HalloHallo (2014) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Es handelt sich bei „HalloHallo“ um ein schwedisches Drama, welches erstmals auf dem Filmfest Hamburg im Jahre 2014 lief. In die deutschen Kinos schaffte es das Drama am 19. November 2015.

Dauer: 98 Min.
Jahr:
Regie: Maria Blom
Produzenten: Lars Jönsson
Hauptdarsteller: Maria Sid, Johan Holmberg, Ann Petrén
Nebendarsteller: Calle Jacobsson, Gunilla Nyroos, Tomas Laustiola, Tina Råborg
Genres: Kinder & Familie, Komödie
Studio: CLA GmbH
Sprachen: Deutsch

Die erste Szene im Film „HalloHallo“ wirkt wie eine Komödie. Zu sehen ist eine Frau mit einem dunkelroten Jogginganzug, die unglücklicherweise stürzt und als ein Schneeengel landet. Doch die Hauptfigur ist eine Frau, welche sich an Regeln hält, aber so einsam ist und sich als Verliererin fühlt. Nach der Trennung von ihrem Mann wohnt Disa mit ihren Töchtern zusammen. Sie teilen sich nur wenige Quadratmeter, das Geld für den Unterhalt verdient sie sich als Krankenpflegerin in der Nachtschicht. Die Kontrolle über das Leben hat Disa mit der Trennung fast verloren. Schafft sie die Wendung?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Mit dem Originaltitel „Hallåhallå“ erarbeitete die Regisseurin Maria Blom eine Altersfreigabe ab null Jahren. Gleichzeitig schrieb sie das Drehbuch zu dem skandinavischen Drama. Nach der Aufführung in Hamburg bewunderten die Zuschauer die Geschichte auf den Nordischen Filmtagen in Lübeck im Jahre 2015. Maria Blom wurde geboren im Februar des Jahres 1971. Im Laufe der Zeit machte sie sich einen Namen als schwedische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Dramatikerin. Der wohl bekannteste Film ist „Masjävlar“. Bis zur Herstellung von „HalloHallo“ schrieb Blom mehr als zehn Theaterstücke und inszenierte diese.

Kameraführung oblag Ari Willey, wobei am Ende eine Filmlänge von 97 Minuten entstand. Die einzelnen Szenen schnitt Kristin Grundström zusammen. Zum Cast gehören folgende Darsteller: Maria Sid zeigt auf der Leinwand die Hauptrolle der Disa. Johan Holmberg bringt den Zuschauern Kent näher und Calle Jacobsson mimt den Charakter Laban. Für die Produktion half die Firma Kool Filmdistribution aus. In den weiteren Nebenrollen sind zu sehen: Gunilla Nyroos, Ann Petrén, Tomas Laustiola, Tina Råborg, Karin Ekström, Isabelle von Saenger, Hugo Emretsson, David Lindgren und Sofia Rönnegård.

Inhalt und Handlung vom Film „HalloHallo“

Erste Szene: Disa steht auf einem Berg und kullert eine Abfahrt herunter. Alles wirkt wie in einer Slapstickszene. Unten angekommen macht sie den Schnee-Engel, wobei sie in das Gesicht einer Maus schaut. Eine unsagbare Traurigkeit erfüllt die Szene.

Disa und Laban waren über viele Jahre ein verheiratetes Paar. Zusammen haben sie eine Familie gegründet und zwei Kinder zur Welt gebracht. Für Disa ist es schwer, diese Trennung zu akzeptieren, denn sie steht gefühlt vor einem Scherbenhaufen. Immer wieder kommen ihr Geschichten in den Sinn, wo Disa nur im Kontext ihres Mannes sie selbst sein kann. Das ist ein Grund, warum sie Laban so vermisst. Mittlerweile geht die Dame auf die 45 zu und sieht einer unklaren Zukunft entgegen. Im Gegensatz dazu hat Laban schon ein neues Leben begonnen. Er ist frisch liiert und glücklich.

Zusätzlichen führen die Probleme auf der Arbeit zu einem hohen Unzufriedenheitspotenzial. Einmal ist Disa als Krankenschwester von den widrigen Bedingungen genervt. Ein anderes Mal regen sie die schwierigen Patienten auf, die den Alltag der Pflegerin zur Hölle machen. Allerdings liegen die Gründe für die Alltagsprobleme in der Person selbst.

