Dream Scenario (2023) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Herzen von Kristoffer Borglis neuem Film „Dream Scenario“ steht ein faszinierendes Paradoxon, das die Grenzen zwischen dem Traumhaften und dem Realen verwischt. Nicolas Cage spielt Paul Matthews, einen Evolutionsbiologie-Professor, der unerwartet zum Objekt der Träume hunderter Fremder wird. Dieses Phänomen katapultiert ihn in eine surreale Bekanntheit, die sein Leben auf den Kopf stellt. Borgli nutzt diese ungewöhnliche Prämisse, um tiefe Fragen über Identität und die menschliche Psyche zu erkunden, verpackt in einer Satire, die sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregt.
Dauer: | 102 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2023 |
Regie: | Kristoffer Borgli |
Produzenten: | Ari Aster, Lars Knudsen, Jacob Jaffke, Tyler Campellone |
Hauptdarsteller: | Nicolas Cage, Michael Cera |
Nebendarsteller: | Julianne Nicholson, Tim Meadows, Dylan Baker |
Genres: | Fantasy, Horror, Komödie |
Studio: | A24, Saturn Films |
Sprachen: | Deutsch, English |
Während Cage in seiner Rolle glänzt und die Zerrissenheit seines Charakters mit großer Intensität darstellt, fügt sich die visuelle Gestaltung des Films nahtlos in das narrative Geflecht ein. Gedreht auf 16mm-Film, bietet „Dream Scenario“ ein visuell eindringliches Erlebnis, das die Zuschauer direkt in die verschwimmende Linie zwischen Traum und Wirklichkeit zieht. Wie wird Paul mit seiner neuen, unfreiwilligen Rolle in den Träumen anderer zurechtkommen? Und was bedeutet es wirklich, jemandes Albtraum zu sein?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Dream Scenario„, unter der Regie von Kristoffer Borgli, der auch das Drehbuch verfasste, wurde im Jahr 2023 veröffentlicht und bietet eine interessante Mischung aus Komödie, Horror und Fantasy. Nicolas Cage übernimmt die Hauptrolle des Paul Matthews, unterstützt von Julianne Nicholson als Janet Matthews und Michael Cera als Trent. Weitere wichtige Rollen sind Dylan Baker als Richard und Tim Meadows als Brett. Die Produktion des Films lag in den Händen von Ari Aster, Lars Knudsen, Jacob Jaffke und Tyler Campellone, und als musikalischer Leiter fungierte Owen Pallett.
Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in Toronto, Kanada, statt und wurden im Oktober und November 2022 abgeschlossen. Benjamin Loeb, bekannt für seine Arbeit an Filmen wie „Mandy“ und „Pieces of a Woman“, übernahm die Kameraführung. Der Film wurde auf analogem 16-mm-Film (Super 16) gedreht und später in ein digitales 4k-Format konvertiert, was ihm eine besondere visuelle Qualität verleiht. „Dream Scenario“ feierte seine Premiere auf dem Toronto International Film Festival am 9. September 2023 und erschien im November desselben Jahres in den US-Kinos.
Nicolas Cage erhielt für seine Darstellung in „Dream Scenario“ mehrere Auszeichnungen und Nominierungen, darunter einen Critics’ Choice Super Award als Bester Schauspieler in einem Horrorfilm und eine Golden Globe-Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einer Komödie/Musical. Der Film selbst wurde auch für den Platform Prize beim Toronto International Film Festival nominiert und erhielt weitere Nominierungen bei den Satellite Awards und den Hollywood Music in Media Awards für die beste Filmmusik.
Inhalt und Handlung vom Film „Dream Scenario“
In „Dream Scenario“, einem Film von Kristoffer Borgli aus dem Jahr 2023, findet sich die Hauptfigur, Sophie, in einem Traum wieder. Sie schwebt über einem Swimmingpool, während ihr Vater, Paul Matthews, Laub harkt. Sie ruft ihn um Hilfe, doch das Traumbild verschwimmt, als sie erwacht. Paul, ein Professor für Evolutionsbiologie, lebt ein ruhiges Leben, bis ein unerwartetes Phänomen ihn aus der Bahn wirft. Hunderte von Fremden behaupten, ihn regelmäßig in ihren Träumen zu sehen. Diese Begebenheit fasziniert die Medien, doch Paul fühlt sich durch die passive und uninteressante Darstellung seiner Person in den Träumen zunehmend frustriert.
