Distanz (2010) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Film „Distanz“ geht es um den jungen introvertierten Daniel Bauer, der als Gärtner im Botanischen Garten arbeitet. Dort lernt er Jana kennen, eine seiner Kolleginnen. Jana beginnt jedoch zu vermuten, dass an Daniel etwas nicht stimmt. Ohne Angst davor, die schockierende Brutalität des Mordes aufzudecken, webt der Autor und Regisseur Thomas Sieben geschickt eine erschreckende Geschichte über einen Serienmörder und eine Geschichte über zerstörte Liebe.
Dieses verstörende und bedrückende Porträt eines Massenmörders ist angeblich so kalt und zurückhaltend wie sein Held. Durch ihn spricht der Film von Anonymität, Gewalt und dem Mangel an Erfüllung in der heutigen Welt.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Der „Film Distanz“ ist ein Psychodrama aus dem Jahr 2009, unter deutscher Regie. Ken Duken, ein respektabler deutscher Schauspieler, spielt dabei die Rolle des Daniel Bauer, der unter einer schizoiden Persönlichkeitsstörung leidet. Der Film selbst ist relativ kurz, mit gerade einmal 82 Minuten Dauer. Dennoch konnte der Film bei seinem Debüt auf der Berlinale im Jahr 2009 überzeugen. Im Spätjahr 2010 kam der Film dann auch in den deutschen Filmverleih. Der Film erhielt dann auf dem Filmfest in Oldenburg den Preis für den besten Deutschen Film, den „Independence Award“. Auch im Ausland konnte der Film einen Preis erringen. Darunter den „Foreign Feature Film Award“ auf dem Film Festival in Texas.
Handlung & Story zum Film „Distanz“
Daniels neue Freundin, eine blonde Kollegin namens Jana, sieht in diesem schüchternen jungen Mann alles was sie will. Er lehnt sie zunächst ab, unfähig, das erste Date wirklich zu bewältigen. Aber schließlich gibt er nach. Es ist ein nettes Date bis zu dem Zeitpunkt, als ihr Chef erfährt, dass die zwei zusammen gesehen wurden. Daniel hält sein „Hobby“ daher zunächst geheim und ist diskret. Sein Alltag ist nicht besonders spannend – hier und da einen botanischen Besucher abstoßen, die Blumenbeete pflegen, als ob nichts Ungewöhnliches passiert.
Daniel und Jana machen eine kurze romantische Pause. Bis die Polizei, in den Gärten patrouilliert. Daniel fühlt sich mit dem Druck bald überfordert. Jana nimmt sich Zeit für die Arbeit, um sich um ihn zu kümmern und zieht mit ihm zusammen. Sie zeigt echte Hingabe. Die zufällig durchgeführten Morde haben einen gewissen Schockwert. Und Ken Duken, der Daniel spielt, ist fast ein junger Kevin Bacon. Sein Charakter passt perfekt zu dem psychologischen Profil, das in Copycat skizziert ist, wo Dr. Helen Hudson (Sigourney Weaver) die scheinbare „Normalität“ von Serienmördern mit der Unsichtbarkeit der weißen Männlichkeit verbindet. Die gorige kaltblütige Realität und Identität eines geistesgestörten Serienmörders ist davon sehr weit entfernt.
Janas Entscheidung
Daniel ist, obwohl sexuell aktiv, ein sehr unterdrückter Mann. Der Charakter verkörpert noch immer weitgehend die nicht-phallische Sexualität von Serienkillern, die auf Filme wie Peeping Tom und Psycho zurückgehen. Der kranke Wunsch, seine Opfer zu entweihen (indem er sie tötet) und seine Einstellung gegenüber Jana sind so Grundverschieden wie man es sich nur vorstellen kann. Beides sind überzeugende Ausdrücke dafür, wie er sich definieren muss, indem er sein Gefühl der Leere durch ein Gefühl der Überlegenheit ersetzt. Und Macht über andere. Der Film bringt uns dazu, uns mit ihm zu identifizieren, ein unverständliches Vergnügen darin zu finden seinen Spuren zu folgen.
Wir sind wie Voyeure, wenn die Kamera uns hinter die Büsche führt, wo er, unsichtbar von irgendjemand anderem, das Gewehr anlegt. Das Publikum will ihn „damit durchkommen“ sehen weil er eigentlich ein nachvollziehbares Wesen hat. Jana beschließt, bei ihm zu bleiben, nachdem sie seine grausame Freizeitbeschäftigung entdeckt hat. „Du musst damit aufhören!“ sagt sie ganz selbstverständlich. Was nicht unbedingt die erwartete Reaktion von jemandem sein sollte, der gerade seinen Freund dabei erwischt hat, wie er seinen Trieben nachgeht.
Zumal sie kein Bonny & Clyde-Mädchen ist und schon gar kein Natural Born White Trash Killer. Nur ein nettes, intelligentes, respektables Mädchen, das im Büro arbeitet. Dieses Herz, das den Kopf beherrscht, überzeugt in diesem Fall nicht ganz. Selbst wenn sie hingebungsvoll genug ist, ihn nicht zu verraten, würde sie sicher nicht zwischen seinen blutbefleckten Laken bleiben wollen, oder doch?
Filmkritik und Rezension von „Distanz“
„Distanz“ ist ein durchweg interessanter Film. Auf Übertreibungen, wie man es aus klassischen Hollywood Filmen gewohnt ist und aufdringliche Hintergrundmusik wird hier komplett verzichtet. Der Film zeigt einige der feineren Stilmerkmale des modernen deutschen Kinos, obwohl das Genre begrenzt, ist und es schwierig für Serienkiller-Filme ist, wirklich herauszustechen. Einige der Filme der Vergangenheit, waren basierend auf ihren Merkmalen beispielsweise „American Psycho“ oder Natural Born Killers.
Während sich Distanz an eher klassischen Merkmalen orientiert und ein einfaches, glaubwürdiges Portrait eines Serienmörders zeichnet. Dennoch kämpft der Film darum, sich in einem zunehmend überfüllten Genre zu definieren. Wer nicht auf actiongeladene, unglaubwürdige und überstilisierte Filme steht, wird hier voll auf seine Kosten kommen.