Kleine schmutzige Briefe (2023) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Kleine schmutzige Briefe“ zeigt sich, wie schnell ein Dorf durch Gerüchte zerrissen werden kann. Edith Swan wird Opfer einer Reihe anstößiger Briefe, die die Gemeinschaft in Aufruhr versetzen. Schnell fällt der Verdacht auf ihre frühere Freundin Rose Gooding, die für ihre impulsive Art bekannt ist. Die Situation spitzt sich zu, als Rose verhaftet wird und ihre Unschuld zu beweisen versucht. Währenddessen brodeln in der Stadt Spekulationen und versteckte Konflikte kommen ans Licht.

Dauer: 101 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Thea Sharrock
Produzenten: Graham Broadbent, Olivia Colman, Peter Czernin
Hauptdarsteller: Olivia Colman, Jessie Buckley, Timothy Spall
Nebendarsteller: Hugh Skinner, Jason Watkins, Gemma Jones
Genre: Komödie
Studio: Film4
Sprachen: Deutsch, English

Die Geschichte entfaltet sich vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Zwänge und persönlicher Schicksale. Die Rollen von Edith, Rose und der entschlossenen Gladys Moss führen zu unerwarteten Wendungen. Spannend bleibt die Frage, wie weit die Wahrheit verborgen bleiben kann, bevor jemand den entscheidenden Beweis findet.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Kleine schmutzige Briefe“ aus dem Jahr 2023 ist eine britische Komödie unter der Regie von Thea Sharrock. Das Drehbuch stammt von Jonny Sweet, während Graham Broadbent, Olivia Colman, Peter Czernin, Ed Sinclair und Jo Wallett die Produktion übernahmen. Die Hauptrollen spielen Olivia Colman als Edith Swan, Timothy Spall als Edward Swan und Hugh Skinner als Constable Papperwick. Jessie Buckley überzeugt als Rose Gooding, begleitet von Anjana Vasan als Polizistin Gladys Moss und Alisha Weir als Nancy Gooding. Lolly Adefope und Malachi Kirby ergänzen die Besetzung als Kate und Bill. Isobel Waller-Bridge komponierte die Musik, Ben Davis führte die Kamera, und Melanie Oliver übernahm den Schnitt.

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit und zeigt das Leben der Bewohner des Küstenorts Littlehampton, die durch obszöne Briefe aufgeschreckt werden. Gedreht wurde hauptsächlich in Sussex, darunter in Worthing, Arundel und Littlehampton. Die Premiere fand am 9. September 2023 beim Toronto International Film Festival statt. Weitere Festivalvorführungen folgten, unter anderem in Leipzig, Zürich und Palm Springs. Der deutsche Kinostart erfolgte am 28. März 2024, begleitet von positiven Kritiken.

Mit einem Budget von 12,6 Millionen US-Dollar konnte der Film weltweit 26,7 Millionen US-Dollar einspielen. Beim Cleveland International Film Festival 2024 wurde „Kleine schmutzige Briefe“ für den besten Spielfilm im International Narrative Competition nominiert, was den Erfolg der Komödie unterstreicht.

Handlung vom Film „Kleine schmutzige Briefe“

1920 wird Edith Swan in Littlehampton zur Zielscheibe obszöner Briefe, die sie und ihre Familie erschüttern. Ihr dominanter Vater Edward kontaktiert die Polizei, die Rose Gooding, eine irische Migrantin und alleinerziehende Mutter, verdächtigt. Edith und Rose waren einst befreundet, doch nach einem Vorfall bei Edwards Geburtstag und einem anonymen Hinweis an das Jugendamt zerbrach die Beziehung. Rose wird verhaftet, da sie die Kaution nicht zahlen kann. Während sie auf ihre Verhandlung wartet, kümmert sich ihr Partner Bill um ihre Tochter Nancy.

