Dogman (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Film „Dogman“ ist ein italienisches Drama aus dem Jahre 2018. Das Drama startete im Oktober 2018 in den deutschen Kinos. Der Filmtitel stammt von dem Namen eines Schönheitssalons für Hunde ab. Der Italiener Marcello betreibt den Salon in einem heruntergekommenen Seebad. Seine Jobberufung fand Marcello in sich selbst. Er wirkt wie ein räudiger Straßenhund, immer wieder musste der Köter Prügel einstecken. Aber er hat so viel Willenskraft, dass er nicht aufgibt. Dieser Charakterzug formt den Inhaber des Salons.

Dauer: 103 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Matteo Garrone
Produzenten: Matteo Garrone, Paolo Del Brocco, Jean Labadie, Jeremy Thomas
Hauptdarsteller: Marcello Fonte, Edoardo Pesce, Nunzia Schiano
Nebendarsteller: Adamo Dionisi, Francesco Acquaroli
Genre: Drama
Studio: Archimede
Sprachen: Deutsch, Italiano

Im Erscheinungsjahr gelang es, mit dem Drama drei Auszeichnungen zu kassieren. Zum einen bekam „Dogman“ den Europäischen Filmpreis von 2018, dann für Massimo Cantini Parrini das Beste Kostümbild und für Dalia Colli, Daniela Tartari und Lorenzo Tamburini das Beste Maskenbild.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Matteo Garrone führt die Regie der 99 Minuten im Film „Dogman„. Es überrascht überhaupt nicht, dass Garrone sich jahrelang mit der Malerei beschäftigt hat. In der ersten Szene kommt der malerische Charakter auf jedem Fall durch. Mit „Gomorrha“ kam der Regisseur erstmals groß raus, eine echte Doku-Fiction. Das Drehbuch für „Dogman“ stammt aus der Feder von Ugo Chiti, Massimo Gaudioso und ihm selbst. Gleichzeitig arbeitete er auch in der Produktion mit. Eine helfende Hand bekam er dort von Paolo Del Brocco, Jean Labadie und Jeremy Thomas.

Die Rollenverteilung des Dramas ab dem 16. Lebensjahr: Marcello Fonte spielt die Hauptrolle, Marcello der Hundefrisör. Edoardo Pesce ist als Simoncino zusehen. Weitere Darsteller sind: Adamo Dionisi, Alida Baldari Calabria und Nunzia Schiano (bekannt aus „Willkommen im Süden“).

Die Bilder des trüben Mafiosidorfes werden von Nicolai Brüel und von Marco Spoletini zusammengeschnitten. Brüel ist erstmalig namentlich aufgefallen im Jahre 2013 mit „The Machine“ als Kinematografen. Untermalt wird es mit Musik von Michele Braga.

Inhalt und Handlung vom Film „Dogman“

Marcello ist ein ruhiger Geselle und arbeitet als Hundefrisör in Magliana, was ganz in der Nähe von Rom liegt. Sein Leben ist überhaupt nicht aufregend, er liebt seine Tochter Alida, geht seiner Arbeit nach und hat ein gutes Verhältnis zu seinen Nachbarn. In seiner Freizeit dealt Marcello allerdings noch mit Kokain, weil sein mageres Einkommen nicht ausreicht. Ein Kunde ist der gewalttätige Simoncino, ein Boxer in Rente. Dieser Mann bestiehlt und terrorisiert seine Nachbarn. In regelmäßigen Abständen erhält Marcello einen kleinen Anteil der Einnahmen.

Eines schönen Morgens taucht sein Kumpel im Laden auf und schlägt ihm vor, den Juwelier neben ihm auszurauben. Der Raub wäre super einfach, durch ein Loch in der Wand wäre man direkt im Juwelenladen. Simoncino redet lange auf Marcello ein, aber seine Freundschaft mit dem Nachbarn ist ihm lieber. Dennoch gelingt es dem Langfinger, ihm den Schlüssel abzuschwatzen. Nachts bricht er ein und räumt den gesamten Laden aus. Am nächsten Morgen kommt die Polizei sofort zum Hundesalon. Die Indizien sind absolut eindeutig. Marcello ist seinem Freund loyal gegenüber und verpfeift ihn nicht. Darum muss er ins Gefängnis.

