Tage“
Der Film „Die kommenden Tage“ ist kein typischer Science-Fiction-Zukunftsfilm. Keine glänzenden humanoiden Roboter, keine Laserstrahlen, keine Probleme werden gelöst. Stattdessen versucht dieser Film, die nächsten zehn Jahre in Begriffen darzustellen, die Ihnen vertraut sind, wenn Sie sich für „dunklere“ Literatur und Filme interessieren. Wenn nicht, machen Sie sich bereit für eine raue Fahrt: Ressourcenknappheit und damit einhergehende Ressourcenkriege zusammen mit Überbevölkerung und Menschen, die in scheinbar sichereren Ländern (in diesem Fall Deutschland) Schutz suchen, sorgen für eine explosive Mischung, die von verschiedenen Menschen gesehen wird. Einige von ihnen spielen eine aktive Rolle bei dem, was sich entfaltet, andere sind bloße Zuschauer und manchmal auch Opfer.
Sehr empfehlenswert, besonders wenn man Filme wie „Children of Men“ mag. Der einzige (kleine) Nachteil war, dass der Film stark auf die individuellen Tragödien fokussiert ist, und vielleicht zu viele von ihnen, um der größeren politischen Wirkung Raum zu geben, sich zu entfalten. Trotzdem ist er exzellent gemacht, gut gespielt und kann einem etwas zum Nachdenken mit auf den Weg geben.