Eine Nacht in Rom (2010) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Eine Nacht in Rom“ begegnen sich zwei Frauen in der italienischen Hauptstadt und verbringen die letzte Nacht ihrer jeweiligen Urlaubsreise zusammen. Alba, eine Spanierin, lädt die russische Touristin Natasha in ihr Hotelzimmer ein. Zunächst zögert Natasha, da sie betont, dass sie heterosexuell sei. Doch nach und nach beginnt sie, sich den Reizen und der Anziehungskraft von Alba zu öffnen.

Dauer: 105 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Julio Medem
Produzenten: Alvaro Longoria, Pilar Benito, David Mataus
Hauptdarsteller: Elena Anaya, Natasha Yarovenko, Ander Malles
Nebendarsteller: Najwa Nimri, Enrico Lo Verso, Laura Meizoso
Genres: Erotik, Komödie, Romantik
Studio: Wild Bunch
Sprachen: Deutsch, English

Im Laufe der Nacht entdecken die beiden Frauen mehr als nur ihre körperliche Anziehung zueinander. Sie teilen persönliche Geschichten, die tiefere Einblicke in ihre Leben und Beziehungen geben. Ihre gemeinsame Zeit wird von Geheimnissen und überraschenden Geständnissen geprägt. Was bleibt nach dieser intensiven Begegnung – eine flüchtige Erinnerung oder doch etwas mehr?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Eine Nacht in Rom“ (Originaltitel: Habitación en Roma) ist ein spanischer Liebesfilm aus dem Jahr 2010, inszeniert von Regisseur Julio Medem, der auch am Drehbuch mitwirkte. Die Produktion wurde von Alvaro Longoria, Pilar Benito und weiteren Produzenten getragen, während die Musik von Jocelyn Pook komponiert wurde. Der Film, eine Adaption des chilenischen Films Im Bett – En la Cama von 2005, erzählt in 105 Minuten eine erotische Geschichte, die in Rom spielt.

In den Hauptrollen sind Elena Anaya als Alba und Natasha Yarovenko als Dasha zu sehen. Enrico Lo Verso spielt Max, während Najwa Nimri die Rolle der Edurne übernimmt. Nebenrollen wie Edurnes Sohn und Tochter wurden von Ander Malles und Laura Meizoso verkörpert. Gedreht wurde überwiegend auf einem Set in Madrid, das ein Hotelzimmer in Rom darstellt.

Der Film feierte seine Premiere auf dem Málaga Film Festival im Jahr 2010 und wurde in Spanien im Mai desselben Jahres veröffentlicht. Mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren und einem weltweiten Bruttoertrag von rund 844.281 Dollar, wurde der Film Polo Aledo gewidmet, der 2009 verstarb.

Handlung vom Film „Eine Nacht in Rom“

Alba, eine 30-jährige Spanierin, trifft in Rom auf die junge Russin Natasha. Obwohl die Umstände ihres Treffens unklar bleiben, verbringen die beiden Frauen gemeinsam die letzte Nacht ihrer jeweiligen Urlaubsreise in Albas Hotelzimmer. Zunächst ist Natasha sehr zögerlich, da sie betont, heterosexuell zu sein. Alba, die deutlich erfahrener wirkt, schafft es jedoch, Natashas Widerstand zu überwinden. Trotz Natashas anfänglicher Zurückhaltung lässt sie sich auf Albas Annäherungen ein, bleibt aber dabei, dass sie noch nie eine Frau geküsst oder mit einer Frau geschlafen habe. Alba hingegen behauptet, sie habe nie mit einem Mann geschlafen. Nachdem beide Frauen sich ausgezogen haben, ist Natasha weiterhin nervös. Alba schlägt vor, dass sie sich nur nebeneinander legen und sich sanft ins Gesicht fassen. Diese behutsame Annäherung führt dazu, dass Alba schließlich einschläft.