Nach einem Jahr wird er aus dem Bau entlassen und kriegt aber kein Rad mehr an die Erde. Seine Nachbarn glauben den Behörden und machen Marcello für den Raub verantwortlich. Sein Hundesalon läuft nicht mehr. Seine früheren Kunden wollen ihr Haustier nicht einem Dieb überlassen. Simoncino ist allerdings kein wahrer Freund. Das Jahr im Gefängnis sieht er als Berufsrisiko. Die gesamte Beute, auch Marcellos Anteil, steckt in einem Motorrad. Es scheint, als würde Marcello aus seinem Fehler lernen. Er gibt nicht einfach nach, im Dunkeln verbeult er sogar das Motorrad des früheren Boxers. Die Aggressivität lässt nicht nach und morgens erniedrigt Simoncino seinen alten Kumpel vor allen Nachbarn. Lässt Marcello ihm das durchgehen? Nein, er sinniert über Rachepläne.

Der Plan

Einige Zeit später taucht Simoncino abermals im Laden auf. Der Hundefrisör erklärt, er habe neue Drogenhändler kennengelernt. Er hat sie in seinen Laden eingeladen und möchte sie ausrauben. Dafür bräuchte er seine Hilfe. Zum Plan würde es gehören, das Simoncino sich im Laden in einem Käfig versteckt. Gut überredet, macht der Boxer genau das. Als er im Käfig kniet, erklärt Marcello ihm, dass das nur ein Plan war, sich an ihm zu rächen. Das Ende wäre eine übermäßige Demütigung für ihn.

Mit dieser Freude im Bauch wird der Frisör unachtsam und Simoncino gelingt ein Ausbruch aus dem Käfig. Durch die Kurzschlussreaktion versetzt Marcello ihm einen Schlag mit der Eisenstange. Dieser regungslose Zustand hält nicht lange an. Gerade aufgewacht versucht Simoncino, ihn zu erdrosseln. Das lässt der gutmütige Mensch nicht mit sich machen und erwürgt aus Abwehrreaktion seinen früheren Freund mit der Hundekette.

Natürlich muss der Leichnam schnell verschwinden. Marcello fährt mit ihm zum Strand und legt ein Feuer. Doch seine Rache wäre nicht süß, wenn das Ergebnis, keinem bekannt werden würde. Also schlägt er die Flammen wieder aus und möchte das unglückliche Ende von Simoncino seinen Nachbarn zeigen. Total benommen dreht er sich um, aber es ist kein Nachbar mehr da. Marcello ist absolut alleine auf weiter Flur.

Filmkritik und Rezension von „Dogman“

Matteo Garrone hat seine Geschichte in „Dogman“ eng und klein aufgebaut. Es tauchen nur zwei oder drei andere Szenen auf, ansonsten steht der kleine italienische Ort im Mittelpunkt. Schön zu sehen, dass es früher ein toller Touristenort war und heute nur noch von Zerfall geprägt ist. Da wundert es nicht, dass die Kriminalität für viele der einzige Ausweg ist. Mit beeindruckende Panoramaaufnahmen, die am Ende lange und gemütlich auf dem Gesicht von Marcello verweilen, ist es gelungen eine präzise Charakterstudie anzufertigen.

„Dogman“ führt die politische Ohnmacht in Italien vor Augen. Der Kampf David gegen Goliath wird bildlich ausgeführt. Die Gutherzigkeit der Hauptfigur ist schön zu sehen, als Marcello versucht, einen kleinen Hund zum Leben zurückzuholen. Simoncino hatte ihn in den Gefrierschrank gesteckt. Aber dies bisschen Wärme nutzt nichts, wenn man sich mit den Mächten der Finsternis eingelassen hat. Alles Böse wird auf den einen Menschen, den bösen Boxer, produziert, was ein wenig hapert. Doch „Dogman“ ist eine toll gefilmte Gangster-Parabel und besticht durch seine herausragende Milieuzeichnung.

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