Polizistin Gladys Moss bemerkt, dass die Handschrift der Briefe nicht zu Rose passt. Trotz ihrer Beobachtungen verbieten ihre Vorgesetzten weitere Ermittlungen. Gladys beginnt, auf eigene Faust Hinweise zu sammeln, und wird von Ediths Freundinnen Ann und Mabel unterstützt. Unterdessen zeigt sich, dass Edith selbst die Briefe verfasst hat. Sie nutzt diese, um ihre angestaute Wut über ihren kontrollierenden Vater auszudrücken. Ein solcher Brief führt zum plötzlichen Tod ihrer Mutter Victoria, nachdem diese ihn unabsichtlich liest.

Ediths Geständnis und Roses Freispruch

Während der Gerichtsverhandlung wird Rose stark belastet, insbesondere wegen ihrer direkten Sprache und der unehelichen Herkunft ihrer Tochter Nancy. Edith gelingt es, ihren Betrug weiter zu verschleiern. Gladys und ihre Helfer entwickeln einen Plan, um Edith zu überführen. Sie präparieren Briefmarken mit unsichtbarer Tinte, die Edith letztlich verraten sollen. Währenddessen sammelt Rose weiterhin Hinweise, die auf Ediths Handschrift als Täterin hinweisen.

Auf dem Höhepunkt schreibt Edith einen letzten Brief, der von Gladys’ Team abgefangen wird. Die präparierten Briefmarken liefern den Beweis für Ediths Täterschaft. Rose wird schließlich freigesprochen, während Edith verhaftet wird. Gladys erhält für ihren Einsatz Anerkennung, und die Bewohner von Littlehampton müssen die unbegründeten Vorurteile, die Rose belastet hatten, hinterfragen. Die Wahrheit über die Briefe kommt vollständig ans Licht.

Nach Ediths Verhaftung zeigt sie Bedauern über das Ende ihrer Freundschaft mit Rose. Die beiden Frauen sprechen sich aus, doch Rose bleibt distanziert. Edith findet den Mut, sich gegen ihren Vater aufzulehnen, während Rose und ihre Familie in ein normales Leben zurückkehren. Edith wird zu harter Arbeit verurteilt, und Gladys erhält für ihre Hartnäckigkeit Anerkennung. Das Leben in Littlehampton kehrt nach den Ereignissen allmählich zur Normalität zurück.

Filmkritik und Rezension von „Kleine schmutzige Briefe“

Kleine schmutzige Briefe“ unter der Regie von Thea Sharrock entführt die Zuschauer in das England der 1920er Jahre. Der Film basiert auf einem wahren Skandal um obszöne Briefe, die das Küstenstädtchen Littlehampton erschütterten. Olivia Colman verkörpert die fromme Edith Swan, während Jessie Buckley die lebenslustige Rose Gooding spielt. Ihre unterschiedlichen Lebensweisen prallen aufeinander und führen zu Spannungen, die durch anonyme Briefe eskalieren.

Die Stärke des Films liegt in der Darstellung der gesellschaftlichen Zwänge jener Zeit. Er zeigt die Unterdrückung von Frauen und die Doppelmoral der Gesellschaft. Die Inszenierung kombiniert schwarzen Humor mit sozialkritischen Untertönen. Die Chemie zwischen Colman und Buckley verleiht den Charakteren Tiefe und Authentizität. Die Nebenrollen, insbesondere Anjana Vasan als Polizistin Gladys Moss, ergänzen das Ensemble hervorragend.

Visuell überzeugt der Film mit detailgetreuen Kostümen und authentischen Schauplätzen. Die Kameraarbeit von Ben Davis fängt die Atmosphäre der 1920er Jahre eindrucksvoll ein. Die Musik von Isobel Waller-Bridge unterstreicht die Stimmung gekonnt. „Kleine schmutzige Briefe“ ist eine gelungene Mischung aus Komödie und Drama, die historische Themen mit aktuellem Bezug verbindet. Ein sehenswerter Film, der zum Nachdenken anregt und gleichzeitig unterhält.

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