Die unendliche Geschichte (1984) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Die unendliche Geschichte“ erzählt von dem zehnjährigen Bastian Bux, der nach dem Tod seiner Mutter allein mit seinem Vater lebt. Dieser fordert Bastian auf, seine Fantasien aufzugeben und sich der Realität zu stellen. Eines Tages stößt Bastian auf ein geheimnisvolles Buch, das ihn in eine Welt namens Phantásien zieht. Während Bastian das Buch liest, entfaltet sich die Geschichte des jungen Kriegers Atréju, der versucht, das von einer unheimlichen Macht bedrohte Land zu retten. Dabei verliert Atréju nicht nur seinen treuen Begleiter, sondern wird auch mit dunklen Geheimnissen konfrontiert.

Dauer: 97 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Wolfgang Petersen
Produzenten: Bernd Eichinger, Dieter Geissler, Prof. Dr. Günter Rohrbach
Hauptdarsteller: Drum Garret, Darryl Cooksey, Tilo Prückner
Nebendarsteller: Sydney Bromley, Gerald McRaney, Moses Gunn
Genres: Action & Abenteuer, Fantasy
Studio: Constantin Film
Sprachen: Deutsch, English

Die Ereignisse in Phantásien beginnen jedoch, auf mysteriöse Weise mit Bastians eigener Realität zu verschmelzen. Atréjus Suche nach einem Heilmittel für die erkrankte kindliche Kaiserin entwickelt sich zu einem gefährlichen Abenteuer. Während Atréju gegen das „Nichts“ kämpft, wird Bastian immer tiefer in die Geschichte hineingezogen. Doch welche Rolle spielt Bastian wirklich in dieser Geschichte, und kann er Phantásien vor dem drohenden Untergang bewahren?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die unendliche Geschichte“ ist ein deutscher Fantasyfilm aus dem Jahr 1984, unter der Regie von Wolfgang Petersen. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Herman Weigel. Die Hauptrollen übernehmen Barret Oliver als Bastian Bux, Noah Hathaway als Atréju und Tami Stronach als die Kindliche Kaiserin. Weitere Darsteller sind Tilo Prückner als Nachtalb, Deep Roy als Winzling und Moses Gunn als Cairon. Die Filmmusik stammt von Klaus Doldinger, wobei für die US-Version Giorgio Moroder verantwortlich zeichnete. Gedreht wurde der Film in Vancouver, in den Bavaria Filmstudios in Westdeutschland sowie an verschiedenen Orten in Spanien.

Der Film feierte seine Uraufführung am 6. April 1984 in Deutschland. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Michael Ende, behandelt jedoch nur das erste Drittel des Buches. Die Produktionskosten betrugen etwa 60 Millionen Deutsche Mark, finanziert durch die Neue Constantin von Bernd Eichinger und Warner Communications. Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter die Goldene Leinwand sowie den Saturn Award in der Kategorie „Bester Nachwuchsschauspieler“ für Noah Hathaway. Weitere Nominierungen erfolgten bei den Young Artist Awards und dem Bundesfilmpreis.

Die Laufzeit beträgt 97 Minuten, die Altersfreigabe liegt bei FSK 6. Der Film entstand in englischer Sprache und wurde international erfolgreich. Trotz der hohen Produktionskosten konnte er weltweit rund 100 Millionen US-Dollar an den Kinokassen einspielen. Die Szene in den „Sümpfen der Traurigkeit“ wurde in den Bavaria Filmstudios unter extremen Bedingungen gedreht. Es folgten zwei Fortsetzungen und eine TV-Serie, die jedoch nicht mehr an den Erfolg des Originals anknüpfen konnten.

Handlung vom Film „Die unendliche Geschichte“

Der zehnjährige Bastian Bux ist ein schüchterner Außenseiter, der mit seinem kürzlich verwitweten Vater zusammenlebt. Eines Morgens äußert sein Vater Sorgen, nachdem er entdeckt, dass Bastian Einhörner in sein Matheheft gemalt hat, und fordert ihn auf, sich mehr der Realität zu widmen. Auf dem Weg zur Schule wird Bastian von einigen Mitschülern verfolgt, kann ihnen jedoch entkommen, indem er in einen Buchladen flüchtet. Dort trifft er auf den Buchhändler Herr Coreander, der gerade ein Buch liest, das Bastians Interesse weckt. Trotz einer Warnung nimmt Bastian das Buch heimlich mit und beginnt, es in der Schule zu lesen.

