Ein Dorf zieht blank (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Film „Ein Dorf zieht blank“ ist ein Drama aus dem Jahr 2018 und erzählt von Georges Balbuzard, der der Bürgermeister eines kleinen Ortes in der Normandie ist namens Mele-sur-Sarthe. Die Bauern leiden dort unter einer großen Landwirtschaftskrise, aber die zuständigen Politiker interessieren sich nicht dafür.

Dauer: 110 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Philippe Le Guay
Produzenten: Anne-Dominique Toussaint
Hauptdarsteller: François Cluzet, Toby Jones, François-Xavier Demaison
Nebendarsteller: Vincent Regan, Julie-Anne Roth, Arthur Dupont
Genre: Drama
Studio: Les Films des Tournelles
Sprachen: Deutsch, Französisch

Irgendwann kommt der berühmte Fotograf Blake Newman in das Dorf und plant mit dem Bürgermeister eine provokante Fotoreihe. So wollen sie nämlich die Aufmerksamkeit der Politiker erregen. Zuerst müssen die Bauern aber dafür sich bis auf die nackte Haut ausziehen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Ein Dorf zieht blank“ wurde unter der Regie von Philippe Le Guay gedreht, der auch gemeinsam mit Olivier Dazat das Drehbuch verfasst hat. Produziert wurde der Film in Frankreich von Anne-Dominique Toussaint, sodass die Originalsprache Französisch ist. Für die musikalische Untermalung sorgte Bruno Coulais, während sich um die Kamera und den Schnitt Jean-Claude Larrieu und Monica Coleman gekümmert haben.

Die Besetzung besteht aus sieben Darstellern, wovon Francois Cluzet als Gerges Balbu Balbuzard und Toby Jones als Blake Newman die Hauptrollen gespielt haben.

Weitere wichtige Rollen wurden übernommen von Daphne Dumons (Charlotte), Gregory Gadebois (Roger), Arthur Dupont (Vincent Jousselin), Pili Groyne (Cloe Levasseur) und Francois Xavier Demaison (Thierry Levasseur).

Inhalt und Handlung vom Film „Ein Dorf zieht blank“

In Mêle-sur-Sarthe, einem kleinen Dorf in der Normandie, trifft die Landwirtschaftskrise erschöpfte und ruinierte Bauern, die nach Ideen suchen, um auf ihren sterbenden Beruf aufmerksam zu machen. Wie so üblich interessieren sich die Politiker nicht groß für das Leid kleiner Gruppen und ignorieren die Probleme und Rechte der Bauern, weil sie „Besseres“ zu tun haben. Die Bauern organisieren daraufhin eine Demonstration und eine Straßensperre auf der RN12 bei Mortagne-au-Perche, was für viel Aufhebens sorgt.

Ein amerikanischer Kunstfotograf, Blake Newman, der sich auf Aktfotografie spezialisiert hat, wird auf der Suche nach dem perfekten Ort für seine nächste fotografische Arbeit von der Demonstration blockiert.

Er ist ein Spencer Tunick-ähnlicher Künstler. Er hat sich darauf spezialisiert, geschmackvoll gestellte Gruppen von Akten zu fotografieren. Balbuzard, der Bürgermeister, einigt sich mit Newman; in der Hoffnung, dass das Nacktfoto der Dorfbewohner das Bewusstsein für ihre Not schärfen könnte. Es ist klar, dass nicht jeder sich mit diesem Gedanken anfreunden wird. Seine Idee spaltet jedoch die Gemeinschaft und entlarvt ihre kleingeistige Haltung. Und Newman hat für den Dreh ein malerisches Feld im Visier, was ebenfalls Streit auslösen wird.

Aber persönliche Probleme, Vorurteile und Überzeugungen beginnen sich immer wieder zu verschwören, um das Projekt zu sabotieren. Der hitzköpfige und eifersüchtige Metzger Roger (Gregory Gadebois) möchte nicht, dass seine Frau Gisele, eine ehemalige Schönheitskönigin, nackt posiert. Seine Überreaktion droht den Dreh zu entgleisen. Zwei benachbarte Farmer – Eugene (Phillipe Rebbot) und Maurice (Patrick d’Assumcao) – streiten sich um den Besitz des fraglichen Feldes. Der Radfahrer und Lokalmatador Vincent (Arthur Dupont) ist der Sohn des ehemaligen Fotografen der Stadt, aber er bereitet sich darauf vor, den Laden zu schließen und wegzuziehen. Bis er eine Romanze mit Charlotte (Julie Ann Roth) findet, die in der örtlichen Käserei arbeitet.

Während des Treffens zwischen Newman und Georges Osprey, Farmer und Bürgermeister der Stadt, beschließt letzterer, ein Medienecho zu erzeugen, um seinen Mitbauern zu helfen: Osprey beauftragt ihn, die Menschen des Dorfes nackt zu fotografieren, weil sie beruflich bereits nackt sind, Doch die Normannen ziehen sich nur ungern aus. Wird das moderne Kunstfoto aus Akten inmitten des Champ Chollet und der politischen Aufregung vor dem Hintergrund von Familienstreitigkeiten und allgemeiner Bescheidenheit wirklich stattfinden? Newman ist ungeduldig, denn die Sonne steht bald ungünstig und die Komparsen kommen nur langsam.

Filmkritik und Rezension von „Ein Dorf zieht blank“

Für einen Film, der technisch gesehen eine französische Version von „The Full Monty“ und „Calendar Girls“ ist, die in der ländlichen Normandie spielen – Calvados Girls, ist dieser Film noch überraschend zahm. Aber eine noch größere Überraschung ist die Tatsache, dass der Tonfall des beliebten Autors und Regisseurs Philippe Le Guay, der bei den Hits „Service Entrance“ (alias „The Women on the 6th Floor“) und „Cycling With Moliere“ Regie führte, durchgehend wackelig ist und unbeholfen zwischen grobkörnig oszilliert und glänzend und besetzt häufig den eher vagen Mittelweg, wo sich düsterer gesellschaftspolitischer Traktat und publikumswirksame Komödie angeblich kreuzen.

Das heißt, eine weitläufige und bunte Besetzung, die alle umfasst, von Intouchables-Star Francois Cluzet bis zum Briten Toby Jones – der einen amerikanischen Fotografen großer Nacktgruppen spielt, der eine kaum verhüllte Fiktionalisierung von Spencer Tunick ist. Im ganzen Film gibt es ungefähr fünf Sekunden lang wackelnde Genitalien, was nicht gerade jeder unbedingt toll und geschmackvoll fand.

Natürlich gibt es hier den einen oder anderen Lacher, trotzdem ist dieser Film wohl nicht das beste Werk des Regisseurs. Für einen Abend unter Freunden wird „Ein Dorf zieht blank“ für Stimmung sorgen, sodass man situationsbedingt diesen Film durchaus positiv bewerten kann.

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