Gran Torino (2008) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Gran Torino“ ist ein Drama von und mit Clint Eastwood aus dem Jahr 2008. Der Film erzählt die Geschichte von Walt Kowalski, einem verbitterten Koreakriegsveteranen und ehemaligen Ford-Mitarbeiter, der in einer heruntergekommenen Vorstadtsiedlung in Detroit lebt. Walt ist von rassistischen Vorurteilen geprägt und hat ein schwieriges Verhältnis zu seinen Söhnen. Nach dem Tod seiner Frau trifft er auf den jungen Pater Janovich, der ihn zur Beichte bewegen will, was Walt jedoch strikt ablehnt.
Dauer: | 116 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2008 |
Regie: | Clint Eastwood |
Produzenten: | Robert Lorenz, Clint Eastwood, Bill Gerber |
Hauptdarsteller: | Clint Eastwood, Bee Vang, Ahney Her |
Nebendarsteller: | Christopher Carley, Doua Moua , Sonny Vue |
Genre: | Drama |
Studio: | Warner Bros. |
Sprachen: | Deutsch, English |
Walt verhindert den Diebstahl seines 1972er Ford Gran Torino durch den Nachbarsjungen Thao und wird unfreiwillig zum Helden des Viertels. Die Beziehung zwischen Walt und Thao entwickelt sich von anfänglichem Misstrauen zu einer unerwarteten Freundschaft. Walt, der sich zunehmend mit Thaos Familie anfreundet, beginnt, seine Vorurteile zu hinterfragen. Doch die Lage eskaliert, als Thao und seine Familie von einer Gang bedroht werden. Wird Walt in der Lage sein, Thao und seine Familie vor der Gewalt zu schützen?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Gran Torino“ ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Clint Eastwood aus dem Jahr 2008. Eastwood führte nicht nur Regie, sondern spielte auch die Hauptrolle des Walt Kowalski. Weitere Hauptdarsteller sind Bee Vang als Thao Vang Lor, Ahney Her als Sue Lor, und Christopher Carley als Pater Janovich. Der Film wurde von Clint Eastwood, Bill Gerber und Robert Lorenz produziert, das Drehbuch schrieben Nick Schenk und Dave Johannson. Die Musik stammt von Kyle Eastwood, Michael Stevens und Jamie Cullum, die Kamera führte Tom Stern. Der Film wurde in Detroit und anderen Orten in Michigan gedreht, darunter Highland Park und Grosse Pointe Park.
„Gran Torino“ wurde am 9. Dezember 2008 in Burbank uraufgeführt und war ab dem 12. Dezember 2008 in den US-Kinos zu sehen. Der Film hatte ein Produktionsbudget von etwa 33 Millionen US-Dollar und spielte weltweit rund 270 Millionen US-Dollar ein. Mit über 148 Millionen US-Dollar allein in den USA wurde er zu Clint Eastwoods bisher größtem kommerziellen Erfolg. Der Film wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. Zudem erhielt „Gran Torino“ zahlreiche Auszeichnungen, darunter den César und den David di Donatello für den besten ausländischen Film.
Zu den weiteren Drehorten gehörten unter anderem die Saint Ambrose Roman Catholic Church und das Pointe Hardware in Grosse Pointe Park. Die Barber-Szene wurde im Widgren’s Barber Shop in Royal Oak gedreht. Insgesamt benötigten die Dreharbeiten nur 33 der geplanten 35 Tage. Die Altersfreigabe des Films liegt bei FSK 12 und er hat eine Laufzeit von 116 Minuten. „Gran Torino“ erhielt zahlreiche Preise und Nominierungen, darunter Auszeichnungen für Eastwoods Regie und Schauspiel sowie für die herausragende Filmsynchronisation und Untertitelung in Deutschland.
Inhalt und Handlung vom Film „Gran Torino“
Walt Kowalski, ein verbitterter Koreakriegsveteran und ehemaliger Ford-Mitarbeiter, lebt in einer heruntergekommenen Vorstadtsiedlung in Detroit. Er ist von rassistischen Vorurteilen geprägt und trauert zu Beginn des Films um seine verstorbene Frau. Der junge Pater Janovich versucht, ihn zur Beichte zu bewegen, da er es Walts Frau versprochen hat. Walt steht dieser Idee jedoch ablehnend gegenüber. Viele seiner Nachbarn sind weggezogen, und er ist frustriert über die ausländischen Autos, die nun in der Gegend fahren, einschließlich des Toyotas seines Sohnes Mitch. Walts Verhältnis zu seinen Söhnen ist schlecht.
In Walts Viertel leben nun viele Hmong-Einwanderer, was ihm missfällt. Der junge Thao, ein Nachbarsjunge, versucht, Walts 1972er Ford Gran Torino zu stehlen, um in die Gang seines Cousins aufgenommen zu werden. Walt verhindert den Diebstahl und wird unfreiwillig zum Helden des Viertels, nachdem er Thao vor einem Übergriff der Gang schützt. Obwohl er zunächst die Dankesbekundungen der Nachbarn ablehnt, ändert sich sein Verhältnis zu ihnen allmählich. Walt wird zufällig Zeuge, wie Thaos Schwester Sue von drei Jugendlichen belästigt wird, und schreitet ein. Dankbar lädt Sue ihn zu einer Familienfeier ein, die er annimmt.
