Festung (2011) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Festung“ gerät die vierzehnjährige Johanna zwischen den Fronten einer zerrütteten Familie. Ihr Vater, ein gewalttätiger Mann, terrorisiert die Familie, während ihre Mutter es nicht schafft, sich von ihm zu lösen. Johanna sieht sich gezwungen, ihre kleine Schwester Moni vor dem Einfluss des Vaters zu schützen, doch das erweist sich als fast unmöglich. Die Schwester übernimmt bereits die aggressiven Verhaltensmuster des Vaters, was die Situation weiter verschärft. Auch ihre Beziehung zu Christian, einem ruhigen Mitschüler, leidet unter Johannas familiärer Last.

Dauer: 91 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Kirsi Marie Liimatainen
Produzenten: Alexandra Kordes
Hauptdarsteller: Ursina Lardi, Peter Lohmeyer, Elisa Essig
Nebendarsteller: Karoline Herfurth, Monika Lennartz, Ansgar Göbel
Genre: Drama
Studio: Farbfilm, Lighthouse Home
Sprachen: Deutsch

Während die Gewalt in ihrem Zuhause zunimmt, versucht Johanna alles, um die Wahrheit vor der Außenwelt zu verbergen. Sogar vor ihrem Lehrer und Christian verschweigt sie die Eskalation zu Hause. Ihre innere Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach Normalität und der Realität der häuslichen Gewalt stellt sie vor schwere Entscheidungen. Kann Johanna den Mut finden, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien, oder wird die Gewalt weiterhin das Leben der Familie bestimmen?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Film „Festung“ aus dem Jahr 2011 ist ein deutsches Drama unter der Regie von Kirsi Marie Liimatainen. Das Drehbuch stammt von Nicole Armbruster, und die Produktion übernahmen Alexandra und Meike Kordes. Mit einer Filmlänge von 91 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren zeigt der Film die dramatische Geschichte einer Familie, die mit inneren und äußeren Konflikten konfrontiert ist. Die Kameraarbeit führte Christine A. Maier, während die musikalische Untermalung von Matthias Petsche stammt.

In den Hauptrollen sind Elisa Essig als Johanna und Peter Lohmeyer als Robert zu sehen. Ursina Lardi spielt Erika, während Karoline Herfurth in der Rolle der Claudia auftritt. Weitere Darsteller sind Ansgar Göbel als Christian Waidele, Antonia T. Pankow als Moni und Bernd Michael Lade als Lehrer Waidele. Monika Lennartz übernimmt die Rolle der Großmutter, und Rahel Ohm verkörpert die Frau vom Jugendamt.

Vom 14. September bis zum 31. Oktober 2010 wurde in Heppenheim und der umliegenden Region in Hessen gedreht. Die Uraufführung erfolgte am 24. August 2011 beim Montreal World Film Festival. In Deutschland kam der Film erst am 29. November 2012 in die Kinos.

Handlung vom Film „Festung“

Johanna ist eine fast vierzehnjährige Schülerin, die zusammen mit ihrer Mutter und der jüngeren Schwester Moni unter den Übergriffen ihres Vaters leidet. Ihre ältere Schwester Claudia ist bereits ausgezogen, weil sie die ständigen Gewalttaten des Vaters nicht mehr ertragen konnte. Claudia versteht nicht, warum die Mutter ihren Mann nicht verlässt, während Johanna versucht, die sechsjährige Moni vor dem Einfluss ihres Vaters zu schützen. Moni beginnt, das aggressive Verhalten des Vaters nachzuahmen, was die Situation für Johanna weiter erschwert. Trotz allem verschweigt Johanna das familiäre Drama in der Schule und ihrem Umfeld.

