Heidi (2015) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Das Sozialdrama „Heidi“ ist eine Neuverfilmung aus dem Jahre 2005. Die Grundlage bildet der Roman von Johanna Spyri. Das kleine Mädchen Heidi spielt wild und ungewaschen in den Schweizer Bergen, in der Zeit zum Ende des 19. Jahrhunderts. Eines Tages soll sie jedoch in die Stadt und Manieren lernen. Ein Film für die ganze Familie.
Dauer: | 100 Min. |
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Jahr: | 2015 |
Regie: | Alain Gsponer |
Produzenten: | Reto Schärli, Lukas Hobi, Uli Putz, Jakob Claussen |
Hauptdarsteller: | Bruno Ganz, Anuk Steffen, Katharina Schüttler |
Nebendarsteller: | Peter Lohmeyer, Isabelle Ottmann, Anna Schinz, Lilian Naef, Jella Haase |
Genre: | Kinder & Familie |
Studio: | Zodiac Pictures International; CLAUSSEN+WÖBKE+PUTZ FILMPRODUKTION GmbH |
Sprachen: | Deutsch |
Der Kinostart fand im Dezember 2015 in den deutschen Kinos statt. Knappe drei Jahre später lief die Fernsehpremiere zu Weihnachten im ZDF. Als DVD wurde der Kinderfilm in 25 verschiedene Länder verkauft, woran die Beliebtheit abzulesen ist. Der Regisseur Alain Gsponer schuf mit „Heidi“ einen modernen, anregenden und berührenden Film.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Als Regisseur leitet Alain Gsponer die Dreharbeiten zum Film „Heidi“ in Deutschland und in der Schweiz, die rund 50 Tage beanspruchten. Das Drehbuch dazu kam von Petra Volpe. Die fast 100 Minuten entstanden in drei verschiedenen Originalsprachen: Schweizerdeutsch, Deutsch und Bündnerromanisch.
Kinder ab sechs Jahre und ihre Verwandten erfreuen sich an Heidi, Anuk Steffen, und dem Geißenpeter, Quirin Agrippi. Die beiden stachen beim Casting aus 500 Kindern heraus, obwohl sie damit das erste Mal vor der Kamera standen. Die Kameraführung hatte Matthias Fleischer inne. Weitere Rollen wurden an: Bruno Ganz (Opa), Isabelle Ottmann, Katharina Schüttler (Fräulein Rottenmeier), Hannelore Hoger, Maxim Mehmet, Peter Lohmeyer, Anna Schinz, Jella Haase (das Dienstmädchen), Markus Hering (Doktor), Monica Gubser, Michael Kranz, Peter Jecklin, Rebecca Indermaur, Lilian Naef und Laura Parker vergeben.
Reto Schärli, Uli Putz, Luk as Hobi und Jakob Claussen waren für die Produktion zuständig. Niki Reiser schaffte es, mit der passenden Filmmusik, die raue Zeit sanfter wirken zu lassen. Im Schnitt arbeitete Michael Schaerer.
Inhalt und Handlung vom Film Heidi
Das Waisenmädchen Heidi landet bei dem menschenscheuen Großvater, dem Almöhi, in den Schweizer Bergen. Dafür sorgte Tante Dete, denn diese arbeitet und kann das Mädel nicht mitnehmen. Die Kleine besitzt eine nette unaufdringliche Art und kann die Zuneigung des eigenbrötlerischen Kautz gewinnen. In der Hütte findet Heidi sich im Handumdrehen zurecht. Die meiste Zeit verbringt Heidi jedoch draußen. Schnell lernt sie den Geißenpeter besser kennen und hilft ihm, die Ziegen zu hüten. Gemeinsam streifen sie über die Alpwiesen.