In dem Buch „Die unendliche Geschichte“ entdeckt Bastian die Welt von Fantasia, die von einer bösen Macht namens „Das Nichts“ bedroht wird. Die kindliche Kaiserin, die über Fantasia herrscht, ist erkrankt und beauftragt den jungen Krieger Atreyu, ein Heilmittel zu finden. Atreyu erhält das Amulett AURYN, das ihm auf seiner gefährlichen Mission Schutz bietet. Zur gleichen Zeit schickt das Nichts den gefährlichen Wolf Gmork, um Atreyu zu töten und so seine Suche zu vereiteln. Auf seiner Reise durchquert Atreyu die gefährlichen Sümpfe der Traurigkeit, wo sein Pferd Artax von der Traurigkeit überwältigt wird und im Schlamm versinkt.

Das Nichts und seine Bedeutung

Nach diesem Verlust erreicht Atreyu schließlich die riesige, schildkrötenartige Beraterin Morla, die ihm jedoch nicht weiterhelfen will. Sie weist ihn lediglich auf das weit entfernte Südliche Orakel hin. Atreyu wird von der Traurigkeit überwältigt, aber der Glücksdrache Fuchur rettet ihn in letzter Sekunde und bringt ihn zu zwei Gnomen, die nahe dem Südlichen Orakel leben. Dort durchquert Atreyu zwei Tore, wobei das zweite Tor, ein Spiegel, ihm einen Jungen zeigt, den Bastian als sich selbst erkennt. Schließlich offenbart das Orakel, dass nur ein Menschenkind aus einer anderen Welt die Kaiserin retten kann, indem es ihr einen neuen Namen gibt.

Während Atreyu und Fuchur vor dem Nichts fliehen, verliert Atreyu das Amulett und stürzt in das Meer der Möglichkeiten. Er erwacht an einem verlassenen Ort voller Ruinen, wo er auf Gmork trifft, der ihm erklärt, dass Fantasia die Welt der menschlichen Fantasie repräsentiert und das Nichts den Verlust von Hoffnung und Träumen symbolisiert. Atreyu tötet Gmork im Kampf, aber das Nichts beginnt, die Ruinen zu verschlingen. Fuchur findet das Amulett und rettet Atreyu erneut. Gemeinsam entdecken sie den Elfenbeinturm, in dem die Kaiserin auf sie wartet, um Bastian in die Geschichte einzuführen.

Im Elfenbeinturm versichert die Kaiserin Atreyu, dass er erfolgreich war, da Bastian als Menschenkind seine Geschichte verfolgt hat. Sie erklärt, dass Bastian ihr einen neuen Namen geben muss, um Fantasia zu retten. Nach anfänglichen Zweifeln ruft Bastian schließlich den Namen „Mondenkind“ aus, woraufhin er in Fantasia erwacht. Die Kaiserin übergibt ihm das letzte Sandkorn Fantasias und erklärt, dass er mit seiner Vorstellungskraft die Welt wiederherstellen kann. Bastian rekonstruiert Fantasia und erkundet die wiederhergestellte Welt mit Fuchur, bevor er in die reale Welt zurückkehrt, um die Schulhofschläger zu verjagen.

Filmkritik und Rezension von „Die unendliche Geschichte“

Die unendliche Geschichte“ von Wolfgang Petersen schafft es, visuelle Pracht mit einer tiefgründigen Erzählung zu verbinden. Der Film beeindruckt mit seiner aufwendigen Produktion und den kreativen Spezialeffekten, die Fantásien zum Leben erwecken. Jede Szene wird mit einer Detailverliebtheit dargestellt, die dem Zuschauer das Gefühl gibt, Teil dieser magischen Welt zu sein. Die Darsteller, insbesondere Noah Hathaway als Atréju, liefern starke Leistungen ab und vermitteln glaubhaft die emotionale Tiefe ihrer Figuren.

Dennoch wirkt die Handlung manchmal etwas fragmentiert, da sie nur einen Teil des zugrunde liegenden Romans von Michael Ende abdeckt. Einige Charakterentwicklungen bleiben daher etwas oberflächlich, was den emotionalen Tiefgang stellenweise mindert. Dennoch gelingt es dem Film, durch seine Symbolik und die universellen Themen wie Hoffnung und Fantasie, eine starke Botschaft zu vermitteln. Besonders die philosophischen Untertöne machen ihn zu mehr als nur einem Kinderfilm.

„Die unendliche Geschichte“ bleibt ein Klassiker, der sowohl visuell als auch thematisch überzeugt. Trotz kleiner Schwächen bietet der Film ein unvergessliches Erlebnis, das Generationen von Zuschauern begeistert hat. Die Verbindung von Fantasie und Realität wird hier gekonnt inszeniert, und die Botschaft des Film hallt auch heute noch nach. Ein Muss für alle, die sich in eine tiefere Welt der Vorstellungskraft wagen möchten.

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