Claire, eine Journalistin und Pauls Ex-Freundin, nutzt ihre Träume von ihm als Grundlage für einen Artikel. Dieser zieht große Aufmerksamkeit auf sich und verändert Pauls Leben drastisch. Bald schon versucht eine PR-Firma, Pauls unerwarteten Ruhm auszunutzen, indem sie ihm einen Werbevertrag für Sprite anbietet. In einer spontanen Aktion versucht Paul, die erotischen Träume einer Assistentin nachzuspielen, was peinlich scheitert. Diese Ereignisse entfremden Paul nicht nur von seiner Familie, sondern stellen auch seine eigene Identität infrage.
Der Eindringling im Haus
Die Situation eskaliert, als ein psychisch labiler Mann, der Paul aus seinen Träumen kennt, in sein Haus eindringt. Dieser Vorfall verdeutlicht die dunkle Seite des neu erlangten Ruhms. Pauls Frau Janet fühlt sich von ihm vernachlässigt, da er nie in ihren Träumen erscheint. Sie imaginiert eine heroische Rettung durch Paul, angelehnt an eine Filmszene, die jedoch in der Realität unerfüllt bleibt. Der Vorfall mit dem Eindringling führt zu weiteren Spannungen und letztlich dazu, dass Paul von der Universität beurlaubt wird.
Der Konflikt zwischen öffentlicher Wahrnehmung und persönlicher Identität wird für Paul untragbar. Er wird von der Gesellschaft verstoßen, seine Kurse werden gemieden und sogar seine Familie wendet sich von ihm ab. In einem Versuch, seine Ehre wiederherzustellen, veröffentlicht Paul ein Entschuldigungsvideo, das jedoch nur seine Lage verschlimmert. Ein Tiefpunkt ist erreicht, als er bei einer Schulaufführung seiner Tochter einen Lehrer verletzt und daraufhin gefesselt wird. Die öffentliche Demütigung setzt ihm schwer zu.
Schließlich führt die bizarre Reise durch das kollektive Unterbewusstsein zu einer revolutionären Entdeckung. Träume können nun als Werbeflächen genutzt werden, und Pauls Erlebnisse inspirieren sein Buch „Dream Scenario“. Trotz anfänglicher Widerstände und persönlicher Rückschläge reist er nach Frankreich, um sein Werk zu promoten. Dort erfährt er, dass sein Buch umbenannt wurde und er sich weiterhin mit den Konsequenzen seines Ruhms auseinandersetzen muss. In einem letzten Versuch, seine Vergangenheit zu korrigieren, nutzt Paul die Traumreisetechnologie, um in Janets Traum zu erscheinen und sie zu retten, wobei er sich erhofft, die Realität könnte sich seinen Wünschen anpassen.
Filmkritik und Rezension von „Dream Scenario“
Kristoffer Borglis „Dream Scenario“ steigt mit einem kühnen Sprung in die dunkle Welt der Träume ein und vermischt gekonnt Elemente aus Komödie und Horror. Nicolas Cage brilliert als Professor Paul Matthews, dessen Leben sich schlagartig ändert, als fremde Menschen behaupten, ihn regelmäßig in ihren Träumen zu sehen. Die Geschichte nutzt ein reales Phänomen als Ausgangspunkt für eine Satire über Ruhm, die vor allem dann überzeugt, wenn sie sich eng an die von Cage meisterhaft verkörperte Hauptfigur hält. Während die erste Hälfte des Films mit seiner intensiven Darstellung und einer der bizarrsten Sexszenen des Jahres fesselt, lässt die zweite Hälfte in der Handlung nach und verliert sich in überflüssigen Details.
Die Regiearbeit von Borgli und die Kameraführung von Benjamin Loeb verleihen dem Film einen fast dokumentarischen Charakter, der die Zuschauer unmittelbar ins Geschehen zieht. Der Einsatz von 16mm-Film verstärkt das Gefühl der Unmittelbarkeit und Authentizität, während die fließende Grenze zwischen Traum und Realität eine durchgängige Unsicherheit schafft. Diese stilistische Entscheidung bildet den perfekten Hintergrund für eine Erzählung, die sich mit der zunehmenden Verwirrung des Protagonisten auseinandersetzt und das Publikum herausfordert, zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden.
Obwohl „Dream Scenario“ in seinen besten Momenten eine fesselnde und innovativ gestaltete Reflexion über die Schattenseiten des Ruhms bietet, verliert sich der Film gegen Ende in einer überladenen Kritik an der Popkultur und modernen Medienphänomenen. Die Einführung von Charakteren wie dem von Michael Cera gespielten Agenturboss und die unnötige Verlängerung der Satire auf Influencer und Medienpersönlichkeiten schwächen das ansonsten starke Narrativ. Trotz dieser Mängel bleibt der Film dank einer herausragenden Leistung von Cage und einem fesselnden visuellen Stil ein bemerkenswertes Werk.