Ganz unverhofft taucht Tante Dete auf. Sie verkündet, dass es nun an der Zeit ist, Heidi zur Schule zu schicken und ihr Manieren beizubringen. Darum möchte Tante Dete sie zu einer vornehmen Familie nach Frankfurt schicken. Der Opa hat sich so sehr an das kleine Mädchen gewöhnt, dass er nicht seine Zustimmung gibt. Aber das interessiert die Tante nicht und nimmt Heidi mit nach Frankfurt zur Familie Sesemann. Ihre Aufgabe dort ist es, der gelähmten Klara ein Spielkamerad zu sein, Benimmregeln bei Fräulein Rottenmeier zu erlernen und von dem Hauslehrer Unterricht zu bekommen.
Das quirlige junge Kind schafft es, dass sie von vielen schnell gemocht wird. Herr Sesemann und auch der Diener Sebastian finden Gefallen an dem einzigartigen Charakter und geben ihr einen Platz im Herz. Diese Umstände ändern aber nichts daran, dass Heidi viel lieber in den Bergen bei ihrem Almöhi und dem Peter sein würde.
Die alte Frau Sesemann versteht den Kummer von Heidi. Doch der Großteil der Familie kann mit dem unmöglichen Benehmen nichts anfangen. Viele Dinge, die Heide als normal empfindet, sind in der vornehmen Gesellschaft nicht denkbar. Eines Tages fängt sie, aus lauter Heimweh, sogar an zu schlafwandeln. Dies ist der Auslöser, welcher der Großmutter Sesemann dient, ihren Sohn zu bitten das Dorfmädchen wieder nach Hause zu schicken. Selbst der Doktor findet schnell die Ursache für die Schlafstörungen heraus, Heimweh. Sie darf endlich wieder zurück in ihre geliebte Natur. Für den Weg ist der Diener Sebastian ihr Begleiter.
In den Alpen angekommen, sind alle hellauf begeistert Heidi wiederzuhaben. Eine Veränderung gibt es allerdings. Während des Winters geht Heidi im Tal zur Schule. Mit den erlernten Fähigkeiten bringt sie später Peter das Lesen bei. Nächsten Frühjahr kommt Klara mit ihrer Oma zu Besuch. Peter reagiert mit Eifersucht, denn Heidi verbringt viel Zeit mit den beiden. Die Gefühle überwältigen ihn und er stößt den Rollstuhl, mitsamt Person, einfach den Berg hinunter.
Schnell springt Heidi los und möchte Klara aus ihrer Lage befreien. Peter muss helfen und nun geschieht ein Wunder. Die beiden schaffen es, dass Klara wieder auf eigenen Beinen stehen kann. Nach und nach erlernt Klara sogar das Laufen. Ein Ausflug in der Natur kann viel bewirken. Die Familie ist überglücklich, über den Erfolg. Die Schlussszene zeigt Heidi überglücklich über ihre geliebten Wiesen laufen.
Filmkritik und Rezension von Heidi
Im Film „Heidi“ wie auch im Buch prallen zwei Welten aufeinander, das gehobene Bürgertum des deutschen Kaiserreichs und das freiheitsliebende Mädel. Das Kindermädchen Rottenmeier ist ein tolles Symbol germanischer Härte. Für die Kinderbuchautorin Spyri hatte das Schreiben eine befreiende Wirkung. Sie fühlte sich, in ihrer Kindheit, eingezwängt in einer protestantischen Welt. Diese Gefühle wurden mit im Drehbuch integriert. Im Buch findet Heidi Spaß am Lesen und Schreiben und findet zu Gott. Im Film geht es über diese Faszination hinaus und mit Begeisterung schreibt sie Geschichten. Beide Versionen enthalten gesellschaftskritische Dimensionen, ohne Polarisierung. Ganz besonders schön kommen die Schilderungen der zwischenmenschlichen Beziehungen und der seelischen Befindlichkeiten heraus.
Schweiz wurde über Jahre mit vielen Mythen wahrgenommen. Im Kopf taucht automatisch eine Gegend mit Bergen, knackiger Schokolade und löchrigem Käse auf. Diese Geschichte wird mit einer neuen Nationalheldin aufgefrischt. Alain Gsponer schafft es, dem Originalstoff treu zu bleiben. Seine neue aufwendige Realverfilmung von der alten „Heidi“ bringt sie dem heutigen Publikum nahe.