Gefährliche Liebschaften (1988) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Film „Gefährliche Liebschaften“ von Stephen Frears aus dem Jahr 1988 entfaltet sich ein fesselndes Drama über Liebe, Betrug und Rache in der dekadenten Welt des französischen Adels am Vorabend der Revolution. Die Hauptfiguren, Marquise de Merteuil und Vicomte de Valmont, dargestellt von Glenn Close und John Malkovich, nutzen Liebe als Waffe in einem strategischen Kampf um Macht und Kontrolle. Die beiden ehemaligen Liebhaber wenden ihre betrügerischen Fähigkeiten gegeneinander an und ziehen andere in ihr gefährliches Spiel hinein, darunter die tugendhafte Madame de Tourvel und die junge Cécile de Volanges.
Dauer: | 119 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 1988 |
Regie: | Stephen Frears |
Produzenten: | Norma Heyman, Hank Moonjean |
Hauptdarsteller: | Glenn Close, John Malkovich, Michelle Pfeiffer |
Nebendarsteller: | Swoosie Kurtz, Keanu Reeves, Mildred Natwick |
Genre: | Drama |
Studio: | Warner Bros. |
Sprachen: | Deutsch, English |
Während Valmonts Bemühungen, Madame de Tourvel zu verführen, und die Intrigen der Marquise de Merteuil die Handlung vorantreiben, entsteht eine Atmosphäre voller Spannung und Unsicherheit. Die opulente Ausstattung und die scharfzüngigen Dialoge unterstreichen die erbitterten sozialen Auseinandersetzungen dieser Epoche. Wie weit werden Valmont und Merteuil gehen, um ihre Ziele zu erreichen?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Stephen Frears führte Regie beim Filmdrama „Gefährliche Liebschaften„, das 1988 erschien. Das Drehbuch schrieb Christopher Hampton. Glenn Close verkörpert die Marquise Isabelle de Merteuil, John Malkovich den Vicomte Sébastien de Valmont und Michelle Pfeiffer die Madame Marie de Tourvel. Weitere Darsteller sind Keanu Reeves als Chevalier Raphael Danceny und Uma Thurman als Cécile de Volanges. Der Film, der in Frankreich gedreht wurde, spielt im 18. Jahrhundert und basiert auf einem Briefroman.
Die Produktion des Films übernahmen Norma Heyman und Hank Moonjean, während Philippe Rousselot die Kameraführung innehatte. Mit einer Dauer von 119 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 16 erreichte der Film ein weltweites Einspielergebnis von 34,7 Millionen US-Dollar. Die Musik komponierte George Fenton und Mick Audsley war für den Schnitt verantwortlich. Die Drehorte umfassten prächtige Schlösser und historische Gebäude rund um Paris.
„Gefährliche Liebschaften“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter drei Oscars für das beste adaptierte Drehbuch, das beste Szenenbild und das beste Kostümdesign. Michelle Pfeiffer gewann einen BAFTA als beste Nebendarstellerin. Der Film war ebenfalls für beste Regie und beste Hauptdarstellerin nominiert. Trotz seiner dramatischen Intrigen und komplexen Charaktere, stellt der Film eine genaue Adaption des klassischen französischen Romans dar.
Inhalt und Handlung vom Film „Gefährliche Liebschaften“
In Frankreich während des Ancien Régime sinnt die verwitwete Marquise de Merteuil auf Rache, nachdem sie von ihrem Liebhaber Bastide verlassen wurde. Sie beauftragt Vicomte de Valmont, einen früheren Geliebten, Bastides jungfräuliche Verlobte, Cécile de Volanges, zu verführen. Valmont sieht in dieser Aufgabe allerdings eine zu geringe Herausforderung, da er bereits ein anspruchsvolleres Ziel verfolgt: die tugendhafte Madame de Tourvel zu erobern. Er verspricht der Marquise eine Nacht mit ihm, sollte es ihm gelingen, einen schriftlichen Beweis von Madame de Tourvels Eroberung zu liefern.
Madame de Tourvel, die bei Valmonts Tante, Madame de Rosemonde, zu Gast ist, zeigt sich reserviert gegenüber Valmont. Sie hat von seinen früheren Eskapaden gehört. Um herauszufinden, wer sie gewarnt hat, lässt Valmont durch seinen Diener Azolan ihre Briefe entwenden. Madame de Tourvel setzt derweil einen Spion auf Valmont an. Während eines Dorfbesuchs bezahlt Valmont die Schulden eines Armen und verteilt Almosen, was ihm die Gunst seiner Tante und ein überraschtes Lob von Madame de Tourvel einbringt. Dennoch, als er ihr seine Liebe gesteht, weist sie ihn zurück und bittet ihn, zu gehen.
