Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes (2010) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Der Dokumentarfilm „Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“ taucht tief in die Schattenseiten der modernen Agrarwissenschaft ein und enthüllt die schockierende Wahrheit hinter der Macht der Gentechnikindustrie. Bertram Verhaag, der Regisseur, nimmt den Zuschauer mit auf eine investigative Reise, die die Machenschaften großer Konzerne offenlegt, die Wissenschaftler, welche kritische Ergebnisse veröffentlichen, systematisch unterdrücken. Mit eindringlichen Beispielen zeigt der Film, wie diese Unternehmen die Kontrolle über wissenschaftliche Forschung ausüben und dabei das Wohl der Allgemeinheit dem Profit opfern. Die persönliche Geschichte der betroffenen Wissenschaftler, die ihren Ruf und ihre Karrieren verloren, rückt die zerstörerische Kraft dieser Konzerne ins Zentrum der Diskussion.
Dauer: | 88 Min. |
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Jahr: | 2010 |
Regie: | Bertram Verhaag |
Produzenten: | Bertram Verhaag |
Hauptdarsteller: | Árpád Pusztai, Ignacio Chapela |
Nebendarsteller: | Andrew Kimbrell, Jeffrey Smith, Antônio Andrioli |
Genre: | Dokumentation |
Studio: | DENKmal-Film Verhaag GmbH |
Sprachen: | Deutsch |
Verhaag inszeniert den Film nicht nur als Aufklärungswerk, sondern als politischen Thriller, der den Zuschauer aufrüttelt und dazu bringt, die eigenen Überzeugungen zu hinterfragen. Die in der Dokumentation gezeigten Fälle von manipulierten Forschungsergebnissen und die systematische Zerstörung von Karrieren werfen eine beunruhigende Frage auf: Wie sicher können wir uns sein, dass das, was uns als wissenschaftliche Wahrheit verkauft wird, tatsächlich im Interesse unserer Gesundheit und Sicherheit ist?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“ aus dem Jahr 2010 wurde unter der Regie von Bertram Verhaag gedreht. Verhaag zeichnete sich auch für das Drehbuch verantwortlich. Die Produktion übernahm die DENKmal-Film Verhaag GmbH. Zur Besetzung gehören namhafte Wissenschaftler wie Árpád Pusztai, Ignacio Chapela, Andrew Kimbrell, Jeffrey Smith und Antônio Andrioli. Die Musik komponierte Gert Wilden junior, während Waldemar Hauschild die Kameraarbeit übernahm. Verena Schönauer schnitt den Film, der eine Länge von 88 Minuten hat und ab 0 Jahren freigegeben ist.
Der Film erhielt bedeutende internationale Anerkennung, darunter den Preis für den besten Dokumentarfilm beim Indie Fest 2010 sowie die Auszeichnung für die beste Filmmusik bei den Maverick Movie Awards 2010. Zu den weiteren Ehrungen zählen der AT&T Award for Environmental Conservation and Stewardship und der Columbus Institute for Contemporary Journalism Award. Insgesamt wurde der Film mit acht internationalen Preisen gewürdigt. Die Deutschlandpremiere fand am 10. März 2011 in mehreren Kinos gleichzeitig statt, gefolgt von einer Live-Diskussion im Kino Babylon Berlin.
Der Bayerische Rundfunk war Co-Produzent des Films, der durch verschiedene Filmförderungsanstalten unterstützt wurde. Die Ausstrahlung im Fernsehen erfolgte erstmals am 2. Mai 2012 auf dem Bayerischen Rundfunk. Der Film wurde in über 150 Kinos gezeigt, darunter auch in Österreich, wo er am 12. Oktober 2011 im Stadtkino Wien startete.
Handlung vom Film „Klick“
Die spannende Dokumentation „Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“ von Bertram Verhaag untersucht die enge Verflechtung zwischen Agrarindustrie und Wissenschaft. Der Film beleuchtet die Fälle der Wissenschaftler Árpád Pusztai und Ignacio Chapela, die aufgrund ihrer kritischen Studien zu gentechnisch veränderten Organismen (GMOs) massiven Repressalien ausgesetzt waren. Pusztais Forschungsergebnisse, die potenzielle Gesundheitsrisiken von GMOs aufzeigten, führten zu seiner Entlassung und öffentlichen Diffamierung. Ähnlich erging es Chapela, der an der Universität Berkeley nach der Veröffentlichung seiner kritischen Studien unter Druck geriet und sich mehrfach wieder einklagen musste, um weiterhin lehren zu dürfen.
Verhaag zeigt, wie die Agrarindustrie wissenschaftliche Erkenntnisse manipuliert und kritische Stimmen zum Schweigen bringt. Der Film deckt auf, dass 95% der Wissenschaftler im Bereich der Gentechnik von der Industrie finanziert werden, was ihre Unabhängigkeit massiv einschränkt. Durch Beispiele wie den Verkauf eines Teils des Campus der Universität Berkeley an den Konzern BP, der sich vertraglich Einfluss auf den Unterricht und die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen sicherte, verdeutlicht der Film, wie tiefgreifend die wirtschaftlichen Interessen in die Wissenschaft eingreifen. Die Schilderung von Vorfällen, bei denen protestierende Studenten durch Zäune und Scheinwerfer von ihrem Widerstand abgehalten wurden, zeigt die Härte der Methoden, mit denen abweichende Meinungen unterdrückt werden.
Kampfgeist gegen übermächtige Interessen: Wissenschaftler im Widerstand
Trotz der erschreckenden Realität, die Verhaag in seinem Film darstellt, bleibt er optimistisch. Der Film würdigt den unermüdlichen Einsatz der Wissenschaftler Pusztai und Chapela, die trotz aller Widrigkeiten für die Wahrheit kämpfen. Verhaag porträtiert ihren Mut, gegen die übermächtigen Interessen der Industrie vorzugehen und fordert die Zuschauer auf, die Rolle der Wissenschaft kritisch zu hinterfragen und sich aktiv für Meinungsfreiheit und demokratische Werte einzusetzen.
Filmkritik und Rezension von „Klick“
„Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“ ist ein stark parteiischer Film, der jedoch eine alarmierende Botschaft vermittelt. Der Regisseur Bertram Verhaag wählt bewusst Protagonisten, die als Genkritiker sympathisch und engagiert erscheinen, während die einzige Gen-Befürworterin im Film unsympathisch und abgehoben wirkt. Diese einseitige Darstellung mag die Objektivität vermissen lassen, doch das Gesehene spricht für sich: Verunreinigte Maisfelder in Mexiko und Sojafelder in Brasilien, überwuchert von resistenten Unkräutern, zeigen die erschreckenden Folgen der Gentechnik. Der Film fordert dazu auf, das Vertrauen in die Wissenschaft zu hinterfragen und erneut einen kritischen Blick auf die Gentechnik zu werfen.
Die Stärke der Dokumentation liegt in seiner Fähigkeit, unbequeme Wahrheiten ans Licht zu bringen. Verhaag dokumentiert nicht nur die ökologischen Schäden, sondern auch den skrupellosen Umgang der Industrie mit kritischen Wissenschaftlern. Der Film stellt eindringlich die Frage, wem wir in dieser hochkomplexen Debatte noch vertrauen können, während er zugleich aufzeigt, wie leicht kritische Stimmen zum Schweigen gebracht werden. Dabei bleibt die Kernbotschaft erschreckend klar: In einer Welt, in der Profit über das Allgemeinwohl gestellt wird, sind wir alle Versuchskaninchen einer unkontrollierten Technologie.