Flucht aus Pretoria

Im Südafrika der 1970er Jahre brodelt die Stimmung, als Menschen gegen das brutale Apartheid-Regime aufbegehren. Unter ihnen befinden sich auch mutige Mitglieder der privilegierten weißen Minderheit, die sich für Gerechtigkeit und Gleichheit einsetzen. Tim Jenkin (Daniel Radcliffe) und Stephen Lee (Daniel Webber), zwei engagierte Anti-Apartheid-Aktivisten, geraten ins Visier der Behörden, als sie verbotene Flugblätter verteilen, und werden in das Hochsicherheitsgefängnis Pretoria eingesperrt.

Dauer: 106 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Francis Annan
Produzenten: Jackie Sheppard, Mark Blaney, David Barron
Hauptdarsteller: Daniel Radcliffe, Daniel Webber, Ian Hart
Nebendarsteller: Mark Leonard Winter, Nathan Page
Genre: Thriller
Studio: Arclight Films, Spier Films
Sprachen: Deutsch, English

Dort begegnen sie Denis Goldberg (Ian Hart) und Leonard (Mark Leonard Winter), zwei weiteren Inhaftierten, die ebenfalls gegen das Regime kämpfen. Gemeinsam schmieden sie einen gewagten Ausbruchsplan: In der Gefängniswerkstatt wollen sie aus Holz perfekte Nachbildungen der Schlüssel für alle Türen anfertigen. Durch ihre Entschlossenheit und Zusammenarbeit hoffen sie, das Gefängnis überlisten und ihre Freiheit zurückgewinnen zu können. Der spannende Film „Flucht aus Pretoria“ unter der Regie von Francis Annan und nach dem Drehbuch von Annan und L.H. Adams zeigt den aufsehenerregenden Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit eindrucksvoll auf der Leinwand.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Für „Flucht aus Pretoria“ kreierte Regisseur Francis Annan auch das Drehbuch. Dabei erhielt er Unterstützung von L.H. Adams und das Drehbuch hielt sich an die Vorlage von Tim Jenkin. Jenkin war damals selbst im Gefängnis und schildert in seiner Biografie den Ausbruch mit allen Abenteuern („Inside Out: Escape From Pretoria Prison“). Veröffentlichung des Films war im Jahre 2020.

Kameramann Geoffrey Hall erarbeitete sich einen hervorragenden Ruf in Australien. Seine Arbeit in allen Filmgenres, Dokumentarvideos, Drama-TVCs und Musikvideos, verdient Auszeichnungen. Für „Flucht aus Pretoria“ stehen Daniel Radcliffe und Daniel Webber in den Hauptrollen vor der Kamera, als Tim Jenkin und Stephen Lee. Die Dreharbeiten finden nicht in Südafrika, sondern in Australien, Adelaide, statt.

Im Gefängnis lernen die beiden, noch weitere Insassen kennen. Da wäre beispielsweise Leonard (Mark Leonard Winter) und Denis Goldberg (Ian Hart). Nach dem Schnitt untermalte David Hirschfelder den Film mit seiner Musikkomposition, geboren November 1960, um eine bessere Spannung zu erzielen. Bereits im Jahre 1997 und 1999 war er in „Beste Filmmusik“ für einen Oscar nominiert. Hirschfelder ist nicht nur Musiker, sondern auch Filmkomponist und Performer. In seiner Zeit als Musiker unterstützte er die Bands „Little River“ und „John Farnham“.

Handlung & Story vom Film „Flucht aus Pretoria“

Die Geschichte spielt in Südafrika im Jahre 1973:

Es ist noch nicht lange her, dass Timothy und Stephen ihr Studium beendet haben. Beide sind weiß und in Südafrika aufgewachsen. Die Jungs lernen sich auf der Uni kennen. Nicht erst seit dem Studium haben sie ein starkes soziales Gewissen, doch während des Studiums an der Universität lasen sie vermehrt Literatur, die vom Apartheid-Regime verboten war.

Die Umstände in Südafrika können sie nicht ertragen. Das privilegierte weiße Volk badet gerne an den Stränden, wohingegen in den Townships junge Schwarzen erbarmungslos gejagt oder sogar gleich erschossen werden.

Es ist die Zeit der Apartheid und die ständig strenge Trennung nach Hautfarbe unter dem Regime stößt ihnen auf. Es gibt immer wieder Personen, die dem rassistischen System nicht einfach so beipflichten wollen. Bald sind sie sich einig, dass diese Einstellung radikal geändert werden muss. Timothy und Stephen überlegen nicht lange und schließen sich dem African National Congress an, kurz ANC. Dabei halten sie nicht die Füße still und setzen kleine Nadelstiche mit illegalen und gefährlichen Aktionen. Das Ziel lautet: Freiheit und Gleichheit für alle Menschen.