Geständnis unter Druck
Währenddessen verliebt sich Cécile, die Tochter von Madame de Volanges und Bastides Verlobte, in ihren Harfenlehrer, den Chevalier Danceny. Cécile sucht Rat bei der Marquise, die vorgibt, ihr helfen zu wollen. Doch hinter Céciles Rücken verrät die Marquise den Aufenthaltsort der Liebesbriefe an ihre Mutter und empfiehlt, Cécile zur Ablenkung aufs Land zu schicken. Als Cécile und ihre Mutter bei Madame de Rosemonde ankommen, trifft auch Valmont dort ein und nutzt die Gelegenheit, Cécile mit einem nachgemachten Schlüssel zu ihrem Zimmer zu verführen.
Valmont konzentriert sich weiterhin auf Madame de Tourvel. Eines regnerischen Abends drängt er sie erneut in ihrem Zimmer, sie weist ihn aber ab, woraufhin er sie auf ihr Bett trägt. In letzter Sekunde lässt er jedoch von ihr ab und verlässt das Zimmer. Madame de Tourvel, die sich ihre Liebe eingesteht, reist noch in derselben Nacht ab. Die Marquise, die sich inzwischen Danceny als Liebhaber genommen hat, verspottet Valmont für seine verpasste Chance. Als Valmont ihr später von seinem Erfolg berichtet, fordert sie den versprochenen schriftlichen Beweis.
Valmont, der sich in Madame de Tourvel verliebt hat, fühlt sich von seinen eigenen Gefühlen gedemütigt und konfrontiert sie mit der Behauptung, er langweile sich und habe sie betrogen. Die Marquise triumphiert, als sie Valmont dazu bringt, das Herz der einzigen Frau zu brechen, die er je wirklich geliebt hat. Sie informiert Danceny über Valmonts Verführung von Cécile. Im folgenden Duell lässt sich Valmont absichtlich töten. Er warnt Danceny vor der Marquise und bittet ihn, belastende Briefe zu verbreiten. Madame de Tourvel stirbt kurz darauf an gebrochenem Herzen. Die Marquise wird schließlich in der Oper vom Publikum ausgebuht und verlässt gedemütigt die Szene.
Filmkritik und Rezension von „Gefährliche Liebschaften“
Stephen Frears‘ „Gefährliche Liebschaften“ aus dem Jahr 1988 nutzt das prunkvolle Setting des französischen Hochadels, um eine Geschichte voller Intrigen und Täuschungen zu weben. Glenn Close brilliert als Marquise de Merteuil, die ein Meisterwerk der Manipulation orchestriert, um sich an ihrem Ex-Liebhaber zu rächen. Ihre kalte Entschlossenheit steht im krassen Gegensatz zur naiven Jugend von Uma Thurmans Cécile. John Malkovichs Darstellung des Vicomte de Valmont zeigt einen Mann, der von der Macht seiner Verführungskünste berauscht ist. Ihre komplexe Beziehung treibt die Handlung voran, während sie sich gegenseitig in einem gefährlichen Spiel ausnutzen.
Der Film nutzt seine opulente Ausstattung und Kostüme nicht nur zur Schau, sondern auch als Spiegel der Dekadenz einer untergehenden Klasse. Diese Elemente bilden die Kulisse für einen weniger offensichtlichen Krieg, der mit Worten und Blicken geführt wird. Frears schafft es, die subtilen Zeichen von Macht und Verrat in den Vordergrund zu rücken, wodurch die intriganten Manöver der Hauptcharaktere besonders zur Geltung kommen. Die Dialoge sind scharf und pointiert, jeder Satz ist geladen mit doppelten Bedeutungen und verborgenen Absichten, die den Zuschauer fesseln und zur Aufmerksamkeit zwingen.
Während Glenn Close und John Malkovich die Szene dominieren, liefert Michelle Pfeiffer eine bewegende Leistung als Madame de Tourvel. Ihre Wandlung von einer tugendhaften Frau, die gegen ihre Gefühle ankämpft, zu einer Verliebten, die von den Lügen Valmonts zerstört wird, ist herzzerreißend. Ihre Darstellung verleiht dem Film eine emotionale Tiefe, die das Publikum in ihren Bann zieht. Insgesamt stellt „Gefährliche Liebschaften“ eine meisterhafte Verbindung von schauspielerischer Brillanz und einer scharfsinnigen Erzählung dar, die die dunkle Seite menschlicher Begierden und die Ironie des Schicksals erkundet.