Endzeit – Die Zombieapokalypse (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Endzeit – Die Zombieapokalypse“ von Carolina Hellsgård bietet einen spannenden Einblick in eine dystopische Zukunft. In dieser Welt haben nur zwei Städte in Deutschland die Zombie-Apokalypse überlebt. Jena sucht nach einem Heilmittel, während Weimar Infizierte sofort tötet. Vivi, gespielt von Große Swantje Kohlhof, lebt seit zwei Jahren in einer Nervenheilanstalt in Weimar. Geplagt von Erinnerungen an ihre Familie, meldet sie sich freiwillig für einen gefährlichen Einsatz an der Grenzmauer der Stadt. Ihre Begegnung mit der gnadenlosen Realität der Apokalypse und der brutalen Polizistin Eva, gespielt von Maja Lehrer, zwingt sie zu einem verzweifelten Plan: die Flucht nach Jena.

Dauer: 90 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Carolina Hellsgård
Produzenten: Ingelore König
Hauptdarsteller: Gro Swantje Kohlhof, Maja Lehrer, Trine Dyrholm
Nebendarsteller: Axel Werner, Ute Wieckhorst, Muriel Wimmer
Genre: Horror
Studio: Alleskino
Sprachen: Deutsch, English

Vivi und Eva begegnen sich wieder auf einem Zug nach Jena. Ein technischer Defekt zwingt die ungleichen Frauen, gemeinsam einen sicheren Weg zu finden. Ihre Reise durch eine gefährliche Welt wird zu einem Kampf um Menschlichkeit und Überleben. Der Film stellt nicht nur die physischen Herausforderungen der Apokalypse dar, sondern beleuchtet auch die inneren Dämonen der Charaktere. Können Vivi und Eva ihre Ängste und Schuldgefühle überwinden und einen sicheren Ort finden?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Endzeit – Die Zombieapokalypse“ ist ein Horrorfilm von Carolina Hellsgård, der am 7. September 2018 beim Toronto International Film Festival seine Weltpremiere feierte. Das Drehbuch schrieb Olivia Vieweg, basierend auf ihrem gleichnamigen Comic. Ingelore König produzierte den Film, während Franziska Henke die Musik beisteuerte und Leah Striker die Kameraarbeit übernahm. Der Schnitt lag in den Händen von Ruth Schönegge und Julia Oehring. Die Hauptrollen spielen Gro Swantje Kohlhof als Vivi und Maja Lehrer als Eva. Weitere Rollen übernehmen Trine Dyrholm als Gärtnerin und Barbara Philipp als Heimleiterin.

Die Dreharbeiten begannen am 1. August 2017 und endeten am 7. September 2017 nach 28 Tagen. Gedreht wurde in Jena, Weimar, Heldrungen und an der Talsperre Leibis-Lichte in Thüringen sowie in Kirchberg, Sachsen. Der Film lief erstmals in Deutschland am 16. Januar 2019 beim Filmfestival Max Ophüls Preis und kam am 22. August 2019 in die deutschen Kinos. Die ZDF/ARTE-Koproduktion wurde zusammen mit Grown Up Films realisiert und hat eine Altersfreigabe ab 16 Jahren.

Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen. Beim Max Ophüls Preis 2019 wurde Maja Lehrer als bester Schauspielnachwuchs nominiert. Olivia Vieweg gewann 2015 den Tankred-Dorst-Drehbuchpreis. Die Besetzung umfasst außerdem Axel Werner als alten Mann in der Klinik, Ute Wieckhorst als Aufseherin, Muriel Wimmer als Isabelle, Amy Schuk als Renate, Yûho Yamashita als Brautzombie und Marco Albrecht als blinder Zombie.

Inhalt und Handlung vom Film „Endzeit – Die Zombieapokalypse“

In Deutschland der nahen Zukunft tobt eine Zombie-Apokalypse, die nur zwei Städte weitgehend verschont hat. Jena verfolgt einen humaneren Ansatz und sucht nach einem Heilmittel, während in Weimar Panik herrscht und Infizierte sofort hingerichtet werden. Vivi, gespielt von Große Swantje Kohlhof, hat zwei Jahre in einer Nervenheilanstalt in Weimar verbracht und wird von Erinnerungen an ihre verlorene Familie gequält. Sie meldet sich freiwillig, um an der Grenzmauer der Stadt zu arbeiten, wo sie Zeugin von brutalen Angriffen wird. Diese Erlebnisse treiben Vivi dazu, einen Weg nach Jena zu suchen, wo sie auf eine fortschrittlichere Lösung hofft.