Natasha jedoch verlässt heimlich das Zimmer, da sie nicht sicher ist, was geschehen wäre, wenn sie geblieben wäre. In ihrer Eile vergisst sie ihr Handy. Das Klingeln ihres Telefons weckt Alba, und Natasha kehrt zurück, um es abzuholen, zögert jedoch erneut, das Zimmer zu betreten. Alba zieht sie zurück ins Zimmer, als der Kellner Max vorbeigeht. Im weiteren Verlauf des Abends vertieft sich die Beziehung zwischen den beiden Frauen. Während sie Karten Roms betrachten und über Natasha’s Hotel sprechen, beginnt Alba erneut, mit Natasha zu flirten. Diesmal gibt Natasha nach und gibt ihrer Anziehung nach. Die beiden Frauen schlafen miteinander, was ihre Beziehung auf eine neue Ebene hebt. Im Laufe der nächsten Stunden werden sie immer vertrauter miteinander und Natasha wird zunehmend offener gegenüber ihren Gefühlen für Alba.

Natasha und ihre wahre Identität

Während der Nacht offenbaren beide Frauen ihre wahren Identitäten und Geschichten. Natasha gibt zu, dass ihr richtiger Name Dasha ist und sie aus einer wohlhabenden Familie nahe Moskau stammt. Sie ist eine professionelle Tennisspielerin und steht kurz davor, in ihrer Heimat Russland zu heiraten. Ihre Zwillingsschwester, Sasha, ruft sie mehrmals an, um nach den Hochzeitsvorbereitungen zu fragen. Alba erzählt daraufhin, dass sie eine Ingenieurin ist, die beruflich in Rom ist, und in Spanien mit einer Frau namens Edurne zusammenlebt, die zwei kleine Kinder hat. Der Sohn von Edurne ist kürzlich ertrunken, was die Familie schwer getroffen hat.

Am Morgen teilen die Frauen das Frühstück, das Max ihnen serviert. Sie sprechen darüber, ihre aktuellen Beziehungen hinter sich zu lassen und zusammen in Rom zu leben. Doch sie erkennen beide, dass dies nicht realistisch ist. Während Alba zugibt, dass sie sich in Natasha verliebt hat, bleibt Natasha distanziert. Sie besteht darauf, dass ihre Anziehung auf reiner Neugierde gegenüber Frauen basiert und nicht auf wirklichen Gefühlen der Liebe. Nach einem letzten gemeinsamen Mal im Bett entscheiden sie, dass sie sich trennen und in ihre jeweiligen Leben in Russland und Spanien zurückkehren.

In einem symbolischen Akt hängen sie die Bettlaken als Fahne an einem Balkon auf, bevor sie sich verabschieden. Sie vereinbaren, die leidenschaftliche Nacht, die sie miteinander verbracht haben, als Geheimnis zu bewahren. Nachdem sie das Hotel verlassen haben und in entgegengesetzte Richtungen gehen, ruft Natasha Alba plötzlich zurück und läuft ihr entgegen.

Filmkritik und Rezension von „Eine Nacht in Rom“

Julio Medems „Eine Nacht in Rom“ ist ein sinnlicher und intensiver Film, der sich auf das intime Zusammentreffen zweier Frauen konzentriert. Die Handlung spielt sich fast vollständig in einem einzigen Hotelzimmer ab, was dem Film eine klaustrophobische, aber auch intime Atmosphäre verleiht. Die schauspielerischen Leistungen von Elena Anaya und Natasha Yarovenko sind überzeugend und tragen den gesamten Film. Ihre Chemie auf der Leinwand ist spürbar und verleiht den erotischen Szenen Tiefe, ohne ins Vulgäre abzudriften.

Der Film wirft tiefere Fragen über Identität und sexuelle Orientierung auf, während er gleichzeitig die Unsicherheiten und Ängste der Protagonistinnen offenlegt. Die Dialoge zwischen den beiden Frauen wirken manchmal etwas gestellt, doch die emotionalen Höhen und Tiefen, die sie durchleben, halten den Zuschauer gefesselt. Der minimalistische Einsatz von Musik und die nüchterne Inszenierung lassen Raum für die Charakterentwicklung und schaffen eine nachdenkliche Stimmung.

„Eine Nacht in Rom“ ist kein Film für jedermann. Manche mögen die langsame Erzählweise als langweilig empfinden, doch wer sich auf die Geschichte einlässt, wird mit einer emotionalen Achterbahnfahrt belohnt. Medem schafft es, einen erotischen Film zu inszenieren, der weit über bloße körperliche Anziehung hinausgeht und die inneren Kämpfe seiner Charaktere in den Vordergrund stellt.

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