Fletcher’s Visionen (1997) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Fletcher’s Visionen“ ist ein faszinierender Romantik-Thriller, in dem Mel Gibson die Hauptrolle des New Yorker Taxifahrers Jerry Fletcher spielt. Jerry ist ein Mann, der von seinen eigenen Verschwörungstheorien besessen ist. Er bringt seine Fahrgäste mit wilden Geschichten durcheinander und lebt in einer Wohnung, die einem Hochsicherheitsgefängnis gleicht. Jerry vertraut niemandem und sichert sogar seinen Kühlschrank und seine Kaffeedose. Julia Roberts spielt die Staatsanwältin Alice Sutton, die anfänglich skeptisch gegenüber Jerrys Geschichten ist. Doch sie wird in seine Welt der Paranoia hineingezogen, als sich einige seiner Theorien als gefährlich real erweisen.
Während die Handlung voranschreitet, muss Alice entscheiden, ob sie Jerry glauben soll, der um sein Leben fürchtet und behauptet, von mächtigen Männern verfolgt zu werden. Ihre Beziehung zu Jerry wird immer komplexer, als sie beginnt, die Wahrheit hinter seinen Behauptungen zu suchen. Dabei stößt sie auf Geheimnisse, die nicht nur Jerrys Leben, sondern auch ihr eigenes bedrohen könnten. Welche dunklen Mächte sind tatsächlich am Werk und kann Alice Jerry rechtzeitig helfen?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Fletcher’s Visionen“ ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1997. Richard Donner führte Regie, während Brian Helgeland das Drehbuch schrieb. Die Hauptrollen übernahmen Mel Gibson als Jerry Fletcher und Julia Roberts als Alice Sutton. Patrick Stewart spielte Dr. Jonas und Cylk Cozart verkörperte Agent Lowry. Weitere Darsteller waren Steve Kahan als Sr. Wilson, Terry Alexander als Flip, Alex McArthur als Cynic und Bert Remsen als Juez Sutton.
Gedreht wurde der Film hauptsächlich in New York City, mit einigen Szenen auf der Lionshare Farm in Greenwich, Connecticut. Die Produktionskosten betrugen etwa 75 Millionen US-Dollar. Der Film hat eine Laufzeit von 135 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe ab 12 Jahren. „Fletcher’s Visionen“ kombiniert Elemente aus Romantik und Thriller, was zu einer spannenden Atmosphäre beiträgt. Carter Burwell komponierte die Filmmusik, John Schwartzman war für die Kamera verantwortlich und der Schnitt erfolgte durch Kevin Stitt und Frank J. Urioste.
Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Blockbuster Entertainment Award für Mel Gibson, Julia Roberts und Patrick Stewart. Brian Helgeland wurde für den Edgar Allan Poe Award nominiert. In Deutschland erhielt der Film das Prädikat „wertvoll“ von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW). „Fletcher’s Visionen“ startete am 8. August 1997 in den USA und erzielte am Eröffnungswochenende Einnahmen von 19,3 Millionen US-Dollar. Insgesamt spielte der Film weltweit etwa 136,9 Millionen US-Dollar ein.
Inhalt und Handlung vom Film „Fletcher’s Visionen“
Der New Yorker Taxifahrer Jerry Fletcher stellt seit geraumer Zeit der Staatsanwältin Alice Sutton nach. Er belästigt sie mit scheinbar wirren Verschwörungstheorien. Eines Tages wird er entführt und von einem Mann gefoltert. Fletcher kann fliehen, nachdem er seinem Peiniger in die Nase gebissen hat. Im Foyer des Justizministeriums wird Fletcher verhaftet und in ein Krankenhaus gebracht. Alice Sutton besucht das Krankenhaus und findet zahlreiche Vertreter verschiedener Bundesbehörden vor. Agent Lowry stellt sich als FBI-Mitarbeiter vor, während Dr. Jonas als CIA-Psychiater vorgestellt wird, seine Nase verletzt.
Sutton befragt Dr. Jonas über seine Verletzung, die er auf seinen Hund zurückführt. Fletcher bittet Sutton, seine Krankenakte mit der seines Zimmernachbarn zu tauschen, da er um sein Leben fürchtet. Zunächst bleibt unklar, ob Sutton seinem Wunsch nachkommt. Am nächsten Morgen stirbt Fletchers Zimmergenosse tatsächlich. Fletcher flieht und bleibt in einem Schacht stecken. Sutton hilft ihm, sich zu befreien. Er entkommt seinen Verfolgern aus dem Krankenhaus und versteckt sich in Suttons Auto. Sie fährt ihn zu seiner Wohnung, die bald darauf von Jonas’ Männern aufgesucht wird. Fletcher setzt die Wohnung in Brand und flüchtet mit Sutton.
