Finsterworld (2013) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Finsterworld“ fängt mit idyllischen Waldbildern an. Hauptpersonen sind ein freier Rabe als Weggefährten für einen freien Mann. Der deutsche Spielfilm stammt aus dem Jahre 2013. Seine Premiere fand auf dem Filmfest in München statt, am 2. Juli 2013. Der deutsche Kinostart ließ bis zum 17. Oktober desselben Jahres auf sich warten. In Österreich und der Schweiz erfolgte der Start er im Jahre 2014.

Dauer: 94 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Frauke Finsterwalder
Produzenten: Tobias Walker, Philipp Worm
Hauptdarsteller: Ronald Zehrfeld, Sandra Hüller, Michael Maertens, Margit Carstensen
Nebendarsteller: Corinna Harfouch, Bernhard Schütz, Johannes Krisch, Christoph Bach
Genres: Dokumentation, Drama
Studio: Walker Worm Film
Sprachen: Deutsch

Ganze acht Auszeichnungen warteten auf den Film „Finsterworld“. Für den besten Debütfilm war das World Film Festival Montréal zuständig. Das Zurich Film Festival verlieh gleich zwei Preise. Auf der Cologne Conference bekam er den TV-Spielfilm-Preis. Danach folgten noch das Edinburgh International Film Festival, der Preis der Deutschen Filmkritik, der deutsche Schauspielerpreis 2014, der deutscher Filmpreis 2014 und der deutsche Regiepreis Metropolis.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Frauke Finsterwalder erschuf mit „Finsterworld“ ihr Filmdebüt, über eine Länge von 95 Minuten Spielzeit. Das Drehbuch entstand zusammen mit ihrem Ehemann Christian Kracht. Er ist bereits ein bekannter Schweizer Autor. Die Produktionsgesellschaft von Tobias Walker und Philipp Worm übernahmen die Produktion.

Das Team der Charaktere: Tom wird von Ronald Zehrfeld gespielt. Sandra Hüller bringt Franziska Feldenhoven auf die Leinwand. Michael Maertens wird durch Claude Petersdorf zum Leben erweckt. Frau Sandberg nimmt durch Margit Carstensen Gestalt an. Corinna Harfouch interpretiert die Person Inga Sandberg. Georg Sandberg wird durch Bernhard Schütz gespielt. Der Einsiedler wird lebendig durch Johannes Krisch. Christoph Bach mimt den Lehrer Nickel. Es folgen: Carla Juri (Natalie), Leonard Scheicher (Dominik), Max Pellny (als Jonas), Jakub Gierszał (Maximilian Sandberg), Markus Hering (Herr Malchow), Michael Kranz (Pfleger) und Dieter Meier (Pelzhändler).

Die ersten Szenen werden mit dem Song „The Wind“ von Cat Stevens untermalt. Für die Untermalung war Michaela Melián zuständig. Der Kameramann Markus Förderer und Andreas Menn im Schnitt arbeiteten an einer Altersfreigabe ab dem 12. Lebensjahr.

Inhalt und Handlung vom Film „Finsterworld“

Der Dreh von Finsterworld ist eine Begleitung von zwölf Personen. Alle Handlungsstränge sind miteinander verwoben.

Einsiedler: Er lebt in einer kleinen Hütte im Wald. Dort findet er einen verletzten Raben und pflegt ihn gesund. Eines Tages kommt er von einem Streifzug aus dem Wald zurück und findet sein Unterschlupf verwüstet vor. Die Möbel sind zerstört und sein Rabe ist tot. Aus Frust gräbt er aus dem Versteck sein Gewehr aus und schießt auf der nächsten Straße auf vorbeifahrende Autos. Dabei trifft er Dominik, der mit Maximilians Eltern im Auto sitzt.

Bei einer Polizeikontrolle wird der Fußpfleger Claude Petersdorf wegen Telefonieren während der Fahrt angehalten. Ein Führerscheinverlust wäre die Folge. Aber er versucht, den Polizist Tom mit Fußpflegeprodukten zu bestehen.

