Das Verschwinden der Eleanor Rigby (2014) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Das Verschwinden der Eleanor Rigby“ ist ein amerikanisches Filmdrama aus dem Jahre 2014. Es ist das Langfilmdebüt des Regisseurs. In der ersten Szene taucht ein verliebtes Paar im Restaurant auf. Beide haben kein Geld für die Rechnung und wollen nacheinander abhauen. Der Kellner bemerkt die Pläne und beide rennen in den nächstgelegenen Park.
Dauer: | 117 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2014 |
Regie: | Ned Benson |
Produzenten: | Jessica Chastain, Cassandra Kulukundis, Todd J. Labarowski, Emanuel Michael |
Hauptdarsteller: | James McAvoy, Jessica Chastain, William Hurt |
Nebendarsteller: | Viola Davis, Isabelle Huppert, Ciarán Hinds |
Genres: | Drama, Romantik |
Studio: | Unison Films / Kim and Jim Productions |
Sprachen: | Deutsch, English |
Anfänglich waren es zwei Filmteile, die auf dem Internationalen Filmfestival 2013 in Toronto aufgeführt wurden. Nach vielen positiven Stimmen wurde der Film zusammengeschnitten. Zwei Blickwinkel in einem Film vereint. Für die Arbeiten stand ein Budget von 3 Millionen Dollar zur Verfügung. Auf die deutsche Kinoleinwand kam der Streifen am 27. November 2014. Nachdem er auf etlichen Festivals (ganze elf Festivals auf der ganzen Welt) vorgestellt wurde.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Ned Benson arbeitet für sein Langzeitdebüt als Regisseur und Drehbuchautor. Als Ergebnis erscheint eine zweiteilige Fassung, welche auf 123 Minuten verkürzt und zusammengeschnitten wurde. Im Film „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“ tauchen zwei Blickwinkel, die Hauptrollen, auf. Mithilfe der Farbgebung wird deutlich, welche Sicht gerade zur Schau kommt. Conor bewegt sich hauptsächlich in einer bläulich-kalten Welt, in den dunklen Straßen New Yorks oder dem dunklen Lokal. Eleanor hingegen nutzt die warmen Töne im Jugendzimmer oder in der Universität. In der Produktion arbeiteten Jessica Chastain, Todd J. Labarowski, Cassandra Kulukundis und Emanuel Michael und erreichten eine Altersfreigabe ab sechs Jahre. Für die deutsche Synchronisation führte Marina Köhler Regie und schrieb das Dialogbuch.
Kameramann Christopher Blauvelt filmt Jessica Chastain und James McAvoy in den Hauptrollen als Eleanor Rigby und Conor Ludlow. Jegliche Schnittarbeiten wurden von Cristina Esterás-Ortiz und Abbi Jutkowitz erledigt. Dazu taucht Nina Arianda als Alexis auf der Leinwand auf. Viola Davis zeigt sich in der Rolle der Professorin Lillian Friedman. Bill Hader gibt sich dem Charakter Stuart hin. Ciarán Hinds bringt Spencer Ludlow zum Leben. In weiteren Nebenrollen tauchen folgende Darsteller auf: Isabelle Huppert, William Hurt, Jess Weixler, Wyatt Ralff, Nikki M. James und Jeremy Shamos.
Inhalt und Handlung vom Film „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“
Das Paar sitzt im Restaurant. Spontan wollen sie die Zeche prellen. Übermütig verschwinden sie im Park nebenan und wälzen sich danach im Graus und tauschen Zärtlichkeiten aus.
Zeitsprung: Bei der Frau handelt es sich um Eleanor Rigby. Oftmals läuft die Dame ziellos durch die Straßen der Stadt. Mit einmal springt sie von der Manhattan Bridge ins tiefe Wasser. Durch eine schnelle Reaktion eines Passantens kann sie gerettet werden. Sie landet im Krankenhaus und von dort aus zieht Eleanor ins Elternhaus, Vorort Westport. Schnell wird deutlich: Ein Thema wird in der Familie ausgespart.
Nun wird klar: Der Mann am Anfang ist Conor Ludlow. Die beiden waren ein glückliches Paar. Nun haust er in einem dunklen Zimmer. Sein Versuch bei Eleanor anzurufen schlägt fehl und er sucht Unterschlupf bei seinem Vater.