Geheime CIA-Experimente enthüllt
Sutton versucht mit den fünf Abonnenten von Fletchers Publikationen über Verschwörungstheorien Kontakt aufzunehmen. Vier von ihnen sind jedoch in den letzten 24 Stunden unter mysteriösen Umständen verstorben. Die fünfte Adresse führt sie zum Gebäude des Strafgerichts in Manhattan, wo sie von Dr. Jonas empfangen wird. Jonas enthüllt, dass er für die CIA geheime und illegale Experimente zur Bewusstseinskontrolle durchgeführt hat. Fletcher gehörte zu seinen Opfern, die gezielt zu Mördern gemacht wurden. Jonas behauptet, Fletcher habe ihren Vater ermordet und übergibt ihr ein belastendes Foto.
Fletcher nimmt erneut Kontakt zu Sutton auf und fährt mit ihr zur Farm ihres Vaters. Dort erinnert sich Fletcher und gesteht ihr, dass er zum Morden programmiert wurde, aber ihren Vater nicht töten konnte. Er freundete sich stattdessen mit ihm an. Die Tat wurde von jemand anderem ausgeführt, der von Dr. Jonas beauftragt wurde. Mit seinen letzten Atemzügen gab Suttons Vater ihm ein Foto und bat ihn, Alice zu beschützen. Fletcher hatte die meisten Ereignisse vergessen, aber die Erinnerung an Sutton blieb.
Jonas und seine Leute orten Suttons Handy und entführen Fletcher erneut. Suttons Vorgesetzter wird erschossen, sie flieht. Der Versuch, sie ebenfalls zu erschießen, misslingt. Fletcher wird in einem verlassenen Krankenhausflügel festgehalten. Sutton findet ihn und ruft Agent Lowry zur Hilfe. Sie entdeckt, dass Lowry nicht fürs FBI arbeitet, sondern für eine geheime Organisation. Es kommt zum Schusswechsel zwischen Lowrys und Jonas’ Männern. Fletcher wird von Dr. Jonas niedergeschossen, woraufhin Sutton Jonas tötet. Fletcher wird im Rettungshubschrauber abtransportiert, scheint aber zu sterben. Später besucht Sutton sein Grab und findet ein Zeichen, dass Fletcher lebt.
Filmkritik und Rezension von „Fletcher’s Visionen“
Jerry Fletcher, die Hauptfigur in Richard Donners Film „Fletcher’s Visionen„, begeistert durch seine Vielschichtigkeit. Mel Gibson spielt den exzentrischen Taxifahrer, der jedem seiner Fahrgäste eine neue Verschwörungstheorie präsentiert. Diese Theorien hat sich Gibson größtenteils selbst ausgedacht. Jerrys Wohnung gleicht einem Hochsicherheitsgefängnis, was seine Paranoia und seine Überzeugung von den Theorien unterstreicht. Gibson bringt die Figur perfekt auf den Punkt, indem er zwischen Witz, Cleverness und Unsicherheit wechselt. Die düsteren Erinnerungen aus Jerrys Vergangenheit blitzen nur sporadisch auf und tragen zur Verwirrung bei, was ihn authentisch wirken lässt.
Julia Roberts übernimmt die Rolle der Justizbeamtin Alice Sutton, obwohl ursprünglich Jodie Foster dafür vorgesehen war. Roberts schafft es dennoch, ihrer Figur Leben einzuhauchen, obwohl das Drehbuch von Brian Helgeland ihr nicht viel Spielraum lässt. Alice dient hauptsächlich als Liebesinteresse für Jerry, was die Tiefe ihres Charakters etwas einschränkt. Das Drehbuch zeigt Höhen und Tiefen, von fesselnder Spannung bis hin zu klischeehaften Dialogen. Doch Richard Donner liefert insgesamt eine packende Inszenierung ab. Die Filmgestaltung, von der Beleuchtung über den Ton bis hin zur Kameraführung, ist solide und stimmig.
Die Musik im Film, insbesondere der Song „Can’t Take My Eyes Off You“ in verschiedenen Versionen, passt perfekt zur Atmosphäre. Donners typischer Humor und die zahlreichen Anspielungen auf bekannte Verschwörungstheorien sorgen für zusätzliche Unterhaltung. Trotz einiger Schwächen und kleinerer Patzer bleibt „Fletcher’s Visionen“ ein unterhaltsamer Thriller. Patrick Stewart liefert eine überzeugende Leistung ab. Warum der Film jedoch 75 Millionen Dollar kostete, bleibt fraglich, da er kaum actionreiche Szenen und Spezialeffekte enthält.