Tom Freundin, Franziska, ist Dokumentarfilmerin. Sie arbeitet für einen Fernsehsender und ist total unzufrieden mit dem Job. Tom verbindet eine geheime Liebschaft mit den Menschen auf dem Furry-Convention. Er steht auf Tierkostüme. Ein Pelzhändler besitzt ein tolles Fell, welches Tom sich nicht leisten kann. Um Franziska zu gefallen, kauft er ihr dieses nach einem Streit. Sie rastet aus. Später am Ende des Films sehen die Zuschauer, Franziska in Afrika einen Dokumentarfilm drehen. Tom trägt das tolle Kostüm auf einer Parkbank.

Neigungen

Claude besucht die alte Frau Sandberg, die Mutter von Maximilian und von Georg, regelmäßig im Altersheim. Dabei kümmert er sich um ihre Füße. Die anfallenden Hornhautschnuppen verbäckt er später zu Keksen und bringt sie beim nächsten Besuch mit. Bei einem Besuch tauschen sie Zärtlichkeiten aus und er bringt die Wahrheit auf den Tisch. Er ist ein Fuß-Fetischist.

Auf einem Ausflug in eine KZ-Gedenkstätte muss Dominik mitansehen, wie sein Schwarm Natalie mit Maximilian küsst. Völlig aufgelöst, steigt er nicht mehr in den Bus ein und möchte den Rückweg trampen. Auf dem Weg passiert der Unfall. Nach dem Tod wollen sie die Großmutter im Heim besuchen. Der Pfleger erklärt allerdings: „Sie ist nicht mehr bei uns“. Die Gruppe geht von Tod aus. Aber in Wirklichkeit ist sie zu Claude gezogen.

Während des Ausfluges wird Natalie von Maxi und seinem Freund Jonas in den Krematoriumsofen gesperrt. Wegen der Schreie eilt der Lehrer herbei. Die hysterische Natalie ist schwer zu beruhigen. Bei den Versuchen reißt ihre Bluse. Die herbeieilenden Menschen gehen davon aus, dass der Lehrer sie vergewaltigen wollte. Das Ergebnis ist, dass der Lehrer im Gefängnis wandert. So wie auch der Einsiedler am Anfang.

Die Verkettung der Ereignisse macht den Film aus. Am Ende bleibt nur unklar wer die Hütte des Einsiedlers zerstört hat.

Filmkritik und Rezension von Finsterworld

Feldhoven nutzt die Doku „Finsterworld“ über soziales Elend um sich selbst zu profilieren. Sandra Hüller ist ebenfalls eine Dokumentarfilmerin und diesmal zeigt sie aber selbst ihr komödiantisches Talent. In der Rolle kann sie mit einer belügenden Egozentrik überzeugen. Das Ehepaar Corinna Harfouch und Bernhard Schütz nutzen die Gelegenheit, um sich verbal anzugehen. Das Ensemble bringt immense Spielfreude auf die Leinwand, sodass der dialogreiche Episodenfilm ein Glanzstück des schwarzen Humors wird. Es ist eine Satire die fasziniert und gleichzeitig irritiert. Sie behandelt gesellschaftliche Zwänge, die deutsche Identitätssuche und persönliche Sehnsüchte, gemischt mit zynischen Dialogen.

„Finsterworld“ ist ein Meisterwerk der Filmkunst. Die Bilder zeigen dem Zuschauer deutlich die Detailverliebtheit. Die Skurrilität fördert die filmische Ästhetik. Während der Szene im Verbrennungsofen klafft die Schere zwischen Handlung und Bild ganz deutlich auseinander. Der Schockmoment ist überaus deutlich. Der filmischen Schönheit wird ein Gegenstück präsentiert. Alle Bilder des Films leben von den Gegensätzen und dem Spiel mit Schatten und Licht.

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