Johannas einziges Ventil ist ihre aufkeimende Beziehung zu Christian Waidele, einem Mitschüler, den sie sehr schätzt. Christian ist freundlich und ruhig, was Johanna Sicherheit gibt, doch sie spürt gleichzeitig den Unterschied zu ihrem dominanten Vater. Dieser Gegensatz führt zu ersten Konflikten, da Johanna einerseits die Ruhe genießt, andererseits aber ein starkes Auftreten von Christian vermisst. Ihre familiäre Situation behält sie jedoch für sich und täuscht Christian vor, in einem normalen Elternhaus zu leben, was die Beziehung zusätzlich belastet.

Johannas Kampf

Nach einem weiteren gewalttätigen Ausbruch des Vaters möchte Johannas Mutter ihn verlassen, bringt es aber erneut nicht über sich. Eine Gelegenheit, das Familienhotel zu übernehmen, wird nur unter der Bedingung angeboten, dass es keinen Skandal in der Familie gibt. Bei einer Party, zu der Johanna mit Christian eingeladen ist, bleibt sie angespannt und verlässt die Feier, nachdem Moni sie angerufen hat. Christian versteht dies falsch, und Johanna traut sich nicht, ihm die Wahrheit zu erzählen. Ihre Beziehung leidet zunehmend unter den unausgesprochenen Problemen.

An ihrem vierzehnten Geburtstag feiert Johanna mit ihrer Familie im Hotel der Großmutter, aber die Stimmung ist gedrückt. Claudia kommt zu der Feier, doch es kommt bald wieder zu einem Streit mit dem Vater. Als Claudia absichtlich mit ihrem Auto gegen das des Vaters fährt, eskaliert die Situation weiter. Robert, der Vater, beschimpft seine Frau und macht sie für die Situation verantwortlich. Am Abend schlägt er Johannas Mutter so heftig, dass sie am nächsten Tag das Bett nicht verlassen kann. Johanna muss nun nicht nur Moni, sondern auch ihre Mutter versorgen.

In der Schule wird Johanna von Lehrer Waidele auf ihre Situation angesprochen. Er hat von Christian erfahren, wie sehr die Familie unter dem Vater leidet. Er bietet an, das Jugendamt einzuschalten, was Johanna jedoch um jeden Preis verhindern will. Um den Lehrer unglaubwürdig zu machen, bezichtigt sie ihn eines sexuellen Übergriffs. Diese Lüge führt dazu, dass Christian sich von Johanna abwendet. In ihrer Verzweiflung zerstört Johanna alles, was sie jemals von ihrem Vater geschenkt bekommen hat. Als sie erkennt, dass es ihrer Mutter immer schlechter geht, ruft sie schließlich den Rettungsdienst.

Filmkritik und Rezension von „Festung“

Festung“ zeigt auf bedrückende Weise, wie häusliche Gewalt das Leben einer Familie bestimmt. Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen inszeniert das Drama nüchtern und ohne überflüssige Emotionalität. Dabei konzentriert sie sich auf die Perspektive der jungen Johanna, die versucht, ihre kleine Schwester zu schützen und gleichzeitig mit den eigenen Emotionen zurechtzukommen. Die Schauspieler liefern starke Leistungen, besonders Elisa Essig als Johanna und Peter Lohmeyer als der brutale Vater. Ihre Rollen werden überzeugend und glaubwürdig dargestellt, was die bedrückende Atmosphäre des Films verstärkt.

Der Film stellt die Komplexität familiärer Beziehungen eindringlich dar. Besonders die Unfähigkeit der Mutter, sich aus der Gewaltspirale zu befreien, zeigt die Ohnmacht, die viele Betroffene verspüren. Doch auch die innere Zerrissenheit der Kinder wird gut eingefangen, die zwischen Liebe und Angst gefangen sind. Die leisen, aber intensiven Momente zwischen Johanna und Christian zeigen die Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen, wenn die Last der Geheimnisse zu groß wird.

Visuell setzt „Festung“ auf eine zurückhaltende Bildsprache, die die düstere Stimmung des Films unterstützt. Die Kameraarbeit wirkt oft distanziert, was die Kälte der familiären Verhältnisse widerspiegelt. Ohne dramatische Musik oder überflüssigen Pathos gelingt es dem Film, seine Zuschauer emotional zu berühren.

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