Disa lässt sich alles gefallen, bei der Arbeit und auch von der bevormundenden Mutter. Hin und wieder kommt die Lust auf, alles einfach nur abzuschütteln. Diese Vorgehensweise könnte sie aus der Lethargie befreien. Doch die Zeit wird mit Warten verschwendet, das Warten auf Anerkennung, das Warten bis der Mann zurückkommt und sie zu einer anderen Person wird.

Die Wut muss raus

Das Leben mit Disa ist für viele nicht einfach, denn sie gehört zu den Menschen, die es einem immer recht machen wollen. Sie ist höflich, nett, hilfsbereit und tut immer, was man ihr sagt. Nur beim Kampfsport kommt Disa aus sich heraus. Als Hobby hat die zweifache Mutter Selbstverteidigung gewählt und besucht unterschiedliche Kurse. Es steckt eine große Wut in der kleinen Person.

Eines Tages lernt Disa den charmanten Kent kennen. Das Schicksal scheint eine Wendung zu nehmen. Kent ist ebenfalls ein alleinerziehender Elternteil, jedoch siebenfacher Vater, dazu ist er unkonventionell. Mit seiner Hilfe gelingt es Disa, aus ihrem Trott auszubrechen. Zusammen genießen sie das Leben und jeder kümmert sich zusätzlich erst um seine eigenen Bedürfnisse. Der Film nimmt eine bahnbrechende Wendung und Disa beginnt zunehmend die Kontrolle über das private und berufliche Leben zurückzugewinnen. Zudem schließt sie neue Bekanntschaften, zeigt sich mutig und solidarisch – eine Liebesbeziehung mit einer Personenveränderung.

Filmkritik und Rezension von „HalloHallo“

In „HalloHallo“ versprüht die Protagonistin viel Charme, dennoch werden viele Interessierte von ermüdenden Klischees und Plattitüden über das allgemeine Leben genervt. Dies gilt für die Familiendarstellung von Kent, dem schuldlos dreinblickendem Ex-Mann und seiner neuen Partnerin Wenche mit ihrem Babyglück. Die Geschichte ist zwar etwas konstruiert und unglaubwürdig, dennoch tauchen einige lustige Szenen in dem Film auf.

Das schwedische Medienunternehmen Dalarnas Tidningar sagte zu „HalloHallo“ folgendes:

„Es ist eine realistische Selbstfindungskomödie geworden, mit viel Herzlichkeit und Spaß. Die Hauptrolle wird absolut entzückend von Maria Sid dargestellt. Wobei mit dem lebhaften Gesicht und den wachen, strahlenden Augen gleichzeitig Verwirrung und Traurigkeit sowie Lebensfreude gezeigt wird.“

Als Zuschauer nehmen Sie es der Finnin ab, so ahnungslos durchs Leben zu stolpern, alles richtigzumachen und am Ende mit leeren Händen dazustehen. Viele Menschen können sich in diese Rolle hineinversetzen.

Maria Blom hat eine großartige Arbeit geleistet, indem sie eine warmherzige Komödie geschaffen hat, die sich von den gängigen Erwartungen distanziert. Der Film ist ungewöhnlich wahrhaftig und bietet eine Identifikationsfläche, die sich aus der fein austarierten Psychologie der Figuren ergibt. Die Dialoge und Beziehungen sind aus dem Leben gegriffen und sorgen für Lacher, aber auch für Momente der Tragik.

Insgesamt ist „Hallo Hallo“ ein hoffnungsfroher Film, der zeigt, dass es nie zu spät ist, um nach der eigenen Identität zu suchen und Veränderungen in Angriff zu nehmen. Der Film ist eine Empfehlung für alle, die eine Komödie mit Tiefgang suchen, die sich nicht scheut, sozialkritische Themen anzusprechen und trotzdem für viele Lacher sorgt. „HalloHallo“ zeigt eine überraschende Wendung aus der Tragikomödie, zudem werden bewährte Wege eingehalten. Viel Spaß!

X