Entwicklung der Freundschaft und Eskalation des Konflikts
Walt erfährt von seinem Arzt, dass er schwer krank ist, behält dies jedoch für sich. Zwischen ihm und Thaos Familie entwickelt sich eine Freundschaft. Thao muss bei Walt arbeiten, um seine Schuld für den versuchten Diebstahl zu begleichen. Walt lässt ihn verschiedene Reparaturarbeiten in der Nachbarschaft erledigen. Nach und nach entsteht eine enge Bindung zwischen den beiden, und Walt ermutigt Thao, eine feste Arbeit anzunehmen. Er hilft ihm, einen Job bei einem befreundeten Bauleiter zu finden und schenkt ihm Werkzeuge. Als Thao von der Gang seines Cousins überfallen wird, eskaliert die Situation.
Walt greift ein, indem er ein Gangmitglied verprügelt und bedroht, doch dies führt zu einer Vergeltungsaktion der Gang. Sie schießen auf das Haus von Thaos Familie und vergewaltigen Sue. Da niemand bereit ist, gegen die Gang auszusagen, sieht Walt ein, dass er handeln muss. Er bereitet sich akribisch vor: Er legt seine Beichte bei Pater Janovich ab, kauft sich einen neuen Anzug und sperrt Thao im Keller ein, um ihn vor Racheaktionen zu schützen. Walt nimmt Abschied von seinem Hund und informiert Sue über Thaos Aufenthaltsort. Dann geht er entschlossen zum Haus der Gang, um eine endgültige Konfrontation zu erzwingen.
Walt provoziert die Gang vor ihrem Haus, indem er langsam in seine Jacke greift. Die Gangmitglieder glauben, dass er eine Waffe zieht, und schießen auf ihn. Walt stirbt im Kugelhagel, doch anstelle einer Waffe fällt nur ein Zippo-Feuerzeug aus seiner Hand. Sue und Thao kommen zu spät und sehen, wie Walts Leiche abtransportiert wird. Die Polizei nimmt die Gangmitglieder aufgrund zahlreicher Zeugenaussagen fest. Walts Opfer bringt Gerechtigkeit für Thao und seine Familie. Am Ende hinterlässt Walt sein Haus der katholischen Kirche und vermacht Thao seinen geliebten Gran Torino, während seine eigene Familie leer ausgeht.
Filmkritik und Rezension von „Gran Torino“
Mit „Gran Torino“ hat Clint Eastwood im Alter von 78 Jahren einen persönlichen Rekord aufgestellt. Der Film spielte an seinem Eröffnungswochenende fast 30 Millionen Dollar ein, was das erfolgreichste Startwochenende seiner Karriere darstellt. Eastwood ruht sich darauf nicht aus, sondern bereitet bereits die Dreharbeiten für „The Human Factor“ vor. In „Gran Torino“ spielt er Walt Kowalski, einen wertkonservativen Rassisten und Patrioten. Diese Figur erinnert an frühere Eastwood-Charaktere wie Dirty Harry und Bill Munny. Eastwood greift wichtige Themen wie das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft und die Rolle der Gewalt in Amerika auf.
Walt Kowalski nutzt ständig rassistische Vorurteile, selbst gegenüber seinen Freunden wie dem italienischen Friseur oder dem irischen Vorarbeiter. Diese geben die Beleidigungen jedoch zurück, was eine eigenartige Art der Zuneigung darstellt. Walts Versuch, den schüchternen Thao in diese Rituale einzubeziehen, sorgt für komische Momente. Eastwood inszeniert sich dabei in typischer Manier als Einzelgänger. Trotz des Humors bleibt Walt ein gefährlicher Charakter, und die Gewalt wird kritischer hinterfragt als in früheren Eastwood-Filmen. Das Finale des Films bietet eine konsequente Schlusswendung und beendet symbolisch Eastwoods Leinwandbiographie.
„Gran Torino“ überzeugt als persönliches Werk Eastwoods, das zahlreiche Motive und Themen seines Schaffens aufgreift. Die Suche nach Erlösung und das Spiel mit dem eigenen Alter sind prägende Elemente, ebenso wie das Motiv der Einsamkeit. Der Film kommt ungezwungener daher als andere ernste Werke wie „Mystic River“ oder „Million Dollar Baby“. Eastwood intoniert selbst die ersten Takte des melancholischen Titelsongs, was dem Film eine besondere Note verleiht. Trotz gelegentlicher mangelnder Sensibilität gegenüber Rassismus bleibt „Gran Torino“ für Eastwood-Fans ein Muss und bietet als Genrefilm hervorragende Unterhaltung.