Emilia Pérez (2024) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Emilia Pérez“ vereint Drama, Musical und gesellschaftliche Fragen in einem außergewöhnlichen Werk. Im Zentrum steht Juan „Manitas“ Del Monte, ein Kartellboss, der sich einer radikalen Transformation unterzieht, um als Emilia Pérez ein authentisches Leben zu beginnen. Jacques Audiard zeigt dabei mit einer kraftvollen Erzählweise die Herausforderungen einer Figur, die ihre Identität neu definiert.

Dauer: 130 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Jacques Audiard
Produzenten: Jacques Audiard, Pascal Caucheteux, Valérie Schermann
Hauptdarsteller: Karla Sofía Gascón, Selena Gomez, Adriana Paz
Nebendarsteller: Zoe Saldaña, Édgar Ramirez, Eduardo Aladro
Genres: Komödie, Musik & Tanz, Thriller
Studio: Why Not Productions, Page 114
Sprachen: Deutsch, English

Während Emilia versucht, ihre Kinder und ihre Vergangenheit miteinander zu vereinen, muss sie sich den Konsequenzen ihrer Entscheidungen stellen. Musikalische Elemente und emotionale Konflikte verschmelzen und verleihen der Handlung Intensität. Die Figuren bewegen sich in einem komplexen Geflecht aus Verantwortung, Schuld und Hoffnung. Wird Emilia in ihrer neuen Rolle die Verbindung zu ihrer Familie retten können?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Emilia Pérez„, ein Musical-Thriller unter der Regie von Jacques Audiard, wurde 2024 veröffentlicht. Mit einer Länge von 130 Minuten und einer FSK-12-Freigabe erzählt der Film die Geschichte von Emilia Pérez, gespielt von Karla Sofía Gascón. Das Ensemble umfasst außerdem Zoe Saldaña als Rita Moro Castro, Selena Gomez als Jessi, Adriana Paz als Epifanía und Édgar Ramírez als Gustavo. Gedreht wurde der Film ab Mai 2023 vollständig in den Studios von Montjoie nahe Paris, wo mexikanische Kulissen errichtet wurden. Die Dreharbeiten endeten im Juli 2023, wodurch Audiard eine künstlerische Freiheit für Musik und Choreografie nutzen konnte.

„Emilia Pérez“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen. In Cannes wurden Jacques Audiard mit dem Preis der Jury und das weibliche Ensemble für ihre Leistungen geehrt. Beim Filmfest Hamburg gewann der Film den Douglas-Sirk-Preis. Auch der Europäische Filmpreis zeichnete das Werk für den besten Schnitt aus. Zudem wurde der Film als französischer Beitrag für den Oscar 2025 in der Kategorie „Bester internationaler Film“ ausgewählt.

Die Deutschlandpremiere fand am 28. September 2024 statt, bevor der Kinostart am 21. November erfolgte. Mit einem Budget von 25 Millionen Euro erzielte der Film bis Ende November ein weltweites Einspielergebnis von 8,5 Millionen Dollar. Seine Weltpremiere feierte der Film am 18. Mai 2024 im Hauptwettbewerb des 77. Filmfestivals von Cannes. Es folgten Präsentationen bei Festivals wie Toronto, San Sebastián und Hamburg.

Handlung vom Film „Emilia Pérez“

In Mexiko erschüttert ein kontroverser Mordfall die Öffentlichkeit, als die Ehefrau einer bekannten Persönlichkeit stirbt. Rita Mora Castro, eine erfahrene Anwältin, übernimmt die Verteidigung und argumentiert, dass es sich um einen Selbstmord handelt. Ihr Erfolg bringt ihr jedoch nicht nur Ruhm, sondern auch ein anonymes Angebot ein, das finanziell äußerst verlockend ist. Der Auftraggeber stellt sich als Juan „Manitas“ Del Monte heraus, ein einflussreicher Kartellboss, der eine geschlechtsangleichende Operation plant, um ein neues Leben als Frau zu beginnen. Rita entscheidet sich trotz Bedenken, ihn bei diesem Vorhaben zu unterstützen.

