Fear and Loathing in Las Vegas (1998) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Fear and Loathing in Las Vegas“ ist ein Film von Terry Gilliam aus dem Jahr 1998. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Hunter S. Thompson und erzählt die Geschichte des Journalisten Raoul Duke und seines Anwalts Dr. Gonzo. Beide begeben sich nach Las Vegas, um über das Offroad-Rennen Mint 400 zu berichten. Unter dem Einfluss zahlreicher Drogen erleben sie bizarre und surreal wirkende Abenteuer.
Dauer: | 111 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 1998 |
Regie: | Terry Gilliam |
Produzenten: | Laila Nabulsi, Patrick Cassavetti, Stephen Nemeth |
Hauptdarsteller: | Johnny Depp, Tobey Maguire, Benicio Del Toro |
Nebendarsteller: | Gary Busey, Mark Harmon, Cameron Diaz |
Genres: | Action & Abenteuer, Komödie |
Studio: | Universal Pictures |
Sprachen: | Deutsch, English |
Der Film zeigt, wie Duke und Gonzo in einem ständigen Zustand des Rausches durch Las Vegas navigieren. Ihre Wahrnehmung verschwimmt, Halluzinationen und Realität verschmelzen. Dabei wird die Stadt zum Schauplatz skurriler Ereignisse und wahnwitziger Erlebnisse. Terry Gilliam inszeniert diese Geschichte mit einem kaleidoskopischen Blick auf Formen und Farben. Wie wird dieses wilde Drogenabenteuer für Duke und Gonzo enden?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Fear and Loathing in Las Vegas“ (alternativ Titel: Angst und Schrecken in Las Vegas), ist ein Abenteuer-Komödienfilm von 1998, unter der Regie von Terry Gilliam. Das Drehbuch schrieben Terry Gilliam, Tony Grisoni, Tod Davies und Alex Cox. Johnny Depp verkörpert Raoul Duke, während Benicio del Toro Dr. Gonzo spielt. Tobey Maguire tritt als Anhalter auf, Ellen Barkin als Kellnerin, und Gary Busey spielt Autobahnpolizist H. Sulliven. Weitere Darsteller sind Christina Ricci als Lucy, Mark Harmon als Reporter und Cameron Diaz als Fernsehreporterin.
Der Film wurde an verschiedenen Orten gedreht, darunter Los Angeles, Rosemead, Jean, Kingman, Las Vegas und im Red Rock Canyon. Die Dreharbeiten fanden vom 3. August bis zum 22. Oktober 1997 statt. Mit einem Budget von etwa 18,5 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit rund 13,7 Millionen US-Dollar ein. Seine Premiere hatte der Film am 15. Mai 1998 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, bevor er ab dem 22. Mai 1998 in den USA und ab dem 24. September 1998 in Deutschland gezeigt wurde. In den USA erzielte er ein Einspielergebnis von über 10,5 Millionen US-Dollar.
Der Film lief 1998 in Cannes im Wettbewerb um die Goldene Palme. Johnny Depp erhielt im selben Jahr bei den Russian Guild of Film Critics einen Goldenen Aries. Der Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Hunter S. Thompson basiert, avancierte nach seinem Kinoeinsatz zum Kultfilm. Cameo-Auftritte von Hunter S. Thompson, Flea, Laila Nabulsi und Terry Gilliam bereichern die Produktion.
Inhalt und Handlung vom Film „Fear and Loathing in Las Vegas“
Raoul Duke, das Alter Ego von Hunter S. Thompson, ist promovierter Sportjournalist und soll 1971 über das Offroad-Rennen Mint 400 in der Wüste bei Las Vegas berichten. Er wird von seinem exzentrischen Freund und Anwalt Dr. Gonzo, inspiriert durch Oscar Zeta Acosta, begleitet. Duke und Gonzo fahren mit einem gemieteten Chevrolet Impala Cabriolet nach Las Vegas. Schon auf der Hinfahrt sind sie im Drogenrausch. Sie haben eine beeindruckende Menge an Drogen dabei, darunter Gras, Mescalin, Acid, Kokain und viele andere Substanzen. Auf ihrer Fahrt durch das Death Valley nehmen sie einen jungen Anhalter mit, der aufgrund ihres seltsamen Verhaltens bald flüchtet.
Im Mint-Hotel angekommen, registrieren sie sich für die Presse und Duke beginnt aufgrund seiner Halluzinationen, Reptilien an der Bar zu sehen und der Boden scheint sich mit Schlick zu füllen. Fotograf Lacerda besucht Duke im Zimmer, um Fotos für die Reportage zu machen. Unter dem Einfluss von LSD vermischt Duke Fernsehbilder des Vietnamkrieges mit der Realität und sieht Lacerda als Soldaten. Am nächsten Morgen beginnt das Rennen in der Wüste von Nevada. Duke fällt es schwer, den Überblick zu behalten, und er erlebt ein durch Drogen verursachtes Flashback. Als Lacerda auf „totale Berichterstattung“ besteht, beendet Duke die Zusammenarbeit.
