Der Geschmack von Apfelkernen (2013) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Geschmack von Apfelkernen“ zeigt eine Familienchronik voller Liebe und Schmerz. Über mehrere Zeitebenen werden Geschichten von Affären, Leid und Tod erzählt, aber auch eine rosige Zukunft in Aussicht gestellt. Im Film begleitet der Zuschauer drei Generationen dabei, wie sie Wunder und Katastrophen erleben.

Dauer: 120 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Vivian Naefe
Produzenten: Uschi Reich
Hauptdarsteller: Hannah Herzsprung, Marie Bäumer, Florian Stetter
Nebendarsteller: Paula Beer, Matthias Habich, Hans Kremer, Meret Becker, Hildegard Schmahl
Genre: Drama
Studio: BAVARIA
Sprachen: Deutsch

Die Hauptfigur Iris muss entscheiden, ob sie das geerbte Haus der Oma Berta annimmt oder nicht. Doch die Entscheidungsfindung reißt alte Wunden auf, denn allzu viele schmerzliche Erinnerungen verbindet sie mit diesem Ort. Sie wird lernen müssen in die Zukunft zu schauen und die Gegenwart zu genießen, um dort noch einmal einen glücklichen Neustart zu wagen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Das Drama „Der Geschmack von Apfelkernen“ basiert auf dem gleichnamigen Buch aus dem Jahre 2008, das wochenlang die Bestsellerlisten des Landes dominierte. Geschrieben wurde diese Komödie von der Autorin Katharina Hagena. 2013 sollte dann eine Verfilmung in die Kinos kommen. Gedreht wurde vor allem auf Gut Stendorf, dass malerisch in den Heiden zwischen Kiel und Lübeck zu finden ist.

Bei einem Budget von 5 Millionen Euro, das hauptsächlich von diversen Filmförderfonds aufgebracht wurde, konnte der Film in 44 Tagen abgedreht werden. Hauptdarstellerin ist die 39-Jährige Hannah Herzsprung, die die Iris im Film verkörpert. Zusammen mit ihrem Schauspielkollegen Florian Stetter, der den Max spielt, trägt sie die Handlung des Filmes voran. Auch Lilly Liefers, die Tochter des beliebten Tatortdoktors, durfte bei „Der Geschmack von Apfelkernen“ in das Schauspielerdasein hineinschnuppern. Regie führte die erfahrene Vivian Naefe, die bereits seit den 80ern die deutsche Filmlandschaft mitprägt und vor allem für den Jugendfilm „Die wilden Hühner“ bekannt ist.

Inhalt und Handlung vom Film „Der Geschmack von Apfelkernen“

Oma Berta ist tot und die ganze Familie versammelt sich, um von ihr Abschied zu nehmen. Auch ihre Enkelin Iris kommt zurück in ihre alte Heimat Bootshaven. Sie soll als Erbin künftig im alten Haus leben, doch ist sie unsicher, ob sie an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren will. Zu schmerzlich sind die Erinnerungen dort. Dennoch will sie für eine Woche in dem Haus leben, um zu sehen, ob es hier eine langfristige Zukunft für sie gibt. Dabei wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, die es zu bewältigen gibt. Vielleicht kann Max, der Bruder ihrer Jugendfreundin Mira ihr dabei helfen. Dabei treffen Iris zunächst Schuldgefühle, denn damals hatte sie Max zusammen mit Mira oft gemobbt.

Bald kommt ein alter bekannter ins Haus. Der alte Herr Lexow bringt ihr essen und erzählt von einer Affäre mit ihrer Oma Berta. Er ist der Meinung, dass er der Vater einer Tochter von Berta ist. Er schwelgt in Erinnerungen und erzählt, wie er einst mit 20 Jahren der Lehrer von Berta und ihrer Schwester Anna wurde. Eines Tages wurde er von Anna überrascht und von ihr verführt. Kurz darauf stirbt Anna jedoch und Berta heiratet Hinnerk, für den sie jedoch nur die zweite Wahl war. Über die Jahre lebt sie unglücklich und einsam im Haus, als Herr Lexow sie eines Tages besucht und ihr seine Liebe gesteht. Kurz darauf geht sie eine Affäre mit ihn ein und die beiden schlafen miteinander, woraus vermutlich Inga gezeugt wurde.

Das Wiedersehen mit Max

Später will Iris die Eltern von Max besuchen, um nach den verbleib ihrer Jugendfreundin Mira zu fragen, doch diese ist schon lange weggezogen. Stattdessen trifft sie wieder Max und die beiden genießen ihre gemeinsame Zeit, wenngleich Iris die Gefühle zu ihm nicht zulassen will. Nachdem sie die kommenden Tage einige Zeit miteinander verbracht haben kommt es zum spontanen Kuss von Iris.

Kurz darauf kommt sie mit Mira in Kontakt und will sich mit ihr treffen, als diese nicht erscheint fährt sie nach Hause. Dabei erinnert sie sich an den ehemaligen Tankstellenbetreiber Peter. Dieser gab Mira und Iris‘ Cousine Rosmarie einst Nachhilfe. Beide hatten ein Auge auf ihn geworfen, doch die Verführungstaktiken von Rosmarie fruchten nicht. Mira derweil nötigt Peter kurzerhand sexuell und wird schwanger. Es kommt zum streit zwischen Rosmarie und Mira. Nachts klettern die beiden auf einen Apfelbaum. Dabei stürzt Rosmarie und ist tot.

Trotz der vielen schmerzlichen Erinnerungen entschließt sich Iris das Erbe anzunehmen. Freudig trifft sie sich mit Max und sie bekommen eine Nachricht von Mira, die von ihrer Hochzeit erzählt.

Filmkritik und Rezension von „Der Geschmack von Apfelkernen“

Der Geschmack von Apfelkernen“ deckt nahezu alles ab, was an Intrigen und Affären zusammenkommen kann, denn immerhin blickt der Film auf das Leben von insgesamt acht Frauen zurück. Da kommt schnell Verwirrung auf und die Geschichte passt nicht ganz in den Zeitrahmen. So wird der Erzählfluss teils zu hastig, während die Szenen der Gegenwart schnell öde und voraussehbar werden.

Vor allem die Tragik der Szenen der Vergangenheit hätte man mit einer etwas mehr ausgearbeiteten Vorgeschichte besser einfangen können, wenngleich auch so eindrucksvolle Szenen zusammengekommen sind. Überlagert werden diese dramatischen Erinnerungen mit seichter Romanze, die wiederum aufgrund der fehlenden Zeit kaum überzeugt. So gerät der Film in einen dramaturgischen Teufelskreis, wo die Erzählungen sich gegenseitig im Weg stehen und somit keine runde Geschichte zustande kommt. Dabei hat „Der Geschmack von Apfelkernen“ durchaus potenzial, das leider jedoch nicht voll ausgeschöpft werden konnte.

X