Die Suche nach geeigneten Ärzten führt Rita nach Bangkok und Tel Aviv, wo sie schließlich einen Chirurgen findet, der bereit ist, Manitas’ Wunsch zu erfüllen. Nach der Operation inszeniert Manitas seinen Tod und beginnt ein neues Leben als Emilia Pérez. Seine Familie wird nach Europa umgesiedelt, während Rita eine großzügige Entlohnung erhält. Vier Jahre später begegnet Rita Emilia in London, die sie bittet, ihre Kinder nach Mexiko zurückzubringen. Rita arrangiert die Rückkehr und stellt Emilia der Familie als entfernte Verwandte vor, um eine Wiedervereinigung zu ermöglichen.

Ein neues Leben

In Mexiko-Stadt findet Emilia langsam ihren Platz im Leben ihrer Kinder. Gleichzeitig reflektiert sie über ihre Vergangenheit und gründet eine gemeinnützige Organisation, die Opfer von Kartellgewalt identifiziert. Rita unterstützt Emilia bei der Suche nach Unterstützern, obwohl einige Kontakte problematisch sind. Emilia entwickelt eine Beziehung zu Epifanía, deren Leben durch die Organisation verändert wird. Währenddessen kehrt Jessi, Emilias frühere Frau, nach Mexiko zurück und plant, mit ihrem Liebhaber Gustavo Brun ein neues Leben zu beginnen, was zu Spannungen führt.

Die Konflikte eskalieren, als Jessi mit den Kindern flieht und Emilia entführt, um Lösegeld zu fordern. Rita versucht, die Situation zu retten, was in einem dramatischen Schusswechsel endet. Emilia enthüllt Jessi ihre wahre Identität, was zu Verwirrung und einem tragischen Unfall führt. Bei diesem Vorfall sterben Emilia, Jessi und Gustavo. Die dramatische Wendung hinterlässt tiefe Spuren bei allen Beteiligten.

Rita übernimmt schließlich die Verantwortung für die Kinder und bietet ihnen ein neues Zuhause. Epifanía würdigt Emilias Vermächtnis, indem sie öffentlich ihren Einsatz für Wahrheit und Gerechtigkeit ehrt. Emilias Geschichte bleibt ein Symbol für Hoffnung, Veränderung und die Möglichkeit eines neuen Lebens.

Filmkritik und Rezension von „Emilia Pérez“

Jacques Audiard wagt mit „Emilia Pérez“ eine kühne Mischung aus Drama, Musical und gesellschaftspolitischem Film. Die Geschichte des Kartellbosses Manitas, der durch eine geschlechtsangleichende Operation ein neues Leben beginnt, wirft komplexe Fragen zu Identität und Veränderung auf. Audiard inszeniert diese Transformation mit einem ungewöhnlichen, aber beeindruckenden Einsatz von Musik und Tanz, die die inneren Konflikte der Figuren verstärken.

Karla Sofía Gascón brilliert in der Titelrolle und verleiht Emilia eine eindringliche Präsenz. Zoe Saldaña und Selena Gomez liefern starke Darstellungen, die den emotionalen Kern der Handlung untermauern. Besonders die musikalischen Sequenzen stechen hervor, da sie nicht nur die Handlung vorantreiben, sondern auch die emotionalen Spannungen zwischen den Figuren sichtbar machen. Das Zusammenspiel der Darsteller sorgt für eine greifbare Authentizität.

Die Kameraarbeit von Paul Guilhaume verleiht dem Film eine stimmungsvolle Tiefe. Audiard gelingt es, ein schwieriges Thema mit Sensibilität und künstlerischer Innovation zu behandeln, was den Film zu einem bewegenden und ungewöhnlichen Kinoerlebnis macht. Visuell überzeugt „Emilia Pérez“ mit beeindruckenden Kulissen, die das mexikanische Setting atmosphärisch einfangen, obwohl die Dreharbeiten in Paris stattfanden. „Emilia Pérez“ überrascht und berührt durch seine kreative Herangehensweise.

X