Flow (2024) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Flow“ kämpft eine Katze ums Überleben in einer Welt, die von Wasser verschlungen wird. Sie beobachtet eine Hundegruppe am Flussufer und nutzt einen Moment der Unachtsamkeit, um einen Fisch zu stehlen. Doch ihre Flucht bleibt nicht unbemerkt. Die Hunde setzen zur Verfolgung an, während sie durch dichte Wälder rennt. Plötzlich rast eine Hirschherde heran, gefolgt von einer gewaltigen Flut. Das Wasser reißt alles mit sich, doch die Katze entkommt und findet sich auf höherem Boden wieder.

Dauer: 88 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Gints Zilbalodis
Produzenten: Matīss Kaža, Ron Dyens, Gints Zilbalodis, Gregory Zalcman
Hauptdarsteller:
Genres: Kinder & Familie, Zeichentrick
Studio: Dream Well Studio

Ein Labrador folgt ihr in eine verlassene Hütte, doch das Wasser steigt weiter. Während die Hunde mit einem Boot entkommen, bleibt die Katze zurück. Sie erklimmt eine riesige Statue, doch die Flut gibt keine Ruhe. Kurz bevor das Wasser sie verschlingt, taucht ein Segelboot auf. An Bord befindet sich ein Capybara, das sie widerwillig aufnimmt. Doch in dieser versunkenen Welt lauern noch viele Gefahren. Wird die Katze den richtigen Weg finden?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Flow“ wurde von Gints Zilbalodis inszeniert und basiert auf einer Geschichte, die er gemeinsam mit Matīss Kaža entwickelte. Die Produktion übernahmen Ron Dyens, Matīss Kaža und Gregory Zalcman. Der Film kommt ohne Dialoge aus, setzt jedoch auf eindrucksvolle Soundeffekte und Tiergeräusche. Die Musik komponierte Rihards Zaļupe, während Zilbalodis selbst für die Kamera verantwortlich war. Die Premiere fand im Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes statt. In Deutschland lief der Film ab dem 6. März 2025, in Österreich bereits einen Monat früher. Der lettische Originaltitel „Straume“ bedeutet Strömung, was die zentrale Thematik des Films widerspiegelt.

Der Film gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Europäischen Filmpreis für den besten Animationsfilm. Lettland reichte „Flow“ als Beitrag für den besten internationalen Film bei den Oscars 2025 ein. Neben der Nominierung in dieser Kategorie erhielt der Film den Oscar als bester Animationsfilm. Auch die Golden Globes 2025 würdigten ihn als besten Animationsfilm. Weitere Preise folgten bei den Annie Awards, den British Academy Film Awards und den Critics’ Choice Awards. In Lettland brach „Flow“ Rekorde, indem er über 306.000 Kinotickets verkaufte und damit zum meistgesehenen Film des Landes wurde.

Die Animation entstand mit Unterstützung des National Film Centre of Latvia, ARTE France, Eurimages und weiterer Institutionen. Die Arbeiten fanden in Frankreich und Belgien statt. Das Budget wurde teilweise über den belgischen Tax Shelter finanziert. Mit über 20 Millionen US-Dollar Einspielergebnis entwickelte sich „Flow“ zu einem kommerziellen Erfolg. Besonders in den USA übertraf der Film frühere Spitzenreiter von Janus Films.

Handlung vom Film „Flow“

Eine dunkelgraue Katze streift durch einen dichten Wald. Am Flussufer entdeckt sie eine Gruppe von Hunden, die Fische fangen. Während zwei Hunde um ihre Beute kämpfen, schnappt sie sich einen Fisch und flüchtet. Die Hunde bemerken den Diebstahl und nehmen sofort die Verfolgung auf. Während der hektischen Flucht wird sie von einer rasenden Hirschherde überrascht. Kurz darauf setzt eine gewaltige Flut ein und reißt alles mit sich. Die Katze überlebt und rettet sich auf höheres Gelände. Ein gelber Labrador folgt ihr zu einer verlassenen Hütte, doch das steigende Wasser macht den Unterschlupf unbewohnbar.

