Judgment – Grenze der Hoffnung (2015) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In dem Film „Judgment – Grenze der Hoffnung“ geht es um einen Familienvater namens Mityo und seinen Sohn Vasko. Sie leben im bulgarisch-türkischen Grenzgebiet und nachdem Vaskos Mutter starb und die Molkerei Pleite ging, bei der Mityo als Milchfahrer angestellt war, gerieten sie in eine Krise. Es kam zu einem heftigen Streit zwischen Vater und Sohn, da sein Sohn ihm vorwarf sich zu schlecht um seine schwer kranke Mutter gekümmert zu haben.

Dauer: 107 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Stephan Komandarev
Produzenten: Stephan Komandarev
Hauptdarsteller: Assen Blatechki, Miki Manojlovi, Ovanes Torosia, Ina Nikolova
Nebendarsteller: Meto Jovanovski, Luran Ahmeti, Hristo Mutafchiev, Vassil Vasilev-Zueka
Genre: Drama
Studio: farbfilm home entertainment / Lighthouse Home Entertainment
Sprachen: Deutsch, Bulgarisch

Dann kam der Notverkauf ihres Hauses ins Spiel, da sie ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen konnten und so blieb Mityo nur mehr eine Wahl. Nämlich der illegalen Job Flüchtlinge über die Grenze zur Türkei in die EU zu bringen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Das Drama „Judgment – Grenze der Hoffnung“ kam 2014 in die Kinos und ist ab zwölf Jahren frei gegeben. Die Regie in Judgment führte Stephan Komandarev. Der Film war eine gemeinsame Produktion zwischen Deutschland und Bulgarien, weshalb es ihn auch in beiden Sprachen zu sehen gibt. Die drei Hauptdarsteller sind Assen Blatechki als Mityo, Ovanes Torosia als sein Sohn Vasko und Miki Manojlovic als Kapitän. Der Originaltitel lautet „Sadilishteto“ und sein Budget betrug ungefähr 3 000 000 BGL. In den weiteren Rollen sind noch Ina Nikolova als Maria, Paraskeva Djukelova als Kera, Meto Jovanovski als Doktor und Vasil Vasilev-Zuek als Ramadan zu sehen.

Der Film erhielt auch das Prädikat besonders wertvoll, weil er als Hintergrund die Schießbefehle an der früheren deutsch-deutschen Grenze hatte. Obwohl das einen großen Bekanntheitsgrad erlangt hat, wissen die meisten nicht, dass es solche Befehle auch an der bulgarischen, türkischen und griechischen Grenze gab. Denn bei diesen Schießbefehlen starben leider etliche während ihres Versuches über die Grenze in den Westen zu fliehen.

Inhalt und Handlung vom Film „Judgment – Grenze der Hoffnung“

Die Hauptperson heißt Mityo. Er ist 40 Jahre alt, verheiratet und hat einen achtzehn jährigen Sohn namens Vasko. Sie leben in einem Haus im bulgarisch-türkischen Grenzgebiet. Als seine Mutter plötzlich schwer erkrankt und schlussendlich stirbt begann zwischen dem Vater und seinem Sohn ein Dauerstreit. Vasko warf ihm vor, dass er sich als Ehemann, während seine Frau krank war nicht ausreichend um sie gekümmert hätte. Für Vasko war deswegen Mityo schuld an dem Tod seiner Mutter. Dieser Dauerstreit drohte langsam zu eskalieren.

Als wenn ein Schicksalsschlag nicht genug ist, ging auch noch die Molkerei bei der Mityo als Milchfahrer angestellt war Pleite, woraufhin Mityo seinen Job verlor. Dadurch verschlimmerte sich die Lage für den Vater und den Sohn noch einmal, da jetzt auch noch der Zwangsverkauf seines Hauses in Erwägung gezogen wurde, um den Kredit abbezahlen zu können. Aufgrund dieser Tatsache wurde der Dauerstreit noch einmal heftiger.

Mityo blieb schlussendlich nur mehr eine Möglichkeit, er musste das illegale Angebot seines früheren Chefs aus dem Heer annehmen. Dieser sehr komische Mann, der von allen Menschen Kapitän genannt wurde war die Andockstelle zwischen den Flüchtlingen und den Schleppern. Früher galt er jedoch noch als großer Befürworter des Eisernen Vorhangs und nun organisierte er illegal den Schlepperverkehr. Seine Aufgabe war, dass er Flüchtlinge aus Syrien über die türkische Grenze in die EU befördern musste. Doch der Weg führte für Mityo schrecklicher Weise an dem Judgment Felsen entlang, denn dort gibt es einen steilen Abgrund.

Am Anfang verlief alles noch nach Plan, doch mit der Zeit stieg auch die Chance erwischt zu werden und zudem bekam er noch ärger von seinem Vorgesetzten, weil er zu viel Rücksicht auf die langsamsten in den Gruppen nahm. An dem Felsen erlebte er mit seinem früheren Vorgesetzten etwas Schlimmes, dass ihn die letzten 25 Jahre seit seiner Zeit bei dem Heer im Kalten Krieg nicht mehr losgelassen hatte. Aufgrund dieser ganzen Probleme kommt es auch noch zu erneuten Spannungen zwischen ihm und seinem Sohn.

Filmkritik und Rezension von „Judgment – Grenze der Hoffnung“

Dieses schwere Verhältnis, dass Mityo mit seinem Vater Vasko hat und die Lebensbedingungen im Film „Judgment – Grenze der Hoffnung“ zeigen wie schlecht es den Menschen in den Grenzregionen eigentlich geht. Diese Probleme und Verhältnisse wurden in dem Film sehr gut, überzeugend und realitätsnah dargestellt. Zudem kann man auch sehr gut erkennen wie bei Flüchtlingsunglücken immer alle mit dem Finger auf die anderen zeigen und keiner Schuld ist. Und, dass die Schlepper es sich zu einfach machen.

Die zweite Ebene auf die der Film eingeht ist die Typische Vater-Sohn Beziehung, denn mit diesem Dauerstreit wird ein Beispiel gezeigt, dass leider auch in der Realität viel zu häufig vorkommt und nicht nur im Film ein Problem ist. Der Film überzeugt mit guten düsteren Landschaftsbildern und einer sehr düsteren Atmosphäre. Die Schauspieler waren auch sehr authentisch und relativ gut besetzt. Die Musik ist jedoch sehr eintönig und langweilig.

Ein weiterer sehr großer Nachteil des Filmes ist die Qualität, denn er wurde noch sehr traditionell bulgarisch gedreht, was dazu führt, dass der Film von der Bildqualität für heutige Zeitverhältnisse schlichtweg einfach viel zu altmodisch ist. Den Film kann man allen Menschen empfehlen, die ein Drama sehen wollen, dass mit einer guten sehr traurigen Story und guten Schauspielern überzeugt, bei dem man jedoch qualitativ nicht zu hohe Ansprüche haben darf. Aber die Botschaft und die Aussagekraft dieses Films ist auch viel größer als bei so manchen anderen Filmen derzeit.

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