Konflikte in der Suite
Am Abend erkunden Duke und Gonzo die Stadt. Sie werden aus einer Show geworfen und besuchen ein Casino namens Bazooko-Circus, wo bizarre Zirkusdarbietungen die Kulisse zum Glücksspiel bieten. Unter dem Einfluss von Mescalin und Ether zeigen beide paranoide Tendenzen. Zurück in der Suite verhält sich Gonzo aggressiv und bedroht Lacerda mit einem Messer. Später nimmt Gonzo eine große Menge LSD ein und zeigt suizidale Tendenzen. Er fordert Duke auf, einen Kassettenrekorder in das Badewasser zu werfen. Stattdessen wirft Duke ihm eine Grapefruit an den Kopf und flüchtet aus dem Badezimmer. Gonzo stürmt wütend heraus und bedroht Duke mit einem Messer.
Als es ruhiger wird, erinnert sich Duke an seine Vergangenheit. In einer Rückblende sieht man ihn 1965 in San Francisco, als Jefferson Airplane in einem Club namens Matrix das Lied „Somebody to Love“ spielt. Duke erinnert sich an seine ersten Erfahrungen mit LSD. Zu Originalbildern aus der Hippie-Ära zitiert Duke aus dem Off einen Abschnitt aus der Buchvorlage, der den 1960er Jahren und dem Summer of Love gewidmet ist. Diese Zeit beschreibt er als einen Höhepunkt, den seine Generation wohl nie wieder erleben wird. Am nächsten Morgen ist Dr. Gonzo verschwunden und die Suite im Mint-Hotel ist in ein Chaos verwandelt.
Kongress und Blackout
Duke erkennt, dass er die immense Rechnung für den Zimmerservice nicht bezahlen kann und beschließt zu fliehen. Er wird kurz vom Hotelmanager aufgehalten, der ihm ein Telegramm übergeben möchte. Auf dem Weg nach Los Angeles liefert sich Duke eine kurze Verfolgungsjagd mit einem Highway-Polizisten, stellt sich aber diesem. Der Polizist ist verärgert und rät Duke, am nächsten Rastplatz eine Pause zu machen. Anschließend lässt er ihn laufen. In einem kleinen Wüstenort sieht Duke den Anhalter vom Hinweg und vermutet den Highway-Polizisten. Er ruft Gonzo in seinem Büro an, welcher ihn über die reservierte Suite im Flamingo Hotel aufklärt.
Zurück in Las Vegas besorgt sich Duke ein neues Auto, einen weißen Cadillac Cabriolet. Dr. Gonzo ist bereits in die Suite eingezogen, bei ihm ist eine junge Frau namens Lucy. Sie steht unter dem Einfluss von LSD und hat Porträts von Barbra Streisand bei sich. Duke überredet Gonzo, Lucy loszuwerden, und bringt sie in ein anderes Hotel. Während eines Kongresses über Drogen zeigt sich die inkompetente „Gegenseite“. Nach einem Vortrag und einem Lehrfilm verlassen beide den Kongress. Zurück in der Suite erhält Duke Anrufe von Lucy und nimmt Adrenochrom, was zu einem Blackout führt. Rückblenden zeigen chaotische Erlebnisse, darunter Auseinandersetzungen und nächtliche Fahrten. Am Ende trennen sich die Wege von Duke und Gonzo, und Duke fährt Richtung Los Angeles.
Filmkritik und Rezension von „Fear and Loathing in Las Vegas“
Terry Gilliam wagte sich 1998 an die Verfilmung von „Fear And Loathing In Las Vegas„, einem Roman, der als unverfilmbar galt. Nach seiner schwierigen Arbeit an „12 Monkeys“ drei Jahre zuvor, adaptierte Gilliam das Drehbuch selbst. Seine Umsetzung des Kultbuches kombiniert seltsame Erlebnisse, Sportjournalismus und Kultur mit wahnsinnigen Drogenerfahrungen. Das Ergebnis ist ein bizarr buntes Spektakel, das die Zuschauer in die surrealen Hotelzimmer und Bars von Las Vegas entführt. Die visionäre Inszenierung Gilliams sorgt dafür, dass Raoul Duke zum Fixpunkt des Films wird, um den herum alles flimmert und verschwimmt.
Johnny Depp brilliert in der Rolle des exzentrischen Sportjournalisten Raoul Duke. Seine Darbietung ist nicht nur amüsant, sondern auch tiefgründig. Benicio Del Toro verkörpert den beleibten Anwalt Dr. Gonzo, der Duke mit seinen Empfehlungen, Flüchen und eigenwilligen Abenteuern begleitet. Gilliams Film lässt die subtil-politischen Aspekte der Buchvorlage oft untergehen, während die kulturhistorische Ebene nur gelegentlich aufblitzt. Dennoch schafft es der Film, durch seine intensive Inszenierung und die musikalische Untermalung, die von den Rolling Stones bis hin zu Jimi Hendrix reicht, eine fesselnde Atmosphäre zu erzeugen.
Gilliam konzentriert sich auf das Drogenerlebnis als zentrales Element. Duke und Dr. Gonzo setzen sich diesem intensiven Feuer aus und überleben es. Die lodernden Drogenflammen begleiten sie über mehrere Tage, bis sie schließlich die Stadt verlassen. Abseits dieser intensiven Erlebnisse bietet der Film eine karge Wüstenlandschaft, die Gilliams minimalistische Herangehensweise unterstreicht. Trotz aller Exzesse und surrealen Elemente bleibt der Film ein fesselndes Porträt einer verrückten Reise, die durch Depps und Del Toros beeindruckende Darstellungen getragen wird.