Am ersten Tag ihrer neuen Aufgabe wird Vivi mit der grausamen Realität der Apokalypse konfrontiert. Eine Zombiehorde greift an und ihre Kollegin Eva, gespielt von Maja Lehrer, erschießt einen infizierten Kollegen. Vivi entschließt sich, auf einen Versorgungszug nach Jena zu steigen, um der Gewalt zu entkommen. Doch Eva versteckt sich ebenfalls im Zug. Als der Zug eine Panne hat, müssen die beiden Frauen zusammenarbeiten, um sicher nach Jena zu gelangen. Trotz der Bedrohung durch Zombiebisse versuchen sie, ihre Menschlichkeit zu bewahren.

Hoffnung nach dem Terror

Vivi und Eva kämpfen nicht nur ums Überleben, sondern auch mit ihren inneren Dämonen. Erinnerungen an das Leben vor der Apokalypse kommen hoch und Schuldgefühle beeinflussen ihre Entscheidungen. Beide hinterfragen ihr Handeln, das zu den gegenwärtigen Schrecken geführt hat, und ihre Sehnsüchte nach Reue und Erlösung werden zentral.

Vivi trifft auf eine Frau, genannt „Die Gärtnerin“ (Trine Dyrholm), die neues organisches Leben in einem versteckten Gewächshaus entwickelt. Diese Figur verkörpert eine Art Erdmutter-Wissenschaftlerin und ist überzeugt, dass nach dem Terror etwas Gesundes entsteht. Die philosophischen Überlegungen der Gärtnerin und die Erinnerungen anderer Frauen suggerieren eine Botschaft der Klimagerechtigkeit.

Vivi und Eva entwickeln im Laufe ihrer Reise eine komplexe Beziehung. Während sie sich durch die gefährliche Landschaft bewegen, entdecken sie nicht nur physische, sondern auch emotionale und psychologische Wahrheiten. Diese Entdeckungen verändern ihre Sichtweise auf die Apokalypse und aufeinander. Sie erkennen, dass ihr Überleben nicht nur von der Abwehr äußerer Bedrohungen abhängt, sondern auch von der Überwindung innerer Konflikte.

Filmkritik und Rezension von „Endzeit – Die Zombieapokalypse“

Die Weimarer Comic-Künstlerin Olivia Vieweg adaptierte „Endzeit – Die Zombieapokalypse“ zu einem Drehbuch. Regisseurin Carolina Hellsgård inszenierte den Film mit einem Budget von zwei Millionen Euro an Originalschauplätzen in Thüringen. Der Genre-Mix aus Zombie-Horror und Coming-of-Age-Drama zielt auf Teenager ab. Trotz der originellen Ansätze wirkt der Film manchmal halbgar, und die Hauptfiguren bleiben merkwürdig leblos. Die kreative Umsetzung zeigt dennoch beeindruckende visuelle Elemente und vermittelt eine spannende, apokalyptische Atmosphäre.

Optisch besticht „Endzeit – Die Zombieapokalypse“ durch eindrucksvolle Szenenbilder von Jenny Roesler, die Thüringens Sehenswürdigkeiten apokalyptisch darstellen. Das Make-up-Team leistet hervorragende Arbeit, besonders bei der Darstellung der Zombies. Kamerafrau Leah Striker setzt glühende Lichtquellen und Weichzeichner-Effekte ein, um die Atmosphäre unwirklich erscheinen zu lassen. Monochromatische Szenen erinnern an die Graphic-Novel-Vorlage. Die weibliche Perspektive hebt sich erfrischend von typischen Genre-Klischees ab. Die Hauptfiguren, traumatisierte junge Frauen, kämpfen mit psychologischer Tiefe gegen ihre inneren Dämonen und Ängste.

Jedoch hat „Endzeit – Die Zombieapokalypse“ mit dramaturgischen Schwächen zu kämpfen. Rückblenden zum Verhältnis von Vivi und ihrer Schwester Renata bremsen den Erzählfluss. Der Spagat zwischen Zombie-Horror und Freundschaftsgeschichte gelingt nicht immer. Ein potenziell denkwürdiger Zombie-Angriff an einer Talsperre wird kurz und unspektakulär abgehandelt. Längere Szenen fokussieren auf die Freundschaft der Protagonistinnen, die sich von gesellschaftlichen Zwängen lösen und ihren Platz in der Apokalypse finden. Die schauspielerische Leistung von Gro Swantje Kohlhof und Maja Lehrer wirkt oft gestelzt und wenig überzeugend.

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