Die Hunde entkommen auf einem Boot, während die Katze auf einer riesigen Statue Zuflucht sucht. Die Flut steigt weiter, bis die Statue fast vollständig unter Wasser verschwindet. Im letzten Moment springt die Katze auf ein vorbeisegelndes Boot, das von einem Capybara bewohnt wird. Am nächsten Morgen gerät sie erneut in Gefahr, als ein Sekretärvogel sie angreift und ins Wasser stürzt. Ein riesiger Wal rettet sie vor dem Ertrinken. Kurz darauf schließt sich ein Katta der Besatzung an. Später erreicht die Gruppe das Ufer und begegnet feindseligen Sekretärvögeln.

Ein unerwartetes Wiedersehen

Der junge Sekretärvogel, der die Katze zuvor verschont hatte, wird von seinem Anführer herausgefordert und verletzt. Da er nicht mehr fliegen kann, bleibt er bei der Gruppe. Zusammen reisen sie in eine halb versunkene Stadt. Der Labrador wirft dem Vogel aus Spaß eine Glaskugel zu, doch dieser reagiert gereizt. Als der Katta daraufhin wütend wird, geraten beide in einen Kampf. Während der Auseinandersetzung verliert das Boot die Kontrolle und bleibt in einem Baum stecken. Eine Welle des Wals befreit das Schiff. Die Katze lernt vom Capybara, wie man besser schwimmt und Fische fängt.

Ein heftiger Sturm zieht auf, als das Boot durch riesige Steinpfeiler segelt. Der Sekretärvogel fliegt davon, die Katze stürzt ins Wasser und erreicht eine Treppe, die zu einem alten Bauwerk führt. Oben angekommen, begegnet sie dem Vogel erneut. Plötzlich verschwinden Schwerkraft und Zeit für einen kurzen Moment. Ein leuchtender Durchgang öffnet sich über ihnen. Während der Vogel in das Licht schwebt und verschwindet, fällt die Katze langsam zurück auf den Boden. Kurz danach kehrt sie zurück ans Wasser, doch das Boot ist bereits fort.

Als der Wasserstand unerwartet sinkt, suchen die Katze und der Katta nach dem Boot. Sie entdecken es in den Ästen eines umgestürzten Baumes. Während die Hunde herunterspringen, beginnt der Baum zu brechen. Die Katze hilft, das Boot zu sichern, doch ein plötzlich vorbeihuschendes Kaninchen lenkt die Hunde ab. Sie laufen davon, während das Boot abstürzt. Die Katze stürzt mit, wird jedoch vom Capybara gerettet. Als sie sich in Sicherheit wähnen, taucht eine neue Bedrohung auf. Eine Hirschherde rast durch den Wald. Die Katze flieht panisch, doch anstatt eines neuen Unwetters findet sie den gestrandeten Wal.

Filmkritik und Rezension von „Flow“

Flow“ von Gints Zilbalodis beeindruckt durch seine wortlose Erzählweise. Der Film folgt einer schwarzen Katze in einer post-apokalyptischen Welt. Ohne Menschen navigiert sie durch eine überflutete Landschaft. Die Animation fängt die natürliche Bewegung der Tiere authentisch ein. Diese Entscheidung verleiht dem Film eine besondere Tiefe. Die Tiere kommunizieren durch Gesten und Laute. Dies verstärkt die immersive Erfahrung. Die Nutzung von Blender, einer Open-Source-Software, unterstreicht die technische Raffinesse.

Die visuelle Gestaltung von „Flow“ ist bemerkenswert. Die Landschaften wirken sowohl realistisch als auch surreal. Die Kameraarbeit erinnert an dokumentarische Stile. Sie versetzt den Zuschauer in die Perspektive der Katze. Diese Herangehensweise fördert eine tiefe Verbindung zur Geschichte. Der Film verzichtet auf typische anthropomorphe Darstellungen. Stattdessen bleiben die Tiere ihren natürlichen Verhaltensweisen treu. Dies erzeugt eine authentische Atmosphäre.

Thematisch behandelt „Flow“ ökologische Fragen. Die Darstellung einer Welt ohne Menschen regt zum Nachdenken an. Die Tiere müssen zusammenarbeiten, um zu überleben. Diese Botschaft der Kooperation ist zeitlos. Der Film erhielt internationale Anerkennung. Er gewann unter anderem einen Golden Globe und den Oscar. „Flow“ zeigt, wie Animation komplexe Themen vermitteln kann.

X