Das Urteil

Rund fünf Jahre später schnappt die Polizei die Männer bei einer illegalen Aktion und zerrt sie vor Gericht. Die Hüter des Gesetzes haben Timothy und Stephen dabei erwischt, wie sie Flugblätter produziert und verteilt haben. Leider ist der Richter selbst ein Rassist. Sein Exempel an den Verrätern ist: Acht Jahre Haft für Stephen und zwölf Jahre Haft für Timothy. Natürlich kommen sie in den Knast für weiße Menschen. Pretoria beherbergt politische Gefangene und Mörder.

Schnell ist für Timothy klar, dass er nicht lange dortbleiben wird. Es besteht nur eine Möglichkeit – aus dem Gefängnis ausbrechen. Allerdings ist das Vorhaben nicht so leicht in die Tat umsetzen, denn man braucht gute Kontakte drinnen und auch draußen. Zusätzlich wäre eine zündende Idee hilfreich.

Durch die Bekanntschaft zu Denis Goldberg und Leonard, zwei weitere Insassen in Pretoria, können schon bald Pläne geschmiedet werden. Denis, der einst persönlich mit Mandela marschiert ist und Leonard, der Franzose. Letzterer kann sich schwer mit seinem Schicksal abfinden, weshalb er die Pläne von Timothy und Stephen freudig begrüßt. Ein Weg soll sein, dass in der Gefängniswerkstatt hölzerne Nachschlüssel für sämtliche Türen angefertigt werden. Nur so kann es gelingen, den aktiven politischen Kampf schnellstmöglich wieder auf den Straßen weiterzuleben.

Es gelingt der Gruppe, nachdem Timothy und Stephen für 18 Monate inhaftiert waren.

Fazit & Kritiken zum Film „Flucht aus Pretoria“

Flucht aus Pretoria“ beruht auf wahren Begebenheiten, denn es ging um die Flucht von Timothy Jenkin. Sein Buch erschien im Jahre 1987 und Francis Annan erschuf daraus, eine packende Verfilmung, indem er mit eindrücklichen Aufnahmen aus dem Archiv beginnt. Es wird deutlich, welche Gewalt gegenüber der schwarzen Bevölkerung im südafrikanischen Staat herrschte. Der Film nimmt sich etwas dramaturgische Freiheit, indem unter anderem die Festnahme unter explosiven Umständen verfilmt ist.

Schnell ist der Zuschauer emotionalisiert und bedingungslos bei den zwei Aktivisten. Erste Begegnungen mit anderen Gefängnisinsassen behandeln das Thema Misstrauen und Vertrauen. Die wahnwitzige Idee von Timothy klappt wirklich. Nur durch das Abpausen der Schlüssellöcher und durch eine Visualisierung der Formen am Schlüsselbund der Wärter ziehen sie dieses Vorhaben durch. Radcliffe spielt seine Rolle einzigartig, besonders wenn Timothy die Stufen der Planung und Anfertigung der Schlüssel durchzieht.

Aus der Erzähl-Sicht bietet der Thriller nicht viel Neues, aber „Flucht aus Pretoria“ ist einfach spannend gemacht und nach einer realen Geschichte stark nachgespielt.

Die wahre Geschichte hinter „Flucht aus Pretoria“ enthüllt

Das Buch „Inside Out: Escape from Pretoria Central Prison“ von Tim Jenkins bildete die Grundlage für den Film „Flucht aus Pretoria“. Tim wurde für zwölf Jahre und Stephen für acht Jahre in das Gefängnis „Pretoria“ eingesperrt, nachdem sie mithilfe einer harmlosen Explosion Flugblätter verteilt hatten. Im Gefängnis begegneten sie Denis Goldberg und Alexandre Moumbaris, jedoch nicht Leonard Fontaine.

Da weder eine Flucht über die Mauern noch durch das Erdreich möglich war, stellte Tim mühsam Holzschlüssel her. Ursprünglich sollten acht Männer fliehen, doch das erschien den Beteiligten zu riskant. Daher beschlossen sie, dass Tim, Stephen und Alexandre ausbrechen sollten. Der Film zeigt allerdings, dass andere politische Gefangene, einschließlich Goldberg, aus Angst nicht mitkommen wollten.

Ob der Wärter am Ausbruchstag wirklich Durchfall hatte und ob Goldberg das Auffliegen der Flüchtenden durch Zerstören einer Deckenleuchte verhinderte, kann als künstlerische Freiheit angesehen werden. Dennoch gelang den dreien mithilfe von Holzschlüsseln, Geduld und Mut die Flucht. Anschließend flohen sie über Mosambik und Tansania bis ins sichere London.

Von dort aus kämpften sie weiterhin gegen das Apartheid-Regime. Im Jahr 1991 wurden sie begnadigt, und 1992 endete die Apartheid offiziell. Nelson Mandela, der Anführer des ANC, wurde 1994 zum Präsidenten von Südafrika gewählt.

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