Eleanor trägt inzwischen eine Kurzhaarfrisur. Zur Veränderung dazu gehört ihr Studium an der Uni wieder aufzunehmen. In der Professorin Lillian Friedman findet sich schnell eine Freundin. Conor erfährt durch Zufall, dass Eleanor in der Stadt ist und macht sie ausfindig. Nur traut er sich nicht Kontakt aufzunehmen, sondern verfolgt sie unbemerkt. Bei einem späteren Gespräch mit seinem Vater erklärt dieser, Conor soll sich hüten, Dingen nachzutrauern. Aber er fasst sich ein Herz und spricht sie an. Doch Eleanor schreit ihn an: „Lass mich in Ruhe!“ Er versucht, ihr nachzulaufen und ein Auto fährt ihn an. Darauf rennt Eleanor besorgt zu ihm zurück. Ein Passant fragt sie: „Kennen Sie den Mann?“ Sie antwortet: „Ja, es ist mein Mann.“
Als Eleanor zu Hause ankommt, wartet ein befreundeter Psychologe auf sie. Sie wird wütend auf ihre Eltern. Aber der Vater weist sie zurecht. Sie möchte davon nichts wissen. Daraufhin fallen die Worte: „Ich habe auch meinen Enkel verloren.“ Eleanor will das aber nicht thematisieren. Am nächsten Tag taucht Conor auf. Trifft aber nur die Mutter an. Sie versucht zu trösten und erklärt, Menschen trauern unterschiedlich in „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“. Eleanors Schwester Katy macht ihr abends Vorhaltungen. Sie hätte Conor den Boden unter den Füßen weggerissen. Erklärungsversuche ihrerseits scheitern.
Am nächsten Tag wartet Eleanor, an der Theke des Restaurants, auf Conor. Beide fahren mit dem Auto los. Ein Unwetter und eine defekte Scheibenwischanlage zwingen zum Warten. Nun gesteht Conor, dass er Sex mit einer anderen Frau hatte. Worauf sie das gerade begonnene Liebesspiel abbricht. Beide können nicht über ihre Gefühle sprechen.
Conor löst sein Restaurant und die gemeinsame Familienwohnung auf. Dabei trifft er auf viele Gegenstände, die ihn an seinen Sohn erinnern. Erschöpft schläft er ein und wacht auf, als Eleanor ihm gegenüber sitzt. Sie erklärt, dass sie noch oft die Augen des Jungen sieht. Conors Antwort überrascht sie, und zeigt, wie sehr er den Sohn geliebt hat. Beide gestehen, dass sie sich lieben.
Die Wege trennen sich wieder: Sie führt ihr Studium fort. Er leitet das Restaurant seines Vaters. Eines Abends strebt es Conor in den Park, genau an die Stelle, wo alles seinen Anfang nahm. Es dauert nicht lange und Eleanor betritt die Szene, nicht weit weg von Conor.
Filmkritik und Rezension von „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“
Ursprünglich war, laut Ned Benson, ein Film über eine Ehekrise gedacht. Aufgrund seiner Lebensgefährtin Jessica Chastain, die weibliche Hauptrolle, wurde er inspiriert, das Drehbuch von „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“ zu ändern und aus Sicht einer Frau zu schreiben. Später wurden beide Sichtweisen zusammengesetzt. Benson gelang es, die Perspektiven in einer Balance zu halten. Was die beiden Hauptdarsteller positiv unterstützen. Bei der Darstellung der Ehekrise verzichtet der Regisseur auf Effekthascherei und beschränkt sich auf Andeutungen. Vor allem als es um das auslösende Ereignis der Krise geht.
Leider schafft die Verfilmung es nicht, das volle Potenzial auszuschöpfen. Besonders in der ersten Hälfte wirkt die Dramatik nicht tief greifend. Zeitweise kommen die Emotionen nur oberflächlich hervor. Trotzdem weiß der Regisseur, wie emotionale Szenen erzeugt werden. Natürlich richten die unterschiedlichen Zuschauer auch zweierlei Blickweisen auf den Film „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“. Auf jeden Fall ist das ungewöhnliche Projekt es Wert anzuschauen. Das Drama ist wunderbar gespielt und nebenbei gehört es zu einem bemerkenswerten mehrteiligen Projekt.